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Bautzener Nachrichten : 28.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-190504281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19050428
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19050428
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-28
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 28.04.1905
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Gr»tzHrit«uti«. London, 27. April. „Daily Graphit- veröffentlicht einen Artikel, worin erklärt wird, die 12(ölltgen Draht geschähe des Schlachtschiffes „Majestir" seien bereits nad einer nur 40 Schüssen gleichkommenden Feuerleistung kampf unfähig, obgleich in der amtlichen Schätzung eine Mindest leistung von 150 bis 200 Schuß für jedes Geschütz ange- nommrn wurde. Das Blatt sagt, es sei kein Zweifel darüber möglich, daß diese Grenze der Leistungsfähigkeit für alle Geschütze desselben Modells gelte, daher würden 15 der modernsten englischen Schlachtschiffe nach einstündtgem Kampfe außer Gefecht gesetzt werden. Die sechSzölligen Draht geschützt hätten bei der Probe ebenfalls völlig versagt „Daily Graphit" macht darauf aufmerksam, daß Englan die einzige Macht ist, die Drahtgeschütze verwendet. Der „Daily Chrontclr" brachte vor einigen Tagen eine Artikelreche, die in schärfster Weise gegen den deutschen Kaiser und die Politik Deutschlands über haupt loszog und in dem bekannten Stile vor den an geblichen deutschen Wrltherrschastsplänen gruselig machen wollte. Dasselbe Blatt bringt jetzt eine Erwiderung aus der Feder von Herrn Charles Lowe, der vor Jahren „Times'-Korlelpondent in Berlin war Was Herr Lowe sagt, ist für Deutschland natürlich nicht neu, aber eS ist darum nicht weniger verdienstvoll, daß er seinen englischen Landsleuten einmal die Sachlage gründlich auseinandersetzt. Selbst unter wohlmeinenden Engländern herrschen die un glaublichsten Ansichten über Deutschland, das ihnen als nicht viel besser als eine militärische Despotie erscheint. Herr Lowe belehrt sie darüber mit bemerkenswerter Sach kenntnis eines Besseren und verweist darauf, daß die deutsche Flotte auch Frankreich gegenüber Aufgaben zu erfüllen haben würde. Seinen Artikel leitet Herr Lowe mit einem kenn- zeichnenden Zitat ein: „Es gibt eine bestialische und teuflische Schule von Schriftstellern, die es für ihre Pflicht ansehen, die englische Nation gegen Deutschland aufzureizen." Gpanien. * Madrid, 27. April. In dem gestern abend abge- haltenen Ministerrate wurde über ein Schreiben beraten, das Moret und Montero Rios im Namen der liberalen Partei an den Ministerpräsidenten gerichtet haben und in dem gesagt wird, der Entschluß der Regierung, für 1905 kein Budget aufzustellen, gefährde die öffentliche Ruhe und eS sei deshalb nölig, daß daS Parlament unverzüglich einberufen werde. Die Antwort des Ministerpräsi denten, welche Moret und Montero Rios morgen zu gestellt werden soll, fand die einstimmige Billigung des Mintsterrates. Schwede« «ud Norwegen. * Stockholm, 27. April. Der Reichstag bewilligte heute in gemeinsamer Abstimmung mit 193 gegen 165 Stimmen 4914900 Kronen für den Bau von Kriegs schiffen. Die Minderheit stimmte für die Bewilligung von 5420900 Kronen. Serbien. * Belgrad, 27. April. (Tel.-Korr.