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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050115015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905011501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905011501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-15
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1905
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»ü'ge die Pole» dahin drinaen, dag sie sich al» v imwn wohl tühlen. Der katholischen Kirche sollte man volle oreugilchr lluter ... ^ , .... .... sollte man voll, Beweguogssrecheit lassen und nicht ihre Ordeustätigkeit u!w -e- 5»- beschranken — Hieran! ergreift Ministerpräsident Grm Bülow »öS Wort zu >cmer an anderer Stelle bereits wiedergegcbegeu Erklärung. Er schließt seilte Ausführungen: Ich bitte das hohe Hau», nicht durch zu jcharseS Drängen die Ber- hairLIungrn zu ersckftveren, sondern vertrauen zu der Regierung >u haben, daß sie die Interessen des Landes und aller Erwerbs- stände gewissenhaft umkiriiekmen wird. Wat die Polen anlangt, o werden wir. wenn die Polen mit ihrer Agitation Nachlassen, zu einer Verständigung lomenen. Solange aber auf unt ge- chossen wird, werde» ivir loeiler schieben. sHeiterkeij.) Die beschichte l)at bewiesen, daß eine Politik der Schwäche gegen die s<olen zum grössten Schaden für uns geführt hat. iSehr richtig, rechts.) Aus den Streik nn Kohlenrevier wird der Handelt- minister ausführlich zurlickkvmmen. Bei Streiks haben die Be hörden doppelt die Pflicht, dafür zu jorgen, dass unter allen Um- landen Ordnung und Ruhe ausrecht erhalten »ich dass di« Ne- ietze gleichmäßig angewandt lverden. Sie müssen aber auch eine Einigung zu erstreben juchen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern Ich bin daher bereit, die Behörde» zu einer »ermittelnden Tätigkeit zu veranlasse». Ich erivarte, dass die Arbeiter sich von Ausschreibungen sernhallen, dass aber auch die Arbeitgeber den Beschwerden der Arbeiter Verständnis und Ent gegen kommen zeigen werden Ich hoffe, dass ohne schwere Kala Untaten für beide Teile und das Land eine friedliche Verstau Siguna erzielt wird sBeisall ) — Abg. Dr. Frieds erg lnar.-lid I wendet sich gegen die Besteuerung der Gesellschaften ank beschränkter Haftung, da das eine Doppelbesteuerung dieser Gesellschaften bedeuten würde, und gegen eine Erhöhung der Steuer für grosse Einkommen über 4 Prozent hinaus, da dies den Verzug der Besitzer grosser Vermöge» zur Folge haben wnrde. Er begrüsst, dass die Regierung zur Beilegung des Streiks >m Kohlenrevier beitragen wolle Das Reich musste aus grössere Sparsamkeit hingewtescn werden, da die kleinen Bundesstaaten an den Anforderungen des Reichs zugrunde gehen. Auch seine Freunde wünschten das baldige Zustandekommen des deutsch-öfter- reichischen .Handelsvertrags: doch komme sür die Industrie nicht allein die Stabilität der Verhältnisse aus 12 Jahre, sondern auch das Wie der Verträge in Betracht. Die grossvolnffctzen Bestrebungen müsse man abwehren. Seine Freunde begrüßten die Einrichtung eines LandeS-GewerbeamlS, wünschten aber zu gleich eine energischere Förderung des gewerblichen Oienosscn- sihastswesenS. Die