Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19281224015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928122401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928122401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-24
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. «« Sette ir .Dresdner NochrKhkev Sriefkaften «»r»chft»»d», »e» vr«eskaft»»„r,rs, »>r mittag» tauher au kann, un» Feiertag,»» «»glich ,»u U bi« kl Uhr: nach mittig» au» Montag» und Mittwoch» oon » bi» « Udr «christlich können Anträgen nur beantwortet werden, wenn Rückporto beigeillgt ill. *** Neffe Sachsenktnd. „In einem illustrierten Witzblatt sah ich kürzlich wieder eine Reihe saiiler Witze über den „Hellen Lachsen". ES ist mir dunkel erinnerlich, einmal eine Stelle aus einem norddeutschen Dichter oder Schrift- steiler gelesen zu haben, die dem sächsischen Wesen sehr wohl gerecht wurde. Kannst Du vielleicht herauSkriegen. wer das war?" — Wenn es Überhaupt Zweck hat, Bolköstämme unter einander zu vergleichen, dann doch wohl am ehesten danach was einer oder der andere Stamm an bedeutenden Männern hervorgebracht hat. Bon da aus gesehen sind die Sachsen sicher einer der wertvollsten Bolksstämme in Deutschland Selbst wenn man nur das kleine Sachsen, wie S seit 1818 besteht, in Betracht zieht, Luther, Bach, Novalis, Gneisenau. den Pädagogen Francke also nicht als Sachsen zählt, fallen sofort folgende Namen heraus: Lessing, geh. in Kamen», Fichte, geb. in Rammenau bet Bischofswerda» Theodor Körner, geb. in Dresden. Schill, geb. in Wilmsdorf, Bez. Dippoldiswalde, Geliert, geb. in Hainichen, Robert Schumann, geb. in Zwickau, Richard Wagner, geb. in Leipzig. Friedrich Nietzsche, geb. in Nöcken bei Lützen, Heinrich v. Treitschke, geb. in Dresden. Die Fürsten sind dabei ausgelassen. Aber bestimmt gehört einer tn diese Reihe: König Johann, der Danteübersetzer. Die Stelle aus einem norddeutschen Schriftsteller, die Du meinst, ist wohl die von Fontane. Dieser Dichter, den man doch als den „Preußen tn Person" anerkennen must, sagt in seinem Buche „Bon Zwanzig bis Drcisttg" über die Sachsen: „Die Sachsen be wegen sich zwischen dem sentimentalen und dem energischen TopuS hin und her. Doch ist der letztere häufiger, waS ein Glück ist. Dast die Sachsen sind. waS sie sind, verdanken sie nicht ihrer Gemütlichkeit, sondern ihrer Energie. Diese Energie hat einen Beisatz von Nervosität, ist aber trotzdem als Lebens, und Kraftäusterung grösser. ,lS bei irgendeinem anderen deutschen Stamme. Die Sachs»n sind überhaupt in ihrem ganzen Tun und Wesen noch lange nicht überholt, wie man sich hierzulande lPreusteni sehr vielfach einbildet, und daS hat seinen guten Grund. Sie sind die Neberlegenen, und thre Kulturüberlegenhcit wurzelt in ihrer Bildungsüber- legenheit, die nicht vom neuesten Datum, sondern fast Jahre alt ist." Bor so viel Lob über seinen Stamm neigt der Onkel dankbar und bescheiden seine Feder. *** Neffe Weiher Hirsch. „Hat die ans der Insel Nordstrand sWestküste von Schleswig-Holstein« gelegene Stadt „England" diesen Namen beibehalten oder ist sie um- getaust worden?" — Eine Stadt gibt eS auf der Insel Nord, ftranü überhaupt nicht. Aber ei» Häuserviertel aus der Insel trägt den Namen „England". Die einzelnen Häuservtertcl haben auf Nordstrand ihren Namen von dem Flurteil, auf dem sie liegen. Sie heissen zum 21«isptel: Morsumkoog. Herrendeich. Osterdeich, Neukoog. Norden. PohnShalltgkoog und ähnlich. *** Alter Neffe Fritz. s«, Pf.