Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860409
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-09
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r »» andere» sind, all glaubenS uni vaiiten, beantraae ich liitwn: „Die t k. N itvrt — s«tt« » - ^r«it»ßk <t»N ». Xpril 1888 otto-Kolletturrn nicht» niversal-Brut- und Pflanzstätten de» Aber- 'sverduinmnng und Hochschule» für Dekrau- zum dreiundjwanjiasten Male folgend« Rrlo- egierung wird nulgefordert, «inen die Aushe- vurs einjubringen". Die lebhaften Beifall. Titel du,ig de» Lotto » bezweckenden Gesetzen VliiSlukrungen Rose?» fanden allseitig «Lotto wurde hieraus angenommen. Der Kaiser empfing in Wien anläßlich des fünfundzwanzig» lädugen Bestehens de» Protcstantrn-Patentes eme Deputation, ve- stehend aus Mitgliedern des Oberkirchenrathe» und der Svnodal- ausschüsse der Augsburger und Helvetischen Konfession, welche ihren Dank für da» am 8. April 1881 verliehene Patent aussprach und nn Stamm der gelammten evangelischen Kirche Oesterreichs eine Dankadresse überreichte. Der Kaiser antwortete der Deputation, daß er mit Wohlgefallen dm Ausdruck unerschütterlicher Treue und Anhänglichkeit von de»« legalen Vertretern der «nanarinchen Kirche eiitgegennedme und schloß mit den Worten: „Versichern Sie Ihre «MnivenSgeiiossm meiner fortdauernden Huld und Fürsorge." Hieraus beehrte der Kauer rinzelne Mitglieder der Emulation mit Ansprachen. Unmittelbar nach der Audienz bei dem Kaiser wurde die evan gelische Deputation von dem Ministerpräsidenten Glasen Taaffe und dem Kultusminister Dr. Gautsch empfangen. — Sin» nächsten Sonntag soll in der rriormirlen Pfarrkirche eine kirchliche Tank feier stattfinden. I» Glairnbach bei Salzburg fand in der Fruhslorfcr'ichen Pulvtrstainpfe abermals eine Explosiv» statt, indem sich eine Quantität von 84 Kilogramm Scheibenvulver entzündet hatte. Zwei Arbeiter wurden getädtet und iure Leichen mit den Trümmer» der zerslörlen Stampfe weit sortgeschleudert. Ungar»». In drin Dorfe GvruSeiijak in Kroatien ermordete Jakob Bvrak, ein wohlhabender Bauer, auf geradezu bestialische Art seine Gattin Marie. Die Bevölkerung der Geineiude wurde durch die Unthat derart erregt, daß sie Bvrak lhnchen wollte und Äendariiierie zu seinem Schutze amgeboten werden nilißte. Bvrak band die Frau mit Stricke» und Kette» an eine Bank und schlug uud stach sie dann mit Pflöcken, mit Latten, mit der Hacke und Mit dem MeIcr volle zwei Stunden, bis das arme Weib u»tcr unsäglichen Schmerzen ihren Geist aufgab. Frankreich. Die Verhaftungen der Agitatoren Roche und Quere» in Teeazeville habe» Aulaß zu großen Kundgebungen der Tl,eil»eb»ier am Streik geboten. Die von Paris eiutrefseuden ..Bürger" Cameliimt und Mgssard ivurden bei ihrem Eintreffen in Teeazeville von Hundcrie» der Grubenarbeiter einpsalige» und da»» unter den Klänge» der Marseillaise durch die Stadt geleitet Nach einer Mitthcilung des „Jntransigeant" hätte die Bevölkerung von Teeazeville m dieser Demonstration eine» Protest gegen die erfolg ten Verhaltungen erblickt. Die Dragoner, welchen der Beseht er- theilt wurde, den Zug z» sprenge», trafen zu spät ein. Seitdem durchziehen aber Militärpatrouillen den Ort. Die Militärbehörde ist jedenfalls, wie ouS den Tngsbeschlen des Generals Borsin her- vergeht, entschlossen, ernsthaft eiuzinchreite». So wurden die Ein wohner von Decazevillr durch Amchlag an den Mauern bciiach- richligt, daß aus Jeden geschossen werden würde, der sich Nachts de» von den Schildwachen belebten Punkten nahem würde. Die radikalen