Führer des Bundes der Lanvioirte batten eü die Kanalvvrlage zu einer Verhetzung der Bevölkerung -um ... . . . .. venützt. die alles Erlaubte übersteige. Seine Freunde wünschten dringend, in die nächste AKrhl unter einem neuen Wahlrecht ein »Nieten. Einem neuen Schulgesetze würden sie zusliimne», wenn >s dem Kompromiss entspräche, Notwendig sei vor allem eine Reform des Lebrerbesoldungsgesetzcs. — Finanzinlmster Frbr. non Rh ein baden rechtfertigt die Heranziehung der Gesell chatten mit beschränkter Haftung zur Einkommensteuer. Wenn bei der Einkommensteuerresonn hanpisächltch ein Steuererlass bei kinderreichen Familien stansinden »oll, und dadurch ein Aus fall entsteht, so muss dieftr Ausfall gedeckt werden, Tie Er Mäßigung der Güiertarffe um Ist Prozent hat eine Steigerung des OKiterverkebrs von 9 aus 25 Millionen Tonnen-Kilometer zur Folge gehabt. — Justizminister Schönstedt erklärt, daß ! er Kritiken der Schnnirgerichlspräsidenten an den Wabrsprnche» der Geschworenen nicht tür znlässig halte, — Abg, Freiherr von Zedlrtz ssreikons s hofft aiss Beilegung des Streiks im Kohlen revier Die Arbeiter müssen oor allen Dingen di« Drohungen mit einem allgemeinen Streik Zurücknahmen, Man tverde dag, kommen müsst», die Einkommensteuer ru quolisieren. Ein stsles Verhältnis zwischen Reich und Bundesstaaten würde dadurch ge'chasten werden können, dass ein bestimmter prozentualer Bei trag an das Reich tiir eine Reibe von Jahren festgesetzt würde. Das geplante Volksichuliinkesthaltiingsgeietz müsste zu einem Dototionsgcsttz für ärmere Gemeinden gestaltet werden, Kultusminister Dr, Studt erklärt, dass eine Vorlegung des Volksichnlunterbalttingsgesetzes in dieser Session mit Rücksicht auf das grosse Arbeitspensum des Landtags sich nicht empfehle. Die Regierung habe die Absicht, den Landtag im Spätherbst zur Beratung dieser Gesetze einzuverusen, — .Handelsminister Möller: Nach den amtlichen Mitteilungen beteiligen sich an dem Streik im Rnhrrevier 55 000 Bergarbeiter. Von einigen Zechen mirb ein Medeoantritt der Arbeiter gemeldet, und ich hoff«, dass damit die Einleitung zu einer Verbesserung der Lage gegeben ist. Die Klagen beziehen sich zunächst auf die Löhne, die noch nicht wieder auf der Höhe stehen, die sie zur Zeit der Hochkonjunktur hatten. Wenn bei 550 Ninerbeamten eine oder die andere Ausschreitung vorkommt, so ist das nicht verwunderlich, es handelt sich aber um Ausnahmen. Das Nullen ist dem westfälischem Revier eigen tümlich, es bezieht sich im Höchstfälle auf 3 Prozent der För derung. meist aul weniger als 1 Prozent. Auf der Zeche „Brnch- siroße war die Zahl der genullten Wagen in den letzten Mo naten des vergangene» Jahres rund 1.30 Prozent, also nicht ungewöhnlich hoch. Die Wurmkrankl,eit ish.bei uns energischer bekämpft worden, als in anderen Ländern. Wir haben zur Bekämpfung der Krankl,eit mindestens 7 bis 8 Millionen anS- gegeben: der Erfolg ist ein sehr grosser und die Erregung unter den Arbeitern nur dadurch hervorgerufen, dass die scharfe Kon trolle sie stark belästigt. Wenn die Stilllegung der Zechen wie früher nur aus dem Absterbungsprozesst hervorgeganäen wäre, würde keine derartige Erregnna entstanden