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144 wieder n. A. wäre er in Poitiers verhaftet worden. Savoyen. Der König soll sich eiligst von Chambery, ohne Turin zu berühren, nach der Festung Alessandria begeben haben und im Lande dumpfe Gahrung herrschen. (Wenn wahr, wahrscheinlich daraus die im vor. Stücke enthaltene Privatnachricht von Unruhen in der Lombardei entstanden.) Spanien. Hier soll es immer un ruhiger werden und sogar von außen her Ge fahr drohen. Portugal. Die verstorbene Königin hatte ihre vielen Diamanten als Erbe unter ihre Kinder vcrtheilt; da jedoch der An theil des Kaisers Don Pedro der kleinsse war, so fügte Don Miguel noch einen Theil von den seinigcn hinzu und schickte das Ganze an seinen Bruder nach Rio Janeiro. Allein der Befehlshaber des Schiffes erhielt nicht Er- laubniß, zu landen, und Don Pedro nahm zwar sein Erbthcil an, gab aber die Ge schenke und Depechen Don Miguels, letztere unerbrochen, zurück, worauf das Schiff schon nach <o Tagen wieder absegcln mußte. Algier. Nach Toulon waren wieder 6 Redigirt von M. E. Engel. (n. A. io) Mill. abgHendet worden. Jndeß scheint doch das Wenigste von der überaus groß geschilderten Leute nach Frankreich kom men zu sollen, weil Hohe und Niedere zuerst an sich dächten; nur General Verthezcne mache den Uneigennützigen und Redlichen. — Admiral Rosamcl war nach Bona und la Calle gesegelt, uni sie zur Unterwerfung zu brin gen. — Gen. Clauzel soll zum Oberbefehls haber bestimmt seyn, und Bourmont eine Erkursion ins Innere gemacht haben. Türkei. Die Sache mit den Albanesern wird immer bedenklicher, und auch in der Hauptstadt durch unruhige Auftritte die Lage des Sultans immer schwieriger. — Als der Sultan die Nachricht von der Eroberung Algiers erfahren hatte, ließ er den franz. Botschafter zu sich einladen, nahm ihn, wi der Erwarten, sehr freundlich auf und soll geäußert haben: „Eine solche Waffenthat konnte nur von französischen Truppen aus geführt werden. Wie glücklich der Herrscher, der eine so tapfere Armee besitzt." (Er hätte hinzusetzen sollen: und wenn er gerechte und gute Sache hat.) Gedruckt und verlegt bei C. Wieprecht. Kirchliche Anzeigen. Künftigen Sonntag, den 22. August, predigt Vormittags in der Stadtkirche Herr Sup. v. F iedlcr und Nachmittags HerrArchi-Diak. KI. Struve. Künftigen Donnerstag, dc»26. Aug., halt Herr Pastor Schubert in Treuen über Sprw. X., N. 1. seine Circularpredigt. Vom 11. bis 18. Aug. sind getauft worden 4 von der Stadt, worunter 1 unehel. und I vom Lande: 1) Mstr. Christ. Friedrich Schusters, B. u. W. T. Friederike Luise. 2) Joh. Gottlieb Ehrhardts, Zieglers S. Friedr. Aug. 3) Hrn. Karl Gottlob Richters, B. u. Nadlers, auch Han delsmanns T. Maric Henriette. Beerdigt sind worden 2 von der Stadt und 2 vom Lande: 1) Joh. Michael Reichmanns von Reinsdorf, T. Joh. Rosine, .5 M. 3 W. 2) weil. Mstr. Joh. Ferd. Walthers, B. u. Mau rers nachgcl. S., Mstr. Joh. Ferd. Walcher, ein Junggeselle, 69 I. 3 M. 3) Herrn Gottlob Hüttners, Raths-Registrators S. Ludw. Moritz, 2 W. 1 T. 4) Zoh. Adam Hendels in Reu sa , T. Wilhelmine, 2 I. 3 W. 2 T. Getreidepreiß vom 14. Aug. 1830. Waizcn 1 thlr. 2 bis 6 gr. Korn 16 bis 19 gr. Gerste 8 bis 11 gr. Hafer 5 gr. 6 pf. bis 6 gr. Erdapfel 4 bis 5gr. Fleischprciß pr. Pfd. Rindfleisch, das beste, 2 gr. Schweinefleisch 2 gr. 6 pf« Schöpsenfleisch, das beste, 1 gr. 6 Pf. Kalbfleisch, das beste, 1 gr. 4 pf.