Journale und zum Theil auch einzelne republikaiiiiche Blätter greisen den kominaiid»enden General in Decazevillr, Bor st,i» an, weil derselbe die Reservisten unter den Streikenden mit dem Kriegsgericht bedrohte, falls dieselben sich bei etwaigen Einruten oder Zusammenrottungen betreffen lassen sollten. Man ist gewannt darum, wie sich der Krieasmiiiister zu diesem Konflikte über die Auslegung des bezüglichen Gesetzes stellen wird. Spanien. Nach in Madrid cuigegangenen brieflichen Mel dungen von den Philippinen saiidtcn die Behörden von Mindouao 4 Kanoocnboote gegen amständische Eingeborene ab. Ein Oifiziex landete mit einer Tnlppenabtheilung, »in die 4M Mann starken Jiiiurgcnten ans ihrer Stellung zu vertreiben. Dabei wurde der Offizier verwundet, 5 Eingeborene geiodtet. Nachdem sodann eme zweite Triwprnabtheilung zur Unterstützung eingetrossen war, ergriffen die Eingeborenen die Flucht. Belgien. 220 belgische Ziegeiurbeiter überschritten die iranzö locke Grenze, um m Frankreich Arbeit zu suchen. Riuove (Ostllandcrn) ^siud Ruhest Brandt ist et» Mann von «tlva 60 Jahren, der noch mehrere un mündige Kinder zu erziehen bat. Eine ähnlich harte Maßregel ist seit der Regierung Kaiser Pauls gegen keine» evaiigelilchen Geist lichen aus de» baltischen Provinze» verfügt worden. Man will i» der russischen Hauptstadt wissen, daß sich der Minister deS Inner» Gras Tolstoi gegen die Maßregelung de» brod- und hilflos gewor denen Pastor» Brandt ausgesprochen habe. Ende Mär, ist in Dowat eine nihilistische Geheimdruckerei aufgehoben worden, welche sich — jedensalls schon längere Zeit — in der oberen Etage de» Hauses Bokownew kam großen Markt) befand. Ein in der mittleren Etage desselben Hames wohnender Arzt, Doktor Dehio, Assistent an der Klinik, hörte feit einiger Zeit Nachts ein verdächtiges Klopfen über sich, welches sich durch icine Regelmäßigkeit auszelchnete und Aehnlichkeit mit dem Geräusche einer sich in Thdtigkeit befindenden Druckerpresse zu habe» schien. Er machte schließlich über seine Wahrnehmung dem Dvrpatcr Gen- darmen-Obmte» Msttheilung, und bei der in Folge dessen cmge- ordiieten Haussuchung fand man eine vollkommen eingerichtete Druckerei vor. Fünf Studenten Gier Russen und ein Jude) wurden Verha'tet. Sie leisteten keinen Widerstand. Griechenland. I» der Sitzung der Kammer verthcidigte Ministerpräsident DelhanniS die vom Ministerium befolgte Politik der Enthaltung Griechenlands von jedem, dem Völkerrechte z»- widerlausenden Angriffe gegen die Türkei. Er hätte die Trennung der politischen Frage von der Vertranenssrnge gewünscht, da erstere selbstständig betrachtet werden müsse. Lombardos unterzog hierauf die Politik des Ministers einer abfälligen Kritik. Diese Politik hnbe Griechenland der Snmpathien der Mächte beraubt, ohne daß die Regierung die Absicht habe, den Krieg zu erkläre». Der Redner bezeichnet«: die diplviiialiiche Lage als bedauerlich, besonders wegen der persönlichen Differenzen, welche zwischen Delhannis und den Gesandten von England und Deul>chlnnd eingetreteii seien. Diffe renzen, welche der Sache Griechenlands schadeten. China. Der junge Kaiser von China hat, begleitet von der Kaiserin, den Prinzen, den Staatsmimilcrn und einer Eskorte von 10.000 Mann Truppen Peking verlassen, uin die Gräber seiner Ahnen zu besuchen. Aui Ansuchen der dortigen Staatsbcliöide sind MO Mann der Garniio» von Gent mittelst Spezinlzuges dorthin abgeganaen. England. Die Regierung hat beschlossen, im Hinvlick auf die drohende Haltung Griechenlands die Flvttciimacht im