« „Du hast schon manchem Uebelstand in Deinem Briefkasten Worte geliehen, dass ich zirversichtlich hoffe, durch Deine freundliche Mithilfe auch mit meinem Notschrei daS gleiche zu erreichen. Trotz des sagenlmften Methusalem ist es ja eine unbestrittene Tatsache, dass die heutige Menschheit im allgemeinen langlebiger als in früheren Zeiten ist. Deshalb wäre es auch nicht mehr als billig, dass man den älteren Jahrgängen, nicht nur wie beim Wein, sondern auch bei unserer körperlichen Beschaffenheit etwas grössere Beachtung und Rücksicht entgegen brächte. Gerade setzt, wo sich, wie ich jüngst gelesen, infolge Umstellung der Eiscnbahnivagenklassen die Notwendigkeit ergeben hat. mehrere hundert neue Personenwagen zur Neuanfertigung in Auftrag zu geben, halte ich diesen Hinweis für äusserst zeit, gemäss. Es handelt sich um di« so unverhältniSmässig hohen Trittbretter bet den Eisenbahnwagen, deren Erklimmung für unsere heutige sportgeübte Jugend wohl nur ein Kinderspiel bedeutet, deren Bezwingung aber für ältere Personen gerade zu eine kleine Herkulesarbeit darstellt und überhaupt nur unter Beistand hilfreicher Nebenmenschen ermöglicht werden kann. In den Hanvibalnchöien, falls die Züge neben dem Perron daS erste GleiS benützen, wird der Uebelstand ein wenig gemildert, aber dafür tritt er auf allen anderen Stationen um so empfindlicher hervor. Es ist mir deshalb fast unerklärlich, dass man noch nicht daran dachte, diesem Uebel stand. wenn nicht bei allen Wagen, so doch wenigstens in jedem Zuge bet einem Wagen zu steuern, indem man. wenn «S etwa aus technischen Gründen nicht angeht, die Trittbretter durchweg tiefer herunterreichen zu lassen, nur durch deren Zwischenabstände enger zu halten, wenigstens hie und da eine Klappstufe anzubringen, durch deren Herunterschlaaen eS auch älteren Beinen ermöglicht würde, ohne fremde Beihilfe tn das Wagenabteil zu gelangen. Ich habe zwar schon die Achtzig überschritten, bin aber bis aus die zu geringe Hubkraft meiner körperlichen Untertanen, sonst noch recht gesund und kräftig und gedenke deshalb vor der grossen Reise ins Jenseits früher noch manche irdische Bahnfahrt zu unternehmen, daher eS mich unendlich freuen sollte, mit diesem Notieret und der Abhilfe dieses Uebclstandes zugleich auch «twaS zum Wohle meiner sich in gleicher Lage befindenden Nebenmenschen bei getragen zu haben." — Tein „Notschrei" wird gern wieder, gegeben. Es wäre gewiss zu wünschen, wenn es den Wagen bauern gelänge, einen Weg zu dem von Dir gezeigten Z'ele zu finden. Freilich müsste die von Dir ersehnte Stufcn- gestaltung nicht auf Kosten der Breite der Stufen geben. Denn in der Schmalheit der Stufen, z. B. bei V-Zugs-Wagen ist schon ein Mass erreicht. daS jedes schnelle Ausstctgen aus so einem Wagen unmöglich macht. *** Nichte Bertränen, «46 Pf.« „1. Ich bitte «m Rat wegen einer kalten Tchokoladcspeise. In einer, die ich einmal geaessen. waren immer so feine weisse Schichten, wir Wasfelmasse übereinander. Ich möchte mit dieser gern meinen Mann zu Weihnacht n überraschen. 2. Wie bekomme Ich eine gute Sülze fertig? Meine ist immer zu wässerig dünn. 8. Wie macht man grüne Klösse? 4. Wie bringt man Nnssbaummöbel und echte Türen blank?" — 1. Während man Kakao. Zucker Gewürz nach Geschmack und einen Schuss Rum oder Arrak gut mischt, schmilzt man in einem Topf reichsich Palmin und schüttet dann unter tüchtigem Rühren die Masse hinein. Die Form für den Kuchen wird mit fettdichtem Papier ausgclegt. Dann giesst man (dazu am besten zwei Personen) eine dünne Schicht d-S Breies hinein legt eine Schicht trockene Keks sz. B. Albert) darauf, giesst wieder eine Schisst Brei, legt nieder K>'kK a"s. und sg sort bis zuletzt eine Schicht von dem Kakaobrei die Form füllt. Dann sofort kalistellen, nach Fest werden stürzen. Panier abzieben: fertig! Dein Mann wird lecken! 2. KalbSttissaaNert gut einfachen und nicht zu sehr salzen! S'Nze salzt man aul dem Teller nach. 8. Zwei Kilo gramm rotze Kartoffeln werden geschält und in kaltes Wasser gerieben. Dann werden sie in einem Tuch scharf ausgedrttckt, mit einem asstel Liter kochendes Wasser gel"-Nht. und dann mit einem mftind g-kochten geriebenen Kartoffeln, zwei Kaffeelöffeln Salz und 66 Gramm gerösteten Semmelwürfeln verarbeitet. Koss'-cit 15 Minuten. 4. Beim Drogisten die für die Holzart bestimmte Möbelpolttur kaufen und tüchtig fummer,,' *** Nichte alte Abonnentin. Zu der Dir ge. gebenen Nachricht über die Gehälter der Reichswehr ist zu ergänzen dass von den genannten Gehältern die Ber- pflegungSgelder abgezogen werden, die für den Tag 1,35 Mark betragen. —» Ni«te « nne ». «« Pfg.) ^Stnd dt« solaenden Namen für die Monat« richtig, ober heißt einer oder der andere ander». Sind sie germanischen oder heidnischen Ur sprung»? Januar: Hartung,- Februar: Hornung; Mürz: Lenzing; April: Oster; Mai: Wonnet: Juni: «rächet; Juli: Heuert; August: Ernting; September: Gchetding; Oktober: Gilbbard; November: Rebling: Dezember: Jul. Da» letzte hängt wohl mit dem Julklap zusammen? Was bedeutet wohl Gilbbard «Oktobers. 3. WaS sind Werkstudenten?" — 1. Die Namen der Monate werben in der Tat ost so angegeben, wie Du sie ausführst. Ihre Zusammenstellung tn dieser Form ist neu. lehnt sich aber an die deutschen Monatsnamen an, die Karl der Grosse einzusithren wünschte. Der WeihnachtSmonat wird auch Jul genannt wegen des Julfefte». von dem „Jul. klapp" «der Festlärms nur ein Teil ist. Bet Karl dem Großen heisst er „Heilogmanvtb"r Der „Gilbbard" ist der, in dem die Blätter „gilben", d. h. gelb werden. 2. Ein Werkstudent ist et» Student, der sich die Mittel zu seinem Unterhalt und zu seinem Studium selbst verdient, «»»besondere dadurch, daß er tn den Ferien tn einem industriellen Betriebe «einem Werke« Arbeit verrichtet. *** Nichte Erzgebtralgrtn. „Jech bteh außn Arzgebarg, wuhn omer schun e poor Gahr in Drasden und laas a Deine Zeitung. Hvah, kannste mr »et saah, tn wälcher Buchhauling mr vu» Aiiton Günther senn Liebln ä Blchi kaufen kaa? Mr singe se su garn und hamse dach nätt vlle besann». Hob rächt schienen Dank vurncwag und loh Drsch sei immer rächt gut gieh. Jech glabb. Du verdienstS wärklich. Mr muss sich wunuern. wie gescheit Du bist,- wie Diech de Leit egal ausfraahn!" — Met gutes gebärgscheS Mädel! Dos mit dar Gescheitheit... boS iS gor net wvhr. Ich duh miech bluß ver. stell». Ower wenn Du neer S kleeS Bissel gescheiter wärscht. do wärschte weng Toler-HannS-Tonl sein Liebeln emal in «inner Nutenhaiidlung neigange. De „Ufabank" un esuu sei buch mit Nutn. DaS sei a kenne Bicheln, omer e halbes Dutzend schiene grüße Nutnbicher. Gelct mit svrsch Klafter. Brauchst« Dich bluss nazesatzn ann Klimperkasten un da kannste luS. bläken. ***Fr«tzReuter»Grabstetn. „Lieber Onkel! Bor längerer Zeit wurde im Briefkasten nach dem Herkommen de» folgenden BerseS gefragt. Ich kann Dir Mitteilen, dass er auf Fritz Reuters Grabstein steht und von ihm selbst verfaßt ist. „Der Anfang, das Ende, O Herr, sie sind Dein. Dte Spanne dazwischen. Das Leben, war mein. Und irrt ich im Dunkeln, Und fand mich nicht auS, Bet Dir, Herr, ist Klarheit Und licht ist Dein HauS." - Dies« Grabschrift steht tn der Tat seit 1S10 auf dem Grabdenkmal «nicht „Grabstein"« Fritz Reuter». Sie fand sich tn des Dichters literarischen Nachlass und wurde auf