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*6. gnbrzang. Zt«. Gegründet 1858 tz,rnl»»«ch»r-«amm»lnumm»r S»S»1 «in «r riachlsch»«-»'- 20011 Ni Di—d»» «,!> vor»»t»n d«i l>,I>ch »w»NnaUa»r gulragun, I«.- M-, Bezugs-Gebühr ÄÄ m. ^°" ^ .. , —, »I« »tnlpaui»» 17 mm dretl« 8»il« «,—M. 4l»q AamMm-nzSa-n. 4lnz»>am vn>»7 21nieiaeu-^l>reiie. Süllen- u. Wohnungsmarkt, I Ipaw,» An. u. DrrkLuI« rs °I». Dorzus-plüh» laut I Lanl. LUrnwürNg« Aullrits« g«g«a Dorau,d»jadlung. Sinj»Inumm»r 7V PI. Sonulag, 2». Januar 192L SchrWrgimg und TiaiwIq^ckdNsNelle: Marlraklrab« 2S/-KO. «nick u. D»r>ag von exlch L «»ichordl In Dre»0«n. PeNIchelk-Koniu 1QSS Drrode». «tachkruik nn» mit d«n1Uch« S»»tl»n»n«ad« <.r»»,»ne» «ach».'» »uILIst». — Unoorlanel« SchtzblMau werden nicht auld«wabrt. a»ls»a QSUlS eNmeiswr vlrkllcti »»«rvoernonnN« «unllt»« pslrolcl L äuttiom /^.-6., vrssüsn «eirivi^bi settui.2. porn-proal,«»: AoMMaNckltgS»Slt»etlNkt ü«rn»p»ecl,»»: 11028. I1YZ1, I4(M HU Aetie«It»»r^M»»« 1K ternvrrkekrAkio« 83mtl.dsnkmSöigsn6s»vb8tts. flnsnrivlivüerstung ' kiitUkk!.I>lll'rkIIz».W«i'. M rilkiekiie veüeells. si^li- ttr «L»lik.1ÄLlii!i.MIe>M. /knÄress Uio>6. Cottsrkslek T^al. 2I4SV - »,n«0« ,» - 7». IM2 7«e»»l>««» Noid-. h>ud u vi«>»»m»d«!» — km- u »eN»ot ,oo mvü«m,o », «eliimn Uide!» Ueberreichung des deutschen Reparationsplans. „Drei alückliche Eraebniiie." iE 1 > « « r Drnhiderich» der Dresdner Nachrichten! Berlin, <8. Ja». Die Denkschrift der deut schen Regierung ist heute um 12 Uhr dem Vorsitzenden der Garaatickommission in Berlin als de« Vertreter der Reparationskommissto» überreicht worden. Die Note wird »ach der Vereinbarung mit der französischen Regierung Wahrscheinlich im Lause des heutige« AvcudS verösscntlicht werden. London. 28. Jan. Der „Dailn Chronicle" schreibt: Die deutsche Antwort wird heute der Reparationskommtiswn übermittelt werden. Drei glückliche Ergebnisse könnten ver- zeichnet werden: 1. Die Antwortnote wird zur vvrgcschriebc- »en Zeit cingctausen sein. 2. Sic wird für die Alli ierten befriedigend sein. 3. Die Stellung des Kabi netts Wirth iei verstärkt anstatt geschwächt worden. Mau dürfe aber dabei nicht vergessen, das; von deutscher Seite die größten Anstrengungen gemacht worden sind, wie sic in Nächster Zeit nicht mehr wiederholt werden könnten. Allmähliche «luschränLung der Saulmole«- ausgade? Berlin, 28. Jan. In unterrichteten Kreisen ist man in der Frage der Verminderung d«S Notenumlaufs der Ansicht, daß eine sofortige »ul» plötzliche Einstellung der Banknotenausgabe im gegenwärtigen Augenblick nicht möglich ist. Dagegen glaubt man. bas, eine al l in ä h l i ch e Einschränkung mit dem Endziel der völligen Ein- stellung der Tätigkeit der Banknoienpressc zu erzielen ist. ES wird angenommen, dah auch in der deutschen Antwort note an die NeparativnSkommission im Zusammenhänge mit der A ii t o n o m! e f r a g c der R e i ch S b a n k diese Krage vom gleichen Gesichtspunkt nuö verhandelt worden ist. Wtrkhs Lob aus französischem Munbe. tStaner Dravtvericht der »DrrSdn. Nachricht« n .! Paris, 28. Jan. Die fvärlichcn Kommentare, die bisher in der französischen Presse zur gestrigen Siede des Reichs kanzlers vvrliegen, verraten eine gewisse Unsicher heit. Die 'Ausführungen Dr. Wirtbs bieten selbst den nationalistischen Blättern so wenig Angriffsflächen, dah diese einigermaßen in Verlegenheit sind, wo sie diesmal den Hebel ansetzen sollen. Angesichts des gestern unwiderleglich er brachten Beweises