Mittel- ländliche» Meere bedeutend zu verstärken. Nicht nur ist der Tor pedv Widder „PoluvheinuS" »o» Tevvnport nach Sudaba» abge gangcii, sondern in Porlömoutli sind auch Befehle eingegangen, bis zum 12. d. M. den „Eolosstis" in Dienst zu stellen, der sich dem Gcichwader unter dem Befehl deS Admirals, Herzog von Edinburgh amchlu'ßcii soll. Letzteres Schiff wird eine Bemannung von 4M Köpfen haben, hat vier Hinterlader-Kanonen im Gewicht von je 42 Tonne» i» seinen Tbüruien. ferner iüni sechSzüllige Geschütze, 10 Nordcnselt'iche Maschinengeichütze, außerdem eine Torpcdv-Aus- riiümig. Ter englische Gciandte kür Ebina, Walsham, welcher aus seine» Poilcii abgegangen ist. überbringl bezüglich der zwischen Englund und China schwebenden Fragen sehr srcniidschastliche Schreiben der Königin an den Kaiser von China: auch wird derselbe dem Kaiser die Versicherung der sreuiidschastlichcn Gesinnungen Englands gegen China in Beziehung ans die Annexion Birmgs anSivrcchen. Wie eS heißt, wird die Königin, um die Thatiache hervorzuhehen, daß englisches und chincsiiches Gebiet Nackbargebiete geworden sind, dem Kaiier von China ihren kaiserlichen Orden verleihen, dessen Dekora tion in Brillanten dem Crsteren durch einen Sprzialgesandten über- bracht werden wird. London. Eine Versammlung der Besitzer aller Steinbrüche in Monmouthshire und Südwales wurde in Cardiff abgebalte», nni die Haltung der Arbeiter zu prüfen, die in Rbondda-Valle» zu streiken begannen, weil sie eine Veriniiidcrung ihres Lohnes um 2'/i- Prozent nicht annevwen wollten. Dir Besitzer beschlossen, nicht nachzngcben, sondern eher die renitente» Arbeiter zu entlassen. Als dieselben dicS hörten, beharrte» sie ihrerseits auf ihre Gehorsamsverweigerung und sind dadurch 20,000 Mann brvdlos geworden. — Die Stadt Tlmrles ist in einem einzigen Tage von vicrlerlci Unfällen hciingciucht worden. Früh des Morgens ver brannte eine alte Frau, indem die Flammen ihrer Thccliiaichine. als sie diciclbcn auSblasen wollte, über ihrem Kops zusammcn- 'chliigen und ihr Haar entzündete». Dann wurde eine Familie von t> Personen durch Kohlendamps erstickt vorgefunden. Hierauf wurde ei» lunger Mann, welcher eine hochbepacktc Kicke niit Heu trug, darunter erstickt, weil die Ladung umfiel, ihn unter sich begrub, iodaß er sich nicht hcrausarbeiten konnte. Fenier ertranken zwei Arbeiter, indem sie unvorsichtigerweise daS über einen Brunnen ge legte Brct betraten, welches in der Mitte zusammenbrcich. wodurch sie in die Tiefe stürzten. Endlich ist eine junge Fron uiiigekvninicn. Ihr Man», ein eifriger Irländer, hatte Dynainitpatronen im Hause, die er zu nationallignistischen Zwecken verwenden wollte. Die Polizei halte davon gehört und hielt eine Nachsuchuna. Ter Mann halte die gefährlichen Patronen in einem Thcekeffcl in Sicherheit ge bracht, wdaß sie nickt gesunden wurden. Mittlerweile ging die junge Frau in die Küche, wo der bewußte Theekessel auf dem Herde stand, von dessen Inhalt sie aber nichts wußte. Arglos machte sic ei» Feuer darunter an. Ihr Mann ries ihr eine Warnung zu, doch schon im selben Augenblick erfolgte die Explosion, die sic siffvrt lödtctc und ein Dienstmädchen schwer verwundete. Ter Gatte John Flynn ist verhaftet. — Eine große Feuersbrrmst brach in der Wollspinnerei von M'Laren, Sons u. Co. in Glasgow aus, die Flammen konnten nicht eher gelöscht werden, als bis sie einen Schade» von 25- bis 35,000 Lstr. angerichtet hatten. — Gewiß als ei» neuer Zweig der Franencmanripation ist ein weiblicher Börsenmakler und Geldwechsler