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Uk. 93. Aonrrabend, den 22. April, ubends 1905. Des Osterfestes Wege» erscheint die nächste Nummer der Bautzener Nachrichten Dienstag, den 25. dss. MtS, abends. HekaNUt«ach«»a, den Bau der StaatSeisenbahn von Baruth nach Nadibor betreffend. Von Anfann Mai d. I. ab werden aus der Teilstrecke BarUlh—Radibor Bauzüge verkehren. Ank diesen Bauzugsverkehr haben die Bestimmungen der mit dem l Mai d. I. in Kraft tretenden Eisenbahn Bau und Betriebsordnung vom 4. November 1904 — Reichsgesepblatl Seite 432 solgende — analoge An Ivendung zu finden Zur tunlichsten Vermeidung von Ungliickssällen will die Königliche Amishaupimcmn- schast nicht unterlassen, daS Publikum hiermit ausdrücklich zur Voisicht beim Passieren der Wegeübergünge auszusordcrn und insbesondere den Geschirrsührern, welche unruhige Zugtiere haben, nahe zu legen, während des VoriibcrsahrenS von Bauzügen das Gespann zu sichren. Im übrigen weist die Königliche Nmtshauplmannschaft noch auf die folgenden Bestimmungen der Wnbohn-Bau und Betriebsordnung hin: l) Das Publikum darf die Bahn nur an den zu Uebergängen bestimmten Stellen überschreiten- und zwar nur solange, als diese nicht durch Schranken geschlossen sind oder ein Zug sich nicht nähert. 2) Für das Betreten der Baugleise und der dazu gehörigen Anlagen, soweit dieselben nicht zu gleich als Weg dienen, durch Vieh, bleibt derjenige verantwortlich, welchem die Aussicht über dasselbe obliegt. 3> Sobald sich ein Zug nähert, müssen Fuhrwerke, R-ücr, Fußgänger, Treiber von Vieh und Lasttieren in angemessener Enlsernuna von der Bahn und zwar, sofern Warnungstafeln vor. Händen sind, vor diesen halten bez. die Bahn schnell räumen. 4) Es ist untersagt, die Schranken, wo solche angebracht sind, eigenmächtig zu össuen oder zu überschreiten, etwas daraus zu legen oder zu hängen. 5; Jede Beschädigung der Gleisanlagen und der Betriebsmittel, sowie die Vornahme aller den Betrieb störenden Handlungen ist verboten. 0) Den dienstlichen Anordnungen der in Dienstkleidung befindlichen oder mit einem Dienstabzeichen oder einem sonstigen Ausweis über ihre amtliche Eigenschaft versehenen Bahnaufsichtsbeamten ist Folge zu leisten 7) Wer vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 100 Mk. bestraft, wenn nicht nach den allgemeinen Strafbestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist. Bautzeu, am 18. April 1905. Königliche Amtshauptmannschaft. von Kirchbach. H. «taatSdeihilfe« für BollsMli-cheke«. Die Lei er der Volksbibliotheken werden daraus aufmerksam gemacht, das; Gesuche um Bewilligung von StaatSbeihtlfen zur Unterhaltung und Erweiterung von VolkSbiblioiheken auf daS Jahr 1905 bis spätestens 30. Juni unter Benutzung des von der hiesigen FormularverkausSstelle zu beziehenden Formulars hin einzureichea sind Die Gesuche können von hier aus uur dann befürwortet werden, wenn a) der Volksbibliothek regelmässig jährlich Beiträge in angemessener Höhe auS Gemeinde-, Schul- oder Kirchengemeindemittcln zufiießev und b) aus den Gesuchen zu ersehen ist, aus wie hoch sich diese Beiträge im ganzen seit Gründung der Volksbibliothei sowie in diesem Jahre belaufen. Nach dem 30. Juni eingehende Gesuche können für das lausende Jahr nicht mehr berücksichtigt werden. Städtische Handelsschule zu Aauhen. Die Aufnahmeprüfung findet Montag, den I. Mai, statt. Die Prüflinge haben sich an diesem Tage früh 7 Uhr im Lehrzimmer Nr. 3 einzufinden. Unmittelbar vor Beginn der Aufnahmeprüfung sind vorzulegcn: u) das Geburts- oder Taufzeugnis; b) das Entlassungszeugnis der zuletzt besuchten Schule; c) d e letzte Zensur; ä) bei Angehörigen der evangelischen Kirche der Konfirmationsschein; e) bei so chen, die wcht unmittelbar von einer anderen Schule kommen, ein Un- bescholicnheitszeugnis. Prof. Hellbach. (Sprechstunde an Schultagen von 10—1l Uhr.) Industrie- und Gewerbeschule zu Bautzen. Die Industrie- und Gewerbes»ule z„ Bautzen wird für die Ausbildung der gesamten gewerblichen Jugend unterhalten und lehrt alle