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22 ihrer Kraft und Wirksamkeit behauptete: „Das Verdienst — sagt er — der h. Schriftsteller ist nicht zu berechnen. Ans der Bibel fließt Trost für die Bekümmerten und Erquickung für die Matten. Sie hält gerechte Vergeltung vor allem Fleische, um den Unterdrückten zu hei den, und den Hoffärtigen zu fällen. Da fie zum Grunde legt, daß kein Ansehen der Per» son »or Gott gelte, auch nicht der Unterschied der Getstesgaben, so bekommt der Arme Muth und der Einfältige Entschlossenheit. Wenn der Niedrigste im Volke seine Bibel vor sich hat, das Wort seines Gottes, so ist eS ihm, als ob schon der letzte Gerichtstag hereinger brochrn wäre. Sein Fürst und sein Beamter flehen mit gleich niedrig vor dem Throne des, sen, der erhaben ist über alles Fleisch/ der sich der Wittwen annimmt und die Waisen gnä, dig anblickt, der König« wegschleudert von seinem Angesichte, und die Gewaltigen von der Wurzel reißt und sie zerstreuet wie ver, welkte Rosenblätter." Nachbemerkung. Daß dies achtungsvole le Urtheil zweier so ausgezeichneten teutschen Schriftsteller über die Bibel auch noch bas vieler andrer würdigen Menschen sey, beweist auch das lebhafte Interesse, welches so viele schon an dem von mir angekündigtea Geist der Bibel bewiesen haben, und daß diese Ehrfurcht gegen das Heiligste und Herrlichste der Dächer von früher Jugend an genährt »nd bet vielen Erwachsenen neu geweckt und belebt werden möge, ist gerade die Hauptab, ficht bet dessen Herausgabe, Was daher auch von Manchen darüber gesprochen oder auch geschrieben worden seyn oder noch werben mag, baS von so vielen sehr einsichtsvollen, redlichen und christlichfrommen Menschen ge, billigte und unterstützte Werk wird mit Got, teS Hülfe ausgeführt werden und gewiß nicht ohne Gottes Segen bleiben. Dank den Ed« len, die meine Absicht unaufgefordert sogar in der Ferne zu fördern bemüht waren! So sehr eS mich übrig freut, daß so oft Nachfragen wegen der Erscheinung dieses Schul, und Hausbuchs an mich eingehen, weil sie Zem gen eines darnach gehegten Verlangens sind, so Leid thut es mir auch, deßwegen um nach, sichtsvvlle Geduld bitten zu müssen, indem die jetzt vom Frost stillstehenden Mühlen kein Papier liefern können, wöchentlich nur ein Dogen aus der Druckerei geliefert werden kann und ich selbst die gewiß viel Vorsicht und Mühe erheischende Bearbeitung nicht gern übereilen möchte. Sollt« dah«r Vie Schrift auch erst nach Michaelis vollendet werden r so wird sie dadurch nur an Vollständigkeit und Zweckmäßigkeit gewinnen und zu einer will, kommnen und nützlichen Weihnachtsgabe für bi« Jugend gerade noch zu rechter Zett kon» men. öl. Engel. Nachtrag zu der im vorigen Stücke befind lichen Prophezeiung. Dasselbe wörtlich so lautende Machwerk hat sich Jemand hier schon vor 16 Jahren aus der Bayreuther Zeitung abgeschrteben, wo Vas Dorhergesagte als im Jahr 1806 in Er, füllung