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Voigtläu-ischer Anzeiger. 26. Stück, Plauen, Sonnabends dm 28. Iuny »823. Obschon der Bittenden in vnsern Tagen so viel sind, daß man nur schüchtern deren Am jayl zu vermehren wagen kann, so ist doch dagegen dieWvhlthätiqkeit edrldrnkender Menschen, die so gerne zur Beförderung guter Anstalten beitragen, auch so groß, daß ich gewiß mit Zu, verficht dessen darf, keine Fehlbitte zu thun, w,nn ich Ihnen, «dl« Bewohner des Voigtländischen Kreises, nachstehende mir zugekommene Aufforderung Das Jubelfest der beglückend?» Regierung unseres allgeliebten und verehrten Königs, Welches alle seine treuen Unterthanen ju einer würdigen Feier entflammte, mußte vorzüglich auch bei den Einwohnern der Residenz, den Ausdruck der reinsten Liebe und innigsten Ver, ehrung erwecken. Und wie hätte diese Feier erhebender und würdiger erfolgen können, als in dem frommen Sinne des Allverehrten, — durch die Stiftung eines Denkmals der Wohl, thatigkeit, die in dem reichen Kranze der Tugend'» des königlichen Jubelgreises so herrlich hervorstrahlt! Tief ergriffen von diesem Geiste, vereinigten sich am iztenSeptember iZiS Mehrere hiesige Einwohner zu dem Zwecke: für die Erziehung, den Unterricht und die Heilung hülfsbtdürftigrr Blinder und Augen, kranker Sorge zu tragen. Das wvhithälige Unternehmen gewann sehr bald an Umfang und innerer Kraft. LandeSväterr lichen Schutz und Unterstützung fand es bei Sr. Majestät dem Könige, durch wieder, holte Beweise von Grvßmuth-wurde es vvn Jh r v Majestät der Königin befördert. An der Spitze der 400 Mitglieder, aus denen der Verein bestehet, befinden sich die geliebte» Zweige des über Alles verehrten königlichen Hauses, der Prinz Friedrich August, Höchstdcsse» Frau Gemahlin, die Prinzessin Caroline, und der Prinz Johann. Vermittelst der eingegangenrn Beträge und ärztlichen Bemühungen, werden bereits 62 arme Blinde und Augenkranke geheilt, >Z gebessert und überdies einer großen Anzahl monatliche Geldnntrrstützung gewährt. In einer vor drei Jahren vom Herrn Schütz, ons Schw ta, errichteten, und seit Jahresfrist Mit unserer Wirkümk'it vereinigten Anstalt im ehemaligen Accishause am Seethorr allhier, werden arme Blinde, durch Unterricht in verschied »en, für sie zur Erlernung geeignete», Handarbeiten, zu möglichst gemeinnütziger Tbätigk it aus, gebildet. Diese Anstalt mußte jedoch ihre» wvhlthatigen Einfluß zetlher fast lediglich auf hiesige Einwohner beschränken, da sie, mit wenigen Ausnahmen, ohnehin nur durch deren Beiträge unterstützt wurde. Waö können aber die Mitglieder des Vereine lebhafter wün, schen, als die unglücklichen Brüder und Schwestern des geliebten Vaterlandes, deren G« sicht die göttlich« Vorsehung in ewige Nachtverhüllte, an dieser Wvhlthat Theil »eh»,'» zu lassen! Was kann ihnen zur Vollendung ihres Werks naher am Hetzen liegen, als die Gründung eines zweckmäßig eingerichteten Erztehungs« Instituts für blinde Kinder! Bet der Beschränktheit der dazu vorhandenen Mittel, würden sie aber an der Ausführung diefis Plans zweifeln müssen, wenn sie nicht durch die bereits zugesicherte grvßmülhtge Unterstüz, zung