anzusehen. Diesen Doppelposten bekleidete Mrs. Walker mit solcher Würde, daß sie von allen Frauen A-rnilleto». st Die heutige Aufführung vv» „Dorf und Stadt" im Alt- st tt d t e r Hostl> cater interenirt insbesondere durch das Lorle der Frau Niemailii-Nanbe, das ja jederzeit z» den liebciiswürdlgsten Leistungen der Künstlerin gehörte, ober auch deshalb, weil neben ihr Herr v. d. Osten als Maler Reinhard amtrilt. — Beide werde» auch nächsten Sanntag dein Ohnet'ichen „Hüttenbesitzer" zum Er folg verhelfe». Claire wird übrigens die letzte Gastrolle der Frau Niemann-Raabc sein, denn die beabsichtigt geweicne Aufführung der „Waise von Lowood" fällt ans. ,st Dem vorgestrigen Konzerte für die Zwecke des Patronnls- verems des Kgl. Konservatoriums ini Böriciisaale, welches Se. Majestät der König mit seiner Anwesenheit beehrte, wäre zahl reicherer Besuch zu wünschen gewesen, damit dem Untersiützuiiassvnds für begabte Eleven der Anstalt reichere Mittel zustieße». Freilich ist die Saison ihrem Ende nahe und die Konzertlust säst ent schwunden. Bei der Aufstellung des Programms waltete bas Be streben vor, selten oder fast gar nicht in Konzerten gehörte Werke zur Ausführung zu bringen. Das gilt vornehmlich von der Kantate für Solostimmen und Chor mit Klavier lind Flätenbegleitung von Weber, welche den meisten Hörern wohl gänzlich unbekannt war. Der vielbeschäftigte Hoikapellmeister Weber komponirte die Kantate 1821 zur Geburtstagsfeier der Herzogin Amalie, der Schwester des Königs Friedrich August l. und brachte sie in Pillnitz zur ersten Aufführung. Wie unzählige andere Gelegenheitsstücke kann auch diese Komposition nicht als Meisterstück gelten, wenn cs auch vom Schöpfer des .Freischütz" und der „Euryaulhe" flammt. Mehrere Sob'fätzr silMziemlich schwunglos und bedrutnngsarm. Nur das Tenorsolo „Täglich hinaus in die Ferne" (Sir. 5), das girrende Terzett mit Chor „Süßer Liebe Seligkeit" und namentlich das Finale, welches später m die „Eurvavthe" einverwebt wurde, er weisen sich für den Vortrag sehr dankbar und besitzen viel melodi schen Reiz, sowie rhythmische Frische. Da man das Werk in der Karl Banck'schcn Einrichtung wiederaab. so wäre es korrekt gewesen " " ' " >d " " einigen Jahren recht beifällig aufgenoinmene Vvlksstück „Las Lenerl vom Schlierscc" von Ferdinand Gleich aingesührt Der « ' "" ' " ' " " " lutvr hat eme reizvolle Erzählung von H. Schmid iur sein Dramn zu Grunde gelegt. Wie im „Schlagring und ähnlichen oberbayr! scheu Volksilücke» sind hier die Kernnaturen aus der Gebirgöwctt Ruhestörungen vorgckoiiiuien. «sich ganz genau daran zu halten und nicht denFlöteirpart nach der »rste^ ^.»>,»4 4144 ^„»»»»44'4^4»4 ,,„„44, 4,4,»4444 «.»»44 4 44 ,444». AnS den besten Possen, Schwänken und Operetten älterer und neuerer Zeit sind die wirksamsten Szenen und Episoden, die Clöme des Humors beraiisgegriffk» und manche fast schon verklungene Weise ist der Vergangenheit, dem Vergcsscnseiii entrissen. Wer letzt das „lachende Berlin" gesehen, wird sich der heiteren Stunden Kl», angenaat. Sie will sich nur „verrechnet" haben, weil sic gern erinnern, durch die heftige Bewegung, welche der Penjdch - Zwischenfall an st Frl. Lilli Lehmann scheint säst an einen Wiedereintritt der afghanischen Grenze verursachte, auf den sie nicht gerechnet hatte, ' - . - - total nervös geworden sei. Rußland. In den Ostseeprol des evangelisch-lutherischen Pastor« C. in Livland das ungeheuerste Aussehen Augen der Moskowiter unerhörte Verbrechen begangen, mehrere Bauern seiner Gemeinde, welche im Begriff stände», zur