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Vokgtländkfcher An - elger. 24 Stück. . Plauen, Sonnabends den io. Iuny 1820. Unglück durch einen Wurf. (Zur Chronik Voigklands.) Am 3. Iuny Abends gegen sieben Uhr wurde zu Plauen ein elfjähriges, sehr gut geartetes Mädchen, wahrend es mit Kehre» der Nasse beschäftigt war, von einem zwischen lO bis i i Jahr alten Knaben »«vorsätzlich mit einem Steins dermaßen an den rechten Schlaf geworfen, daß die A/me nur noch bis unter die Hauslhüre wanken konnte, da zusammen, sank und kurz darauf den Geist aufgab. Rüge und Rath, die Verachtung und Be nutzung der Erdapfel betr. tMitgetheilt von einem Bürger.) Warum thut man keinen Rückblick auf die uns noch so nahe liegenden Jahre des Un glücks, und verschwendet auf eine so sündliche Art den Seegen der Vorsehung, der uns bet nützlicher Anwendung mehrer« Jahre schützen könnte, wenn rathlich damit umgegangen würde? Wird sich ein jetzt Lebender erinnern können, daß einer der Haupterbaue unsers Vogtlands zu so niedrigem Preiße herunter, gesunken ist, als jetzt die Erdäpfel? Ja diese Frucht ist so verächtlich geworden, daß ich gesehen habe, daß Kinder, die auf Dörfern betteln gehen, wenn sie diese als Gabe erhal, ten, so schändlich damit umgehen, daß man weinen möchte, wenn man an die noch so kürtziich gewesene Hungersnoth denket. Ich habe gesehen, daß diese Kinder kleine hölzerne Vögel bet sich führen, die sie am Ende des Dorfs an ein Scheunthor, oder an einen an, her» ihnen schicklichen Ort befestigen, und mit den erhaltenen Erdäpfeln die Vögel ab, schießen. Wie leichte könnte dieser Seege« der Vorsehung auf Jahre aufbehalten wer, den, wenn man sich einige Mühe nicht wollte verdrießen lassen. Die Mittel, dieses zu be, Werkstelltgen, sind schon zu allbekannt, als daß es nöthig ist, sie alle nahmhaftm machen; doch scheint mir dieses das vorzüglichste zu seyn, und auch den größten Dortheil zu ge währen: Wenn die Erdapfel grün gerieben und durch ein Haarsieb geschlagen werben; auch kann man dieses mit einem blechernen Durchschlag verrichten; durch bas Haarsieb wird aber das Mehl feiner, auch erhält man etwas mehr als durch den Durchschlag, und es erfordert nicht so viel Zeit. Bei dem Der, suche, den ich mit Vieser Vorrichtung gemacht habe, habe ich gefunden, daß ich aus dem Viertel Erdäpfel auf bas wenigste 6 Kannen Mehl erhalten, welches, wenn es trocken ist, - die Kanne rZ Pfund wiegt. Eine Kanne von diesem Mehl leistet bei der Lieblingsspeiße deS gemeinen Mannes, nemlich bei den Klößen, soviel als 3 Kannen anderes Mehl. Auch läßt sich dieses Mehl noch seh^vermehren, für den, der den Abgang nicht jedesmal benutzen kann, und dem nur blos am Mehle gelegen ist. Mau nehme ein stumpfes Reibeisen und brücke nicht allzusehr bei dem Reiben auf: so wird man fast das Doppelte nach obiger An, gäbe erhalten, und der Abgang ist ickmer noch für Menschen und Vieh tauglich. Diejenigen, die ihren Zeitverlust zu dieser Bereitung hoch in Anschlag bringen müssen, können viel Zeit ersparen, wenn sie sich nicht viel aus der blen- denven Weiße pes Mehls.wachem, und die Erb,