für die Ehrlichkeit des Wirthschen Er- füllungsn'iüenS bedarf eS schon der i obustcn Verantwortungs losigkeit des „Echo de Paris", um die gestrigen Ankündi gungen des Kanzlers als teere Versprechungen abzirtnii. Etwas vorsichtiger ist der „Jntransigcant". wenn er schreibt, man habe, obne recht zu wigen, warum, das Gefühl, daß Deutschland sich hüten werde, vor der Konferenz von Genua irgendetwas Entscheidendes zu tun. Di' „Liberty" nennt Tr. Wirth den ersten wirklichen Staatsmann, den Deutschland seit dem .Kriege gesunden habe. Dr. Wirth habe nicht nur aus der Niederlage und den Sünden Wilhelms ii., sondern auch aus den Fehlern FchrcnbachS und Erzbcrgers gelernt. Er habe es verstanden, das Ver trauen der Staaten zu erwerben, ohne als deren Diener zu erscheinen, ein Fehler, den Crzbcrgcr mit seinem Leben be zahlen mußte. Wirth habe gerade soviel an Reparationen bezahlt, als notwendig war, um die Alliierten von Zwangs maßnahmen abznhalten, aber nicht soviel, daß die deutschen Steuerzahler nicht den Vorteil dieser Methode begriffen hätten. Seine Politik habe ein d o p p c l t e s G c s t ch t: nach «rußen guter Wille nnd Lovalität, nach innen eine Methode, die er selbst mit den Worten gekennzeichnet habe, Deutsch land werde solange seinen Verpflichtungen rrachtommcn. bis man ringrsehen haben werde, daß die restlose Erfüllung un möglich sei. — Der „Tcmps" gibt zwar seiner Freude darüber Ausdruck, daß Dr. Wirth einen Erfolg davon ge tragen und damit nicht nur seine Stellung, sondern auch die demokratische Entwicklung in Deutschland gekrästigt habe, aber auch er vermag sich nicht zu dem Bekenntnis durch- zurtngen, daß das vom Reichskanzler zur Erfüllung der Ncparatioiisvcrpfltchtungen angckündtgte Leisurugspro- gramm vom franzüsirchen Gesichtspunkt aus alS außer ordentlich angeseüen werden muß. Da das Blatt weder an diesem Programm, noch an der Tendenz der .Kanzlerrede etwas aus.zusctzen sinder, klammert es sich an Einzelheiten. Es ist wirklich mehr als kleinlich, wenn in der Wendung, daß Deutschland sich bemühe, den französischen Wünschen gerecht zu werden, um seine Existenz als Staat und die Nnverschrt- eit seiner Grenzen zu erhalten, der Beweis gesehen wird, aß Deutschland sich nur dem Zwange füge. Sachlich wendet das Blatt ein, daß durch die ZwangSanlethe allein das Ncva- rativnSprobleni nicht gelöst werden könne. Diese bringe zwar daS deutsche Budget ins Gleichgewicht, aber um die Mark zu stabilisieren und die künftigen Reparations zahlungen zu finanzieren, bedürfe es weit größerer inter nationaler Kreditoperaiivricn. Zu der gestrigen Rede des Reichskanzlers schreibt „Petit Parisien", die Worte, daß Deutschland nicht mit einem Dolch im Gewände nach Genua gehe, nnd daß es sich den Repara tionen nicht entzleben wolle, würden gern gehört. Der Kanzler müsse iedoch bedenken, daß Frankreich Taten er warte. Das Abkommen von Wiesbaden, bas Frankreich Naturnllieferungcn geben sollt.-, sei immer noch ein toter Buchstabe. tAnmerkinig des W. T. B.: Das Abkommen von Wiesbaden ist von den Alliierten bis setzt noch nicht ratifiziert worden ! Die Zwanascmleihe von einer Milliarde Goldmark, die der Reichstag bewilligen wende, werde sicher nicht genügen, um die Sachliescrnngen zu bezahlen und die Gotdzablunaen aufznbrin.krn, die für das Jaln 1922 er- wartet würden. Der „Vorwärts" habe von dem Widerstand der deutschen Schwerindustrie gegen die Ncvarationspolitik gesprochen. Selbst nach den seit 8 Monaten von der deutschen Regierung gemachten Anstrenaunaen sei es schwierig, ihr Vertrauen zu schenken, bevor nicht durch Taten sestaestcllt sei. daß dieser Widerstand gebrochen und Deutsch land entschlossen sei, seinem Kanzler zu folgen. kW. T. B ! Boykott des französischen Boischafiers durch Äarding. Die amerikanische Mißstimmung gegen Frankreich. kTigner Drahtberich' »ec „TriSvn. N a ch r i ch l c n".