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94 Oberconsistorio zu Weimar an ihn erlassenes Bclobungebecret. Aber nicht bloß die vorge setzte geistliche Behörde, auch sein Landesherr selbst hatte beschlossen, dem Jubellehrer an diesem Tage mit öffentlichen Beweisen höch ster Zufriedenheit und Gnade zu erfreuen. S e.. König l. Hoheit derErvßherzog ließen ihm in höchster landcsvätcrlichcr Anerkennung „seiner Verdienste um die Kirche und Schulen seines Bereichs und, da das örtliche Gute zu gleich bas allgemeine ist, um den Staat, " durch einen eigends dazu beauftragten höchsten Cvmmissarius, den Herrn Geheimden und Landrath Freiherrn von Erffa, eine, mit dem Bildnisse Sr. König!. Hoheit gezierte, an einem rothen Bande zu tragende Verdienstme daille verehren und öffentlich überreichen. — Am Schluffe des Gottesdienstes drückte noch sein College, Hr. Oiacvnus Burkhard, in einer der Feier dieses Tages angemessenen Re, de, seine Theilnahme an der erlebten Jubel feier des durch ein festes Band collegialischer Eintracht mit ihm verbundenen würdigen Greises und seine Wünsche für dessen Lebew und Gesundheit aus, gelobte ihm hanvgebcnd treue Unterstützung im Amte, wenn die Ab nahme seiner Kräfte dieselbe nöthig machen sollte, und beide würdige Manner besiegelten in dieser feierlichen Stunde im Angesichte ih rer Gemeine den schönen Bund der durch eine lange Reihe von Jahren schon bewährten amtebrüderlichen Freundschaft und Treue, durch eine Umarmung. Nach dem Gottesdienste folgte ein frohes Mahl, woran gegen 8v Personen Theil naht men und wobei viele Glückswünfchungsge, dichte überreicht und gesungen, auch von einer Anzahl Freunde ein silberner Becher, mit Rheinwein gefüllt und folgender Inschrift ge, ziert: , Nimm, ehrwürdiger Greis, den Decher, und schöpfe der Jugend Rüstige Kraft noch so lang, wie wir es wünschen, aus ihm! dargebracht wurde. Abends brannte auf dem Markte ein mit einer Sonne und Inschriften geschmückter Tempel, zu welchem man den Eh rengreis mit einem Fackelzuge und unter Ge, sang führte, und bann folgte rin fröhlicher Ball. Den folgcndenTag wurden über 100 Ar, me auf Kosten des Jubelgreises zu Mittage ge, speiset, auch den Bürgern, eingepfarrten Landgemeinden und Schulkindern Ergötzlich, keiten gewährt. Noch ungebeugt von der Last der Jahre, in fast jugendlicher Munterkeit, steht der wür dige Greis in der Milte der Seinigcn da, sin nend und wirkend für das Wohl seiner Ge, mcinde. Möge ihm die Vorsehung noch so viele frohe Lebensjahre gönnen, als seine un geschwächte Geistes - und Körpcrkraft zu ver sprechen scheint. Die Witterung des Jahrs : 8 «8. Mit dem Wunsche, daß mehr, als die im vorigen Stücke mitgetheilte Schilderung des Jahrs 1799, die vom Herrn Professor und Konsistvrial-Sekretär Dittmar zu Berlin auch