orthodoxen Kirche tibcrzutreten, an ihr evangelisches Glaubcnsbekenntniß zu er innern und dadurch der Religion ihrer Väter zu erhalten. Zur Strafe dafür wurde er durch kaiserlichen Beleb! seines Amtes ent setzt und außerdem wurde ihm auf Antrag des zelotischen Pobcdo- noszew dir Weisung ertheilt, sich Vinnen 14 Tagen zur Verschickung nach dem Gouvernement Smolensk bereit zu halten. Pastor .... .. - . . . uv Originalfassung wieder mit hineiiizllnehmen. UebrigenS hat Herr Winkler (Schüler des Herrn Pro«. Fürstenau) sich als geschmack voller Flötist velhütigt. Um die Wirkung der Gesänge demühkeii sich die Solisten (Frls. Großichupi, Ritzsche, Schacko, Berge, Herr Mann und Herr Dreßler) mit löblichem Eifer. Alle Stimme» eigneten sich si die reine sang Frl. Schacko ihr .... begleitung Hane der Dirigent der ersten Ehorklasse. Herr Pros. Krantz, selbst übernommen, der sie mit großer Akkuratesse ausiührtc. Tic oberste Eborklasse gab auch sbäter Beweise ihrer vorgeschrittenen LcistungSsähigkcit in den drei Liedern: „Hans und Grete" von Iah. Eccard, „Liebeswonnc" von Luca Marenzio und „Tanzlied" (süns- stimmig) von Thomas Morlc». Im letzteren erschweren allerlei Satzfinessen de» Vortrag w sehr, daß der Genuß der Melodik daduich beeinträchtigt ist, aber es siel trefflich ans. Marenzio's Lied ist völlig im altitalienischen Stile, der last kirchlich gemahnt, gehalten. Es besitzt viel Klanareiz und musikalische» Werth. Ecemd's K irchcnlieöcr sind freilich von höherer Bedeutung, als das wunderlich hüpfende „Hans und Grete", aus dem die Singenden nicht viel machen konnten. Das Orchester erwack sich zuerst mit Mendelssohn'«) Melusinen-Ouvertnre, die recht zart gespielt wurde, Anerkennung. Herr Hofkapellmeistcr .Hagen hatte es an gründlicher Eiiistiidirnng nicht iehlen lassen. Unter Herrn Wottermann's Leitung legte das Streichorchester mit der Smte von I. O. Grimm in allen Theilcn Ehre ci»: exccllrnt ist besonders der 2. Satz gelungen, wobei die erste Geige sich hervorthat. In Herrn H. Pudvr (Sohn des Herrn Direktors), welcher auS Rafs'S Cello-Konzert iop, 193) zwei Sätze spielte, hat Herr Konzertmeister Grützmacher einen begabten Schüler vorgebiloek, dessen Technik auf Fleiß und Streben deutet. Am besten gelang ihm der 3. Satz, während beim 2. das Instrument im Forte Wohlklang vermissen ließ — Beethoven s Fantasie für Klavier, Soli. Chor und Orchester bildete den Schluß des Konzerts. Ein erst 14>ühriger Klavierschüler des Herrn Prot. Krantz, Namens Bmche,ihage», wagte sich an die schwierige Ausgabe, zu deren Be wältigung freilich mehr Kraft und auch größere Reite gehören. Er fand sich aber staunenswertl, glücklich damit ab» zeichnete sich durch Sauberkeit des Vortrags und Gewandtheit aus. Der gesangliche Schluß wurde löblich durchgeiührt. B. Scuberlich. f Wie vordem in Paris feiert Liszt nun in London seine Trimiwhe. Mil großem Enthusiasmus schon beim Landen auf englischem Boden empfangen, werden ihm in London Feste über Feste bereitet. In Nenmie»er Hall fand untcr der Leitung Mackeiizie's die letzte Repetition der Chöre der „Heiligen Elisabeth" von Liszt statt, die in Samt-James Hall gegeben werden soll. Die Anwesenden wurden aut das Anaenehnisle bnrch den Eintritt Liszr's überrascht, welcher niit srcnetischein, unbeschreiblichem Jubel, begrüßt wurde. Der berühmte Komponist hielt keine Rede, aber beglückwünschte herzlichst alle Milwirkenden. Dann setzte er sich an das Piano und begann zu improvisircii über die letzten, eben gesungenen Note». Tie »Königin Viktoria hat Liszt