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18 ----- letzungcn dadurch entstanden sind, geboten, dergleichen nur an erwachsene und vorsichtige Personen zu verkaufen. Baier n. Die Regierung hat nun auch Aufgaben und Prämien für die Fabrikation bestimmt und zwar für die der Leinwand !)000, für die übrigen Zweige aber 12000 Gulden. Niederlande. Der Buchdrucker und Buchhändler Wahler in Brüssel, Herausgeber einer schönen Sammlung von klassischen Schriftstellern, überreichte S. M. dem Kö nige die 1. Lieferung davon. Dieser bezeigte ihm seine Zufricdenbeit über dessen Bemühun gen der belgischen Typographie (Buchdruckern) ihren ehemaligen Glanz wieder zu verschaffen und bot ihm eine Unterstützung aus seiner Pri- vatcasse an, die jedoch für jetzt verbeten, aber sich auf künftigen Nothfall Vorbehalten wur de. Nach der 5. Lieferung wagte er wirklich, den König an sein Versprechen zu crinne n und erhielt sogleich ein Darlehn von 1Z0000 Gulden auf io Jahre unverzinslich. (Das ist ein königlicher Freund der Wissenschaf ten!) — In Rotterdam ist ein Pulverma gazin in die Luft geflogen, wobei mehrere Menschen ums Leben gekommen sind. — Der brüffelcr. Arzt Andre' hat schon mehrcrn Taubstummen durch eine Operation auf ein mal das Gehör verschafft. (Wahrscheinlich geschieht cs durch die Durchstechung des Trommelfells.) Frankreich. Der erste Präsident des Rechnungshofes Marguis von Barbe -Mar- bois sprach bei der Aufwartung am Neujahr zu dem jungen Herzog von Bordeaux» auch folgende denkwürdige Worte: „Und Sie, gnädigster Herr, der sic noch so jung sind, und auf desscn Haupt Frankreichs zukünftiges Glück beruht, erinnern Sic sich, daß dicscs schönc Königreich auch einen gute» König ver langt, einen König, der die Wahrheit liebt, der will, daß man sie ihm sage, der den Schmeichlern nicht gewogen ist und diejenigen von sich entfernt, die ihn tauschen. Werden Sic sich wol cinst crinncrn, gn. H., daß dicsc Rathschlage Ihnen von einem Greise erthcilt wurden, dessen Haupt mit grauen Haaren bedeckt war?" Der junge Herzog antwor tete : Ja! „Ihr Ja, fuhr jener fort, wird in unsere Jahrbücher eingetragen werden. Lie finden es, wenn Sie Ihre Großjährig keit erreicht haben. Unterdessen wird es für uns das Unterpfand einer glücklichen Zukunft sevn." — Der Conftitutivncll macht bei der Nachricht des engl. Couriers über das Ulti matum, das Rußland und England der Pforte wegen Griechenland übcrgcbcn haben und dem auch Frankreich bcigctrctcn sey, folgende beißende Bemerkung: „Es liegt für unser Land etwas dcmüthigcndcs darin, sich immer nur in dritter Reihe zu sehen. Unsere Minister finden sich nur dann im Vortrab, wenn cs sich gcgcn unscrc Frci- hcitcn handelt, und auch da gehen sic nur hinter den Jesuiten her." — Die Gräfin La Valette, bekannt durch die hochherzige Handlung, daß sie 1816 ihren zum Tode vcr- urtheiltcn Gatten aus dem Gcfängaissc ret tete, aber gleich darauf auch in Wahnsinn verfiel, ist endlich durch I). Blanche, Vor steher der Heilanstalt auf dem Montmartre, völlig wieder geheilt und ihrer Familie zurück gegeben worden. — Lord Cochrane war zu Marseille angckvmmen und wollte, nachdem cr sehr günstige Nachrichten aus England er halten, sofort nach Griechenland abgchcn.— Der Prinz von Polignac, franz. Gesandter in London, ist unvcrmuthet nach Paris gc- kommen, hat sogleich eine gehcsmc Audienz beim Könige gehabt und wird, wie man sagt, crst in 1.5 Tagen, Andere meinen, gar nicht wieder nach England zurückkehren. Er ist auf seine Güter nach Lothringen gereist. Engla n d. Der Herzog von Wellington hat die Stelle als Gefangenwarter im Tower erhalten, wobei sein Geschäft blos darin be steht, jährlich iZoooGuldcn cinzustrcichcn.— Die methodistische Traktätlcin-Gesellschaft in London hat im v. I. über 10 Mill, und seit ihrem Entstehen über looMill. solcher kleinen pietistischen, zum Theil unsinnigen und höchst schädlichen Schriftchen und zwar in 42 vcr- schic«