sein. Die Streitigkeiten sind vielmehr dadurch entstanden, dass dieselbe Ge sellschaft auf ibrcr Zeche „Bruchstrasse" die Förderung erhöben und da'ür andere Zechen entgehen ließ. Die Arbeitszeit beträgt meist acht Stunden, dazu kommt die Seilfahrt von meist einer, seltener >5 bis U, vereinzelt mehr als 1 Stunde, Die Ver waltung muss sich natürlich in völliger Neutralität halten, lSehr richtig! links,! Wenn dis Bewegung weiter um sich griffe, wäre das ja verhängnisvoll nicht nur tür den Bergbau, wndorn für unsere ganze Industrie, Auf jeden Arbeiter, der feiert, kommen viel« andere Arbeiter, die schwer geschädigt wer den, Es gebe Gott, dass dieses nicht eintritt. lBeifall.) — Weiterbcpat'.üig Montag. Vergarbeiterbetveg»»«,. Berlin. lPriv.-Tel,) Ter „Slaatsauz" stellt fest, dass Anträge aus Vermittlung zwischen den Ausständigen un» den Zechenverwaltungen bisher beim Obcr- berganit nicht gestellt worden 'sind. In zahlreichen Fällen wur den Arbeitswütige Lurch ausständige Arbeiter von der Aufnahme Ser Arbeit abgeirauen und mehrfach von den Ans ständigen Gewälttäügkeiten gegenüber Arbeitswilligen verübt. Eilen lRubr). Die Zahl der A u s st ä n d i q e n in der Früh schicht betrug 19 793, An dem Ausstandc sind 99 Zecken bezw. Schacbumsiigei! beteiligt. Aut der Zecke „Minister Achenbach" blieb heute ein Teil der Belegschaft der Morgenichickt fern. In der Aussiond sind ferner getreten Zeche „Königin Elisabeth" und Zecke „Hubertus". Auf letzterer sind angesahren: llnter- toge: keiner von 310 Mann, übertage 77 von 130 Mann., Aus Zeche „Königin Elisabeths und Schacht „Wilbelmine" sind unterläge angesahren 119 von 370 Mann, übertage 58 von 84 Man*, cuff Zeche „Mont Cenis II" sind angesahren unterläge '00 von 600 Mann, Essen stlluhrs lPrw.-Tel.) Heute morgen sind die Forde rungen der Arbeiter sthristlich beim Ber^bauvercin ein- getrofsen, der daraus um 10>- Uhr zu einer Sitzung zusam- mentrat. Der russisch-javanische Krieg. Tokio Marschall Oyama verständigte die Re gierung, dass er sofort nach Erhalt von 60 OM Mann Verstär kungen die Offensive ergreifen und versuchen werde, die Rüsten aus der Mand'churei zu verdrängen. London. sPrio.-Tel.s General Nogi sandte als Ant wort aus die Glückwünsche aus England solgcnde Botschaft durch »en „Standari>"-Korretpondcnten in Port Arthur: „Nachdem so viel« Monate bingebrackt und so viele Leben geopfert wurden, um Port Arthur zu nsvmen, suhle ich mich des Lobes unwert; aber nicht nur ich, sondern auch meine Soldaten freuen uns herzlich, da wir d,e Sympathien des Volkes von England kennen." — Laut Telegramm aus Tokio meldet die kaiserliche amtlich« Zeitung, dass ein« neue Flottille von ttntersee- üsoten gebildet und der Kriegsflotte Leigegehen werden soll. Petersburg. Stössel - * tPrio.-Tel.) Die „ „ ^ - .-I hat zur Folge gehabt, dass dl," Sammlungen et» Shvengelcheilk an Stöffel eingestellt worden find. Petersburg. lPrw.-Tel.) AuS Niederlandisch-Judie» wird gemeldet, dass sich japanijche Sri eg «schisse an der Nortttvestküst, von Borneo befinden. Die von der dort gelegenen Insel Labun „ack Gmgapore führend« Sadelliaie ist seit z ' Tagen ausser Funkuon. Bremen. lPriv-relI S» wirb bestätigt, dass der im Hamburger Hafen zur Absabrt bereittteaend, Schnell, dampser „Kaiser Friedrich" durch englisch« Vermittlung an Japan verlaust worden ist. um al» Hilftzkr dienen «gitatlo» «ege,» di« Samml, renzer Berlin. sPrw.