Ver» anlassung der Verwaltung des tn Eisenach gehegten Fritz. Neuter-MuseumS zum Hundertjährigen Geburtstag deS Dichters angebracht. *** E. W. «20 Pfg.s „Würdest Du die Güte haben. Dich »u folgender Hypothese zu äußern? Die Erde ist bekanntlich eine Zentrifuge. Die im Ruhezustand« «absolut« schwersten Körper werden während der Drehung «relativ« leicht, die absolut leichten Körper aber versinken während der Drehung nach der Mitte. Wenn wir also Körper als schwer bezeichnen, so ist dieser Begriff relativ, d. h., auf die Umdrehung der Erde bezogen «Gold absolut leichter als Wasser). Jede Aenderung der Umdrehungsgeschwindigkeit müsst« ein Ber» sinken der Erdoberfläche ins Magma nach sich ziehen. Wenn nun die ursprünglich dünne Erdkruste durch Eruptionen mit Stoffen angereichert würde, die ihrem Gewicht nach nicht dorthin gehören, so müsste das zur Folge haben, daß sich ent- weder die auf dem Magma schwimmende Erdscholle ebenfalls senkt, oder dass sich Differenzen tn der UmdrehungS. geschwindigkett zwischen Magma und Scholle herausbilden. Nun lehrt ein Blick auf dte Weltkarte, daß die europäisch» afrikanische Westküste und dte grönländisch-nord-südamerika« Nische Ostküste annähernd ineinander passen. Wir sehen ein deutliches Abwanüern von Schollen und Schollentetlen nach Westen; besonders deutlich an den Ländern um Ostsee, Adria, Rotem Meer und Persischen Golf, ebenso an Grönland, Bafsinland, Kanada. In Nordschweden hielt der Kontinent wohl wegen vorgeschrittener Abkühlung noch zusammen, da» übrige Schweden löste sich unter Auflockerung Finnlands und drehte sich nach Westen. Die Richtung seiner Gebirge zeigt nach Südwesten «Richtung England«, die Gebirge vom Himalaja an über Kaukasus und Karpathen, dte Dtnartschen Alpen. Apennlnen zeigen nach Nordwesten «Richtung Eng land«. Diese Erdschollen könnten vielleicht auch durch siderischen Einfluss «Mond« nach Westen gezogen worden sein." — Nn. freilich! *** NeffeHanS. s26 Psg.« Man sollte sich mm allem, was man spricht, ein Bild machen. Warum sagt man nicht lieber „Eigentümer" statt „Besitzer"? Einen Stuhl kann man „besitzen", ohne Eigentümer zu sein. Solang« der Bauer auf seinem Kartofsclsack sitzt, ihn also „besitzt", damit ihn niemand stehlen kann, ist er Besitzer. Aber: NittergutS„besitzer"?" — Du hast Deinen Berus noch nicht erkannt, werde Witzblatt- mitarbelter! *** Neffe Hermann. „Neher den Seulenberg bei Pulsnitz hat ein Dichter. Oskar Stern, 1847 ein Gedicht ge schrieben. daS mit folgenden Worten beginnt: „Wie nennt man dort des BergcS luft'ge Zinne, Dte freundlich sendet zu uns ihren Gruß. Die unsre Väter lud zu frommem Sinne. Zu steiler Wallfahrt ruft des Wandrers Fuß?" Ist es Dir wohl möglich, mir die weiteren Zeilen zu nennen, und mir einiges über diesen Dichter zu sagen?" — Das ganze Gedicht konnte nicht erlangt werben. Dem Bergwirt und dem Stadtrat von Pulsnitz, sowie zwei dortigen Ortskunbe. forschcrn, die sämtlich befragt wurden, ist es nicht bekannt. Aber in Königsbrück lebt einer, der das Gedicht hat «Umfang: l2 Strophen«, und der eS Dir persönlich geben wird. Seine Anschrift kannst Du Dir in der Sprechstunde holen. Aber auch dieser und noch andere fragen nach dem Dichter Oskar Stern, der in einer Nachbarstadt von Königsbrück gelebt zu haben scheint. Darum: wer etwas über diesen OSkar Stern weiß, wird gebeten, es dem Onkel mitzuteilen. *** Ntchte B. in G'e «stng. „ES geht die Sage, dass ein indischer Fürst dem Gewinner eines Schachspieles ver» sprachen habe, ihm als Belohnung so viel Weizenkörner zu liefern, als die Ouadratzahl eines leben Feldes seines jede» Feldes der 64 Felder«, beginnend mit zwei Körnern «2. 