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102 Erprobtes Mittel wider Stachelbeerraupen. Im vorigen Jahre, wo bekanntlich die Stachelbeerstauden von Raupen sehr benagt und zerstört wurden, bewahrte ich durch ge, wdhnliche Holzasche meine Stachelbeerstauden vor diesen ungebetenen Gästen. Man klagt dieses Jahr wieder darüber, daher ich eil«, dieses Mittel und «ein Verfahren dabet mite Mhetlenr Zuerst besprengte ich die Stauden, wor» »uf sich schon Raupen befanden, mittelst eie »er Gießkanne, mit Wasser. Hierauf streute ich durch «in feines Sieb die Holzasche dar« über, die sich auf Beeren und Blattern an, legte, die dadurch ein unsauberes Ansehen be, kamen. Nach zwei Tage», da eben krinRegen kommen wollte, besprengte ich die Staude» wieder mit Wasser und befreite sie wieder von der Asche, die nun recht üppig und freudig, ohne Gäste, fort wuchsen. ES half im vorigen, wie im heurige» Jahre. Adorf, am 8. Juni 182z. Ale/. Lochman». Kleiner Nachspruch bei der Hebung des großväterlichen Hauses in Pausa ^). Hoch auf das Dach könnt' ich mich noch nicht stellen; Denn gar zu leicht kommt mir der Schwindel s». Sonst hält' ich wohl den Richtspruch selbst gethan; Doch diu ich drum, ihr Meister und Gesellen, Nicht doch ei» echter rechter Zimmermann, Der sich mit Art und Schurzfell zeigen kann? Zwar hab' ich an dem neuen lieben Hauss' Nicht einen Hieb gethan, das räum' ich eiu; " Doch will ich bei dem frohen Hebeschmäuse Im Gchüsseleinhaun desto fleißger seyn. Auch kann ich nicht blos mit euch schmausen, zechen, Nein, auch ein Wörtchen zu der Sache-sprechen, Und das so dreist und kunstgerecht, auf Ehrt Als ob ich laug schon ein Poltrer wär'. Zwar in der Tiefe wird eS nur erklingen, Doch aus deS Herzen» Tiefe dringt's hervor, Und mit dem kleinen Hebesprnche schwingen Sich große Wünsch' für Stadt und Haus empor. Sie gelten dir, du armes gutes Pause, Auf frohe Zeit nach hartem Mißgeschick; Sie gelten dann auch diesem lieben Hause; Lach' stets im nieder Gotte- Gnadenblickl Ja mög' in fegens freudenvollen Tagen Da« Unglück ganz ersetzt, vergessen sepa! Mög' bald und froh in Pausa Alles sagen; Der Wunsch des lleinen Zimmermanns traf ein! Zeitungsberichte. Bayern. S. Maj. der König und seine Familie sind aufJhrerRückreisenach München, woselbst sie glücklich wieder angekommen find, allenthalben mit der innigsten Herzlichkeit und Freude empfangen worden. Zu Nürnberg überreichte der Lebküchler Forster einen Rie, senlebkuchen von 4; Schuh Länge und 2j Breite. DaS ist etwas sehr Großes, aber grö-er ist doch noch ein Wort, das so häufig in *) Tagen des Jammer- solgen endlich auch wieder Tage der Freude. Die« lst der Fall jetzt in der un glücklichen Stadl Pansa, wo sich auf den eingeäscherteu Brandstellen ein Haus nach dem andern wieder zu erbeben anfänqr uud dabei Gefühle des Danks und der Wonne sich aussprechen. Ein solches frohe- Fest gab auch Veranlassung zu diesem kleine» Gedichte, das von einem kleine» Enkel der San-tesitzer gesprochen wurde.