> London. 28. Ja». Einer Washingtoner Depesche der „Mornlng Post" zufolge lehnte Präsident Harbin« es in de« letzten Tagen zweimal ab. den sranzösische» Botschafter Josscrand z« empfangen. Das erstemal verwies er den französischen Botichaster au das Staatsdepartement. Trotz» de« «achte Julscrand einen zweite» Versuch, wurde aber anch diesmal ablehnend beschielten. Jusserand begab sich darauf in bas StaatSdcpartcntent. wurde aber nicht vom Staatssekretär, sondern vom ttnterftaatssekretär empsangcn. Jusserand empfand diese Beleidigung um ko tiefer, als er nicht nnr französischer Vot'chastcr in Washington, sondern auch Senior des dortigen diplomatischen Korps ist. Er be tonte sein Recht aus eine Audienz beim Präsidenten, doch lehnte cS das Staatsdepartement ab dies Recht nochzuprüscu. Grniidvcrschieten von dieser Haltung des Präsidenten ist diejenige, die er dem englischen Botschafter in Washington. Sir Anckland GeddcS. gegenüber an den Tag legte. Vorgestern iand ein großer Ball statt, den der Bot schafter Gcddes in Begleitung seiner Gemahlin besuchte. Präsident Hardiug. der gleichfalls anwesend war. begab sich in die Loge des englischen Botschafters und bat ihn. Frau Geddes Gesellschaft leisten zu dürfe», während GeddeS die Loge der Frau Harduig aufsuchen und sic unterhalten wolle. Noch keine amerikanische Entscheidung über Genua. Sein Aufschub der Konferenz? . iSiS » » r D r c h , l> c r I ««> > der »D r >: s d ». Nachricht« «".s Paris, 28. Jan. Tie Erklärungen, die man von der amerikan.ichen Regierung wegen der Teilnahme an der WirtichastSkonsercnz in Genua erwartet, sind gestern abend noch nicht eingctrvssen. Präsident -Holding erklürie im gestrigen Kabinettsrat lediglich, es sei schwer, darüber zu enlichc den. da sich die Politik der Vereinigten Staaten be züglich der Koniercnz von Genua von der der übrigen Völker durchaus unterscheide. Im Weißen Hause erklärt man die Konferenz von Genua weder verschieben zu lasten, noch entmutigen zu wollen. Auch der „New Aork Herold" erklärt in einer Meldung a«S Washington, daß die Ablehnung der Bereinigten Staate«, an der Konferenz von Genua tellznnehmcn, nicht deren Aufschub zur Folge haben werbe. Dir» sei auch gestern im Foreign Office erklärt worden. Letzteres habe hinzu- gefügt, daß diese Konferenz in der Hauptsache eine curopci- iiäw Angelegenbeit sei und somit stattfinden müsse. Lloyd George sei sedeusaSS entschlossen, sich persönlich nach Genna zu begeben, hoch werbe in englischen offiziellen Kreisen zugegeben, daß der Einfluß der Bereinigte« Staa te«. ob sie nun an der Konferenz te lnehmcn oder nicht, auf ihr vorherrschend «ein wird. I» England glandt man. daß die Adlehnnua der Vereinigten Staaten ein« Verant wortlichkeit Frankreichs in sich schlösse, «nd daß die Absage der Vereinigten Staaten vielleicht ei« wenig die Uunoch- giebigkeit der französischen Politik einzudämmcn vermöchte, namentlich dann, wen« Präsident Harbin« in offizieller Weise die Gründe bekanntgeve. warum Amerika keine Ab ordnung auf die Sonferenz entsende» wolle. Man hofft, daß die