Volltext Seite (XML)
34 ------ -eit, und da er sehr krank war, so hatte der Oekonomiepachter nach dem Fleischer geschickt, um ihn schlachten zu lassen. — Da der Flei» scher schon da war, kam ich dazu; und da ich bemerkte, daß das zu viel genossene Sieder futter in dem Wanste sich ausgedehnt und dar durch die Spannung des ketbes verursacht habe, so nahm ich ein Messer, stach mit demr selben gegen drei Zoll tief in die linke Hun» gergrube, wo der Wanst liegt, — und machte dann ungefähr eine zwei Zoll breiteOeffnung, nahm den Zeiger und Mittelfinger, fuhr dar mit durch biegemachte OeffnunginbeoWanst, und nahm nach und nach ungefähr 2 Dresd» »er Kannen Futter heraus. Das Thier wur, de sogleich wieder munter und wohl, verricht tete nach 5 Tagen sein Begattongögeschäft wieder, und die gemachte Wunde, welche Mit eia wenig ungesalzner Butter bestrichen wurde, war nach 4 Wochen geheilt. Kurz darauf bekam hier im Dorfe eine Kuh dieselbe Krankheit, und auch sie wurde durch dieses Mittel vom Tode gerettet. Schönfeld den rz. Dec. 1822. Ferdinand Nicolai. Förster und Mitglied der Gesellschaft na» turforschender Freunde zu Göttingen- Zeitungsberichte. Frankfurt a. M. Sim 8. Febr. kam aus Amsterdam das Gerücht in Umlauf, daß Frankreich Englands Vermittlung mit Spa, uien angenommen hätte und daß an keinen Krieg zu denken wäre, worauf die Papiere schnell stiegen, wie allenthalben. Jndeß scheint bis jetzt noch an der Sache nichts wah» res zu seyn. England. Die Rede des Königs zur Eröffnung des Parlaments, die er jedoch w« gen fortdauernder Unpäßlichkeit nicht selbst halten konnte, spricht das Verlangen auS, daß der Friede erhalten und die Vermittlung Englands angenommen werden möchte, aber von einer Neutralität im Fall des Kriegs sagt sie nichts. — Es hies, daß Canning wieder aus dem Ministerium treten würde. — Der König soll an der Gicht sehr gefährlich krank seyn. Frankreich. Als Chateaubriand jüngst zum span. Gesandten Satt Lorenzo, die Gt, fahren beklagend, deraß Spanien sich auS» setzte, sagte: „Es ist nur wenig, was wir verlangen" — antwortete dieser: „In der That so wenig, daß meine Regierung eS nie hat fassen können." Alt gegen ebendenselben der Minister deS Auswärtigen die Nothwen, digkeit beklagte, die zwei Nationen gegen einander führen würde, entgegneteer: „Ver, zeihen Sie, es wird nur eine Nation mit ei, ner Regierung zu kämpfen haben." — I» VerPairekammer wurde der Vorschlag gethan, bei der Adresse an den König noch «inen Zu, satz zu machen, der den Wunsch nach Erhalt tung deS Friedens ausspräche und er wurde von Dar», Talleyrand und vielen andern in sehr schönen Reden unterstützt, aber dir Mi» nister undiselbst Vtllele, waren dawider und so wurde die Adresse ohne Zusatz mit 90 -egen 28