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rards Vorschlag diskutirt. Herr von Conny von dcr äußcrstcn Rcchtcn sprach sich mit großer Thcilnahmc für die cntfcrntc königliche Familie, und mit großer Vcsorgniß darüber /rus, wenn die Wahl eines neuen Königs auf einen andern, als den legitimen Herzog von Bordeaux, falle, weil er dann schon die doppelte Geißel des Bürgcr- und des auswärtigen Kriegs das Vaterland bedrohen sähe, indem dieser meineidige Treue bruch gegen das Legitimitätsprincip Europa mit einem allgemeinen Brande bedrohe. (Et was zu stark und ängstlich!) — Hierauf fragte Hr. Benjamin Constant auf Jenes Aeußerung, „daß die Gewalt kein Recht habe," wer denn zuerst seinen Eid gebrochen und eine Gewalt gebraucht, welche die Straßen von Paris mit Vürgerblute bedeckt hätte? „daß man gegen eine Legitimität, unter welcher man die Preisgebung eines Volkes an eine Familie verstehe, die mit ihm machen dürfe, was sie wolle, cs nach Gefallen martere und im Widcrstandsfallc niederschießcn lasse, protestiren müsse. Ich will, fuhr er fort, dem Unglück einer gefal lenen Familie nicht Hohn sprechen; aber ich sage, daß für die Ruhe des Landes, und da mit nicht Gefühle des Abscheues in allen Her zen sich regen, die Mauern von Paris sie nie wieder sehen dürfen. Es ist nicht denkbar, bei so vielen Lausend Leichen, eine Versöhnung für möglich zu halten. Ich sage, daß cs un ser Recht und unsre Pflicht ist, einen andern Souverän zu bezeichnen, nachdem cr alle nöthigen Bürgschaften anerkannt hat. Ich gl«ube in meinem Gewissen, daß der von den Franzosen allgemein (?) berufene Prinz, ein Bürger-Prinz, dcr für die schönste Sache gekämpft, dcr ihm zugcdachten Ehre würdig ist. Ich füge nur noch Ein Wort hinzu: Europa ist keineswegs bedroht. Jedermann weiß, daß wir zu Hause frei scyn wollen'; allein die Absicht, Europa beunruhigen zu wollen, ist unsern Herzen fern, und Europa hat sich über die Ordonnanzen vom 25. Jul. bereits ausgesprochen rc." Hierauf äußerte Hr.Hydc deNcuville, daß er Niemanden zu richten gedenke, indem Alle das Gute, wenn auch in entgegenen Richtungen, wollen und suchen könnten; daß cr Alles gcthan, was ein Mann von Herz und Ehre thun konnte, um dem Vaterlande furchtbare Leiden zu er sparen; daß cr seinem Eide, wie seinen Ge» fühlen, treu.geblieben und gewiß nie jener kön. Familie geschmeichelt habe, welche falsche Freunde, Unsinnige, treulose und strafbare Wesen in den Abgrund gestürzt hätten; daß cr das Glück derjenigen, welchen er von Ju gend auf mit unermüdlichem Eifer gedient, nicht vcrrathcn habe, daß cr auch ihr Unglück nicht vcrrathcn werde; daß, wenn cr auch glauben könnte, er hätte Beruf, einen Thron zu zertrümmern und einen König zu schaffen, er die Sorge Andern überlassen würde, durch so große Veränderungen Frankreichs Geschick festzusctztn; daß e» also die gefährliche Sou- vcränetät, zu deren Ausübung (?) ihn die Kommission berufe, nur zurückweiscn könne; daß