-Bur.) Finanz minister Patschu ist nach Parts abgereist, um an den Verhandlungen über die serbische Anleihe teilzunehmrn. Liirtei. «Konstantinopel, 26. April. (Tel.-Korr.-Bur.) Eine heute aus Dschidda eingetroffene Depesche meldet, daß eine ägyptische Karawane bei Janbo überfallen und aus geraubt worden sei. Hierbei seien siebzehn ägyptische Soldaten getötet beziehungsweise verwundet worden. — Die Pforte hat kürzlich wegen der auf griechischem Boden betriebenen Ausrüstung einer großen für Maze donien bestimmten Bande in Athen ernste Vorstellungen erhoben und hat in dieser Angelegenheit auch ein Rund schreiben an die Großmächte gerichtet. Die Bande soll teil weise aus Kcetensecn bestehen. Sfril«. * Tanger, 27. April. (Ag. Hav.) Der Forschungs- reisende de Segonzac ist am 8. April fretgelassen worden und hat Amzong verlassen, um sich nach Marakesch zu begeben. — Die Befreiung de Segonzacs wurde in Tanger durch einen Brief aus Marakesch vom 18. April bekannt. Das Lösegeld, welches für ihn gezahlt wurde, betrug 1700 Duros. Segonzac wird seine Forschungsreise nach Marakesch über den Djebel-Sirua und den Glauipaß fortsetzen. ' Kapstadt, 27. April. (R. B.) In Hinsicht darauf, daß die Hasenbehörden und die Regierung beabsichtigen, die Ausgaben für die öffentlichen Arbeiten einzuschränken, ist die Lage der Arbeitslosen sehr ernst geworden. Zahlreiche Handlungsgehilfen sind beschäftigungslos. Die änflußreichsten Kaufleute raten von der Einwanderung von Europa aus ab. ««erik». New-Dork, 27. April. Hiesige Blätter erfahren, daß dieKündigung des deutsch-amerikanischen Handels vertrages bereits erfolgt sei. Sie sprechen die Be fürchtung aus, daß rin Zollkrieg ausbrtcht. Ein diplomatischer Skandal wird dem „Berl.Tgbl." aus New-Aork gemeldet. Der amerikanische Gesandte in Caracas, Bowen, hat seinen Vorgänger Loomis, den der- zeitigen aktiven Letter des Staatssekretariats, mithin seinen Vorgesetzten, öffentlich beschuldigt, vom Asphalttrust Be- strchungsgelder angenommen zu haben. Angeblich bewahre Präsident Castro einen Scheck über 10000 Dollar als Be weisdokument hierfür. Loomis weigert sich unter Hinweis auf seine Amtsstellung, der Presse Erklärungen abzugeben. Die Presse fordert Roosevelt auf, baldige Aufklärung zu schaffen. Der „New-Dork Herold" führt aus, offenbar müsse LoomiS zmücktreten oder Bowen zurückberufen werden. DaS Publikum würde dem randalierenden „Hemdsärmeldtplomaten" Bowen keine Träne nachweinen. Seinerzeit wurde berichtet, daß die Regierungen von Ecuador und Columbien beschlossen hätten, ihren Grenz streit durch Schiedsspruch deS deutschen Kaisers bei legen zu lassen. Erst Mitte März finden sich in den Zeitungen beider Länder nähere offizielle Angaben über dieses Ab- 1144 kommen, da» in Bogota am 5. November 1904 unterzeichnet wurde. Die Unterzeichner Warrn für Ecuador der Gesandte General Andrade und für Columbien der für Spanien er nannte Gesandte Betaucomt. Danach soll der deutsche Kaiser von beiden Regierungen ersucht werden, die alten Grenz- sireitigkeiten durch Schiedssprucb beizulegen und seine Ent- schcidung soll absolut und endgültig sein. Sollte der deutsche Kaiser ablehnen (was nicht erfolgt ist), so tritt der Präsi dent von Mexiko an seine Stelle. — Es ist bemerkenswert, daß der Präsident der Union übergangen und das Schiedsgericht des deutschen Kaisers an gerufen wird. Ob man in der Union darin nicht eine Verletzung der