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1L Cramm, welcher gleich darauf seinenWohn- sitz zu Celle im Hannöverschen genommen Han Auch mehrere andere würdige Männer, als der Oberjägermeistcr von Sierstorpf, der Hofrath Petri, der geh. Justizrath Eschen burg, der geh. Justizrath von Bülow u. a. scheinen das Land ganz verlassen- zu haben, fo wie es diesem Winter in Braunschweig; überaus still war, indem mehrere sonst da eintrcffende Fremde z. B. die Grafen Velt heim, Stolberg, Oberg u. a. ausbliebem Niederlande. Das Resultat der Ab stimmungen über das Budget ist folgendes: das lojährige Ausgabebudget wurde mit 61 gegen 46, das ioj. Schuldentilgungsgesetz' mit 88 gegen <9, das Ausgabudget von 1V30 mit 54 gegen 53 Stimmen angenommen, das loj. Einnahmebudget aber mit 55 gegen 52 Stimmen verworfen. In Folge dieser Verwerfung nahm der Finanzminister auch das mit ihm in Verbindung stehende Einnah- mebudgct von 1830 zurück und verkündigte' eine kön. Botschaft darüber; Das Tilgungs- gesetz für 1830 wurde mit 102 gegen 5 Stim men angenommen. In der ruhigcrn Dis- cussion am 2A Dec. hat jedoch die zweite- Kammer die beiden Gesetzentwürfe über das provisorische Einnahmcbudgct mit 100 gegen 1 und 85 gegen 17 Stimmen angenommen. — Aus Batavia ist die erfreuliche Nachricht eingegangen, daß der Lieblingssohn des Re- bellenhauptcs Diego-Neporo, der selbst kaum entkommen, nebst Frau und Kindern gefan gen worden ist, und daß mehrere Anführer sich dann freiwillig unterworfen haben. England. O'Connell wird immer an maßender und feindseliger, wodurch er alle rechtliche und ruhige Vaterlandsfrcunde von sich entfernt und der Sache Irlands noth- wendig schaden muß. — Für den Sultan wird eine Anleihe von 6 Million Pfd. Sterl, negoeirt, welche mit 6 p<3r. in 30 Jahren zurückbezahlt werden soll. (Ich thu nicht mit!) — In einem Londoner Hospital starb kürzlich ein von der Straße dahin gebrachter, in schmutzige Lumpen gehüllter Mensch, ein Verkäufer von' Zeitungsblättern; als MM' aber in seiner Wohnung Nachsuchte, fand' man so viel Banknoten, Obligazionen ic. daß das ganze Vermögen eine jährliche Einnahme von 1000 Pf. SterN (fast 7000Thlr.) betrug. — Der Prinz von Sachsen-Koburg soll von den Ministern bereits die Zusicherung des Throns von Griechenland erhalten haben und nur noch über die jährliche Appanage von 50000 Pf. Sterl, die er von England bezieht, eine Ucbrrcinkunft zu treffen seym (Ruß land' soll diesem Plane nicht beisiimmen' wollen und höchstens nur dann, wenn dem neuen Regenten der Graf von Capo d'Jstrias stets zur Seite bliebe;) Spanie n. Ein Gastwirth zu Barcello- na, ein neapolitanischer Flüchtling und ehe malige? Stabsoffieier, bei welchem sich einige Italiener cingefunden hatten, um 3 junge Franzosen als Freimaurer cinzuweihen, ist am 28. Nov. v. I. durch den Strang hingc- richtet, aber auch sein Verräthcr, der viele Wohlthaten von ihm empfangen u. den Anstif ter und Dcnuncianten des Verbrechens (?) zu gleich gemacht hatte, zur Deportazion vcr- urtheilt worden. — Die neue vierte Ge mahlin des Königs, (er war 1) mit einer Tochter des Königs Ferdinand I V. von Sici- lien, 2) mit einer Tochter des Königs Jo hann VI. von Portugal und Z) mit einer Tochter S. K. H. des Prinzen Maximilian von Sachsen verheirathet) die Prinzessin Chri stine) ist die Tochter S. M. des jetzigen Kö nigs von Neapel, aus dessen Ehe mit Maria Isabella, Tochter des Königs Karl IV. von Spanien, 'also eine Enkelin seines Vaters. Am 11. Dec. v. I. trafen endlich bei den herrlichsten Wetter und unter den prachtvoll sten Empfangsanstalten zuerst II. MM. der König und die Königin von Neapel und hier auf auch die junge Königin in Madrid ein, welcher S. M. der König rntgegengeritten war und sie, dem Wagen zur Rechten (n. A. setzte er sich zu der Prinzessin in den Galla- wagen) so wie dessen 2 Brüder zur Linken reitend, in die Hauptstadt einführte, wo Sic von