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Voigtländifchkr Anzeiger. 9. Stück. Plauen, Sonnabends den 3. März 1927. - Naturmerkwürdigkeiten. Von allen Gegenden her kommen Nach richten über die seit vielen Jahren nicht da gewesene Strenge und Lange des diesjährigen Winters, besonders auch im Monate Februar noch. Selbst in den südlichen Gegenden Teutschlands hatte man in dcr MitteJanuars sine Kälte von 20—24° Reaum. und sogar im südlichen Frankreich, Spanien und Por- - tugal gab es verhältnißmäßig viel Frost und Schnee. Am Rhein hin wurde viel erfrornes (wol vielmehr verhungertes) Wild gefunden Ed auch an im tiefen Schnee verunglückten Menschen fehlte es nicht. — Hier am 26. Febr. früh wieder 12 Grad Kalte. In der nordamerikanischen Provinz Ohio hat ein fürchterlicher Sturm großen Scha den ungerichtet und unter andern den Ort Barlington ganz zerstört. (Scheint mehr eine Windhose oder Windsbraut gewesen zu sevn.) Daß giftige Schlangen auch in nördlichen Landern cs bleiben und gefährlich sind, be weist das neuere Beispiel eines gewissen Dra ke. Er zog mit 3 Klapperschlangen von Ha vre nach Paris, aber schon zu. Rouen war bei der jetzigen strengen Witterung die eine rrfro- I ren und eine andere, obgleich an die Wärme gebracht, schien es auch. Er nahm sie daher aus dem Käfige, wurde aber dann zweimal von ihr gebissen, worauf er in Todesangst in den Hof hinab lief, die verwundete Hand in den Schnee steckte, den Ann unterband u. dgl. bis ein Arzt herbei kam, der die zweck mäßigsten Mittel anwendete. Aber alles war vergebens; denn nach 8 Stunden endigte der Unglückliche unter vielen Qualen sein Leben. Denkstein auf das Grab einer lang^ und vielgeprüften Dulderin, der verwitw. Frau Kreissteucr- Einnehmerin Eberhardt in Plauen. Endlich schläfst Du bei den Lebensmüden Nach des langen Tages Hitz' und Last; Endlich ward von oben Dir bcschiedc». Was ost still und fromm ersteht Du hast: „Nach dem sbweren Prüfungslanf hieniede» Zn dem kühlen Grabe süße Rast," Und den frommen Geist, insLand der Frommen Hat der Vater sanft ihn hingcnommen. Dort ist Himmelslicht Dir anfgeganqe», Die so lang des irdschcn Du entbehrt; Düstre Nacht, die hier dein Äug' umfangen, Hat zum Sonnenglanzc sich verklart, Und der müden Seele heiß Verlangen Ist auf ewig nun gestillt, gewahrt. Selig bist Du in der Heimath drüben Bei den früh vorausgegangncn Lieben. Und