Kcnnlnisse und Fertigkeiten, welche bei Ablegung der Gesellen- und Meisterprüfung gefordert werden. Der Besuch der Industrie- und Gewerbeschule entbindet von dem Besuche der allgemeinen Fort bildungsschule und von der Anmeldung vei derselben. Sonntag, den 30. April, crsolgt die Versetzung der verbleibenden Schüler; Montag, den I. Mai, von vormittags 8 bis nachmittags 2 Uhr die Anmeldung der neuen Schüler; DleuSiag, den 2. Mai, srüh 7 Uhr die Ausnahme und Verpflichtung der neuen Schüler und Beginn de« Unterrichtes, mittags 1 Uhr Beginn des Unterrtchles in der ersten Bäckersachklasse; Mittwoch, den 3. Mai, mittags 1 Uhr, Ausnahme und Unterrichtsbeginn in der Fleischerabteilung, Unter richtsbeginn der zweften Bäckersachklasse; Donnerstag, den 4. Mai, mittags 1 Uhr, Aufnahme in die Bäckerabteilung. Bautzen, den 22. April 1905. Gcih, Direktor. ASlllkvI«! fUlvIWlMMuIs ru ÜSlilren. Dio ^omvläunx äor im küLirke äor ovaogolisokon Lckulgowoivckv rvodnouäen und 2um Lonuotm cior k'ortbilciuvggficdulv äurcb 6v86l2 öfter ciuroft Zur ^«worblieds Ortsstatut vom 3. 3uli 1900 verptiicdteten javgou i^uto männlichen (iescbiectits unter 18 3adreo «olle man dervirken ZlontaZ, äo» 1. Alai, nuotmiMu^ 5 Vür, im wimmer 4 (krftgesctums) Lckulgedäucies um Lostpiutr. black der ^nmelckunA erkol^t ciie ^utnirkme Uer 8eküler iu Ui« eilElneu Klausen. vautnen, sm 18. äpril 1905. Zsvllkv, LiroKtOI'. Verordnungsblatt der SreiShauptWanuschaft Bantze« zugleich als SonfistorialbehSrde der Oberlaufitz. F m L s b t n i i der Amtshauptmanvschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut und Bernstadt, des HarptMamts Bautzen, ingleichcr der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Schirgiswalde und Weißenberg. Orga» der Handels- «nd G e w e rb e l a m m e r zu Zittau. Verantwortlicher Redakteur Georg G. Monse (Vertreter A. Zschuppej (Sprechstunden wochentags von 10—11 und von 3—4 Uhr). — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. Fernsprechanschluß Nr. 51. Die Bautzener Nachrichten ericheinen, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich abends. Preis deS vierteljährlichen Abonnements 3 »l Jnsertionsgebühr für den Raum einer Petit-Spaltzeil, gewöhnlichen Satzes 15 A, in geeigneten Fällen unter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. Nachweisgebühr sür jede Anzeige und Jnsert »n 20 stlr briefliche «nslunftscrtcilung 10 » und Porto) WM- Nur bis früh 1v Uhr eiugeheude Juserate finde» noch in de« abends erscheinende« Blatte KufUühMt. Inserate nehmen die Geschäftsstelle des Blattes und die AnnoncenbureauS au, desgleichen die Herren Walde in Löbau, Clauß in Weißenberg, Ltppltsch in Schirgiswalde, Gustav Kröling in Bernstadt, Buhr in Königshain bei Ostritz, Reußner in Ober-CunnerSdorf und von Lindenau in Pulsnitz. Mchten Löbau, den 17. April 1905. Die Königliche Amtshauptmannschaft, von Pflugk. Oh. Konkursverfahren. In dem Konkursverjahren über daS Vermögen des Dekorationsmalers Paul Julius Hehl in Ober- odemitz Ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen daS Echlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger Über die nicht verwertbaren Vermögensstücke — sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des GläubigerausschusseS — der Schlußtermin auf den 19. Mai 1905, vormittags 10 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Herrnhut, den 19. April 1905. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Mittwoch, den 26. April 1905, vormittag» 9 Uhr, silangen In dem Auktionslokale, an der Peirikirche 5, Parterre, hier, 1 Fahrrad, t Sofa, 1 Vertiko, 3 Stühle, 1 Glusfchrank, 1 Hängclampc, 1 Nachttischchcii, 1 Taschenuhr und verschiedene BüHer gegen sofortige Be- Wung zur Verstetgeiung. Bautzen, den 20. April 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. der gemeinsame» Ortskrankenkasse Königswartha »nd Umgegend Dienstag, den 2. Mai 1905, abends 8 Uhr, in der GSblerschen Gastwirtschaft zn Königswartha. Tagesordnung: 1. Abnahme der Jahresrechnung 1904. 2. Herabsetzung deS Eintrittsgeldes. 3. Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes auS der Klasse der Arbeitnehmer an Stelle des Verstorbenen Jo hann Krusche. Alle stimmberechtigten Kassenmitglieder und deren Arbeitgeber werden dazu eingeladen. Eommerau, den 22. April 1905. Der Kassen vor st and. Keorg Aschleschan, Bors Gemeinsame Ortskrankenkasse für Plieskowitz und Umgegend. Sonntag, den 30. April I. abends 7 Uhr, im Dornigschen Gasthofe in Plieskowitz. Tagesordnung: 1. Rechnungsvorlage vom Jahre 1904. 2. Beschlußfassung über Echöhung der Kassenbetlräge. 3. Ersatzwahl sür den verstorbenen Arbeitnehmer WirtschastSführer Schröter. 4. Anträge. Alle stimmbeiechttgten Kassenmitglieder und deren Arbeitgeber werden hierzu Ungeladen. PlteSkowitz, am 22. April 1905. Der K a s s e n V o r st a n d. A. Mischke, Vors. Ostern. Später als sonst kehrt in diesem Jahre das Osterfest bei Ms ein, und würde nicht der April mit seinem keineswegs mehr zeitgemäßen Schnee- und Frostwetter die Entwickelung der Natur noch aufhalten, so könnten wir diesmal Ostern im Schmuck blühender Bäume feiern und Pfingsten Maien dor die Türe stellen. Aber es ist überall dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen und eS den Menschen nicht zu wohl wird. Nichtsdestoweniger halten wir die Hoffnung fest: es muß doch Frühling werden! Ja grade, je weniger es zu hoffen gibt, je schlimmer die Aus sichten in die Zukunft sind, desto mehr klammert sich der Mensch an die Hoffnung fest, desto mehr wird sie ihm zu einer Realität, zu einer gewissen Zuversicht des, das er nicht siehet. Ostern ist das Fest der Hoffnung — und die Hoff nung, sie ist kein leerer Wahn! Voll Hoffnung tritt der Jüngling ins Leben hinaus, die Brust geschwellt mit tausenderlli Erwartungen; voll Hoff nung blickt der Landmann auf seine junge Saat und hofft, daß sie gedeihen werde zum Segen nach des Himmels Rat; voll Hoffnung schaut der Gewerbetreibende in die Zukunft, in der Erwartung, daß die neuen Handelsverträge neuen Aufschwung für Handel und Industrie bringen wervcn; voll Hoffnung blickt auch der Volks und Vaterlandsfreund hinein in die Welt, in der Zuversicht, daß sich bas Gute und Rechte doch schließlich Bahn brechen werde. Freilich was sie da sehen, mag zu allem andren eher angetan sein, als Hoffnungen zu erwecken, und wer die Welt durch die trübe Brille eines griesgrämigen Pessimismus ansteht, wird wenig Gutes an ihr finden. Aber das ist eben dos Wesen der Hoffnung, daß sie hofft, auch wo es scheinbar nichts mehr zu hoffen gibt, das ist das Zeichen des Christen, daß er auch am Grabe noch die Hoffnung aufpflanzt! Und haben wirs denn nicht schon oft genug erfahren, daß eS immer noch besser kam, als wir gedacht hatten, baß sich die schlimmsten Voraussagen und Befürchtungen nur selten erfüllt haben? Wir wollen nur an die Dürre des vorigen Sommers erinnern. Wie wurde damals geklagt und gejammert, und wie wenig ist von den damaligen Ka sandrarufen eingetroffen?! Das offene Grab des Heilandes lehrt uns, daß auch aus dem Tode noch Leben erstehen kann; uns wenn auch vieles in unserem Leben, in unserem Vaterlande oder in der Welt tiübe auSsehen mag, wenn es scheinen will, als ginge es abwärts, dem Grabe und der Vernichtung zu — wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben auf künftige, bessere Zeiten, und wollen selbst mit rüstig daran arbeiten, daß es künftig besser werde. Es sind ja auch keine Luftschlösser, die wir damit bauen, sondern sie ruhen auf einem festen Grunde, auf der Gewißheit, daß Einer über uns ist, der uns Ostern gegeben und damit eine lebendige Osterhoffnung, und der auch heute noch im Regi- mente sitzt und alles wohllenket. In diesem Sinne wünschen wir allen unsern Lesern ein fröhliche» Osterfest! Die Mittelmeerreise Ve» Kaisers Wilhelm. * Giardini, 20. April. Oberhofmarschall Graf zu Eulenburg hat gestern die Rückreise von Sizilien ange treten; Hofmarschall Graf von Zedlitz-Trützschler hat den Dienst übernommen. — Der Kaiser und die Kaiserin verblieben heute an Bord der „Hohenzollern". Das Weiter war schön.