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Voigtländischer Anzeiger. 4Z- Stück. Plauen, Sonnabends den 26, Oktober 1822? » Zur Geschichte der heurigen Witterung und Aerndte. Zu dem im vorigen Stücke ermähnten gro, ßen Kürbiß zu Windsbach ist noch zu bemer, ken, daß eigentlich von 4 gelegten Kernen 3Z Stück Kürbisse erbaut wurden, deren größter 68 bayr., die übrigen aber 52, 48 und so ab» Märts Pfunde wogen, jedoch keiner unter 30. AuS Bayern meldet man, daß die Anstal, ten gegen die Feldmäuse dem Anschein nach wenig geholfen hätten, weil die Fortpflan, zung dieser Thiere zu stark wäre. (Aber wie dann, wenn die getödeten Mäuse sich auch noch mit hätten vermehren können?) Viel« riethen daher gar nichts zu ihrer Verwinde, rung zu thun, sondern sie sich recht vermeh, ren zu lassen, da sie dann sich untereinander selbst aufjehren würden. (Aber auch vielleicht wohl die meiste Saat aufgezehrt haben möch, ten.) Jndeß bemerke man jetzt, nachdem am Rhein und Main die Felder geleert wären, eine starke Wanderung derselben und sie schwämmen sogar glücklich durch jene Ströh, me. (GutrrTrvst für andre Gegenden!) Auch Will man eine Art von Krankheit an ihnen be, merkt haben, durch welche sie ganz entkräftet auf den Zeldern sich zeigten. (Das wäre Tot, tes beste Hülfe. Auch wird vielleicht der proe phezeite nass« November gute Wirkung thun.) Eine neue Plage zeigt sich in Franken in großen Schaaren von Zugvögeln (Welcher Art?) die aus Norden nach Süden zögen und die Felder bedeckten. (Könnten nicht viel leicht gerade viel mäusefreffende darunter seyn, welche der reiche Vorrath an Nahrung herbei, gezogen?) - - Witterungsprophezeihung. Der alte tyroler Wetterprophet, welcher die Witterung des Jahres 1821 — 22 so gut Vvrhergesagt hat, hat seine Stimme aufs Neue hören lassen. Nach ihm ist der Oktober schön und lieblich (Getroffen!) bis gegen das En, de, wo sich Fröste einstellen; der November bringt viel Regen und wenig EtS; der De» cember erst Nordwind mit Kälte, bann Süd, wind mit Wärme; der Januar viel Schnee; der Februar anfangs mildere Witterung, in der Mitte und zu Ende wieder rauhes Wet, ter, bis es derMärz mit seinen lieblichen Svn, nenstrahlen verdrängt; der April Schneegestö ber und Hagel, wobei sich jedoch mitunter auch Lerchengesang und Donner hören lassen, und man mancheTage bet offnen Thüren nicht frieren