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anheim M Nachrichten bkll verord«u»gsblatt der KreiSha«ptma»»schaft Va»tze» z«gleich als Aonfistorialvehörde der Oberlaafitz. 1W5. Nr. 87 Freita«, den 14. April ubends Bautzen, am 14. April 1905. raitz ih. 190S. rl IW ES wlid . 548°« r- . gesucht. Khltl mit °M Artohu. 8l. Mm» pari. Verantwortlicher Redakteur Georg G. Monse sVertreter A. Zschuppej (Sprechstunden wochentags von 10—11 und von 3—4 Uhr). — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. Fernsprcchanschluß Nr. 51. Die Bautzener Nachrichtm erichetnen, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich abend«. Preis des vierteljährlichen Abonnements 3 ^l Jnsertionsgebühr für den Raum einer Petit-Spaltzeil« gewöhnlichen Satzes 15 in geeigneten Fällen unter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend tmrer. NachwciSgcbühr für jede Anzeige und Insekten 20 4, sür briefliche Anskunftsertcilung 10 4 kund Porto). WW- Nur bis früh 1v Uhr ei»gehe«de Inserate finden noch in de« abends erscheinende» Blatte dtafnah«e. Inserate nehmen die Geschäftsstelle des Blatte» und die Annoncenbureaus an, desgleichen die Herren Walde in Löbau, Clauß in Weißenberg, Lippilsch in Schirgiswalde, Gustav Kröling in Bernstadt, Buhr in Königshain bei Ostrip, Reußner in Ober-CunuerSdors und von Lindenau in Pulsnitz. der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut und Bernstadt, des Hauptzollamts Bautzen, ingleicheu der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgcmeinderäte zu Schirgiswalde und Weißenberg. stammes, der keine geschlossenen größeren Streitkräfte mehr aufzubringen vermag, geglückt ist, so muß leider bis jetzt bekannt werden, daß der schwierigere Teil unserer Auf gabe, den noch überlebenden Teil dieser Eingeborenen zu nächst wieder unserer Schutzherrschaft zuzuführen, im wesent lichen noch der Lösung harrt. In Wriedts Etablissement zu Kiel fand Mittwoch abend die offizielle Begrüßung des aus Deutsch-Südwest afrika zurückgekehrten Transports vom 1. Seebataillon statt. Die Afrikaner hatten sich mit der Kieler Bürgerschaft zum Festessen mit Kommers vereinigt. Prinz Heinrich wohnte dem Kommers während des ganzen Verlaufs bei. Oberbürgermeister Fuß hielt die Festrede. Die Feier, der sämtliche Offiziere des 1. Seebataillons beiwohnten, nahm einen erhebenden Verlauf. Die preußische Berggesetzrcform, aus die man von feiten der Bergarbeiter so große Hoff nungen gesetzt hat, droht in die Brüche zu gehen. Die Kommission deö Abgeordnetenhauses hat die Regierungs- forderung arg beschnitten, und wenn man bedenkt, daß schon bei Einbringung der Regierungsvorlage die Bergarbeiter enttäuscht waren und die Novelle als das Minimum dessen bezeichneten, was sie zu erreichen hofften, so kann man sich den Eindruck vorstellen, den die Kunde von dem Schicksal der Vorlage auf die Bergarbeiterschaft machen muß. Mit unverhohlener Freude stellt das Organ der Zechenverwal tungen, die „Rhein.-West. Ztg." fest, daß die Kommission nicht viel Federn an dem fremden Vogel gelassen habe, den die Regierung aus dem schönen Lande der Theorie ins Abgeordnetenhaus gebracht habe, und fragt schließlich: „Ob jetzt die Regierung die Vorlage noch als die ihrige aner kenne? Ob der Vogel ihr nicht allzu sehr gerupft ist?" Die Frage, was die Regierung dazu sagen werde, ist jedoch weniger wichtig, als die andere, wie sich die Berg arbeiter dazu stellen werden. Bekanntlich haben sie seiner Zeit den großen Streik nur eingestellt durch die Dazwischen- ^nft der Regierung und im Hinblick auf die bevorstehende Berggesetzrefarm. Feierlich