Monroe- Doktrin sehen wird? O ertliche». (Nachdruck unserer Origiaal-Artttel nur mit deutlicher Quellenangabe „Bautzener Nachr." gestattet.) Bautzen, 28. April. (Verkehrserleichterung für Cjornebohbesucher) Seit einigen Jahren hielt der abends I I Uhr in Görlitz abgehende und früh 1,24 Uhr in Bautzen ankommende Güterzug mit Personenbeförderung Nr. 6566 in Kubschütz nicht mehr wegen zu geringer Benutzung. Auf eine Eingabe zahlreicher Cjornebohbesucherhat die Kgl. Generaldirektton dersächs. Staatseisenbahnen jedoch genehmigt, daß dieser Zug in der Walpurgisnacht vsm 30. April zum I. Mai und in der Jo Hann iSnacht vom 23. zum 24. Juni in Kubschütz halten wird. Diese Nachricht dürfte von vielen unsrer Leser mit Freuden begrüßt werden. Bautzen, 28. April. Für eine erfolgreiche Reklamation wegen zu hoher Besteuerung bietet die beste Anleitung die erschienene B-ofchüre: „Wie schätze ich mich richtig «in? Wie reklamiere ich mit Erfolg?" Das sächs Einkommen- teuer Gesetz erläutert an praktisch durchgeführten Beispielen von Stadtrat Dr. O. Lehmann, Vorstand der Stadtsteuerämter L und L in Dresden. Mit Hilfötafcl zur Berechnung des Steuer betrages für Einkommen bis zu 100 000 Mk. Prcis 50 Pfg., Verlag von Alexander Köhler in Dresden Das praktische Merkchen, welches auch die Bestimmungen deS Ergänzungssteuer, gesetzes enthält, dürfte jetzt manchem Steuerzahler gute Dienste eisten. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen — Bautzen, 28. April In der Nacht zum 26. ds. Mts. wurde hier aus einem in einem Garten befindlichen Hühnerstalle ünf Stück grauschillerige Hühner und dergleichen Hahn, leine englische Rasse, gestohlen. Kirche und Schule, innere und Sntzere Mission. Bautzen, 28. April. Die Osterkollekte für die Zwecke der sächsischen Bibelgesellschast hat in der Petrikirche 64 Mk. 2 Pfg., in der Marien Marthenkirche 48 Mk 65 Pfg, zusammen 112 Mk 67 Pfg. ergeben. In derMichaelis- kir che betrug die Kollekte lür die Armen am I Osterfeiertrge 54 Mk. 40 Mk., die Kollekte für die sächsische Btbelgesell- schäft am 2. Osterfeiertage 56 Mk 40 Pfg. Dresden. Die Direktion der Königl. TurnlehrcrbildungS anstatt übernimmt am I. Mai Scminaroberlehrer Wilhelm Frohberg, nachdem Professor Woldemar Bier in den Ruhestand getreten. uv. In ihrer zweiten Versammlung beschäftigte sich die in Dresdentagende sächsische evangelische soziale Ver« etnigung mit der Frage des Zusammenwirkens der verschie denen theologischen Richtungen in der Vereinigung. Pfarrer Friedrich gab hierzu ein einleitendes Referat und betonte dabei, daß alle theologischen Richtungen Zusammenwirken können auf sozialem Gebiete und in Angelegenheiten rein ethischer Natur. Schwierigkeiten entstehen erst in der Praxis bet den DiskusfionS abenden der evangelisch-sozialen Vereinigung. Aber auch diese Schwierigkeiten sind auszugleichen. Voraussetzung ist daS Be wußtsein und das Betonen des gemeinsamen Besitzes. Die Be hauptung, daß Arbeiter, welche noch Religion besitzen, durchweg der modernen Theologie anhängen, ist nicht zutreffend. Auf Be fragen müsse der Geistliche offen erklären, ob er der orthodoxen oder der modernen Richtung angehört. In welcher Weise di«S geschehen soll, zeigte der Redner an einigen Beispielen und er- wähnie eine dritte theologische Richtung (Bonus rc.) welche gegenwärtig im Werden begriffen ist und nicht