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me es trägt, oder worin eigentlich kein Tropft Irin Rebenblut fließt, ist bekannt, besonders von England, wo es sogar große Weiubrauer reien aibt, die olle Sorten Wein verfertigen, ebne einen Eimer echten Gewächses dazu nö? tbiq zu haben, und London allein z. B. soll jährlich mehr an Portwein gebrauchen, als in Mehrern Jahren eigentlich gebaut wird. Auch liegt nichts Unmögliches darin durch chemische Kunst Weine sehr täuschend nachzumachen, ob diese dann gleichwohl auch ziemlich theuer kommen möchten. Aber warum gerade auö Kartoffeln? Wird Venn nicht genug schon durch das Branntweinbrennen W it nöthigern und nützlicherm Gebrauche entzogen? Over wie nach soll im Safte dieser Frucht, Vernicht geistig ist, gerade vorzügliche Eigcnichaft dazu liegen? — Doch eben entsinne ich mich, daß die Erfindung gar nicht neu ist; denn schon 1809 lieferte ein gewisser Herr ab InliaZiue eine Anweisung zur Bereitung eines Erdapfel, weinö. Das Recept dazu ist folgendes : „Wenn die Kartoffeln in Scheiben zerschnitt len sind und ein wenig über einander warm werden, folglich in eine Gährnng kommen, so läßt sich ihr Saft auspressen. Dieser wird nach halbjähriger Eährung, besonders in Ge fäßen, worin bereits Wejn gewesen ist, zu einem wohlschmeckenden und starken Kartoffelweine." Also nichts wohlfeile res und leichteres zugleich! Ob man aber des Claudius: „Bekränzt mit Laud :c." (et wa die Strophe: „Gewächs sieht aus wie Wein" — ausgenommen) bei diesem Tranke möchte singen können, steht wohl zu bezweifeln, E, Gegen die Lungenentzündung beim Rindvieh. Im Jahr 1807 zeigte sich diese Krankheit sehr stark und gefährlich, man glaubte vor, züglich vom Genüsse ungesunden WafferS, daS im Frühjahre auf den Weiden stehen geblie ben und durch Vie heftige Sommerhitze foul »vrdrn war. Ein Mitglied -er ökonvMtlHcn Societat zu Leipzig empfahl damals folgen des Hülfsmittel als das zuträglichste und hälft reichste: Man läßt dem kranken Thier so gleich zur Ader, und gibt ihm eine zweimalige Abführung von 8 Loth Glaubersalz. Darauf nimmt man 4 LothSalperer, 2 Loth Salmiak und 6 Loth Weinstein, theilt sämtliches in 12 gleiche Portionen und gibt alle 3 bis 4 Stun den eine aufö Futter, oder schüttet sie in Maaß Wasser und gießt eg ein. Auch wird es als nützlich empfohlen, nicht nur bas noch gesunde, sondern selbst das schon erkrankte Dieb mit kaltem Wasser zn begießen und dar auf stark bürsten zu lassen. Zugleich wird der Rath gegeben, dos Dich mit Vorsicht in die Winterstallung zu bringen und cs vorher von dem in diesem Sommer gesammlcten ungesun den Schleime zu reinigen, weil sonst durch die trockne Winterfütlerunx: das Uebel noch verheerender werden könnte. Um diesem vor- zubengen, soll man sämtlichem Viehe zur Ader lassen und jedem erwachsenen Haupte eine zwei malige Abführung von 8 Loth Glaubersalz sbei Kälbern 4 Lolb^ geben, auch wöchentlich wenigstens einmal stark Salz reichen. Engel, Zeitungsberichts. Das Dorf Schönfeld bei Leipzig, das nr der Schlacht 1313 auch seine Kirche verlor, soll, auf Verwenden des königl. preuß. Kon suls zu Leipzig v. Baumgartners, vom Könige von Preußen 2 Glocken geschenkt erhalten; sie sind von — Eisen. — Die Sage erneuert sich, daß der König von Sachsen Ende Augusts eine Reise nach dem Rhein machen werde. —- Man hat b. merkt, daß die Zahl der Ltudi- renven in Tcutfchland sehr abwhme. Auf allen 19 leutschen Universitäten sollen sich jetzt Nur etwa 85oo Studirenve befinden, auf welche Art auf eine Million der Bevölkerung nicht mehr als 286 Studirenve kämen. — In Schweden hält es jetzt äußerst schwer, dass «»n Fremder Zutritt ins Land erha-tr, a k,me