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überführt worden; der Schah wollte ihn anfangs hin richten lassen, schenkte ihm aber endlich das Leben, wie man sagt, auf Verwendung des russischen Gesandten. Als dieser für Mirza Ali (den Schuldigen) bat, fragte ihn der Schah, wie solche Verbrechen in Rußland be straft würden und der Gesandte antwortete: Mit denk .Tode. „Nun, wie können Sie sich denn für Mirza- Ali verwenden?" — „Weil, antwortete der Gesandte, er. hältniß von weichen Holzkohlen gegen Torfkohle wie Fünf zu Sieben. Der zur Verkohlung benutzte Ofen ist gemauert und den Oefen zur Holzkohlung ähnlich. Professor I. M. Beitelreck in Dillingen, Verfasser jener Abhandlung, ist gern zu nähern Ausschlüssen erbötig. lOr. Zierl hat während seines Aufenthalts zu Schleißheim Torf in nicht unbedeutenden Mengen, und zwar in gewöhnlichen Meilern, deren Wände von Rasen nach persischem und nicht nach russischem Rechte zu be strafen ist." — „Und wie bestraft das persische Recht solche Verbrechen?" fragte der Schah weiter. — „Da durch, daß er gar keine Notiz davon nimmt, entgegnete der Gesandte, eben so wenig wie von irgend einem andern Verbrechen; ein Beispiel ist Hadschi - Kerim- Khan." Diesen suchten die Russen zu stürzen, aber es gelang ihnen nicht. Die Antwort des Gesandten soll dem Schah sehr unangenehm gewesen sein und Mirza - Ali bekam die Bastonade und mußte 30,000 TomanS (über 100,000 Thlr.) zahlen. Ueber Bereitung der Torfkohlen und deren Anwendung enthält das Kunst- und Ge werbeblatt des polytechnischen Vereins für Baiern eine ausführliche Anleitung, im Wesentlichen nachweisend, wie Torfkohlen für Schruiedefeuer mit Vorthcil benutzt werden können. Diese Kohle soll in geringerer Quan tität größere Hitze geben und längere Gluth behalten, als Holzkohle, und es werden in dieser Beziehung als die verlässigsten Erfolge diejenigen angeführt, welche der Magistratsrath von Dillingen, Eisenhändler Level ing, auf seinem anderthalb- Stunden von Dillingen an der Egan in jüngster Zeit erbauten Eisen - und Waffen hammer, erhalten hat, wo sechs Hämmer, ein Polir-, Schleif- und Bohrwcrk in Betrieb sind. Es zeigte sich, daß Torfstücke, nach einem näher beschriebenen Verfahren zu Kohle gebrannt, bei allen Prozessen, die auf einem Werke dieser Art Statt finden, als beim Schmelzen, Schmieden und Schweißen, ganz dieselben Dienste wie weiche Holzkohlen leisten. Hinsichtlich des Verbrauchs an Menge ergab die Erfahrung das Ver- (Wasen) und Torferde gemacht wurden, verkohlen lassen. Das Anzündcn des Meilers geschah von oben auf diese Weise, daß man eine Schaufel voll Gluth (glühenden Torf und Asche) auf den Torf warf und nachdem der Meiler gut zu brennen angefangen hatte, denselben deckte. Die Verkohlung ging von oben nach unten und wurde durch Löcher wie bei den Holzmeilern geleitet. Die Verkohlung verursachte nicht die geringsten Schwie rigkeiten, allein schwierig war das Löschen der Kohlen und der Transport derselben. Da die Kohlen in den Meilern sehr langsam abkühlten, so mußte die Kühlung mit Wasser vorgenommen werden, so wie die glühenden Kohlen aus dem Meiler kamen; allein durch dieses Verfahren wurden die verkohlten Torfziegel in mehrere Stücke zerbröckelt, und diese Zerbröckelung nahm beim Transport auf Wagen in einem solchen Grade zu, daß diese Torfkohlen keinen Absatz in München fanden, un geachtet durch die in der königlichen Münze und der mechanischen Anstalt von Ertl gemachten Versuche dar- gethan war, daß diese Toifkohlen nicht nur zum Schmieden geeignet seien, sondern besonders zum Schmelzen wegen ihrer großen Heizkraft sogar dell Vor zug vor den Holzkohlen verdienen. Die Besitzer von Torfmoor in Gegenden, welche von schiffbarem Wasser entlegen sind, sollten überall solche Kühlungsversuche anstellen, deren Kosten bei weitem geringer sind als die Anschaffung von Torf pressen. Auch ist ein günstiger Erfolg gewiß viel mehr aus der Verkohlung des Torfes zu gewärtigen als durch Pressen desselben; selbst die .viel gerühmte Presse des Lord Willoughby d'Erisby hat sich schon wegen ihrer Langsamkeit als höchst unpraktisch erwiesen, wor über in den Verhandlungen des Gewerbevereins lür Preußen ein Urtheil gesprochen ist. Kirchliche Anzeigen. Ain Sonnt. Rcminisccre prcd. Vorm. Hr. Supcrint. D. Fied ler, über Matth. XV. v. 21 — 28 „ein pslichtmäßigcs Ver halten gegen mütterliches Zartgefühl" und Nachm. Hr. Archiviere. KI. Fiedler. (Prcd. Colleg.) Am Bußtage pred. Vorm. Hr. Sup. I). Fiedler, über Hcbr. X v. 26 27 „nicht muthwillig sündigen, ist für Christen das einzige Mittel der Gnade" und Nachm. Hr. Stadtdiac. Schweinitz. Getraute: 12) Mstr. Jul. Frieser, B. u. Schuhm. mit Jgfr. Christ. Wilh. Seidel. 13) Mstr. Joh. Mart. Hauser, B.