Christus, sondern Gott als Ausgangspunkt der Religion betrachtet. Auch diese dritte Richtung kann und soll nicht auS der evangelisch-sozialen Arbeit ausgeschlossen werden, da man noch nicht weiß, waS dabei herauskommen kann. Das Rechte sich herauszuholen sei Sache des Fragestellers, denn nicht die Autorität, sondern daS Herz und die persönliche Ueberzeugung führten zu Gott. Das Reserat zeitigte eine lange, interessante und klärende Debatte, in der sämtliche Redner mit den Gedanken des Referenten grund- sätzlich einverstanden waren. Zn seinem Schlußworte bemerkte Redner u. a., daß er die Gemeinfchaftslaute für das kirchliche Lebcn für wichtig halte und daß die rvangeltsch-soztale Vereini gung ihnen pflichtmäßig Rücksichten schuldig ist. Jeder geist liche Redner solle sich ganz genau überlegen, ob er das, was er in den DtskussionSabenden sagt, vor Gott und seinem Gewissen verantworten kann. Wetter beschäftigte sich die Versammlung mit dem Thema „Christentum und Vaterlandsliebe". Dos Re ferat hierzu gab Pastor Herz-Chemnitz, das Correferat Pfarrer Ltebster-Leipzig-VolkmarSdorf. Die Aussprache über die Vor träge führte zur Annahme folgender vom Vorstande eingebrachter Resolution: „I. Die Quelle und das Endziel des Christen tums und der Vaterlandsliebe find durchaus verschieden; gleich, wohl aber findet im Laufe der Geschichte stctS eine gegenseitige Beeinflussung beider Faktoren statt. 2. Vor der infolgedessen stets vorhandenen Gefahr der Verweltlichung deS Christentums müssen wir uns auch in unseren Tagen sorgsam hüten. 3. Wir schätzen dagegen die Liebe zu Volk und Vaterland und tätige Mitarbeit, an vaterländischen Aufgaben als sittlich wertvolle Kulturarbeit hoch." Die Versammlungen der Vereinigung waren, soweit die Ocffentlichkeit zugelaffen war, sehr gut besucht. Chemnitz, 27. April. Gestern fand im Kaufmännischen Vereinshause die 13. Versammlung der Sächsischen Kirch lichen Konferenz statt. Der Vorsitzende der Konferenz, Super- intendent v Meyer-Zwickau, begrüßte die Erschienenen — etwa 130 Geistliche und einige Vertreter anderer Stände. Professor v. LoofS-Halle, der bekannte Ktrchenhistoriker hielt dann im ersten Teile der Konferenz den wissenschaftlichen Vortrag, in dem er einen Rückblick auf die Zetten des trtnitarischen Lehrerstreites tm 4. Jahrhundert warf. Ferner beantwortete er die Frage nach dem authentischen Sinn de« nicäntschen Symbols (d. t. da« im Jahre 325 auf dem allgemeinen Konzil in Nicäa festgesetzt, Bekenntnis). Redner kam schließlich zu dem Resultat, daß Nicänuw nicht auS der ortgenisttschen Theologie stamme, auch nicht von Märcell geschaffen sein könne, sondern sich aus das Einfluß des Abendlandes auf den Orient — unter mehrer« Konzessionen an diesen — erklärt. An diesen geistlichen Vortrag schloß sich eine kurze Aussprache an. In der Nachmtttagsfitzuug wurden die Leitsätze beraten, dte sich auf den in der vorjährig« F'ühjahrSversammlung gehaltenen Vortrag deS Pastors Müller- Leipzig über „dte Selbständigkeit der Etnzelgemeinde im Rahmen der Landeskirche" bezogen. Hierzu hatte noch Pastor «wer. v Sulze-Dresben einige Thesen „die Korlbtldung unsern Kirchenverfaffung betreffend" aufgestellt. Eine lebhafte Aus sprache zeitigte dte These, welche eine Erweiterung der Organisa tion der Kirchengemetnde fordert. Durch Erwählung einer Ge meindevertretung neben dem