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Eine Wirnve, von Mittlern Jahren, sucht bei einer Familie als Wirthschafterkn oder Aus geber,» ein Unterkommen. Sie ist ohne Kinder, im Nähen und sonstigen weiblichen Arbeiten erfahren, und empfiehlt sich sowohl durch ihre edle Bildung und Charakter, al« besonders durch einen höchst angenehmen Umgang. Da sie jedoch selbst einiges Vermögen besitzt, so würde sie weniger auf hohen Gehalt, als vielmehr auf gute und anständige Behandlung Rücksicht nehmen. Hierauf Refleetircnde werden gebeten, sich gefälligst an die Erpcd. d. Bl. zu wenden. Daß zum bevorstehenden Vogelschießen in Herrn Beyers Gatten gespeist wird, so wie auch verschiedene Getränke zu haben sind, zeigt hiermit crgebcnst an Christ. Klcmm. Eine mit Oel getränkte Sturmhaube von Cireassienne, die in Hinsicht auf Wohlfeilheit und Eleganz jeder Conetwrenz kühn begegnen kann, ist in den finstern Gängen der Schwabcnburg am 18- dies. Mon. gefunden worden. Der Eigcnthümcr trifft den Finder jedenfalls am 2. Zuny unter dem mit Maien umkranzten Segeltuch im Pulverdampf. In voriger Woche ist ein Federmesser mit 4 Klingen und Perlcnmutterschale verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe gegen eine dem Gegenstand angemessene Belohnung in der Erpcd. d. Dl. abzugeben. Plauen am 24. Mai 1830. Für eine einzelne Person wird eine Stube mit Stubenkammcr zu micthen gesucht. Es steht ein dunkel polirtcr Sekretär zu verkaufen beim Tischlcrmstr. Bräuning in der Herrengassc in Planen. Das Backen am ersten Pfingstfeiertage hat Mstr. Spranger am Markt. Todesanzeige. Unsere gute Schwester und Tante, Frau Caroline Sophie Fehre, geb. Frotscher aus Pausa, .die liebevolle und aufopfernde Pflegerin und Erzieherin der Waisen und Unmündigen, die mütterlich und zärtlich besorgte Freundin, die nie ermüdende Helferin durch Rath und That, ist nicht mehr. Ein Dlutschlag endete am 24. Mai früh ^6 Uhr im kürzlich an- gelretenen 63sten Lebensjahr schnell, aber sanft ihr frommes, redliches, menschenfreundliches und der Wohlthätigkcit so ganz besonders gewidmetes Leben. Uns Allen steigt in ihrer jierblichen Hülle, die wir ihrem ausdrücklichen Wunsch gemäß morgen früh in aller Stille zu ihrer Ruhe bringen werden, Viel, sehr Viel hinab in die dunkle Gruft. Aber ihr Geist, der gute und milde, um schwebt uns, so lange wir der Würdigung von Geistes- und Herzens-Vorzügen und der Dankbar keit fähig sind, im unverwclklichen Andenken. Der Kranz ihrer stillen und schönen Tugenden ist uns ihr schönstes Vermächtniß, welches durch Nacheiferung zu ehren wir uns innigst gedrungen fühlen. Der irdischen Schranken und Unvollkommenheiten, die sie nur zu oft schmerzlich fühlte, entbunden, ist ihr verklärter Geist jetzt dort scelig im Anschaucn dessen, was sic hier im Glauben schon so innig ergriffen hatte und in dsrWiedcrvcrcinigung mit dem, mildem sie auch nach lojähri- ger Trennung im Geiste sinnig und zart wohl täglich verkehrte, findet sie reichlichen Ersatz für die Banden, die hier für sie zerrissen und die auch wir einstens wieder mit ihr anzuknüpfen hoffen. Dieß soll uns trösten, wenn wir in Zukunft als Fremdlinge vor dem Hause, wo uns so viel Gutes ward, und ernst und stille an ihrer Gruft vorüber gehen. Allen den Verehrten und Geschätzten, welche durch ihre Freundschaft und Theilnahmc, welche die Verblichene so aufrichtig zu schätzen wußte, das Leben derselben erheiterten und verschönerten, sagen wir, .um stilles Beileid bittend, hiermit unsern herzlich gefühlten Dank. Möchten Sic uns stets würdig finden, ihr Wohlwollen auch auf uns über gehen zu lassen! Plauen den 26. Mai 1830. Z. G. Frotscher, zugleich im Namen der übrigen trauernden Verwandte».