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»den 5. ien - - - ge- om- ab- an un- lier- - der 10 den ten. 'UN- len, örse 'elt, j ge- . d. ier- ner ebe- ben md »uf- rn. »5 Zwei und fünfzigster Jahrgang. Rcdtglrt von I. F. Fincke. Druck und Verlag von C. Wieprechts seel. Wittwe. Jährt. Abonncmentpreis 25 Ngr. 34. 4841 Plauen, den 21. August Belehrung für Diehbesitzer über das häufige Vorkommen der Fungenseuche unter den Rindern, und die zur Verhütung derselben, besonders auch bei dem Vieheinkaufe zu gebrauchende Vorsicht, < bekannt gemacht auf Befehl -es Ministeriums -es Innern. Aie Lungcnseuchc der Rinder verhält sich zwar im nördlichen Deutschland und namentlich in Sachsen durchaus nicht als eine wahre Viehpeft. So gefährlich nämlich dieselbe auch für die davon befallenen Thiere ist, so ge winnt sic doch weder in Folge der Ursachen, welche sie ursprünglich erzeugen, noch durch die Ansteckung eine große Ausbreitung; sondern sie beschränkte sich zcither auf einzelne Ställe oder Gehöfte und ging nur sehr sel ten auf den Viehstand mehrerer benachbarter oder sonst in einer Verbindung mit einander stehender Ortschaf ten über. Demungeachtet ist die Lungenseuche der Rinder in der neuern Zelt gewiß die wichtigste Viehkrankheit gewor den, in sofern sie häufig, namentlich in den größern Vichwirthschaften und bei einer Zahlreichen Viehaufftellung vorkommt und große Verluste an Thieren herbcizuführen pflegt. Auch sind diese Verluste um so empfindlicher, als die Lungenseuche gern da ousbricht, wo man den Bestand des Rindviehes zu vermehren oder zu verbessern beabsichtiget, neue Aufstellung desselben zur Milchbenutzung oder Mästung unternimmt, oder die Viehwirthschaft in Folge einer Umgestaltung des landwirthschafllichen Getriebes umzuändern genöthiget ist. Das Ministerium des Innern hat sich daher um so mehr bewogen gesehen, der Lungenseuche der Rinder be sondere Aufmerksamkeit widmen zu lassen, als die Rindvich-Wirthschaft die wichtigste Stütze des Ackerbaues und das unentbehrlichste Glied der ganzen landwirthschaftlichen Betriebsamkeit geworden ist. Es erhalten demnach die Viehbesitzer die folgende Belehrung über die Lungenseuche, damit dieselben in den Stand gesetzt sein mögen, den Ausbruch dieser Krankheit in dem eigenen Viehstande möglichst zu verhüten, nach erfolgtem Ausbruche aber der Wctterverbreitung derselben ein baldiges Ziel zu setzen. Die Lungenseuche der Rinder und deren Ursachen. Die Lungenseuche ist eine zum heißen Brande geneigte Entzündung der Lunge, welche von einer eigenthüm, Uchen Reizung der Luftröhren-Schleimhaut ausgehet. Sie kündiget sich auch gewöhnlich durch einen kurzen Hei sern Husten an und ruft, einmal eingctreten, mehr oder weniger heftige Athmungsbcschwerden unter abwechseln der Kälte und Hitze bei dem davon befallenen Rinde hervor. Im todten Thiere zeichnet sich hingegen die Lungenseuche aus durch trübe wässrige Ergießungen in der Brusthöhle, hautartige Gerinnsel auf der innern Fläche derselben durch ausserordentliche Vergrößerung u. Vermehrung des Gewichtes eines ganzen Lungenflügels, gewöhnlich des linken, oder einzelner größerer oder kleinerer Stellen