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84 er« >1, ren l6. aer em Z4 Zwei n»d fünfztgster Jahrgang. z» >efe sel. 96 en, of. ren ra- l ibt i er« ' — ß er. . V-« j ein en« aS« ein UN, ru, iere lnd ' »alt lei, ner vie- Redigirt vcn I. F. Fincke. Druck und Verlag von E. Wieprechts seel. Wittwe. Jährl. Abonnemcntpreis 25 Ngr. 2. Planen, den N Januar 1841» .«WWWWWWWWWWWWMWWWWMWMWWMWWVWWW Weitere dkachrichten über -ie Cinfüh- rung -er Kartoffeln im Voigtlande. Daß dir Kartoffeln in Wirschnitz zuerst auf dem jenigen Güttken gebaut worden seien, welches jetzt ein gewisser Nenz besitzt, und am äußersten Ende des Dorfes jenseit des Wirschnitz-Baches liege, ist die all gemeine, jedoch unverbürgte Sage. Mit mebr Gewiß- beit weiß man, daß der Pfarrer, welcher zur Zeit der ersten Anpflanzung hier eingestellt war, die Kartoffeln im folgenden Jahre in seinem Garten, dem heutigen obern Pfarrgarten angepflanzt hat. Diese Nachricht wird durch folgendes unterstützt: Vor einer unbestimmten Reihe von Jahren kam hkeher nach Wirschnitz ein ge wisser Nibrini, der Vater des als zweiter Lehrer in Rodewisch angestellten dessen Vater hier als Pfarrer angcstellt gewesen war, und erzählte bei einem Besuche, den er dem jetzt noch lebenden Pfarrer, Herrn Opp, machte, er habe von seinem Vater und seiner Mutter gehört, wie sein Großvater, mütterlicher Seits, Johann Christian Jahn, der von 1'710 bis 1761 als Pfarrer angestellt war, nachdem er schon! vorher das Amt 6-^ Jahr als Substitut verwaltet, die Kartoffeln, welche ein Jahr vorher ein Zimmergeselle von der Wanderschaft mitgebracht und angepflanzt j hatte, in seinem Garten das folgende Jahr gepflanzt! habe. Vater und Mutter aber des Erzählers hätten! öfters ihn aufmerksam gemacht auf das Häuschen, in welchem der erste Kartoffelpflanzer gewohnt habe. Dem nach könnten die Kartoffeln nicht vor dem Jahre 1704 in Wirschnitz gepflanzt sein, was auch historische Wahr scheinlichkeit erlangt, wenn man noch Folgendes bedenkt. Das schon bezeichnete Häuschen ist laut einer Kaufsur kunde nickt vor dem Jahre 1728 erbaut, indem erst unter dem 19. Februar 1728 der Bauplatz dazu nebst einem Stückchen Feld und Wiese mit 25 Mfl. von einem größern Gute weg gekauft worden. Käufer des Platzes und demnach wahrscheinlich auch Erbauer de§ Häuschens war Wolfgang vrii^o Wolf Kummer, geboren oder wenigstens getauft den 11. Decbr. 1687, verheirathet den 6. Nov. 1709, und gestorben oder vielmehr begraben, wie das Kirchenbuch sagt, den 8. Oktbr. 1767. Er war der ehcl. Sohn eines gewissen Nicol Kummers, Einw. allh. wird bei seiner Verhei- ralhung als Zimmergeselle, bei seinem Tode aber als Zimmermeister ausgeführt. Wann nun mit einiger Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, daß dieser Wolfgang Kummer der erste Pflanzer der Kartoffeln gewesen ist, so könnte man annehmen, daß die Anpflanzung um'S Jahr 1708 oder 1709 geschehen sei, wo erwähnter Kummer, höchst wahrscheinlich erst von der Wanderschaft zurückgekehrt, als 22jähriger Jüngling heirathete. Diese Annahme erlangt auch dadurch einige Wahrscheinlichkeit, daß zu jener Zeit der obenerwähnte Pfarrer Jahn noch nicht lange angestellt war. Nur muß man davon ab sehen, daß die Anpflanzung bei dem mehrerwähnten Häuschen geschehen sei, und es ist wohl richtiger, nach der Sage anzunehmen, Kummer habe sie zuerst in seines Vaters Garten gepflanzt. Freilich wäre nun erst zu erörtern, welches Gut in Wirschnitz sein Vater be sessen habe; jedoch wäre dies nickt unmöglich. Am wenigsten dürfte die Angabe im voigtländiscken Anzeiger richtig sein, daß der erste Anpflanzer der Kar-