ist ihnen eine Besserung ihrer Arbeitsverhältnisse und eine Abstellung etwa bestehender Mißstände versprochen worden. Ausdrücklich haben sie er klärt, daß sie den gegenwärtigen Zustand nur als Waffen stillstand betrachten und Grwehr bei Fuß abwarten wollen, wie sich die Sache weiter entwickeln wird. Sofort aber ist mit eifriger Sammlung der Gelder angefangen worden, um für einen künftigen Ausstand gerüstet zu sein. Was wird ter w u»- i iofiu NS 150 «Pele, l «,s- °b. ». Die Miltelmeerreise -eS Kaisers Wilhelm. * Messina, 13. April, abends. Gestern abend halten alle im Hafen von Korfu liegenden Kriegsschiffe illuminiert. Das englische Flaggschiff „Bulward" ließ ein Bombardement von Leuchtkugeln steigen. Die deutschen Schiffe gingen völlig illuminiert in See. — Auf der „Hohenzollern" strahlte die Kaiserstandcute aus elektrischen Glühperlen. Heute war bei schönem Wetter und etwas bewegter See die Fahrt über das Jonische Meer prächtig. Um 5 Uhr lag Taormina vor uns, vom Schiffe aus gesehen ein wunderbares Panorama. Eine beabsichtigte Ausbootung unterblieb wegen der starken Brandung. Die Fahrt wurde an der abwcchselungsreichen Ostküste Siziliens hinauf nach Messina fortgesetzt, wo die Schiffe um 7 Uhr anlangten. Das britische Mittelmeer-Geschwader kehrte Donnerstag nach Malta zurück, woraus geschlossen wird, daß Kaiser Wilhelm Malta besuchen wird. Orga» der Handels- und « e w e rb e t a m m e r z« Zittau Letzt« Meldung. * Messina, 14. April. Die „Hohenzollern", mit dem Kaiser an Bord, ist gestern abends 7 Uhr, von Korfu kommend, im hiesigen Hafen eingelaufen. dem „Hann. Kur." zufolge, in der Tat schon einen Entwurf für den Reichstag fertig und bereit liegen haben, wobei er der Unterstützung des Zentrums sicher sein kann. Die Regie- rung ist jedenfalls durch ihre zur Zeit deö Streiks abge- gebenrn Versicherungen moralisch verpflichtet, auf jeden Fall ein Gesetz durchzusctzen, das „sich einiger maßen sehen lassen kann*. X 4 Landwirtschaftliche Lehranstalt zn Bautzen. Das nächste Sommer-Semester beginnt Dienstag, den 2. Mai 1905. Anmeldungen neuer Schüler nimmt der unterzeichnete Direktor entgegen, welcher auch bereit ist. weitere Auskunft zu erteilen. Prof. Or. Gräfe. Baumfrevel. An dem KommunikationSwege von Milkwip nach Loga sind in der Nacht zum 5. diese« Monats an 7 Stück im Jahre 1904 gepflanzten Apfelbäumen die Kronen abgebrochen worden. Wer den Frevler dergestalt ermittelt, daß er von der zuständigen Gerichtsbehörde zur Bestrafung ge zogen werden kann, erhält 30 Mark Belohnung. Königliche Amtshauptmannschaft, von Ktrwbam. H. Der Eiugeboreuea-Aufftaub iu Deutsch-Tü-weftasrila. * Berlin, 13. April. Ein Telegramm aus Windhu! meldet: Reiter Gustav Freudenreick, geb. am 8. 6. 81 zu Alt-Sollau, früher im Inf.-Regt. Nr. 147, am 8. April im Lazarett Swakopmund am Typhus gestorben. — Im Gefecht in der Gegend von Hurub am 21. 3. 05 ge fallen: Gefreiter Wilhelm Meyer, geb. am 23. 12. 75 zu Wolfenweiler, früher im Husaren Regt. Nr. 14. Der gegenwärtige Stand der Unternehmungen gegen die Herero läßt erkennen, daß man den Feldzug im großen eingestellt hat und nur noch mit einer Kompanie gegen Rietfontein von Gobabis aus und gegen die Komasberge südlich Windhuk operiert. Im übrigen werden nur noch die wichtigsten Stationen in diesem Gebiete des Aufstandes be setzt gehalten. Ueber die freiwillige Gestellung der Herero erfährt die „Deutsche Warte" von wohlunterrichteter kolonialer Seite, daß hierin bisher leider nicht solche Fortschritte gemacht worden sind, wie es wohl wünschens wert wäre. Nach einer ungefähren Schätzung, die