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10« ' — Ansprüche in jetziger Zeit, die ja für sich selbst genug zu sorgen und zu thun hat, keines wegs ins Hohe, sondern ich brabsichtcte bloß einige sofortige Vermehrung des Stammka pitals. Und wie viel kann geschehen, wenn Viele Zusammenwirken, ob auch von Jedem nur ein Weniges geopfert wird; daher auch die bloßen 4 Groschen für das Eremplar der Urkunde mit gleicher Dankbarkeit angenom men und in daS, den Akten beizugebendc schriftliche Verzeichniß eingetragen werden sollen. Schon haben Mehrere mich mit Bei trägen erfreut, und sollten, wie ich vom guten Sinne für eine gute Sache zuversicht lich hoffe, noch Mehrere Nachfolgen wollen, so können sie außer bei mir selbst auch in der Buch- und Kunsthandlung des Herrn Wil helm Schmidt Eremplarc der Urkunde er halten, welchem ich daher eine Anzahl mit meiner eigenhändigen Unterschrift übergeben habe und welcher dann die übrige nöthige Einzeichnung gefälligst besorgen wird. — Uebrigens habe ich nichts weiter hinzuzu- fügcn, als daß ich Zweifel über das Gelin gen gern dulden, ob ich sie gleich bei meinem Glauben an Gott und die Menschheit nicht theilen kann, und, außer andern, auch in dem unS so nah liegenden Beispiele von August Hermann Franke eine Stütze meiner Hoffnung finde, der im Vertrauen auf den Himmel und seine frommeZett einst mit we nigen Groschen den Anfang zu dem Waisen hause in Halle machte, welches sich nach lind nach zu einer der bewundernswürdigsten und wohlthätigsten Anstalten erhob. Nur in Sachen, wo es etwas Großem und dem Beß ren der Nachwelt gilt, nicht Muth und Hoffnung finken lassen? Hätten dieS einst Luther und die übrigen Reformatoren ge- than, würden wir dann wöl kürzlich das schöne Jubelfest haben feiern können? Und wie froh würdt es kinst wieder von Andern gefeiert werden, wenn von Jedem der Vielen jetzt nur rin kleines Saamenkorn ausgestreuet würde, und dann unter Gottes Schutz und Segen daS Erntefeld in schöner Blüthe oder auch schon in reicher FruchtJcnen entgegcnlachtc! Auch das Scherflein müßte mit zum Ziele helfe», und sollte nicht an jedem Orte unsers Kreises sich ein edler Freund des Guten finden, welcher der Sache das Wort spräche und die Saamenkörnlein sammletc? Dann könnte auch noch weit mehr, als jetzt bestimmt, für dasganze Doigtland geschehen und die einstigen Vortheile würden für jeden Ort ganz von den jetzigen Opfern abhängen. Engel. Zeitungsberichte. Oesterreich. Ein Schiff mit Geschen ken, bestehend in Kochenille, Spiegeln, Por- cellan w. ist nach Marbkko abgesegelt. Baiern. Am 1Z. Jun. hat zu München der feierliche Akt der Thronbelehnungen an die Kronbeamtcn und Lhronvasallen durch S. M. den König stattgefunden. Baden. Seit dem 1. Jun. ist das Chaus- seegeld aufgehoben und man durchwandert das Land mit Vergnügen, da kein Schlag baum, kein mürrisches Gesicht kleiner Zoll- und Mautbdespoten mehr aufschrecken. Wie glücklich, setzt derBerichterstatter hinzu, das südliche Teulschland gegen das nördliche ist, kann der erfahren, der aus dem königlichen und herzoglichen Sachsen dahin kommt, wo man auf einer Strecke von 40 Meilen 25 bis 30Fl. Zoll- Geleits - und andere Anforderun gen em den Thoren und Schlagbäumen zahlen muß. — In Bretten, dem Geburtsorte Melanchthons, wurden große Anstalten zur Feier des 25. Jun. getroffen. Großherzogth. Hessen. Hier ist ver ordnet worden, daß die Uebergabe der augs- burgischen Konfession am 25. Juny durch einen Vormittags, mit Unterlassung aller äußerlichenFeierlichkeiten (Ei! Ei!), zu haltenden Gottesdienst gefeiert wer den sollte, und den Geistlichen ist durch noch besondere Jnstrukzion aufgegcben worden, daß sie im Sinne christl. Liebe und Duldsam keit diese Säkularfeier durch Befestigung wah-