-Tel) Der „NeichSanz." widmet de« der- swrbenen Fürsten Alexander zur Lippe folgenden Nachruf: ,,S«. Durchlaucht Fürst Alexander zur Lippe ist gestern nachmittag in Et. Gtlgrnberg bei Bayreuth sanft ent- lchlasen. Ein schweres Leiden hat de« Heiingeangenen der Regierung serngehalten und verhindert, dass er der Bevölkerung seines Landes nähertreten konnte. Sein .Hinscheiden betvegt zu Empfindungen menschlicher Teilnahme an dem schweren Lose, das ihm zugefalle,i »vor. Die Regentschaft Sr. Erlauckt de« Grasen Leopold im Fürstentum Lippe und die zur Entscheidung des Thronfolgerechts getroffenen Abmachungen und Anordnungen werden durch dielen Todesfall nicht berührt." Detmold. Grasrrgent Leopold hat aus Anlass des Tode- des Fürste» Alerander einen Erlass veröffentlicht in dem er erklärt, dass er vis zur schiedsgerichtlichen Entschel- dunadie Regentschaft wie bisher führen werde, Berlin, lPriv.-TÄ.) Die offiziöse „Nordd. Allg- Zta.' schreibt: „In unserer vorgestrigen Abendnnmmer haben wir sest- geslellt, dass die am 5. d, Mts. in der „Voss. Ztg." gegen die Rechtsanwälte des Reichs aertchlS und mittelbar gegen dessen gesamte Amvaltschaft erhobenen Vorwürfe nach amtlicher Erhebung unbegründet sind. Die „Boss. Ztg." tut diese Feststellung mit der Bemerkung ab, tmss sie hohem Grade nichtssagend" sei. Sie widerlege, wie die Zeitung her vorhebt, namentlich nicht, dass in einer bestimmten ^ache die Vertretung des ReoissionskläaerS von den Leipziger Anwälten als aussichtslos abgelebtst, dass aber vom Reichsgericht zu gunsten des RcvisionskkägerS in dieser Sache erkannt worden sei. Dem gegenüber können wir bemerken, dass die letztere Behauptung nach den amtlichen Erhebungen zu denienigen Angaben gehört, die man geradezu als falsch bezeichnen darf. Es handelt sich um zwei Prozesse desselben Mandanten, von denen der ein« zu leine» Gunsten, der andere zu seinem Nachteil vom Reichs gericht entschieden ist. In derjenigen Sacke, in der die Re vision Erfolg gebgdt lxst. war die Vertretung von keinem der Anwälte wegen Aussichtslosigkeit abgelebtst worden, nur in der andere» Sacke ist dies von dem zunächst angeeangenen Anwalt geschehen, und in dieser Sache wurde, der Ansicht deS Anwalts entsprechend, die Revision zurückgewiesen." Berlin, sPriv.-Tel 1 In die hiesige Charitee wurde ein 9-jähriger Knabe aus Posen eilige!ickert. der in seiner Heimat von einem tollen Hundegcbissen wurde; sein Befinden war heute befriedigend. Leipzig. sPrio -Tel.) Der teilweise Bergarbeiter- ausstand aus -dem Braunkohlenwcrke RahmSdorf-Meusclwitz ist beseitigt, nachdem wegen der bestehenden Lohndifferenzen eine Einigung erzielt worden ist. Die gesamte Belegschaft ist heute früh wieder eingefahren. Magdebur g lPrw.