das Rich tige annähernd treffen dürfte, bestand der ganze Stamm aus etwa 30000 Köpfen. Im ganzen werden sich jetzt erst etwa 5000 Herero mit Angehörigen zur Unterwerfung ge meldet haben. Bedauerlich für ihre spätere Verwendung ist es, daß diese Leute meist krank, ausgehungert und daher auch arbeitsunfähig sind. Auch die Sterblichkeit unter ihnen ist nicht unbedeutend. Ein sehr großer Teil der Herero ist, wie man aus diesen Zahlen ersehen kann, also noch immer nicht zur Unterwerfung bereit, denn wenn man die Zahl der in der Wüste Umgekommenen und in den Ge. fechten Getöteten aknechnet, so bleibt jedenfalls noch ein stattlicher Rest übrig, der eben jetzt noch teilweise als Räuber umherzieht oder das britische Gebiet betreten hat. Eine ganze Anzahl Herero hat sich kürzlich auch zu den Ovambo begeben, die sich aber bis jetzt ruhig verhalten und jedenfalls durch das Schicksal der Ankömmlinge auch nicht neuen Mut zu Angriffen fassen werden. Kann man daher im allgemeinen sagen, daß die Zersprengung des Herero- « BSSn- Ig «rbtllu kt. »«»d, -A »ch I« Irrt« lldhamr. „Amsterdam.") Wie aus Petersburg auS sicherer Quelle verlautet, fährt Rosch djest wenski mit den größten Schiffen seiner Flotte vor dem Geschwader. Telegramme bestätigen die Mitteilung über diese Marschordnung. Man ist in Peters burg überzeugt, daß die russische Flotte, welche die Meer- grenze von Malakka passiert hat, Saigon zum Ziele habe, wo 70000 Tonnen Kohle für sie in Bereitschaft tänden; die Flotte dürfte ferner Shanghai anlaufen, wo weitere 50 000 Tonnen Kohle zu ihrer Verfüguna gehalten würden. Es greift in russischen militärischen Kreisen immer mehr die Ansicht Platz, daß die bevorstehende Seeschlacht in >er Nähe der Pescadoresinseln oder bei Formosa statt- inden werde. Die Hafenbehörden von Wladiwostok »ätten Befehl erhalten, sämtliche Kriegsschiffe bereit zu. »er rnsstsch»j<pmttsche Kries. * Amsterdam, 13. April. Das Handelsblad, welches die erste Nackricht davon in die Welt gesetzt hatte, bringt heute folgende Depesche aus Batavia: Die Nachricht von einem Kampfe bei den Anamba-Jnseln wird nicht bestätigt. * Amsterdam, 13. April, nachm. Das Handelsblad erhält von seinem Korrespondenten aus Batavia nach folgende Depesche: Am Nachmittag des 11. April wurde eine Flotte von 45 Schiffen unter 8 Grad 37 Min. nördlicher Breite und 108 Grad 35 Min. östlicher Länge gesehen. * London, 13. April. Eine Lloyddepcsche meldet aus Singapore: Der Dampfer „Nubia" berichtet, er sei am 11. d. unter 8 Grad nördlicher Breite und 108 Grad 55 Min. östlicher Länge an der russischen Flotte vor beigefahren. Sie habe aus 42 Schiffen bestanden und sei mit einer Schnelligkeit von 8 bis 10 Knoten in nord nordöstlicher Richtung gefahren. * Petersburg, 13. April. Der hiesige Admiral stab hat bis jetzt keine direkten Nachrichten von Roschdjestwenski erhalten. Er ist nur durch englische Telegramme von den jüngsten Vorgängen unterrichtet. Die Meldung von einer angeblichen Seeschlacht bei den Anamba- Jnseln wird von hiesigen Fachleuten skeptisch ausgenommen. Man hält es für unwahrscheinlich, daß die Japaner ihre gesamte Seemacht in diesem Rayon vereinigt haben könnten, wo es ihnen an einer sicheren Flottenbasis fehlt. Aller dings spricht man hier schon seit längerer Zeit davon, daß sie auch im südchinesischen Meere sich Stützpunkte ge sichert haben könnten. Als solche kämen in Betracht La- buan, an der Westküste Nordborneos, das den Eng ländern gehört, und die holländischen Natuna-Inseln. Sollte die japanische Flotte sich hier befunden haben und auf die Nachricht hin, daß die