Bekanntgabe dieser Gründe Frankreich von der Notwendigkeit überzeugen würde, sich dem englischen Stand punkte in der RMungsfrag« enger anzirschließcn. Aakhenau Minister -es Aeuheren? Berlin, 28. Jan. Dem „Verl. Lokal-Anz." zufolge ver sautet aus parlamentarischen Kreisen erneut mit großer Bestimmtheit, der Reichskanzler beabsichtige, Dr. Nathcnan zum Minister des Aen Herrn zu be rufen. Die Neführdimg von Lan-wirifchafi un- Induslrie durch die Jwangsanleiye. Berlin, 28. Jan. Von einer gm unterrichteten Stelle, die bet den Bemühungen uni die Kredithilte politisch und wirtschaftlich mitgewtrkt hat, wird der „Tägl. Rundschau" mttgeteilt, dnrch die ZwangSanlethe werde die Fn- d u st r i e s o a n g es pa n n t, daß sie überhaupt letn eigenes Angebot mehr aufrechterhaltcn könne. Auch die deutsche Landwirtschaft habe beschlossen, keine freiwilligen Lcistung n mehr an daS Rclch zu bringen, da durch die neuen Stenern und die ZwangSanlethe die Pa n d w t r t s ch a s t sich kau m noch wirtschaftlich lebensfähig erhalten könne. Die Derrifentttchung der deutschen Dorkriegs. adieu. Berlin, 28. Jan. Wie die „Tagt. Rundschau" -uver- lässig erfährt, sollen anfang Februar die BorkriegS- aktcu des Auswärtigen Amtes veröffentlicht werden. Die gesamten Dokumente über die diplomatischen Verhandlungen seit t87l, also seit Bestellen de» Deutschen Reiches, sollen vcr- öffentlicht werden. Zunächst wirb ein Teil dieser Geheim« alten in ö Bänden erscheinen. Der Kamps um die Schule. Wer die richtige Einstellung zu dem einstweilen in der Versenkung dcS Ausschusses verichwnndenen Neichsickul- gesctzentwurf gewinnen will, muß sich vor Augen halten, daß es sich bei den dort aufgeworfenen Fragen um einen Kampf der Weltanschauungen lxindclt. zwischen denen es keine Brücke gibt. Schrvss gegenüber stekrcn sich die materia listischen Anhänger der weltlichen religionslosen Schule und die idealistischen, aus dem Grunde des GottesglaubenS süßenden Bersechtcr der christlichen Volksschule. Ein Zu-> einander gibt es hier nicht, höchstens ein aus gegenseitiger Duldung beruhendes, schiedlich-fricdlichcs Nebeneinander, wie es das Schultomvromiß der Weimarer Verfassung anzu- datmen versucht, auf dem der iehige Entwurf beruht. Do- nach sollen künitig vier Schularten vorhanden sein: die Ge meinschaftsschule mit Religionsunterricht in allen Bekenn:« nisien als Regel, die alte konfessionelle Schule, die weltliche Schule und die Wcltan-ckxiuungsichule. letztere beiden ohne Religionsunterricht. Die neben der Gemeinschaftsschul« zugelaiscncn drei anderweitigen Schulreformen gellen nu> alS Ausnahme und sind nur einzurichten, wenn sie von einer Mehrheit der Erziehungsberechtigten verlangt werden Diese Regelung kann vom Standpunkte einer religiös-sitt lichen. mit christlichem Geiste erfüllten Jugenderziehung nicht gebilligt werden, und zwar wegen der Degradierung der Bekenntnisschule, di« bisher in Deutschland die Regel bil dete. zur bloßen Ausnahmeschule. wegen des Mangels ge nügender Sicherheit, daß der Unterricht in der Bekenntnis schule auch wirklich aus der ganzen Linie im Geist« de» Bekenntnisses erteilt wird, und endlich wegen des vn- christlichen Charakters der Gemeinschaftsschule. Diele ist nämlich nicht etwa gleichbedeutend mit der alten Simultan-- 'chnle. wie zur Auiklärunq eines im Publikum weitver breiteten Irrtums nachdrücklich hcrvvrgehoben werden muß. Man wird zunächst geneigt sein, den Ausdruck Gemeinschafts schule einfach für