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174 — frieren wird. Dieser April soll, «ich seiner Weissagung, auch in der Weltgeschichte sehr «erkwürvig werden. Schreckliche Unthat. Am 8. Oct. vei-übte ein menschliches U«ß geheuer bei Zwenkau eine schaudervolle That, indem es ein achtjähriges Mädchen, das mit einigen andern Kindern'sich in einem nahge» legeneu Walde befand, durch daS Geschenk einiger Birnen und das Versprechen, ihm ei, »en rothen Spencer zu schenken, vermochte, ihm vorgeblich den Weg durchs Hol; nach Ey, thra zu zeigen, da er eS dann wahrscheinlich tiefer ins Holz lockte und es, wie avS der See ction hervvrgegangen, nicht nur auf eine vte, Zische Weise genothzüchtiget, sondern ihm dann auch den Leib von den Schaamtheilen an kis an die Herzgrube ausgeschnitten, auch ei, »en tödlich«» Schlag am Kopfe beigebracht Zat. So ist die Unglückliche todtim Walde ge, funden worden. Die Sage, daß er der Gee Mißhandelten und Gemordeten das Herz auS« gerissen und mit sich genommen, als welches zugleich auf «inen abscheulichen Aberglaube» deutete, ist durch den Steckbrief nicht bestäs tkgt. Lob des Schafes. Del der Versammlung de« volgtl. landwirthschast« liche» Verein« am 8 Okt. >822 gesungen. Lft sind wir schon im Arekße froh gesessen Nach gutem Werl beim GläScheu hier, Und baden dein zu denken noch vergessen, O Schaf, du liebes, frommes Thier! DaS hast du Unicht verbleut i DaS war nicht recht und fein! Wir selbst gestehn'- beschämt und reuig heute ein; Drum soll dein Lob sich aus der Brust seht pressen; Die« Lied gehdre dir allein! Zwar rücken dir die bbsen Menschenzungen Bei jedem Bissen Dummheit vor; Doch Mancher, dem viel Lieder schon erklungen, Zupft' er sich doch beim eignen Ohrt Wahr ist es wohl, du bist kein üb»rkluge« Vieh, Und hättest wohl daS Pulver auch erfunden nie; Doch deines Bleichen viel hat Glück errungen. Man weiß traun! nicht, warum und wie? Dafür ward dir rin schioreS Gut beschiedcn, Sin unschuldsvolles, sanftes Herz. Du lebest gern mit aller Well in Frieden, Und machest keinem Wesen Schmerz; Läßt scheeren dich und schaust den Scheerer freund lich an, Ja mucksest nicht, kriegt dich der blut'ge Gchläch» ter dran. Gibt's doch in dieser btsen Welt htenieden Slaum noch so guten Unterthan! Dein einzger Wunsch ist blumenreiche Weibe, Dich reizet weder Gold noch Rang. Dn hüpfest hin in unschuldsvoller Freude, Und blökst dem guten Geber Dank; Und Menschen auch lohnst du mit HerzenSdank« barkett, Zeigst musterhaft nur Treue und Ergebenheit, Und wantst und weichest nicht von ihrer Seile Bis au das Ziel der kurze» Zeit. Doch dies für euch, ihr Herren Psychologen! Erforscht das weirer eurerseits! Der Oekonom fühlt sich zum Schaf gezogen Durch andern, wenn auch gröbern Reiz. Er fraget nur: Wa« bringt das Schaf mir netto ein ? Und wird, will er nur kluger, treuer Pfleger sepn, Gewiß iu seiner Rechnung nicht betrogen: Das Schaf führt Gold ihm in den Schrei». Denn: