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46 eine große Menge Erwachsener und Kinder, welche in dieser Spinnanstalt arbeiteten, ihren Unterhalt verloren haben. Vaterländisches. Am 26-Febr. sind JI. KK. HH. der Kron prinz von Preußen und Frau Gemahlin zu einem Besuche in Dresden eingetroffen und im König!. Palais abgesticgen. Zu Halbendorf in der Oberlaust'tz brannte in der Nacht vom 31. Jan. eine Mühle ab, wobei auch des Müllers 3A Jahr altes Söhn chen in den Flammen seinen Tod fand. Des gleichen brannte am 6. Febr. Abends 10 zu Malschwitz in der Oberlaust'tz ein Haus nieder. Am 26. Febr. Abends 7 brach in Gcithayn Feuer aus, welches in kurzer Zeit 4 Wohn häuser in Asche legte und die anstoßenden be schädigte. Das Fräulein, dessen unglückliches Schick sal durch freiwilliges Herabstürzen von der Dresdner Brücke wir im v. St. berichteten, ist an den erlittenen Beschädigungen gestor ben, und ihr Bruder, ein Officicr, aus Kum mer über diesen Schmerzcnsfall ihr schon acht Tage durch den Tod vorausgegangen. Wasserfluten. Gegen die Mitte Februars erfolgte der Eisgang auf mehrern südteutschen Strömen und Flüssen, in mehrern Gegenden schnell und leicht vorübergehend, in andern aber große Gefahren drohend und mancherlei Schaden anrichtend, besonders bei Koblenz u. in der Umgegend, indem das Eis der Mosel brach, während das des Rheins noch fest stand; daher jene Eismassen mit größter Macht gegen die Stadt andrangen, viele Schiffe zertrümmerten, zwar durch die neue Ringmauer zurückgewiefen wurden, aber da für durch die Pforten, deren Balken schnell zersplittert wurden, in die Straßen eindran gen. Die Dörfer umher litten besonders und eines, L Stunde davon, ist so zerstört, daß ein Theil der Häuser ganz weggeführt, andere ganz umgestürzt wurden, so daß der obere Dachtheil nach unten steht. Am 23- Febr. Nachts begann die Eisfahrt der Elbe bei Dresden und that beträchtlichen Schaden, selbst an der so festen Brücke, von welcher der Andrang der Neugierigen aus Besorgniß möglichen Unglücks durch ausge stellte Wachen gewehrt werden mußte. Die Fluth stieg immer höher und erreichte am 2. März 9 Ellen über dem Mittelstände, nur wenig unter den großen Fluchen von 1799 und 1784. In derOstraallce, Fischcrgassc re. konnte man nur durch Kähne fortkommen. Auch zu und um Wien hat der Eisgang und die Wasserfluth große Verheerungen an gerichtet, alles weit umher stand unter Was ser und viele Menschen Ed Thierc sind er« trunken. Am 26. Februar brach das Eis auf der Zschopau und richtete in der Stadt Zschopau an Häusern, so wie an Mühlen und Wehren bedeutenden Schaden an. Seit 1784 hat das Wasser nicht so hoch gestanden. — Mehr Schaden that die Zschopau bei Waldheim. Trotz aller Befürchtungen ging bei Colditz die Eisfahrt der Mulde ohne Schaden vor über; nur auf Veranlassung angeschwommen kommender Balken, die wahrscheinlich einer fortgerissenen Brücke angehörten, fand ein penstonirter Soldat, der noch Abends loUhr einiges Holz auffangcn wollte, in den Flu- then den Tod. DerElsierfluß hat vom 26-Febr. an durch hohe Wasserflut!) und starken Eisgang auch bei Weida und Gera großen Schaden angc- richtet und oberhalb der Veltsberger Brücke bahnte sich der Fluß sogar einen neuen Weg über die Felder hin. Besonders litten die Dörfer Cronschwitz und Wünschendorf, letz teres am meisten; mehrere Hauser sind zu- sammengestürzt, die übrigen dem Einstürze nahe, 56 Kühe und selbst Z Menschen er tranken. Natur«