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Weinlese anfing. Eben so frühzeitig^ Vege tation war in den Jahren 1320, 1425, 1520. (Nichts Neues unter der Sonne.) In einigen Gegenden im Winkel des Rheins und der -Mosel sind seit Kurzem eine große Anzahl fremdartiger Vögel angekommen, de, ren man bisher dort noch keine gesehen hat. Sie find von der Größe eines Staars, braun mit feurigrothen Flecken ans den Flügeln und einem gelben Querstrich am Ende des Schwan, zes. Sie hatten auf dem Kopfe einen Feder, dusch, der sich nach oben zuspitzt, sind so we, nig scheu, daß der Mensch auf einige Schritte zu ihnen hingehen kann, bleiben schaarenweis zusammen und wechseln fast täglich ihren Auf enthalt. ( Wohl gar nur Setdenschwän, ze, die Heuer ihr Strichjahr haben und davon sich auch bei uns viele zeigten.) Zeitungsberichte. Wien. Das vom Herzog von Sachsen, Teschen hinterlassene Vermögen wird auf 40 Mill. Gulden (Convention oder Wiener Wah, rung?) geschätzt. Universalerbe ist der Erz, Herzog Carl, aber außerdem sollen alle Mit, glteder der kaiserl. Familie (jeder Erzherzog 100000 Stück Dukaten) und auch das kön. Haus Sachsen ansehnliche Legate ansgesetzt erhalten haben. Auch seine Dienerschaft und die Armen hat der Verewigte wohl be dacht. — Kürzlich ist der Direktor der kais. Thierarzneischule, Prof. Emanuel Veit, ein junger Mann von zo Jahren, eigentlich ge- borner Israelit, aber in seinem Fache sehr ge« schickt und auch als Schriftsteller bekannt, zum geistlichen Stande übergetreten und hat die Priesterweihe bet den Liguoristen erhalten. (Wieder ein Zeichen der Zeit, wenn nicht etwa ein spaehafter Druckfehler obwaltet und der Drden kiquöristen heisen soll.) Preußen. Am 7. Jan. zogen die Stu« denteu von Halle, 600 an der Zahl, nach vorhergegangenen Streitigkeiten mit dem Cu, rator der Universität, der den Fechtboden hatte schließen lassen, nach Lützen hin auf und davon, und die Bürger schienen ziemlich stark ihre Partei zu nehmen. Die Folge war, baß Truppen aller Waffen einrückten und die Stadl mit scharf geladenem Gewehr durch, streiften. Doch der Klugheit und Festigkeit des akadem. Senats ^rnd der übrigen Behör den gelang es bald, die Ausgewanderten über die wahren Verhältnisse aufzuklären, worauf sie sämmtlich zurückkehrten und seitdem ist alles wieder ruhig. Frankreich. Zu Orleans ist es kürz, lich zwischen dem dortigen Schweizerregimcnte und einem durchziehenden französischen zu blutigen Händeln gekommen. — Der Ochs, welchcr dieses Jahr nach Gewohnheit im feier, lichen Aufzuge durch Paris geführt wurde, war der größte, der je in dieser Hauptstadt gesehen worden; er wog 3000 Pfund. — Der Her, zog von Leuchtenberg (P:inz Eugen) und die Herzogin von St. Leu (Hortensia, Louis Bo napartes Gemahlin) haben vom Könige die Erlaubniß erhalten, nebst zwei Renten, von 400 Thalern jede, für die dortigen Armen, in der Kirche zu Ruell ihrer Mutter, der ehe, maligen Kaiserin Josephine, ein Denkmahl zn setzen, dessen Inschrift blvs also lautet; //Josephine» gewidmet von Eugen und Hör, tensia." England. In Irland wurden die Unru hen immer stärker und es fielen häufig Gefechte mit den Truppen vor, beßwegen wurde auf Antrag des Ministers Londonderry von beiden Häusern des Parlaments die Aufhebung der Habeascorpusacte bis zum 1. August geneh, migt, und es hies, daß dafür ein altes und sehr strenges irländ. Gesetz, die Acte gegen Insurrektion in Kraft trete« sollte. In der Grafschaft Cork war kürzlich von Seiten de» Insurgenten angeschlagen: „Wir.führen lei, nen Krieg gegen König und Regierung; wenn er unsre Dienste gebraucht, wird er uns bis auf den letzten Blutstropfen treu finden. Auch führen wir keinen Krieg gegen uns ähnliche Menschen; was ihre Religio» betrifft:, so ist daöSache zwischen ihnen und ihrem Schöpfer. Ader ewigen Krieg führen wir gegen die Ab, wesen,