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2L ----- wurde Wellington als erster Lord der Schatz- kammcr und Peel als Minister des Innern, spater aber Peel als Premierminister und Wellesley als Minister der auswärtigen An gelegenheiten genannt; Herries und Huskisson sollten aber in ihren Stellen bleibeiu Auf jeden Fall strebt man nach einein aristokra tischen oder Tory-Ministerium, wodurch das Canningsche System zerstört würde und gelbsi die Politik in Beziehung auf die Türkei eine große Veränderung erfahren könnte. Portugal. Ain 2. Ian. fand die Er öffnung der allgemeinen Eortes Statt. Italien. Der Theuerung und Arbeits losigkeit wegen hat der Papst verordnet, daß alle Monopolen auf den Verkauf der noth- wcndigstcn Lebensbedürfnisse aufgehoben und die Arbeiter bei den Nachgrabungen bis auf 3000 vermehrt werden sollen. — Am 2. Jan. fiel ein gewisser Gallo, welcher den Krater des Vesuvs beobachten wollte, in denselben 100 Fuß tief hinein, wurde jedoch durch die Sorgfalt eines Policeibeamtcn zu Portici, zwar noch lebend, aber sehr verwundet hcr- ausgezogen. Niederlande. Hier fangt nian jetzt an, die Dächer der Häuser auf Wcbftühlen zu machen. Es werden nämlich die größten Häu ser, selbst der Palast des Kriegsministeriums in Brüssel, mit dichter, in Masiir getränkter Leinwand (Segeltuch aus Hanf?) gedeckt. (Gute Aussicht für Hanf- und Flachsbau, wie für die Weberei.) Grirchcnland und Türkei. Nach ge heimen Artikeln des Traktats vom 6. Jul., nach Andern aber durch eine neuerlich erst in London abgeschlossene Konvenzion soll von den 3 Mächten festgesetzt worden seyn , daß, wenn ihre Gesandten unverrichteter Sachen von Konstantinopel abreisen müßten, wie ge schehen, die Dardanellen gesperrt und die Moldau und Walachei besetzt werden sollten, und daß, wenn auch dies noch nicht auf die Pforte wirke, jede Macht für sich und nach Gutdünken den Krieg führen würde. — Eng lische Dfficiere haben versichert, daß die Lage der ciigl. und franz. Flotte bei Navarin sehr bedenklich gewesen und sic vielleicht beide zer stört worden waren, wenn nicht die russische zeitig herbeigckommen und das Feuer aus den Forts abgelenkt hätte; daß die Türken auch mit glühenden Kugeln geschossen und mehrere derselben die cngl. Schiffe erreicht hätten, daß auf die Genua ein Granitblock von 12oPfund gefallen und im untersten Raume ein so großes Loch geschlagen hätte, daß cs die Zim merleute kaum verstopfen können u. s. w. (So wird cs im Fall von weitern Feindselig keiten bei den Dardanellen auch gehen , an welcher Engsiraße auch viele türkische Schiffe ausgestellt worden sind.)— Cochrane kreuzte mit seiner Flotille vor Navarin. Wahrschein lich lauert cr auf die Abfahrt Ibrahim Pa schas, dessen Truppen großen Mangel leiden und sehr unzufrieden seyn sollen. — Die griech. Expedition gegen Kandia soll glücklich ausgefallen seyn, so daß die Türken sich m die Festung zurückziehen müssen. — Fabvier, welcher das Fort von Scio noch täglich be schießt, ist kürzlich bci Tschcsmc gelandet, um sich der dortigen Schiffe zu bemächtigen, welche von Zeit zu Zeit Unterstützungen nach Scio führten, aber sein Versuch ist mißlun gen. — Sehr wichtig ist die Nachricht aus Triest, daß die Repräsentanten der 3 alliirten Mächte in Smyrna dem dortigen österr. Kon sulate angczeigt hätten, daß, da der im Trak tat vom 6. Jul. vorbergeschene Fall, daß eine der kriegführenden Mächte die Pacifikazions- vorschlägc nicht angenommen, eingetntcn wäre, jeder Transport von Truppen, Mu- nizion und Lebensmitteln nach den Häfen des griech. Kontinents und den Inseln verboten sey. Schon sollen die Gesandten von Vurlir aus den Admirälen ihrer Geschwader befoh len haben, die türk. Häfen zu blokiren. — Nachdem der cngl. und franz. Gesandte Kon stantinopel bereits verlassen hatten, ließ der Sultan, nach abgehaltene^ Bcrathung dem noch anwesenden russischen folgende neue Vor schläge thun, daß nämlich 1) dicGriechen sich künftig durch von ihnen srlbst erwählteRayas auf