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- /./ Voigtländischer Anzeiger. 5. Stück. Plaum, Sonnabends dm 31. Januar 1S24. Fortsetzung der Bemerkungen vom Erd beben. Noch immer haben wir täglich Erdbeben. Nur einen einzigen Tag und zwar den l6. dieses machte es eine Ausnahme. DaS am ry. Nachmittags 4Uhr war aber bis jetzt bas allerstärkste, wo mancher den ängstlichen Gee danken bekam, sein HauS stürzte über ihn zu sammen. Am 2t. und 22. waren dieErschüt, terungen unbedeutender. Adorf am 23. Ja nuar 1324. Lslex. Lochmann. Au» in Zwoda wann Vie Erschütterun, gen zuweilen so stark, daß die Menschen aus Besvrgntß vor Einsturz aus ihren Wohnun gen flehen. — In Klingenthal hat man ei nige Minuten vor den Erdstößen bemerkt, daß das Röhrwaffer nur schwach, bald darauf aber sehr stark und trübe floß. —/Am 20. Ja», verspürte man in der Gegend von Maria Eulm mehrere Erderschütteruvgen, nämlich; die erste früh io, die zweite Nachmittags 3, und die dritte Nachts 12 Uhr; letztere aber war so heftig, daß die Menschen durch das Ge knister der Häuser und Fenster vom Schlafe aufgeschreckt wurden. Noch heftiger war diese Erschütterung im Dorfe Hirtenberg (iL Stunde von MariaCulm), wodurch das Ge mäuer deS Eräfl. Schlosses auf rlZoll weit aus einander getrieben wurde und der Be sitzer desselben gen-thigt war, des NachtS zu entfliehen. Blicke auf Voigtlands Sonst und Jetzt in Beziehung auf Gewerbe und Nahrungs stand. (Fortsetzung.) WaS soll aber daraus am Ende noch wer den? So fragt der Menschenfreund allem dings mit eben so kiel Recht als Besorgniß, und man kann eben nicht viel Tröstliches dar auf antworten. Ein gänzliches Aufhören die ses Arbeitszweiges ist zwar nicht zu befürch ten ; dafür bürgt die sich immer vervollkomm- . «ende Schönheit der Waar«, ihre fast un glaubliche Wohlfeilheit wenigstens bet den ordinären Arten, und dir liebe Mode, der wir doch ja ihr Löbchen lassen wollen; aber ein Wieberkehrrn der alten glücklichen Ver hältnisse ist auch eben so wenig zu hoffe». Um etwas besser könnte es allerdings werden, wenn Gott die Herzen der Großen regierte und zu dem weltbeglückenden Entschlusse htur neigte, des weisen Colberts wahres Wort: l.g>sser NOUS kaire! (Laßt uns nur machen!) der Handelswelt zu gewähren und dem Ver kehr der Völker unter sich freien Lauf zu las sen; ja gewonnen würde schon viel werden, wenn nur der eeutsche Staatenbund allein darüber unter sich eins würde; denn dar auf vor allen Dingen beruht das allgemeine Heil, und dies ist allgemeiner Wunsch; nur dadurch wird allgemeine Zufriedenheit herbeigeführt werden. DerTeuische gehorcht gern, gibt gern, trägt gern, und verlangt dabei nichts mehr, als daß man ihn nur ar beiten und seiner Arbeit froh werden lasse» mögf. Doch, Freundt, die Aussicht ist fern und trüb! Darum laßt uns daran denken, wie wir uus etwa einstweilen so gut als möglich selbst helfen wollen. Daß unser Bauwollen- geschäfft nie seine alte Höhe wieder erreiche», ja baß es bei der stets wachsenden Volksmenge nicht mehr zureiche» wird, alle nur zu be, schäft