Ktrchenvorstande, dte dann auch mit besonderen Rechten, z B. Wahl der Kirchenvorsteher und kirch. lichen Beamten, Prüfung der Haushaltspläne und Rechnung« auSgestattet sein solle. Schließlich einigte man sich dahin, dem Ausschuß aufzugeben, geeignete Mittel und Wege vorzuschlagrn, tu welcher Weise eine engere Fühlung zwischen dem Ktrcheri- vorstande und der Kirchengemetnde herzustelttn sei, und wie die Scelsorgerbezirkr im Kirchenvorstand ihre besondere amtlich! Vertretung, etwa durch Wahl besonderer Helfer für die Bezirks, geistlichen finden könnten. Zum Schluß wurde noch besonders betont, daß mit aller Entschiedenheit von der nächsten Synode die Herbeiführung eines Gesetzes gefordert werden müsse, nah welchem das Kollaturrecht nur von Personen, bieder evangelisch- lutherischen Landeskirche angehören auSgeübt werden könne. Nachmittags 4 Uhr wurde die Konferenz mit gemeinsamem Ge- ang beschlossen. (Dr. Anz) 1' flur Stellvertretung clueS «ikranktrn LehrerS tu Meißen wird sofort ein Schulaurtskauditat gesucht. Gesuche sivd baldigst bet dem K. Bezirks schultnspekwr In Meißen einzureicheu. -s Der Kirchenvorstand der St. Petrigemeivde zu Chemnitz beschloß aus hygienischen Gründen die Anschaffung einer größeren Anzahl von Abendmahlskelchen. -f Der Landesverband zur Förderung des Handfertig ke its-Unterrichts im Königreich Sachsen hielt in Reichenbach i. V. seine diesjährige Hauptversammlung ab. Bezirksschulinspektor Schulrat vr. Piietzel-Dresden hielt als erster Vorsitzender deS Verbandsvorstandes die Begrüßungs ansprache. Bürgermetfler Dr. Mettig begrüßte dte Gekommenen namens der Stadt Reichenbach. Dann entrollte Direktor Kunath- Kletnsedlitz bei Pirna ein Bild der Arbeitsweise in den Schüler werkstätten des Gemeinnützigen Vereins zu Dresden. Rittmeister außer Dienst von Clausen-KlaaS (Dänemark) sprach über len HandfertigkeitSuntcrricht in Dänemark, welcher dort obligatorisch eingcführt ist, um weiter die Forderung zu begründen, daß unsere deutschen Lehrerbildungsanstalten die werdenden Lehrkräfte in den Stand sitzen möchten, die manuelle Geschicklichkeit des Kindes mehr als bisher zu entwickeln. — Es folgte ein Vortrag üb-r: „Gewerbliche Erziehung und praktischer Unterricht in amerikani schen Schulen", gehalten durch Teminarbtrektor Dr. Pabst- Leipzig. Die erste an eine gewerbliche Erziehung zu richtende Forderung sei die Ausbildung von Auge und Hand und die Uebung der Hand mit dem Werkz ug. Daneben müsse den Schülern gelehrt werden, bas Material und die Verarbeitunz der Rohstoffe kennen zu lernen Unser Zeichenunterricht sei für solche Ziele nicht ausreichend. DaS Lehrsystem müsse ausgebaut wer den, vielleicht nach dem Beispiel der amerikanischen Unterrichts methode Bet uns pflege man nahezu ausschließlich die WissenS- seite; der Arnerikam r indes frage r tcht: was weiß er, sondern was kann er leisten. Direktor Dr. Pabst sprach dann noch von seiner Studienreise durch amerikanische Lehranstalten. Er äußerte schließ lich die Hoffnung, daß ein Blick in die energisch durchgeführte amerikanische Unterrichtsmethode nicht ohne gute Wirkung auf unser Jugend-Erziehungswesen bleiben möchte. — Ausgestellt hatten die Schülerwerkstätten zu Chemnitz, Dresden (Gemein nütziger Verein), Glauchau, Leipzig, Wilkau, Zwickau und Mark neukirchen. Im Hotel zum Lamm wurde gemeinsam bas Mittags mahl