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15 der nächste zur Thronfolge gewesen, in wel ches Recht vorläufig der Herz, von Clarence tritt. Den Oberbefehl über die ganze britt. Armee, welchen der Herzog von Cambridge ausgeschlagen haben soll, wird, wie es heißt, der Herz, von Wellington erhalten. — Noch immer werden Truppen nach Portugal eingc- schifft. Frankreich. DcrvomMin.Peyronnet entworfene, sehr strenge und harte Entwurf eines neuen Prcßgesetzes findet viel Mißbilli gung und Widerspruch und cs gehen von Buch händlern, Buchdruckern, Buchbindern u. a. Hielt Bittschriften dagegen bei den Kammern ein. Chateaubriand selbst hat es ein vanda- lisches Gesetz genannt, um welches uns die Tage der Barbarei beneidet haben würden, und welches der Literatur eben so nachtheilig seyn würde, als den öffentlichen Freiheiten und einem großen und wichtigen Handels zweige, so, daß durch dessen Annahme 5 bis 600000 betriebsame Menschen ins Elend kä men. — Die Spanier, welche sich in die portug. Angelegenheiten gemischt hatten, ha ben Paris verlassen müssen. — DasIucht- policeigcricht hat entschieden, daß Büsten, Medaillons und Gemälde von Napoleon nicht mehr als aufrührerische Gegenstände betrach tet werden können. Spanien. Auf der Politik der Regie rung liegt noch Dunkel und einige Nachrichten lassen das engl. Ultimatum annchmcn, wel ches auch dadurch Wahrscheinlichkeit gewinnt, weil der engl. und portug. Gesandte wieder bei Hofe erschienen find, aber nach andern Berichten sind bereits 16000 Mann finnische Truppen an die portug. Gränzc marschirt und noch mehrere sollen dahin gerufen wer den, welches auf ein feindseliges System deu tete. — I. M. die Königin hat unter dem Namen einer Schwester der Barmherzigkeit vom Orden des h. Vincenz de Paula ein Gebet buch in span. Sprache herausgegcben. Portugal. Bei der Auflösung der bei den Kammern, welcher die Prinzessin Regen tin wegen Unpäßlichkeit nicht beiwohnen konn te, hat sich der Bischof von Visen als Justiz- miniftcr sehr consiitutlonel ausgesprochen. Es hieß, daß auch der span. Gesandte bri der letztkn Cour wieder als Familienbotschastcr erschienen wäre. — Die engl. Truppen sind zum Theil in Lissabon-gelandet, sie sollen aber vorläufig blos diese Hauptstadt beschützen. — Die Jnsurgcntcnchefs Silveira und Chaves sollen geschlagen und nach der span. Gränze zurückgetricben worden seyn. Griechenland und Türkei. Ibrahim Pascha hat bei seinem Streifzugc nach Cala- vrita eine große Grausamkeit bewiesen, indem er den ehrwürdigen 70jährigen Ortsgeist lichen, der vom Altäre weg mit vielen Messe hörenden Einwohnern vor ihm geschleppt worden war, nebst lctztcrn nicdcrhauen ließ. — Reschid Pascha hat nach einem hitzigen Gefechte mit den Griechen, worin er großen Verlust erlitten und auch Omer Pascha und mehrere Anführer geblieben seyn sollen, die Belagerung von Athen aufhebcn müssen — Der