158 reffe und deren Veranlassung zu erörtern. (Leipz. Zeit.) Der Magistrat und Handels- stand haben gleichmäßig bekannt gemacht, daß die auf einige Tage unterbrochen gewesene Ruhe und Ordnung vollkommen und auf dauernde Weise wieder hergestellt und daher für die nahe Michaclismesse keine Störung des Verkehrs zu besorgen scy. — Kaum hatte sich die frohe Kunde von der in Leipzig wieder hergestellten Ordnung und Ruhe verbreitet, als aus der Hauptstadt noch schlimmere Nach richten sich verbreiteten und worüber von dort aus selbst Folgendes bekannt gemacht worden ist. Dresden, am 11. September 1830. Unerwartet wurde vorgestern Abend die Ruhe hiesiger Stadt durch eine Zusammenrottung Ucbclwollendcr gestört. Aus der gemeinsten Volksklassc hatten sich außerhalb der Schläge mehrere Haufen gebildet, die nach 8 Uhr tumultuirend in die Stadt kamen, und lär mend und schreiend die Straßen durchzogen. In der Schloßgassc und auf dem Altenmarkt wurden die Laternen zerschlagen, das Policci- gebäude und Rathhaus angegriffen, ersteres im Innern zerstört, ein Theil der darin be findlichen Gelder geraubt und eine Menge Lit- teralien aus beiden Gebäuden auf die Straße geworfen und daselbst verbrannt. Das Mili tär-Gouvernement nahm Anstand, sogleich strenge Maasregeln gegen die Frevler zu ver fügen, in der Absicht, die auf dem Markt und in den Straßen der Altstadt zahlreich versam melten Einwohner zu schonen. Durch Auf stellung und Verstärkung mehrerer Militair- posten gelang es, weitern Ercesscn zu steuern, und die Ruhe in Neustadt und den Vorstädten zu erhalten. Gestern Vormittag wurde zur Wiederherstellung und Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe unter Vorsitz Sr. Kömgl. Hoheit des Prinzen Friedrich, eine aus Königl. Dienern bestehende Commission nieder- gesetzt, di?» in einer öffentlichen Bekannt machung die Dresdner Bürger und Einwohner aller Stände auffordcrte, zur schnellen Ab hülfe eines strafbaren Beginnens, mit wirk sam zu werden. Der vollständigste Erfolg bewährte die Wahl dieser Massregel. Unter Anführung des Generallieutenants von Gab lenz bildeten sich in wenig Stunden, aus allen Ständen, 2000 Mann Communalgarden, die durch zweckmäßige Dienstleistung die Ruhe so vollkommen hcrstellten, daß in vergan gener Nacht auch nicht die mindeste Störung statt fand. Eine Menge von Ruhestörern sind von den bewaffneten Bürgern und Ein wohnern in vergangener Nacht zur Haft und zur einstweiligen Aufbewahrung und Unter suchung auf die Festung Königstein gebracht worden. Ein treuer, Ordnung und Frieden liebender Sinn der Dresdner Einwohner hat sich dabei auf das Neue bewährt. — Beson ders trug auch die offene und freundliche Da- zwischcnkunftS. K. H. des Prinzen Friedrich August, der Aller Liebe und Vertrauen be sitzt, viel zur Verhütung noch größerer Uebel und zur Beruhigung der Gemüther bei, und wie Vie unter Ihm niedergesetzte Kommission den