zu sich nach Schloß Windsor eingeladen. f Die Mittwoch-Vorstellung im Residenz 1H enter „Das lachende Berlin" war wiederum sehr stark besucht, und die trefflichen Darsteller dursten mit dem Applaus, der ihrem flotten Spiel ward, wohl zufrieden sei»: einige Szenen cricaen allabendlich regelmäßige Lachstürme. Das „lachende Berlin" macht alle Abende ein lachendes Dresden, und mehr beansprucht das Publikum nicht, will cs doch in erster Linie ein paar Stündchen sraher, heiterer Laune sein. bei der Kgl. Hosoper in Berlin zu glauben. Sie hat der General Intendanz angemeldet, daß sie zu Ostern in Berlin wieder ein- t reffen werde. -s- Frl. v. Ol ah bat als Maria Stuart und Donna Diana am deutschen Landcsthcater zu Prag mit so günstigem Erfolg gastirt, daß sie, ohne noch rin drittes Mal anszutreten, engagirt wurde Herr M. Grube hat, bevor er feine Thätigkeit am Meininger Hostheater beginnt, ein Gastspiel am Stndttheater in Bremen, dein er früher angehörte. Anfang d. M. absolvirt. Sein Bercndt in dem Schauspiel „Fallissement" und der Hinrrk Harms in seinem eigene» stücke „Strandgut" fanden großen Bestall. -ß Nächsten Donnerstag, den 15. d.. wird im N thcater znm Beste» des Vereins esidenz - „Dresdner Presse" daS vor che» mit ihrer Sittenreinhest. Kraft und ihren lnwcrMchten Empfindungen dargestellt. Laß derartige Stoffe nnd Handlungen bcini Publikum beliebt sind, zeigte sich jedesmal bei den hiesigen Gastipielen der Münchener. Hoffentlich wird die Beliebtheit des Genres auch bei dieser Gelegenheit sich bestätigen. Herr Direktor Karl, welcher selbst eine hervorragende Rolle im Stücke übernimmt, sorgt für eine vor zügliche Jnizenirling. Alle größeren Partien werden mit ersten Kräften besetzt. Die Titelrolle spielt Frl Aliprandi. f Die Geianglehrerin Frau Nina Falkenberg Hai sich beständig als tüchtige Borbstdueriii junger Talente bewährt und namentlich auch begabten Dilettantinnen viel genützi. Für ih-. Plibatickülerinucu veranstaltete sie am Dienstag eme Prüuuige- Alifführniig >m Börseusaale. welche wiederum den guten Traditionel! dieier Gesangichule bestens entsprach. Die Auswahl deS langen ProMinms verrikth Geschmack und richtiges Erlemien Tessen, was für Dilettanten geeignet ist. Einige schöne Frauenchöre, z B „Bauilistv nomen clomiui" von Mendelssohn, erstellten sehr du,r irischen Neinklang de« Stimme» und Genauigkeit im Rhnlhm»-.' Ten begabteste» Schülerinnen, Frl. Ziiimiermaiin und Fr!. Gerlast ist cs auch diesmal vergönnt gewesen, mit kräftigen Duellen sicl lauten Bestall zu sichern, aber auch andere Ememblestiicke lQuac tette re.) fielen recht befriedigend ans. Wollten wir die verschiede »eil Solviängcriimen, welche Lieder von Beethoven, Lassen, Euorh mann, Krantz re. vmst»geii. speziell erwähnen, io käme ein langes Register heraus. Herborziihebeii ist die schon seit einigen Jahren in den Jalkeiiberg-Soiröen bekannt gewordene Sopranistin Frl. Häpe, die sich auch ans giile Behandlung der Koloralnr versieh! Die Hoffnung am baldige Besserung im Befinden des br rühmten Wiener Bassisten Emil Searia hatsichlcibcrm.it erfüllt, und an die Wiederaufnahme seiner Wirksamkeit ist nicht meo z» denken. Ihn hält der Wahn uiistaiigeii, daß er demnächst stn einen Kollegen eintreten »liisse. Gegen das Zureden der Freunde, daß er doch die schöne Frühlingszeit lieber in Blnsewitz als m Wiei- vcrleben und sich erholen solle, bleibt er taub und behanplel, « müsse erst im Cvklns Wagiier'scher Opern den „Wotan" singen „eiiicFffolle, die mir Niemand nachsingcn will" — wie er hin»i'ngi. DeS Sängers Unglück ist „och dadurch verschlimmert, daß sein mst der Inlciidnnz abgcichlossencr Konlialt Jährliche Gage 20.000 st.