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162 der griechischen Kapelle zum Morgengebete verfügt hatten, Dero Reise nach WÄmar svrtsetzten. Am 23. Abends nach dUhr kamen Ihre Maj. die Königin ebenfalls, herzlich Ünd feierlichst empfangen, in Leipzig an und AbendS nahm das erhabne Königspaar die prachtvolle Beleuchtung der Stabt in Augen schein. Nachts gegen 12 Uhr trafen Ihre Maj. die Kaiserin von Rußland unter gleichen Freudenbezeigungen, wie bei Höchst- Vero erlauchtem Gemahle, ein und wurden In der für HöchstSie bestimmten Wohnung »vm Könige und der Königin bewillkommt, welches am 23. früh durch einen Gegenbesuch erwiedert und dann, nach gehaltener Mor genandacht in der griech. Kapelle, die weitere Reise nach Weimar fortgesetzt wurde. Der Prinz Friedrich K. H. war schon am 22. nach Dresden zurückgekehrt/ wohin Ihre Maj. Ler König und die Königin am 24. Mittags n Uhr, wie beim Empfang, unter Begleit tung eines Theils der berittenen Kaufmann schaft und hohem Jubel der Menge wieder «dreisten. Glückwünschungsgedicht, Er. Maj. dem Könige von Sachsen bei Höchst Dero Fünfzigjährigen Regierungsjubelfeier überreicht von Rath und Bürgerschaft zu Plauen *). So hast D u denn da« seltne Ziel errungen, Zu sehen Deine« HerschensJubeltag? So ist er denn, der heiße Wunsch gelungen, Der Deinem Volk so treu am Herzen lag? Wo Sachsenbrust heut' schlägt, wird froh ge, sungen, Und Dank gejauchzt, wie'« Liebe nur vermag. Dem hohen, frohen Jubelfest zu Ehren Hier laute Freude und dort stille Zähren! Wohl hast D u schon infunfztg schönen Jahren, Wo Du durch Recht und Huld Dein Volk beglückt, Ein seltnes, hohe« Fürstenglück erfahren, So oft Dein Vareraug' umhergeblickt, Deck mehr noch wird sich'« Heu«'Dir offenbaren, Wie Lieb' und Treu' hoch Deine Sachsen schmückt. DaSganzeLand, im höchsten Freudenschwunge Heut' ist e« nur ein Herz, nur eine Zunge! Voll Andacht wirft vor Gott Dein Volk sich nieder, Au« Dank, baß Er so lang Dlch herschen ließ, In Wonne, baß in seiner Huld er wieder Dir diesen Tag de« Jubels lächeln hieß, Mit Segen für denFürsten groß und bieder, Deß schönes Leben Ihn am schönsten prieß, Und nur ein Flehn steigt auf von AllerMunde: Noch lange Dauer diesem Segensbunde l So, *) Da dieses Gedicht keine so wette Verbreitung erhalten kounte, als die andern, gleichwohl aber die vesinnungen und Wünsche des ganzen treuen Voigckands ausspricht; so mag es auch vorläufig hier eine