-Tel.) In der heutigen Berusungs- oerhandlung des Dessauer Ausruhrprozesses trat der Vertreter der Anklage nach Schluss der Beweisaufnahme dafür ein, dass den Angeklagten Aufruhr nicht nachgewiefen sei. wohl aber tätliche Beleidigung eines Vorgesetzten. Er beantragte gegen Günther 1 Jahr, gegen Voigt 2 Moimte Gefängnis, und gegen den Unterossizier Heine 6 Monate Gefängnis und Degradation. Danzig, tPriv -Tel.) In der vergangenen Nacht rich tete bei fürchterlichem Nordoststurm eine Sturmflut schwere Beschädigungen an den Dünen und Strandbefesligungen von Neusahrwasser an. die >veit überflutet wurden. Durch den Has^nkanal drangen die Fluten in die Weichsel und Mottlau, so dass diese über ihre User traten. Lübeck, Der Senat hat heute durch die Militärkom Mission aus Anlass der durch den Kaiser erfolgten Verleihung des Namens „Lübeck" an das dritte Hanseatische Jissanterie- Negimcnt Nr 162 diesem einen wertvollen silbernen Schellen bauin im Rathause überreicht. Osnabrück, lPrio.-Tel.) Infolge des Kohlenman» ,els, der durch den Streik im Ruorrevier eingetreten ist, ,-at die Georg - Marien-Hütle einen Hochofen dämpfen müssen. Andere werden bald folgen. Weimar. lPrio.-Tel) 'Das Befinden der Grossher .ogin Karoline hat sich verschlechtert. Der heute früh äusgegebcne Krankbeitsdericht lautet: „Die Patienten bat nach Mitternacht viel deliriert. Starke Atembeklemmungen sind vor handen Die Temperatur stieg am Morren auf 38,1 bei 120 Zulsschlägen in der Minute. Die Lungen-Entzündung ist weiter ortgcichrstten." Köln. Die dritte Post von London über Ostende vom 13. Januar hat in Köln denÄn > chluhan Zug 13 nach Berlin über Hannover nicht erreicht. Grund: starker Nebel und Zugveffpätung in Belgien. Köln sPrio -Tel ) Der frühere Bizefeldwebel Bernhardt, der am Weihnachtsabend sein« frühere Gelieb'e ermordete, estand ein, dass er auch nach der Verheiratung mit der Ermordeten un steten Briefwechsel gestanden habe, der durch die Mutter der Ermordeten vermsttelt wurde. Am WeihnachtS- rage wollten sich beide im Hause der Mutter treffen, um die vor Jahresfrist am ersten Meihnachtsfeiertage stattgehabte Ver lobung zu erneuern Als Bernhardt, von Potsdam kommend, in Mülheim am Rhein angelangt war, holte er Frau Böttcher aus der Mülheimer L-ckifssbrücke ab, wobei beide die Verlobungsringe ouStanstliten und einen Spaziergang nach der Mülheimer Heide unternahmen. Hier erschoss dann Bern hardt die Geliebte, wobei er gleichfalls durch einen Schuss in den Fusi geringfügige Verletzungen davontrua. Dann bestieg er ein Mülheimer Dampsboot. warf den Revolver in den Rhein, und begab sich über Magdeburg nach Berlin, wo er schliesslich von seiner Familie bestimmt wurde, sich der Polizei zu stellen. Bernhardt leidet an Herzkramvf. Er gibt an, von dem Weibs bilde getäuscht, in sinnloser Wut zur Waffe gegriffen und die frühere Geliebte ermordet zu haben. Gnadenfel b. Bei der Landtags-Ersatzwahl im .. Oppelner Wahlbezirk erchielt Dr. Hoger lZentr.) 287, Land- rat v. Hauenschild skonisi) 132, BanerngutsoLsitzer Richwersky lCentr.) 60 Stimmen. Der elftere ist mithin geiocchlt. Breslau. lPriv.