> in 3 Monate» abläuit und er dann ans die Pension von looo bi > 1200 sl. angewieleii sein wird. — Tie ersten Spuren von Seari. . Leiden zeigten sich zum Erschrecken des Herrn Direktor John und der Kollegen von der Hoioper bei einer .,Lvl;cngrin"-A»ffttl»nn Searia als König Heinrich begann im I. Alle irisch nnd iinpo'am wie sonst. Auf einmal, bei der Anrede an die Männer bon Brabam verändert er die majestäliiche Haltung, spricht undeutlicher, veno, sich nach vom zu», Souffleur, weiß kein Wort des Textes meist, den er doch so hänffg gelungen unv singt ohne Sinn daraus loc Für die Mitwirkenden, die die Storung nicht zu verdecken per mochten, soll es höchst peinlich gewesen sein, am meisten aber stir .Herrn Direktor Jahn, welcher Qualen der Angst ausstnnd, und nach dem Akstchliisse voll Bestürzung auf der Bühne erschien. 7 K » nslvcrei n. Nur kleinere Bilder sind der Ausstellung in den letzten Tagen zugegongeu. doch unter die'en manch' gutes nnd beachtenswerthks Wörtchen. So erstem »ach langer Parne Otto Grblci l.Mnnchcm wieder einmal mit zwei köstlichen Thicr- I bildern, „Erwarten" und „Heimkehr", in denen sich mit hcwmikems- s würdiger Technik und welcui Humor das Leden der Schale zeigt. ^ Gebier, ein noch junger Maler, hat sich in der Branche der Thicr- inalerci einen guten Ruf erworben, was die Gencraldirektion der j Kal. Galerie wohl auch beranlaßle, von diesem Künstler ein Bild „Zwei Wilderer" zu erwerben. Aug. Stegmann trägt in seinem hübschen Genrebilde „Belauscht" dem Zeitgeschmack für deutsche Renaissance Rechnung; in einen! in diesem Gcichmacke auSgc- statteten Zimmer wird ein, einen Brief lesendes junges Fränkin von einer Magd überrascht, eine hübsche, durch Farbengebung und Beleuchtung inkeressante Episode. Emil Linimer, ein achtrmgS- werther strebsamer Künstler, mit einer gewissen Neigung zur biederbcii Komik, führt diese in seinem gut ausgctübrten Bildchen „Ein Sviel in Ehren" recht gelungen vor. Max Weese (Berlin) „Zwei Familien", eine größere Komposition, zeigt in wirkiamstcc Weise eine junge Hühiiersaimlie, umgeben von einer menschlichen Familie, welch letztere, besonders oie jüngere Generation in liebenswürdigster Weise seiner Freude über die jungen Küken Aus druck giebt. Georg Estler's „Am Strande von Capri" ist gar zu blau und in Farben ganz unvermittelt aufgetrage», dadurch von schlechter Wirkung, auch Albert Mühüg's „Motiv aus der sächsischen Schweiz" ist keine besondere Leistung, dagegen erstellt E. W. Müllers „Sophieillciith" in seiner Winterfrische und Jaaucs Scheiiker's „Am Mühlkeich in den Bergen" in der einfache» Na türlichkeit; doch vor Allem ist Prof. Jvi. Wcugleiii's München) iiioiidbelcuchteter „Herbsilandschast" wegen ihrer zauberhaften Licht reflexe mibcdiugtes Lob zu zollen. — Ein „Frauenbildiiib" von I. Mazel (Haag) ist von guter Technik, doch ohne sonstiges In teresse, auch Jos. Zenisck's „Studienkops" dürste dasselbe nachzu- rühmen sein, doch warum dieser Maler mir Studieiiköpfe und diese stets Pfirsichfarben mal!, ist »ns mieifindlich. Zwei Architekturbilder „Tie alte Dresdner Brücke von der Nord- und Südseite aus", angeblich von Ennaletlo. sind sehr schöne Veduten und jedenfalls, wenn auch nicht Originale, doch sehr schone Eopien. Von Max Fritz ist eine sehr schöne Aauaielle „Ans Waiblingen" neu anS- gesiellt, sowie von Alfred Wagner „Tie vier Jahreszeiten" in land schaftlichen Darstellungen, die