eingenommen. Dann besichtigte man städtische Sehens würdigkeiten. Um 6 Uhr nachmittags begannen die geschäft lichen Verhandlungen der Mitglieder des Landesverbandes unter Vorsitz des Schulrats Dr. Prietzel. Man ließ sich den Se- schäfts- und Kaffenbericht erstatten. Vereinnahmt wurden iw letzten Jahre an Mitgliederbeiträgen 938,50 Mk., verausgabt insgesamt 885.50 Mk. Den Ueberschuß vom Vorjahre hinzuge rechnet, hat die Kaffe einen Bestand von 2064,35 Mark Die Mitgliederzahl beträgt gegenwärtig 281. Dte Rechnung wurde richtig gesprochen und dem Schatzmeister Entlastung erteilt. Als Vorort bestimmte man für die nächsten zwei Jahre abermals Dresden. Dann erfolgte die Wiederwahl der auSfcheidenden Vorstandsmitglieder Schulrat vr. Prietzel-Dresden, Oberlehrer außer Dienst Schuricht Oberlößnitz und Oberlehrer Liebezeit Dresden, ebenso wie der Ausschußmitglieber Bürgermeister AchilleS-Auerbach, Landtagsabg. Bürgermeister Härtwig-Oschatz, Bürgermeister Dr. Kretzschmar-Aue und Seminaroberlehrer Kühnel- Bautzen. Man unterließ eS, einen Ort für die nächste Hauptver sammlung fest zu benennen, schlug aber Annaberg und, wenn dte Stadt ablehnen sollte, Ptrna, Schandau, Limbach und Meißen vor. Die Wahl soll dem Vorstande überlasten bleiben. Zuletzt beschäftigte man sich mit der Beteiligung der Schülerwerkstättcn Sachsens an der 1906 in Dresden stattfindenden 3. Deutschen KunstgewerbeauSstellung Die Anregung zur Beteiligung ist vom Ministerium ausgegangen. Nach längerer Aussprache wurde auf Antrag des Bürgermeisters Brink-Glauchau beschlossen: Man er klärt sich iw Prinzip für die Beteiligung, überläßt es aber dem Sächsischen Landesverbände zur Förderung deS Handarbeitsunter richts, im Einvernehmen mit dem deutschen Gcsamtverein die end gültige Entschließung zu treffen und eoent. dte Art der Beteili gung anzuordnen. Sin Berechnungsgeld in Höhe von 200 Mk. wird zur Verfügung gestellt. — Der Vorsitzende schloß hierauf dte Tagung. -f (Hochschulnachrichten j Der Höllische außerordent liche Dr. Ing. Alwin Nachtweh warb als Ordinarius an die Technische Hochschule in Hannover berufen. — Dte Universität Cambridge schreibt den 4500 Mk. betragendm Adams- Preis aufs neue aus; dte Preisaufgabe lautet diesmal: „Dte Ungleichheiten in der Mondbewegung, die auf eine unmittelbare Wirkung der Planeten zurückzuführen." (Fortsetzung tu der erste» Beiloge) Druck und Verlag von L. M. Monse tu Bautze». «ö eeldet, s S tium d -ama ' S von 10 Steel tz INivei »erden Anke, K Echter, C In l Je der' 12 U rede Je der Eekui B-rmiNo I» der l Joh. Je der s BeiL Piedl mit t amt l Mttwo W W« ktrch Pasto A> der . Plärr Voic - N mSnu Jeder I! gevi mahlt geiüll nimm Marie ge Leuer, I Barthels. Geagelba Schmied! arbetterS Bürgers Stephani August Dorothea eußerehel Emil Rc Olga Ge: Tochter, manu«, härdleiS Wachs', Eteindrv manuS, Edwin h Kabrital MierschS SojkaS, Moritz s Gustav Dora, -Tochter. Eiseubei Stetndri Oswald Johann« wohners . 2" erheitert Prescher, Retnigs. aoßereh« velka. - Tochter. Seida», , In klein»» Poslillo In I 4. Jes.-8 - Johm «eb. Kre, Aagulte ' und Eim Schmied Wilhelm Matscher, mit Ther wd Eint «Her n Georg P Hedwig; vohner, auS Gr« und EI Mbeth, 2« Tag Walde, lauS R Joham Ehesrai Ulbrichi Wlhel, Monat Schloss Otto H Monat und E Arbeit« Mich« Micha« 70 Ja'
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