-Tel ) N e u e S ch n e c st ü r m c Hai- ten seil Donnerstag r,n Niesengebirae an. Die Eisenbahn Schreiberhau—Grünthal ist ganz verschneit. In den meisten Orten ist den Kindern der Schulgang unmöglich genmcht. Posen. Zwischen dem Rechtsanwalt Krüger und dem Referendar Leutnant d. R. Weckwarth fand heute früh im Schillingswöldchen ein P i st o l e n du e l l wegen der melde- sprochenen Spielasfäre flott. Der Zweikamps verlies nach drei- maligem Kiigelwechlel unblutig. Die Duellanten stellten sich selbst der Staatsanwaltschait. Wien. Der Ministerialrat im Kultusministerium, von Wiener, über dessen Anstswirksamkeit das Professorenkolle- aium der Kunstakademie sich beschwert hat. wurde des DezernatS über die Kunstakademie und die damit zusammenhängenden unstsraszen enthoben, 'Der Konflikt entstand wegen einzelner Vorgänge bei der österreichischen Kunstausstellung in St. LouiS. sowie wegen der Pension ernng deS Professors Tautenhavn und der Ernennung des Modelleurs Marschall zu dessen Nachfolger. Haag. Vorbehaltlich der Genehmigung der Kammern oll auf dem militärischen Uebungsolatze beim Haager Gehölz >er F r i ed « n soo la st erbaut werden. Haag. Kontreadmiral Snethlag« begibt sich oui chnellstem Wege nach Indien, um den Oberbefehl über da» bet Java stationierte, aus acht Panzerschiffen bestehend« Geschwader zu übernehmen. London. lPriv.-Tel.) Die AuflSsung de» Unter aus«» soll bald nach rem Wiederzusammentritt de» Par lamente» am 1t. Februar erfolgen. Kopenhagen. Da« Matt „Politiken" berichtet au» Petersburg, der Zar habe für da« dritte Geschwader 100 Mill. Rubel bewilligt: ausserdem habe er SO Million«» zur «us- rüstung einer vierte» Geschwader» gestiftet. Newyork. I« Philadelphia wurde «in« Per, „»»er- hastet, die mit hem Anschlag auf da« Denkmal Fnehrtch» des Grosse» in Washington m Verbindung steht. Hongkong Di« hiesigen Behörden beschlagnahm^ ten heut« an Bord eines Dampfer» der Vstna-Navigatton» Company S50 Tonn«, Expl o s i vsto s s e, dl« fiü da» rus sische Ostseegeschwader bestimmt waren. Der Schiffsführe, wurde mit der höchsten zulässigen Strafe belegt. Die Mumtion soll von dem in Saigon liegende» russischen Kreuzer »Diana" auf den Dampfer überladen worden sein. <i»a«1,»» etnnebe«»« L«v«k«»en bekindo «Ich Gölte 4.) W»,w. —>-«.»». »„»m« lM M »I.t« »NU «»noM««,» ««»>, rer*» «lo rwe«^« wes». »«»» »»»,—. «»—»a»>> —. - - »«-»mm t« « «»«, »«>». vr»»uki«nm»rtt. N-»»n »«- gan>>« »»»»«- «e», gun« »4.7». »»» «stiu» »« N«>>« -r «« »». «E. «N«t »» Au«« 1»,rt> ' ,e »«« -0i»0>u«ut »rtzmn»,, Produkt«».v-,«»!, S»y»n »«r »-»»«> 0«r V-^mdrr . prr Iauuar —< r-»-»d«r —. »« Amn—r — OertlicheS und TüchsischeS. — Sr Majestät dem König. Ihrer Majestät der Königin Witwe und Ihrer König!. Hobelt der Prinzessin Mathilde wurde vorgestern nachmittag im König!. Schlosse der Vakunm- Relnlgung«avvarat von Hern, Fthr». v. Wangenheim in Tätigkeit vorgesuhit. Die Herrschaften »ahme» aus das eingehendtte von diesem Verfahren KenutiuS und sprachen sich sehr anerkennend darüber auS — Gestern vorinittaa 11 Uhr fand eine letzte Vor fiihning des Apparats im Zeniral-Theater statt, wozu sich zahlreiche Jutereffente» einqcfunden hatten. — König Friedrich August hat genehmigt, dass der Prinz- liche tzossekretär Renner daS Ritterkreuz des osterreichsscheu Franz Joseph-Ordens annchme und trage, und die Inhaberin dex Kunsttüpierei und Osensabrik von Paul Kretsch-mann i« Leipzig, Frau BaieSka Marie verw, Äretschmann, den Titel