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und Kindern bei sich hatte. Sir selbst war eben abwesend in Reichenbach, ihr Sohn war im Rittergulhe, wo er als Knecht dient, und die Schwiegertochter war in Herrn Petzolds aus Reichenbach Spinnmaschine gegangen, um ihren Kindern, die dort arbeiten, das Miltagsessen zu bringen. Eine erwachsene Tochter blieb alleine zu Hause. Als Großmut ter und Mutter zurückkamen, war Haus und Hab und Gut von den Flammen verzehrt. Erößerm Schaden beugte ein günstig wehen der Wind vor, der die Flamme von den be nachbarten Häusern abtrieb. Ueber die diesjährige Witterung. Wenn es wahr ist, was selbst durch scharf sinnige Beobachtungen einiger neuen Physiker und Meteorologen bestätigt zu sryn scheint, daß die Witterung, was besonders die all gemein Herschende (nicht aber die be- fvndre lokale) betrifft, alle iy Jahre sich beinahe gleich ist, indem vom Monde, wel cher als unser nächster Himmelskörper und Begleiter der Erde, auf unsern Dunstkreis vorzüglich wirkt, alle 19 Jahre dieselben Wandlungen wieder fast zu selbiger Zeit ein- treten (dies ist die güldene Zahl im Kalen der) — so dürfte die diesjährige allgemeine JahreSwitterung der vom Jahre 1799 ähnlich seyn, welches sich, blos mit Ausnahme des Aprils, auch schon ziemlich bestätigt hat. Im Jahr 1799 waren aber dit noch übrigen Mo nate also beschaffen: Die ersten Tage des JuniuS waren warm; vom 5. bis zum 8> erfolgten Reife; nach einigen warmen Tagen ward es wieder kühl, ja bet NWestwinde sehr kalt, bis den 18. die Tage wieder warm wurden; nach ei nem Gewitter am 24. ward es aber wieder kalt und den 26. erfroren Vilsbohnen, Gur ken und Kartoffelkraut. Oie kalte Luft dauerte bis zu Ende des Monats. Der Julius war bis 12 sehr warm mit Gewittern, darauf folgten kalte Regenschauer und den i8- Reif, dann wiederum Regen schauer mit untermischten warmen Tagen bei SWestwinde bis zu Ende des Monalö. Der August war bis zum 20. sehr warm mit Gewittern, den 5, 7/ 9, -2 und 20; am i2. ging die Acrndte an; vom 21. bis zu Ende des MonatS wechselten windige und warme Tage mit kühlen Regenschauern ab. Der September war kalt und regnig, den 8- und 9. schon Reif, ja Eiö. Ditsboh- nen, Gurken und Taback erfroren bei NOwin- de; die kalten regnigen Tage dauerten fort, jedoch vom 22. an waren die Tage warm mit Gewittern und Regenschauer. Der Oktober fing mit kalter Luft und stürmischen Regenschauern an bis zum i k, dar auf starker Nachtfrost bei heitern Tagen; ver änderliche kalte Luft bezeichnete das Ende des MonatS. Der November war abwechselnd heiter, stürmisch und regnig, den 14. und 15. waren Sommertaqe, darauf folgten trübe Lage mit Nachtfrösten und kalter Luft. Der