i» brillanter Kohlcnzcichiiung aus- geiührt sind. Von plastische» Werken ist als neu zu erwähnen, ein kleines seines Medaillon „Luther und Melanchthon" von Val. König. st Im Ausstcllmigsgebäude ans der Terrasse veranstaltet die Flcischmaiin'sche Hostmlslhaudluiig in München eine Aus stellung neuester Werke moderner Meister. Unter denselben befindet sich das Kolossalbild ,,Der Baucrnamstand" von Georges Nochcgrosse. Tie mit heutigem Tage erössnetc Ausstellung ist gegen ein Eintrittsgeld von 50 Pf. von 9 bis 6 Uhr zugänglich. st „N un danket dlllc Gott" ist unter allen kirchlichen Liedern, speziell den Trinkliedern, dasjenige, welches wohl am meisten sowohl in Kirchen als auch außerhalb derselben gesungen wird. Bei unendlich vielen Festen, insbesondere bei Fricoensiestcn narb schwerer, bedrängter Zeit, ist dieses henliche Lied angestimmt wordcn. Stets war gerade der allgemeine Gesang dieses schönen Liedes der feierlichste Moment; Fürst und Bvlk, Große und Geringe, All und Jung vereinigte» sich i»> inbrünstigen Tank für die Giste Gottes. Des Dichters wurde dabei wohl kaum gedacht, und doch sollte man des frommen Eilenburger Alchidiatonus Marti» Rinckart, welcher jenes Lied nach dem Abschluß des westfälischen Frieden?, als das im Elend berichmachtete dcnliche Voll sich von unendlichen Plagen befreit fühlte, gedichtet hat, voll Pielnt geden ken. Dazu bietet sei» 300jährigcr Geburtstag am 22. April znm Charsteitan) Anlaß. An diesem Tage bat das Snchseiwvlk ohneinn Anlaß, „Nun danket Alle Gott" zu singe», da cs der Geburtstag Sr, Mai. des Königs Albert ist. — Für die Weltliteratur ist der 22. April Voll Bedeutung: William whakespeme, der größte aller dramatischen Dichter, wurde an diesem Tage geboren. st Hetzet undQuanti» habende» ersten Band von Viktor Hugo s nachgelassenen Werken herguSgegeben, oie von Lockwv nnd Bar griene druckiertig gemacht waren. Dieser Band betitelt sich, „Theater nnd Freiheit" und enthält nach einem schwungvollen, sehr anarchistisch-naturalistisch gehaltciic» Prolog Fragmente von Dramen: „Tie Großmutter", „Der Degen". „Werden sie cs ve> zehren", „Am Rande des Gehölzes", „Die Äetllcr". „Geliebt sein', „Der nahe Wald". „Großmutter" erzählt von einer demsrhrn regierenden Fürstin, die ihrem Sohne stuckt nnd vom Throne ans- schließt, der dem jüngeren Bruder anheimsällt, indem sic das Ge rückst aussprengt, der Erbprinz sei bei einer Jagd peruiiglnckl, Ter selbe hat aber eine FllrstcrStoclster geliebt und sich zurückgezogen, nm. wenn auch kronenlos, so doch glücklich zu lebe». I» Muk dieser düsteren Opposition von Sclavere, und Despotismus, von Freidenkerlbum bigotter Frömmigkeit und starrer Feudalherrichast entwickelt sich eine Idylle freier Liebe und reinen Fainiliciilcbcns auch ohne geistlichen und elterlichen Segens. 300 Beese cnllnlt dieses stark tendenziös gefärbte Gedicht, dessen Lösung durch einen einfachen Zwnchcnsall herbcigesührt wird. Tie Fürstin Regentm hat den Ausenthalt ihres Erstgebornen entdeckt, sie wollte ihn in daS Gesängniß werfen lassen, seine Iran in ein Kloster schicken und die Kinder als Soldaten nach Amerira verkaufen. Diese aber nnd besonders ihre kleine Schwester, fallen der Fürstin z» Füßen, mn Gnade bittend, ohne zu wissen, daß cs ihre Großmutter ist: dieselbe wird gerührt und nimmt den Sohn wieder zu sich, der nochmals freiwillig ans die »Krone verzichtet und nur als einfacher Gras dem Glücke sciner imir auch von M aller, Geschwister», und Kor he ge billigte» Ehe lebt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)