einer „Hosiirserantin" des Königs von Rumänien führe — Im Amtrage Sr. Majestät deS Königs wird sich der koni- mandierende General des 19 Armeekorps. Gras Vitzthum v. Eckstädt. nach Roui begeben, um dem König Viktor Emonucl ein Handschreiben zu überreichen, durch da» der König seine Thronbesteigung' anzeigt. — Der Geh RegrerungSrat Kretzschmar ist auf wettere fünf Jahre zum Mitglied der Disziplinarkammer ernannt worden, — Zum Rektor der hiesigen Technischen Hoch, schule für das Studienjahr 1905/06 ist Herr Professor Mollier gewählt worden. Herr Professor Mollier wirft an der Mechanischen Abteilung für theoretische Maschinenlehre und sür Kinematik. Zugleich »st er Direktor des Maschinenlabora- torinms 8 sür technische Thermodynamik. Gas- und Kälte- Maschinen. - Am 11. Iannar starb in Ckemnitz Herr Kommerzien rat Peter», der sich um die chemische Industrie hochverdient gemacht Kat. — Die Wahl der Beisitzer für da» Aans- mannsgerickt zu Dresden srndet am 30. Januar, von Eel2 Uhr bis h-4 Uhr statt. — Das Urteil deS Reichsgerichts über die Re vision des Geh. Kommerzienrats Hahn gegen das Urteil des Dresdner Landgerichts lautet auf Verwerfung derRevision. Es bleibt sonach bei der Verurteilung Hahns u 4 Jahren Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe, lieber die Derhandlung vor dem Reichsgericht svergleiche Abend-Ausgabes wird noch »m einzelnen berichtet: Es ergriff darnach Reimsan- wolt Dr. Zweigert daS Wort. Er ging die erhobenen Mängel und Rügen der beiden Revisionsschristen Punkt sür Punkt durch, die er samllich als unbegründet erachtete und am Sclzlusse Denver- sunq der Revision beantragte. Nachdem noch die beiden Ver- teidlaer eine kurze Replik an den Senat gerichtet hatten, zog sich dieser zu einer etwa anderthalb Stunden währenden Be ratung zurück und verkündete dann daS oben verzeichnele Urteil. Aus der U rt e i l s b ea r ü n d u n g ist helDorzuheben: Es müsse dahingestellt bleiben, oo 8 205 der Prozessordnung anwendbar sei: jedenfalls könne der Eröffnnngsbeschluss in diesem Sinn« nicht angesockten lverden. Die Bcichwerde, es sei Sem Ange klagten das Berteidigunasrecht beschnitten worden, sei ein fri voler Einwand, da die Protokolle das Gegenteil klipp und klar bewiesen. Die übrigen prozessualen Einwande hätten sich nach genauer Prüfung gtelchfolls nicht als stichhaltig erwiesen, höch stens hätten Bedenken entstehen können, ob 8 362 der Prozess ordnung zu Unrecht angelvcndet worden sei, indem di« Ver pfändung der Obligationen als ein einzelner Teil oder als Real- konkurrenz awszusassen sei. T-as erkennende Gericht hätte aber ernwandsirei festgestellt, dass der Fortsetzungsfall in Be tracht komme. Das Urteil der Dresdner Strafkammer sei enügend begründet und im Zusammenhänge nicht anfechtbar. — such angesichts dieser letzten definitiven Entscheidung des diel- besprochenen Falle- Hahn wird man, wie semerzett bei dem erstinstanzlichen Urteil, die Bemerkung nicht unterdrücken können, dass die Gesängnisslrase. die Hahn getroffen, namentlich im Ver gleich mit anderen Verurteilungen, eine außergewöhnlich hohe ssl Hahn hat ganz unbestritten gegen Treu und Glauben seinem Kundenkreise gegenüber gehandelt