Russen bet Singapore vorbeigefahren sind, ausgelaufen sein, so wäre eine Begegnung bei den in nächster Nähe gelegenen Anamba-Jnseln nicht unmöglich gewesen. Freilich liegt Batavia, woher jene Nachricht ge kommen ist, sehr weit von jenen Inseln entfernt. (Brrgl. die Folge davon sein, wenn ihre Hoffnungen nicht erfüllt werden? Die Bergarbeiterschaft wird wieder in einen neuen Streik eintreten, der aber weder so schnell noch so friedlich verlaufen dürfte, wie der frühere. Es ist sehr bedauerlich, daß die Kommission in dieser Weise vorgegangen ist. Das Nullen, das den größten Anstoß erregte, ist zwar abgeschafft, als Maximum der Strafe für ungenügende Ladung und unreine Förderung ist nicht, wie die Regierungsvorlage es wollte, der doppelte Betrag des durchschnittlichen Tagelohnes, sondern die Summe von 5 Mk. festgesetzt worden. Dadurch ist die Maßregelung gemildert worden, jedoch ist durch den nationalliberalen An. trag eine Verschärfung insoweit in die Novelle ausgenommen worden, daß der Arbeiter, welcher dreimal wegen unreiner Förderung bestraft worden ist, ohne jede Kündigung sofort entlasten werden kann. Die obligatorischen Ar beiterausschüsse, auf welche der Arbeiter besonderen Wert gelegt, sind mit Stimmengleichheit abgelehnt worden. Auch der Antrag auf einen sanitären Maxi malarbeitstag ist nicht angenommen worden. Nur ein nationalliberaler Antrag, der bestimmt, daß die Zeit, um welche die Seilfahrt dreiviertel Stunde überschreitet, als Arbeitszeit angerechnrt werden soll, ist angenommen worden. Als neue Bestimmung ist die Einsetzung eines Gesundheits beirates hinzugekommen, wer die en jedoch bilden soll, ist nicht gesagt. (Vergl. hierzu den Ber cht über die zweite Lesung.) Damit ist der Sozialdemokratie wieder reichlich Wasser auf ihre Mühle geleitet worden, und sie wird nicht ver säumen, diesen neuen Agitationsstoff gehörig zu verwerten, ganz besonders, wenn, wie verlautet, von der Rechten noch Bestimmungen über den Schutz Arbeitswilliger in die Novelle gebracht werden sollten. Besonders bedauerlich ist die Ab lehnung der obligatorischen Arbeiterausschüsse, welche ein Mittel zur gegenseitigen friedlichen Verständigung werden konnten. Wie das Plenum sich zu den Kommissionsorschlüssen verhalten wird, ist noch nicht abzusehen, zumal bet manchen Beschlüssen die Stimmen einander gleich oder ziemlich gleich gegenübrrgestanden zu haben scheinen. Sollte jedoch das Abgeordnetenhaus versagen und die Regierung im Stich lasten, so ist es nicht unmöglich, daß die Angelegenheit reichsgesctzlich geregelt wird. Graf Posadowsly soll, hu dvo M für. Lil Sofort Sautzeo Nach«' wir» bfl Iaub»U cht .L. »0 Das Königliche Ministerium des Innern hat dem Gemeindcvorstande zu Tanra, Amtshauptmannschafl Rochlitz, gemäß § 2 Abs. I des Gesetzes über die Zwangsvollstreckung wegen Geldleistungen in Verwaltungssachen vom 18. Juli 1902 in den zu seinem Geschäfts bereiche gehörigen Verwaltungssachen die Befugnis zur Anordnung der Zwangsvollstreckung in bewegliche körperliche Sachen (88 29, 46 des Gesetzes) sowie in den Arbeits- und Dienst lohn, unter Vorbehalt des Widerrufs.übertragen. Ausgenommen von dieser Befugnis bleibt die Zwangsvollstreckung in Wertpapiere, die auf den Inhaber lauten, in Jnhaberpapiere, die außer Kurs gesetzt sind, und in Früchte, die noch nicht vom Boden getrennt sind (88 41, 42, 30 und 43 des Gesetzes). Bautzen, am 11. April 1905. Königliche Kreishauptmannschaft. v. Schlieben. Fr. cht. e» Haut- Me jöi >. d. BI. wartuis oß- L. VUttM« gyuchu 18, U. klöwl- tio« gt- , Paw chmtdn, ung al« dergl'Ich. U «i. ftcht, um Ur Nutzt