eine Verdeutschung des Begriffs Simul- :ansch,ule zu halten und beide ihrem Wesen nach als über einstimmend zu bewerten. Das ist aber falsch. Zwischen beiden Schularten ist ein fundamentale: Unterschied vor handen. insofern, als die alte Simultauschule. wie sie in Hessen. Baden und Nassau besteht, zwar allen Bekenntnissen ossen ist. aber dabei doch in ihrem ganzen Unterricht ans allgemein christlicher Grundlage ruht, io daß sie ebenfalls wie -die Bekenntnisschule als eine durchaus christliche Volks schule angcsprochen werden muß. Die Gemeinschaftsschule des Entwurfs aber will als Erziehungsinhalt lediglich ..das ausschließlich nationale Vilbungsgut" gewähren, unter Wegfall aller christlichen Bestandteile. Hier wird alio das nationale Bildungsgui in Gegensatz zu dem religiösen ge stellt. und das ist ein grundlegender Irrtum, der nur von Leuten begangen werden kann, die nichts davon wissen, in welchem Maße die gesamte deutsche Kultur ihr Gepräge erhält durch die innige Art. wie sich Deutschtum und Christentum miteinander durchdringcn und verschmelzen. Was nach Ausscheidung des christlichen Elements als aus schließlich nationales Bildungsgui" übrig bleibt, ist io wenig besonders aber io gefühlsarm, daß die Kinder, wie ein Pädagoge sich ausdrückt, einem leid tun können, die in diesem eiskalten Schulunterricht irieren müssen. Einer solchen Gemeinschaftsschule können die Kämpfer für die chr>sllick>c Weltanschauung keinesfalls zustimmcn. Sie müssen vielmehr verlangen, daß dieser S-chnIresorm der christl-che Geiamlcharaktcr gewahrt bleibt und daß in ihr auch solchen Schülern, die vom konieisionellcn Religionsunterricht aus Antrag befreit sind, im Gesamtunterricht die kulturellen religiösen Kräfte und Einflüsse vermittelt werden. Die Gemeinschaftsschule, wie sie der Entwurf in Aus sicht nimmt, die ihrem eigentlichen Wesen noch nichts anderes sein würde als „eine weltliche Schule mit angcklebtem Religionsunterricht", ist überdies verfassungswidrig und daher auch aus diesem formalen Grunde für die Gegner der weltlichen Schule unannehmbar. Nach dem Inhalt der seinerzeit in Weimar gepflogenen Verhandlungen, die zum Abschluß des SchulkompromiffcS führten, leidet os keinen Zweifel, daß der Sinn der Vereinbarung dahin ging, die alte christliche Siinirlianschule zur künftigen Negelschiile in Deutschland zu machen. Von seiten der Anhänger der lnS dahin herrschenden reinen Bekenntnisschule war dies be rrits ein Zugeständnis, das sich abznringcn insbesondere dem Zentrum sauer genug wurde. Das Zentrum dachte aber gar nicht daran, noch weiter zu gehen und eine Ge meinschaftsschule von der Art, wie sie jetzt im Entwurf daS Lickt der Oessentlichkeit erblickt hat, zu bewilligen. Die Gemeinschaftsschule stellt sich deshalb alS eine Vergewalti gung des in der Verfassung vereinbarten Schiilkompromisses dar. Das ist nickst nur die Meinung des Zentrums und der Dentschnaitonalen, sondern cs wurde auch von dem Redner der Deutschen Volkspartci bei der ersten Lesung des Entwurfs im Reichstag klipp und klar herauögesagt; nur die Demokraten haben sich auf Ihrer Bremer Tagung auf den Boden der GemeinschastSschulc deS Eiitivurfes gestellt. Die Wärme, womit der Vertreter der Deutschen Volkspartei in Gemeinschaft mit dem deutschnationalcn für die Erhaltung des christlichen Charakters der Volksschule eine Lanze brach, war besonders bemerkenswert als Beweis, wie sehr setzt auch der gemäßigte deutsche Liberalismus bestrebt tß, »«»