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mehrere sogar für 16 Stunden täglicher Ar beit nur 3 bis 4 Schill, zum Lohne. Spanien. Die Observationsarmec an der portug. Gränzc hat eine Bewegung vor wärts gemacht, welches man als eine Folge des Näherrückens der engl. Truppen in Por tugal betrachtet. Die Armee litt übrigens den größten Mangel, während bei den royal. Freiwilligen Ucbersiuß herrscht. — Die In surrektion in Katalonien scheint vorläufig ge dämpft, aber auch in Arragonien und ander wärts herrscht große Gährung. Portugal. Der Doctor Abrantes ist aus Brasilien in Lissabon eingetroffen und hat sogleich eine Andienz bei der Regentin gehabt. Der Kaiser Don Pedro soll beim Abschiede zu ihm gesagt haben: Ich will durchaus, daß die konstitutionelle Charte vollzogen werde. Wehe denen, die meine Befehle nicht achten und meine Rechte verkennen sollten! Es heißt, der Kaiser werde selbst bald nach Por tugal kommen. Griechenland u. Türkek. Herr Cy- nard, der große hülfrciche Gricchcnfrennd, hat von mehrern Philhcllenen, auch vom Obrisilicut. v. Heidegger, bittere Klagen über das undankbare und widerspenstige Benehmen der Griechen erhalten. — Leider! hat dies Volk jetzt auch 2 Nationalversammlungen, eine auf Aegina, die andere zu Kastri, wo von eine die andere für unrechtmäßig erklärt. Eine versuchte Ausgleichung und Vereinigung des Ganzen an einem dritten Orte wurde von letzterer nicht angenommen. — Kolokotroni soll bisher von Zeit zu Zeit Sendungen von Geld und Kostbarkeiten an eine Tante auf Zante geschickt haben und zwar in morcvti- schc Käse versteckt. Kürzlich hatte er wieder einen solchen reichgcfüllten Käse abgesendet, das Schiff wurde jedoch geplündert, die La dung nach Zante gebracht und dort verkauft. Ein Palikari kaufte den Käse, lud einige Freunde zu dem Schmause ein, und bald er schien das seltsame Eingeweide, welches der Kaufer, trotz der Reklamation der Tante, be hielt. — Lord Cochrane ist mit seiner kleinen Flotille von Napoli di Romania weiter gese gelt, man wußte jedoch noch nicht gewiss, wohin. Jndeß soll sein Erscheinen bei vielen Griechen eine neue muthvvllc Begeisterung erweckt haben, die nicht ohne Nutzen für ihre Sache seyn dürfte. Die Entsetzung Athens hat sich noch nicht bestätiget. Die Wittwe Gouras soll nicht unter cinstürzenden Trüm mern, sondern in einem Gefechte mit den Türken den Tod gefunden haben. — Mit den diplomatischen Unterhandlungen in Kon stantinopel stand cs noch beim Alten; die fremden Gesandten hatten noch keine Antwort auf ihre Noten erhalten und sic dürfte jetzt um so weniger nachgcbcnd ausfallen, da der neue Großvezicr ein Erzmuselmann, und der Sultan sehr festen Charakters ist. Eine Be schreibung von ciucm Augenzeugen sagt fol gendes über ihn: Mahmud II., welcher am 20. July 1808 den Thron bcsiicg, ist mittler Statur; sein Gesicht ist voll, doch blaß; 'ssin feuriges schwarzes Auge zeugt von einer große«