Volltext Seite (XML)
21. Stück. Plaum, Sonnabends den 20. May 1827. Gebet*). Da es den, Herm über Leben und Tod nach seinem unerforfthlichen Rathschlusse ge fallen hat, den weiland Allcrdurchlauchtigstcn, Großmachtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich August, König von Sachsen, am 5"» Mai morgens nach sieben Uhr nach einem nur kurzen Krankenlager durch einen sanften Tod zu sich abzufordern, und dadurch sowohl das ganze Königliche Haus, als sämmtliche getreue Unterthanen in die tiefste Trauer zu versehen, f» wird Eure christliche Liebe das schmerzliche Gefühl diefcs plöhlichen Verlustes mit Jhro Majestät der vcrwittweten Frau Königin, Ihr» Königl. Hoheit der verwaiseten Frau Tochter und sämmtlichen höchsten Anverwandten Kaiserl. und Königl. Hoheiten, ehrfurchtsvoll theilcn und dem höchststcligcn Könige das dankbare Gedächtniß widmen, zu dem Er uns durch eine so lange, weise, väterliche und fromme Regierung verpflichtet hat. Zugleich rufen wir den Vater aller Huld und Liebe im Namen Jesu seines Sohnes stehendlich und von ganzem Herzen an, daß er dem Alltldurchlauch- tigstcn, Großmachtigstcn Fürsten und Herrn, Herrn Anton Clcmens Theodor, Kömg von Sachsen, und Merhöchstdero Frau Gemahlin, die Königin, so wie die Hinterlastenen Königl. Frauen Wittwe und Tochler, auch die gesammmten Mitglieder des Königlichen Hauses bei diesem höchstbetrübten Trauerfalle mit seinem kräftigen Tröste auf- richten, Sie bei langem Leben gesund und in erwünschtem Wohlseyn erhalten, besonders aber unsern Allergnüdigsten König und Herrn, Kraft und Beistand aus der Höhe ver leihen, und die neu angehende Regierung zur Verherrlichung seines göttlichen Namens, zum Schuhe der heilsamen Lehre seines Wortes, so wie zum fernem Gedeihen des höchsten Königlichen Haust's, und zum Seegcn aller treuen Unterthanen mit Weisheit, Heil und Gnade erfreuen und beglücken wolle. Der Gott der Barmherzigkeit und Treue, der sich an unserm Vaterlande schon so oft mächtig und gnädig bewiesen hat, heile auch nun wieder die Wunden unserer bekümmer ten Herzen, und erhöre das andächtige Gebet unserer liefen Trauer und kindlichen Zuver sicht um Jesu Christi unserS Herm und Heilandes willen. Amen. So ist denn in!» auch kirchlich dein Vaterland? sein großer Verlust ans Herz gelegt. Ei» traurigmerkwürtiges Demmal, doch mild beleuchtet vom Hoffmmgsblicke auf den brüder liche» Nachfolger, den neuen Vater des Vaterlands.