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38 4) bleiben die Kirchfuhren von den nach Plauen eingepfarrten Rittergüthern und DL« fern, so wie die Geistlichen zu Plauen, dafern selbige in Olenstverrtchtungen auf die zur dast- gen Kirche gehörigen Filiale reisen, in der Einnahme zu Plauen mit Abforderung deSCHaussee- gelbes verschont. 5) Soll auch den, zurAnführung des Deutschen Haus-Deputat-Getreides für die Geist lichkeit und Schullehrer zu Plauen erforderlichen Fuhren, insofern selbige auf keinem andern Wege, als auf der Chaussee zur Stadt geschehen können, und wenn sie sich auch sonst gnüglich legitimiren, eine Befreiung vom Chausseegelde zu Theil werden. 6) Aller Verkehr zwischen der Stadt Plauen und dasiger Vorstadt jenseits der Elster ist von der Chausseegelder , Entrichtung daselbst ebenfalls frei. Dahingegen sind 7) obige nur als Ausnahme von der bestehenden Chaussee, Verfassung, bewilligten Ver günstigungen keinesweges auf die Einnahme zu Thoßfell zu extendiren, vielmehr bleibt es in Betreff dieser Einnahme bei der zeitherigen rollenmäßigen Entrichtung des Chausseegelves. Eben so ist übrigens 8) bet den Chausseehäusern zu Plauen, OelSnitz und Rosenthal von allen Passanten, in sofern selbige nicht nach obgedachten Bestimmungen eine Befreiung oder Moderation genießen, ohne Ansehen darauf, wie weit sie die Chaussee betreffen, sobald sie nur die zu den Chaussee- Häusern gehörigen Schlagbäume paffiren, daS rollenmäßige Chauffeegelb zu entrichten. End, lich ist 9) das Chausseegeld allenthalben in der ersten Einnahme, wie für die Fälle «ud No. 2 schon bemerkt, xraonumergnllo zu erlegen. Alle diese auf allerhöchst« Befehle sich gründen, den Anordnungen sind bei Vermeidung der auf den ContraventionSfall gesetzten Strafen genau zu befolgen. Plauen, Neusalze und Zwickau, den 7. Febr. 1822. Die Straßenbau-Commission. Edler von der Planitz. Heinrich Leopold von Beust. Z. Carl August Haße. Zur Geschichte der bisherigen Witterung. Am 7. Febr. Vormittags flog ein Zug von Z2 Störchen von Spandau her über Berlin. Eins merkwürdige Erscheinung, da sich diese Vögel sonst nicht vor dem April einfinden. Anfangs Februar Abends schwärmten vor der Stadt Avensberg Maikäfer, deren einige eingefangen wurden. Am i.Dec. v. I. wurde bei Nisterberg im Koblenzer Reg. Bezirk, ein Mann, der mit einer Last Holz nach Hause ging, vom Blitze betäubt, sein Heu und Holz aber angezündet. Am 14. Jan. tobte zu Heiligenstadt im EichSfelde ein heftiger Sturm mit Schlossen, Blitz und Donner, halb n Uhr Abends fiel «egen Westen eine große Feuerkugel unter star kem Knall herab. Eben so wütheten heftige Stürme am 20. Jan. zu Trient, am r6. zu Lüneburg und Hamburg, bet Preßburg re. meist mit Gewtl, lern begleitet. Um Trier sah man zu Ende Januars im Freien die Bäume voll KnoSpen, blühende Veilchen und sich röthenbe Erdbeeren; un weit Neumagen an der Mosel fand man ein Dlutfinkrn, d. i. Gimpel,Nest mit Jungen. (Könnten wohl auch Kreuzschnäbel gewesen seyn, die stets um und nach Weihnachten brü ten.) Das Reifen der Weinreben ist durch dieWitterung sehr begünstigt worden. (Aehn, liche Wttterung war »289, wo jm April die Trauben an der Mosel blühten; 1328, wo im Januar die Bäume blühten, um Pfingsten geärndtrt wurde und am Jakobötage die Wein-