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— 5N6 vergeudet. Unter letzteren steht ohnfehlbar das Wasser oben an. Theils durch die mitunter ganz unbrauchbaren, theils sehr schlechten Wassereimer wird eine Menge Wasser Verschwender und Manchen das Eintreten in die Reihen verleidet; theilweise ist aber auch nicht zu leugnen, daß die Spritzenmeister die Natur des Feuers und des Wassers und das gegenseitige Verhalten nicht kennen oder gänz lich aus den Augen setzen. Auch hier sieht man häufig Wasser und hauptsächlich Kräfte konsumiren und „der außerordentliche Eifer und gute Wille" hat dabei manches Opfer zu bringen. — Endlich kann ich nicht umhin, noch einige Bemer kungen über die Feuerspritzen insgemein zu machen. Es giebt keine Wissenschaft, keine Kunst, die nicht im Laufe des jetzigen Jahrhunderts bedeutend bereichert worden wäre. Nehmen wir das Zunächst liegende. Das großmütterliche Spinnrädchen unserer schönen Welt hat sich längst in die Mul-Jenny verwandelt; wir haben durch Bowerlooms den gesponnenen Faden zu Stoffen verarbeiten sehn; Jaquard's künstliche Webestühle kennt jedes Kind; jedermann weiß, daß die Rasenbleiche längst durch Chlor verdrängt worden ist und welche Fortschritte mit einem Worte die Baumwollenwaaren - Manufaktur gemacht hat. Sieht man aber die sogenannte Manu- facturspritze an, so ist solche heute noch ganz ihrem alten Kostüme der Perücken und Haarzöpfe treu geblieben. Mit weniger Ausnahme hat auch der leidige Verbesse rungsteufel seine zerstörende Hand noch fern von den übrigen Antiquitäten gehalten. Ich will nicht damit behaupten, als ob die hiesigen Spritzen die schlechtesten wären; es wird aber auch Niemand leugnen, daß solche weit besser, d. h. zweckmäßiger konstruirt sein könnten. Es ist mithin in dieser Branche bei uns die Kunst zurückgeblieben. Kann's aber anders kommen? Werbillig denkt, muß ein lautes „Nein!" antworten. Wird ja ein Neubau unternommen, so wird beim Akkord bis aufs .... gedrückt; mißlingt, oder zeigt sich beim Baue nur das Mindeste als schadhaft, so muß der Spritzen bauer sein baares Geld aus der Tasche zusetzen. Wie läßt sich da erwarten, daß letzterer sich um die in sein Fach einschlagenden Verbesserungen bekümmern, sich theuere Zeichnungen und Modelle, ohne Hoffnung auf Wieder ersatz, oder auch nur einigermaßen kostspielige Hilfsma schinen anschaffen kann. Der gute Wille ist wohl da, aber die Kraft der Ausführung hält die Waage nicht.— Gerade hier könnte der Gewerbverein kräftig wirken, aber die Hand aufs Herz, ihr Spritzenmeister! seid ihr Mit glieder des Vereins? wird solcher von Euch besucht? habt ihr demselben aus dem Born eures Wissens etwas dargeboten? Habt ihr das Euch Dargebotene benutzt? in Specie habt ihr den Namen Braithwaite kennen gelernt und seid ihr mit dem Erfolg der Bemühungen bekannt, die der Mann, der jenen Namen führt, nament lich um eine Verbesserung in der Feuerspritzenkonstruktion sich zur Aufgabe gestellt hat ? Welche Anträge und Vor schläge habt ihr im Bezug darauf bei den städtischen Verwaltungsbehörden gemacht? Nur ein paar Worte zur Rechtfertigung vorstehen der Zeilen, die Manchem als zu hart erscheinen dürften. Wer weiß nicht, daß beim Füllen der Spritzen die Hälfte Wasser verloren geht, weil der Wasserkasten sehr hoch angebracht ist. Nach der neuen Bauart ist die Füllöffnung 1^ Elle vom Boden und daher kann das Einsüllen mit Sicherheit und Bequemlichkeit geschehen. Die neuen Spritzen haben 2 Räder und sind dadurch weit lenkbarer, als die großen 4 räderigen Gestelle. Da der Spritzenmechanismus auf 2 starken Federn nach Art der Lokomotiven ruht, so kann damit auf Pflaster und steinigem Weg so schnell als möglich gefahren werden, ohne daß die Maschine leidet. Wie unsere Spritzen eingerichtet sind, muß brechen, was sich nicht biegt, und vielmals hat man sich wohl darüber nicht Rechenschaft zu geben gewußt, wie eine Spritze am Ort der Gefahr dienstunfähig sich zeigte, die nur vor wenig Tagen in Ordnung gebracht und probirt worden war. Ich will nur noch, um nicht weitläufig zu werden, unter mehren Northeilen der neuen Bauart die massiven Kolben anführen. Diese können mit Leichtigkeit augenblicklich nachgedichtet werden, während Jedem zur Gnüge bekannt ist, was für Schererei mit Hanfliederung verbunden ist. Der Schluß mit Nächstem. Für dcn verunglückten Webcrmstr. Metzner in Pausa sind abermals folgende milde Gaben eingesendet worden, als: 5 Ngr. von W. 8.; 2 Thlr. vom k. r. v. 8. auf k. und 6 Ngr. 8 Pf. von einem Ungenannten, wofür den menschenfreundlichen Gebern Gottes Segen wünscht Die Redaktion. ««8 Äon» DvrpLiSvr »ör««» - Lerlelite vom 2V. November 1841. Oourso im 14 '1'tmlor ^ussv ausxe- xe- dolen mctrt ^usläuckiselio Imumck'or* **) ***) a 5 HU 100 HU WiolttiKC vueaton . 3 „ 100 „ 1'assir vuoatou . 3 „ 100 „ 7z 4z 4 z *) kommt 1 Stück Louisd'or 5 Thlr. 11 Ngr. 8 Pf. **) kommt 1 Stück wicht. Ducaten 3 „ 4 " 4 „ ***) kommt 1 Stück Passir-Ducaten 3 „ 4 „ 4 „