und damit seinam ganzen Stande im öffentlichen Ansehen eine Schande bereitet, für die ihn gcrechterwcise Strafe treffen muh. Auch hat sich Hab» lau! einen eigenen Aussagen aus das leichtfertigste um Bestimmungen einschlaaender Gesetze nicht gekümmert. Des weiteren ist zu berücksichtigen, dass nur ein kleiner Teil der Fälle, in denen Verdacht vorlog, daß Hahn sich straffällig gemacht habe, tat- ächlich zur Verhandlung und Aburteilung gelangt ist, Die Ver urteilung Halms erfolgte nur auf Grund seiner Verfehlungen rn den Angelegenheiten Hüttig, Mittelrhernische Brauerei. Semmelrath. Wilncr, Wehrie und Branssch, während ihm in den Fällen Hrnseler und sächsische Bodenkreditanstait «ine Ver- ehlung gegen die Bestimmung deS Depotgesetze» nicht bat noch- tewiesen werden können. Auf einen Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ist man. wie bekannt, trotz des staotsanwaftschcsst- lichen Antrages vor dem Landgericht, nicht zugekommen, — Zu der am l8. Januar in der großen Kuppelhalle des Ausstellungspalastes stattsindenden Re ichs- gründungsseier sind auch, woraus noch besonders bin- gewiesen sei, Damen herzlich willkommen. Da der Billett- Vorverkauf ein sehr starker ist, empfiehlt eS sich, sich baldigst Mi! Eintrittskarten an den schon bekannt gemachte» Vorverkaufs- lellen — Thürmersche Kaffeegeichäfle u. a. — zu veBehen. Be° ondere Tafeln werden außer für die Ehrengäste sür di« Mil lieder folgender Vereine Vorbehalten worden: Konservativer Zerein, Nationaliiberaler Reichsvcrein, Reformverein, Deutsch- bund, Deutscher Flottenvcrein, Deutsche Kolonialgesellichast, Deutscher Schulverein, Deutschnationaler Hondlungsgehilsrn- Verband, Nationaler Rcichswahlverein. der Ostmarkenverern die Turnerschaft Dresdens, der Verein Dresdner Presse, der Verein ür vaterländische Festspiele, die Studentenschaft und der All- wutsch« Verband. — Platz musikamAltmarkt Sonntag, den 18. Ja nuar, mittags V-.12 Uhr. Ausführende: Kapelle deS Königl. Sächs. Pionier-Bataillon» Nr. 12. Programm: Paradeklängc, Marsch von Rühle: Ouvertüre zur Oper „Maritana" von W-allace; Vergißmeinnicht von Macbeth; Fantasie auS der Operette „Die Geisha" von Jones; Mein Trau«, Walzer von Waldteufel: Mit Schwung, Polka von Lincke. — Soeben ist das Adreßbuch für Dresden und ein« Vororte im Berlage v«r Dr. Güntzschen Stiftung fertiggestellt worden undaelangt am Montag zur Ausgabe. Es erscheint zu m er st in Dl al« in dein genannt«, bekanntlich unter der Verwaltung des Rate« stehenden Berlage und hat gegen daS vorjährige Adreßbuch durch Anwachsen der Einwohnerzahl, sowie durch Hinzunohme der weiteren Vororte deidenau, Wachwitz und Zitzschewig um sieben Druckbogen an lmsana zugenomme«. Eine weitere Umgestaltung hat ussosern tattgeslnwen, als der bisherige dritte Teu. das Verzeichnt» der Sehorden, ReltaionSgemeinden. Schulen, Anstalten und Vereine etzt den 2. Teil, und da» Häuserbuch, weiche» bisher ol» »weiter Teil onaesügt war, jetzt «n dritten Teil bilde«. Dadurch ist «» möglich aeworden, die in zwei Bänden erscheinend« A»< zwei annähernd^^le^ich starken, handlichen tellen. Ganz hervor» »t-eben ist, dass
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