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91 z» Anerkennung langjähriger treuer Dienste ftatkgefunden und an 108 Leibliche und 6-5 männliche Dienstboten, welche wenigstens 22 Jahr lang, die meisten ununterbrochen bei einer Herrschaft gedient und durch Treue und pünktliche Erfüllung ihrer Pflichten, auch zu großem Theile bei Krankheiten ihrer Herr schaften und in den bedrängten KriegSzeiten, sich vorzüglich ausgezeichnet haben, sind die Prämien, auf 40 Thlr. festgesetzt, vcrtheilt worden. . -> Polen. Am 11. Mai hat zu Warschau die Enthüllung des dem großen Astronomen Kopernikus zu Ehren errichteten Stand bildes feierlich stattgefunden. Hamburg. Am 8. Mai kam ein russ. Geschwader von 4 Linienschiffen, 4 Fregatten und 2 Briggs unter Admiral Rieord aus der Nordsee auf der Rhede von Helsingoer an. Norwegen-. Ein Dienstmädchen hat sich im Verhöre der Anlegung des großen Brandes in Bergen am 26. Feb. für schuldig bekennet. Groß-Britannien. S. M-der Kö nig hat schon mehrmals seine Geschwister zu sich geladen, selbst den Herzog von Susser, von welchem er lange getrennt war, und mit ihnen lange Unterhaltungen gehabt. Uebri- gens wird dessen Zustand immer bedenklicher, indem das Wasser sichtlich zunimmt, ob man es gleich durch Schröpfen an den Beinen ab- zuleiten versucht hat. — Am Zo. April ge- rieth ein Schiff mit 400 irländischen Auswan derern,. das nach Qucbek segeln sollte, auf die berüchtigten Klippen von Portencleneon an der wcstl. Küste von Wales und war in wenigen Augenblicken zertrümmert. 200 Menschen verhören dabei das Leben und der Kapitain, die Mannschaft und die andere Hälfte der Passagiere sind nur wie durch ein Wunder gerettet worden. Frankreich. Am 30. April ist auf der Rhede von Toulon ein engl. KMter vor Anker gegangen. Da dies sonst nicht geschieht, so ist er offenbar nur zur Beobachtung dcrErpc- dizion oder zum Spione bestimmt. (Warum jagte man ihn nicht fort?) — Die Artillerie zur Erpedizion gegen Algier besteht aus 100 Belagerungsgeschützen, SO Feldstücken, 20 Haubitzen und 20 Mörsern; außerdem sind 3000 Congrevsche Raketen cingeschifft wor den. — Bei dem großen Mannövre in Tou lon waren einige Kompagnien am Ufer auf- gestellt, welche Beduinen (arabische Krieger) vorstellten. Innerhalb io Minuten hatten die auf platten Fahrzeugen befindlichen Trup pen ihre Kanonen, spanischen Reiter und Lanzen ans Land gesetzt, mit welchen sie eine Verschanzung bildeten, während andere sich als Tiraillieurs zerstreuten, und die Beduinen mußten das Feld räumen. (Der Himmel gebe, daß es drüben auch so leicht gehe!) — Als der Dauphin hierauf die erste Division von 12000 Mann musterte, beobachteten die Truppen ein tiefes Stillschweigen, das gegen de» Enchusiasmus der Marinetruppen sehr auffi'el. Man glaubt, daß die einzige Veran lassung dazu die Anwesenheit des Gen. Bour- mont gewesen. — II. MM. der König und die Königin von Neapel trafen am 15. Mai in St. Cloud ein und S. M. der König von Frankreich begleitete sie nach Paris. Ihre Begleitung, wenigstens in den niedern Gra den, soll sich auf der Reise durch Spanien eben nicht sonderlich aufgeführt haben und an einem Orte wurde sogar Silbergeräthe ge stohlen; aber die Diebe sind sogleich zur Be strafung nach Madrid zurückgebracht worden. — Durch kön. Ordonanz ist nun die Deputir- tonkammer wirklich für aufgelöst erklärt worden. Die neuen Wahlen werden im Juny und July stattfinden und das Ministerium bietet alles auf, um eine wahrscheinlich sehr bedeutende Majorität zu erhalten. Schweiz. Der Stadtrath Hirzel hatte im schweizischen Beobachter gegen die nächt liche Thoi sperre geschrieben, wodurch sich der Platzkommandant zu einer Klage berechtigt glaubte; aber von dem Amtsgericht in 'Zürich ist dahin entschieden worden: „daß in einem Staate, wie Zürich, jedem Bürger freistehe, öffentliche Verordnungen nach Belieben zu