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162 Slerzten, Apotheker«, Chirurgen und Bare bieren begleitet werden, werden alle Thüren vermauert und nur eine gegen Mittag hin stirb offen gelassen, bas ganze Gebäude aber von a"en Setten aufs Sorgfältigste vonTrup, pen bewacht. Das Effen erhalten die etnge, fperrten Herren aus ihren Häusern, und es wird gewöhnlich mit ihren Epuipagen dahin g« fahren, dann am Thore durch große Drehe scheiben (kuote genannt) herein und sovann In Proceffion nach den Zellen gebracht, wobei jedoch sehr darüber gewacht wird, daß keine Briefe hinein und berauS gepascht werden fol, len. Damit die Wahl beschleunigt «erden Möchte, ist von mehreren Päpsten verordnet Morden, daß die Herren Wähler keine deltka, ten Speisen erhalten, ja, wenn sie binnen sicht Tagen nicht vollendet ist, nur Brod, Was, ser und Wein bekommen sollen; jedoch wird «uS leicht zu erachtenden Gründen darüber Vicht streng gehalten. So viel übrigens in Her Mahlzeit gebetet wirbt so fehlt es doch Habet auch nie an Kabalen, und daher wird Ha- gant« Geschäft oft ziemlich in die Läng« gezogen, welches nicht gerne gesehen wird, Ha aus der Verlängerung der sogenannten ,eäe vacaute oder Ltdigbleibung des h. Stuhls Her Kirche mancherlei Nachtbeil erwachsen kann; und eS werden daher mancherlei Mit, tel ergriffen, um di« berathendea Herren zu einem Entschlusse zu zwingen. Als Anekoot« lvlrd über Viesen Punktefolgendes erzählt. Als einst auch bas Konklave gar nicht zum vilschldß lovmrn wollt«, W Per damalig« Gouverneur des Konklave Chigi (Kidschi) da- Dach aufdeärn und zwang so durch den hiveinfallenden Regen Vie Eminenzen zu einer schnellen Wahl, fett welcher Zrit diese Würde und Function dem fürstl. Hause Chigi au- Dankbarkeit erblich zugesprochen wurde. * ——, —— Neue Bleichmethode. William Thurnbull zu London hat folgendes neue Verfahren beim Letnwand-und Baumwollenbleichen erfunden. Man nimmt eine Erbe, die sich leicht mit Wasser ver, Mischt, z.B. Thon, Mergel, Walkererde oder weichen Lehm, thut st« in einen Kessel, läßt die Feuchtigkeit über dem Feuer verdam, pfen, trocknet sodann die Erbe, gießt von Neuem Wasser darauf unv siebt sie nachher durch, um ihr den erforderlichen Grad von Feinheit zu geben. Nachdem auf dies fein« Pulver wieder hinlänglich Wasser gegossen worden, thut man etwas ungelöschten Kalt dazu, welcher sich in dem dünnen Erdenbret löscht, und auf diese Weise hat man die Der standtheile der Lauge, womit die Leinwand ober der Kattun behandelt wird. Nach dieser Vorrichtung nämlich bringt man die Sauge in Fässer, Wannen oder Tröge, und bewegt das za bleichende Zeuch barta fleißig hin und her, worauf man, wie gewöhnlich, di« Stücke wäscht, klopft und an der Luft ausbreilet. Der Kalk ersetzt als» hier daS Laogensalz, und di« hlnzugrseyte Erde dient statt der Walker« «rve, und verhütet züglet», daß der Lzend« Kalt dem Gewebe nicht schädlich werbe. Au- einer englischen Zeitschrift