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202 bcr und Opferstätten mit Urnen, Ringen und allerhand kupfernen Geräthschaften. Die Untersuchung gegen vr. Jakobi in Königs berg wegen der bekannten Schrift: „Vier Fragen" (über die Verfassungsangelegenheit) ist noch im Gange aber ver wickelter geworden, da inzwischen die Ostpreußen be schlossen haben, die durch freiwillige Unterschrift aufgebrachten 20 — 30,000 Thlr. zur Errichtung eines Denkmals für den vorigen König zuförderst dazu zu verwenden, diesen Schriftsteller gegen alle Verluste schadlos zu halten, welche ihm aus dieser Untersuchung erwachsen.dürsieni Die Untersuchung ist nunmehr mit darauf gerichtet, zu ermitteln, wer der Urheber dieses Amendements sei u. s. w. Ausland. Portugal!. Das Ministerium hat seine Entlas sung verlangt, nachdem es eine Niederlage in der Kammer erlitten hatte. Spanien. Der Jnfant Don Franzisco de Paula hat von Paris aus dem Siegesherzog über dessen Erwählung zum alleinigen Regenten offiziell beglückwünschen lassen. Ein Abgeordneter in der 2. Kammer stellte den An trag, die Festungswerke von Barcelona abzutragen. Denn bei der Errichtung derselben zur Zeit Philipp's V. seien ihretwegen 33 schöne Straßen mit 3607 Häusern zerstört worden. Der Regent hat einen ärztlichen Nath halten lassen, ob das Uebel der Königin, schuppenartige Flechten, durch Bader zu beseitigen sei. Die Aerzte verlangten Jahr aus Jahr ein fortgesetzte Bäder, was wegen des dazu nöthigen Aufenthaltes in Barcelona nicht möglich ist. Es sollen daher künstliche Bäder gebraucht werden. Es partero hat als Regent seine vorige einfache Lebensweise fortgesetzt, ja sagar zwei Adjutanten abgehen lassen, und alle Rathschläge zu einem glänzenden Hofstaate zurück gewiesen. Es kann nicht fehlen, daß er sich dadurch bei dem spanischen Volke in Achtung erhält, denn ein Grund zug desselben ist die Eifersucht, mit welcher es auf die allgemeine Gleichheit, so weit wenigstens als diese sich in der äußern Erscheinung darthun kann, hält. Er em pfängt, wenn er nicht beschäftigt ist, Jedermann, selbst wenn er sich rasirt, oder im Garten lustwandelt, ist er zugänglich. Der Ministerrath findet Abend um 9 Uhr in seiner Wohnung statt. Seit dem October v. I. sind 94,000 M. Soldaten verabschiedet worden, und die Armee besteht noch aus 140,000 M. Infanterie und 11,000 M. Kavallerie. Großbritannien. Einige englische Blätter tadeln den Schiffahrtsvertrag zwischen Großbritannien und dem Zollverein, nennen ihn schädlich sür England, und die erste Anerkennung des Zollvereins; andere preißen ihn als einen Fortschritt des freien Handels, in welchem Deutschland England voran gegangen sei. Die Ab stimmung über Lord Peels Antrag, den Ministern das Vertrauen zu entziehen, ist mit 1 Stimme Mehrheit gegen die Minister entschieden worden. Diese haben nun der Königin gerathen, das Parlament aufzulösen, was dieselbe auch bewilliget hat. Mistreß Fry, die im vorigen Jahre die Gefäng nisse in Deutschland, besonders in Preußen, besichtigte, hat in London eine Gesellschaft protestantischer barm herziger Schwestern gegründet. London hat, wie früher schon Liverpool gethan, ein Danksagungsschreiben an den Pascha von Aegypten gerichtet, in dem es heißt: „Wir Unter zeichneten, Kaufleute, Bankiers und Andere in der Stadt London wünschen Ew. Hoh. den Ausdruck unserer Dank barkeit und aufrichtigen Erkenntlichkeit für den vollstän digen Schutz darzubringen, den sie allen unsern Landsleuten zu gewähren geruhten, welche in der vergangenen so ereignißvollen Zeit in ihrem Reiche sich aufhielten und der es ihnen erlaubte, ihre Geschäfte ohne den geringsten Nachtheil fortzusetzen. Wir wünschen gleicherweise Ew. Hoh. dasselbe Gefühl der Erkenntlichkeit und unsern Dank darzubringen für die Freigebigkeit und Großmuth, die sie unter Umständen bewiesen, welche in niedrigen Gemüthern ganz andere Gefühle hätten erregen können; Sie gestatteten den ungehinderten Durchgang der Post- packete und Passagiere durch Ihr großes Reich mit gleicher Sicherheit und unter gleichem Schutz. Ew. Hoh. können überzeugt sein, daß dieses so verdienstliche Beispiel der Bewunderung aller civilisirten Nationen nicht entgangen ist, und während wir aufrichtig wünschen, Ew. Hoh. den Ausdruck unserer Dankbarkeit und unserer Bewun derung darzubringen, hoffen wir, daß das so würdevoll durchgeführte Verhalten Ew. Hoh. andern Fürsten als Muster dienen werde, wenn sie sich in gleich schwierigen Umständen befinden. Möge es Ew. Hoh. noch lange gestattet sein, eine wohlthätige Souveränität über das Reich, das Ihnen anvertraut ist, auszuüben und daselbst Handelskräste zu entwickeln, welche das Glück und die Civilisation eines Landes ausdehnen werden, das Sie in Freuden Ihrem Nachfolger hinterlassen mögen. Dieß ist unsere Hoffnung und unser inniges Gebet." Folgen über 200 Unterschriften der angesehensten Häuser.