2' 4, 4- 16. 16-25«. 266- 65 836 usw.« ergibt. Diese Wcizcnmengc wäre derart ungeheuerlich, daß eine Ernte der ganzen Welt, nur aus Weizen bestehend, nicht ausreichen würde, die Schuld zu bezahlen. Heisst eS nun tn der Sage .^UiadratzaHl" oder jeweils dte „doppelte Zahl" eines jeden Feldes?" - Gewöhnlich wird bei Wiedergabe dieser Sage nur von ber „doppelten" der vorigen Zahl, nicht von dem „Quadrate" ge- sprachen. Dte Belohnung soll übrigens dem Erfinder des Schachspieles angeboten worden sein. *** Neffe Telephon. „Wte sind dte PensionSver. hältnisse der Minister in Sachsen geregelt? Ist es wahr, dass erst einer, der sieben Jahre Minister war. Pension vom Mtnistergehalte bezieht?" — Die Pensionen der Minister sind tn Sachsen zuletzt am 2. Juli 1924 in der „Aenderung des Gesetzes über die Dienststellung der Minister" geregelt. Wer nicht mindestens vier Monate Minister war, bezieht ausser dem für seine Amtszeit fälligen Gehalte überhaupt nichts. Wer mindestens vier Monate Minister war, bekommt noch auf drei Monate das Ministergehalt als UebcrgangS- gehalt. Bei einer Amtszeit von längerer Dauer wird auch dte Gewährung des UebergangSgchalteS etwas länger, Pension vom Mtnistergehalt gibt es erst, wenn einer vier Jahre lang Minister war; er erhält bann 2« Prozent des MtutstergeHalleS. War er fünf Jahr« Minister, fo bekommt er »0 Prozent. Kür jede» Jahr mehr wächst die Pension um 3 Prozent, höchsten» aber auf 4V Prozent de» Mtnistergehalte». War temand, bevor er Minister wu- dv Beamter, so erhält er nach seinem U«»scheid«u au» dem Mintsteramte mindestens dte th« au» fetuem Beamte,«Verhältnis zustehenbe Pension. *** dt-a»r»ti». Im April oder Mat erhtelt ich eine Broschüre vom Stadtrat IBetriebSamt« zugesanbt. tn der auch Preisrätsel enthalte» waren. Dte Lösung habe ich ringeschtckt. ich -ad« aber nie'etwa» über die Verteilung ber Preise gehört oder gelesen. Wir kommt daS? 2. J-sst man Fisch mit Messer und Gabel oder nur mit der Eia'iel?" — 1. Die Glücklichen, die bet der Auslosung ber Preise etiva» gewonnen habe», sind vom Betriebsamte benachrichtigt worden. Etwa tm August ist auch darüber eine Notiz tn den Zeitungen er. schienen. 2. Erkochten, gebratenen oder gebackenen Fisch isst man. wenn keine Fischbestecke auS besonderem Metall «nicht Stahl« vorhanden sind, nur mit der 6>)abel. Geräucherte oder marinierte oder rohe Fische «z. B. Matjeshering« kann man unbedenklich mit Meller und Gabel zerkleinern, da ihr Ge. schmack von der Berührung mit Stahl nicht beeinflußt wird. *** N t ch te O-m a. <1 M.« ,1. Mein Sohn behauptet, in Holland würden dte Kinder erst Im vierzehnten Lebensjahre getauft. Ich kann mir das nicht denken. Darf ich Dich um Deine Meinung bitten? 3. Der Vater will durchaus allein bestimmen, wann er sein Kind taufen lasten will. Hat die junge Mutter nicht auch das Recht, mitzubesttmmen?" — 1. In Holland ist durchaus auch wie bet uns die Ktnbertaufe das Allgemetngültige. Bielletcht bat Dein Sohn zufällig beobachtet, daß Angehörige der Mennonitischen GlanbenSgesellschast. die tn Holland noch sehr grossen Anhang hat. die Taufe an Erwach, senen vornehmen. Da» tun übrigen» auch Baptisten und teil, weise auch dte Quäker Englands und der Bereinigten Staaten, Ob diese tn Holland vertreten sind, kann nicht gesagt werden. Baptisten- und Mennonitentausen an Erwachsenen kommen auch bei uns vor. 2. Wie tn allen dte Familie bctresfenden Angelegenheiten, tn der gesamten Kindererziehung, hat natilr. lich auch in der Festsetzung de» Taustermin» der Vater da» „Recht". Rechtlich hat die Mutter nicht» zu bestimmen. Ader e» wird wohl tn weitaus den meisten Fällen so sein, baß beide Eltern sich über solche Dinge einigen, Gut -ureden hilft doch meisten». *** Eine literarische Nichte. „OES nmrbe «e«. ltch tn Deiner Zeitung ein „Geistermanuskript Ludwig UhlandS" erwähnt. Da ich okkultistisch sehr interessiert bin, wüßte ich gern, was e» damit für eine Bewandtnis hat. 2. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir den Text de» bekannten „It i» » lang to P,pn«ri»i7 . . ." Mitteilen könntest. Ist da» eigentlich ein englischer „Schlager" oder mehr eine Art Volkslied? 8. Könntest Du vielleicht auch den Verlag der kürzlich besprochenen Monatsschrift „Die schöne Frau" an- geben?" — 1. Nun . . . ganz gewiss ist Ludwig UhlandS «Seist tn da» Medium Hineingefahre» und hat sich mit Hilfe eine» Gedichte» wieder aus ihm entfernt. Wie kann man daran zweifeln? 2. DaS englische Lied ist eine Art zum BolkSliede geworbenen Schlager». Jeder Musikalienhändler kann e» Dir besorgen. Ter Onkel hat kein Interesse daran, e» ab- zudrncken. Er trägt auch keinen Trench-coat. das ist nämlich der Gchützengrabenmantel der englischen Offiziere. 8. Auch daS sagt Dir am besten der Buchhändler. »** Neffe in B. «88 Pf.« „Ich übernehme am I.Jc»- nuar die Bewirtschaftung eines Werkheime». Irgendwo habe ich mal einen hübschen Spruch gelesen, tn dem die Gäste z« anständigem Benehmen ermahnt wurden. Aber ich weiß nicht mehr, wo da» war. Kannst Du mir so etwa» verschaffen?" — Da frag' doch mal bei dem Bewirtschafter des Bcamtenhetm» ber Dresdner Pvlizeikascrne tn der Königsbrttcker Straße an. Vielleicht gestattet der, dass Du seinen Ber» benutzst. Er heißt: „Mein Freund, halt ein — Ein Heim soll » sein. Und nicht, bedenke» Eine wüste Schenke. Benimm Dich genau, AIS ob Deine Frau Hier schalte und walte! Du kennst Deine Alte!" *** Neffe Laurenz. „Bist Du in der Lage zu sagen, wo da» Wort „Hochstapler" herkommt?" — In der Gauner sprache de» 17. Jahrhundert» kommt da» Wort „Gtabuler" vor. ES bedeutet „Brotsammler" oder „Bettler". Ein Hoch stapler ist also einer, der großzügig „tn hohem Stil" seine» Lebensunterhalt durch Stehlen und Betteln erwirbt. *** „D e r h o h n t e b e l n." Zu diesem im Briefkasten mehr, fach erwähnten Wort teilt ein aufmerksamer Leser «inen inter essanten Fund mit, den er gemacht hat. In den General- arttkeln von 1880, erlassen vom Kurfürsten Bater August, wird den Pfarrern unter anderem verboten, -n „hohlltppeln". DaS soll heißen, „leeres, fades Geschwätz zu führen". Sicher sei da» Wort „hohniebeln" daran» entstanden. Das kann wohl sein! HelratSsehnsnchtSecke I« b>e«c, Heccaialehnsuchisecke will Onkel Schnürte nur dte Wünsche seiner Nichten «ub Nellen zum Ausdruck bringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmen dt« hteraul eingehenden Briete an drei« ivetlerzuteiien. Wer mt, deu HetraiSlusitgen tn Briefwechsel zu trecen wünscht, wird gebecrn. sich de» AnzetgentetlS unlere» Blatte« zu bedienen. Nicht« «der, «, M.t sucht «Ine» Neben, guten Menschen bl» Mltte 40, der dt« Natur lieben muß und Sinn für alle» Schöne und Gute haben soll, zum Ausbau «tner echten deutschen, trauten Häus lichkeit. Da st« ein eigene» Geschäft hat, möchte er ihr auch darin eine Stütze sein, um dann später darin vielleicht seine ganze Kraft einsetzen zu können. — Nichte Ilse tbv Psg.), Sä, klein, zierlich, hellblonder Bubilopf, berusStättg tm Haushalt, heiter, kinderlieb, sparsam und bescheiden, mit WäschcauSstattung, die auch Wohnung mit Möbeln belchassen kann, sucht soliden, gesunden Ehemann bis 85, in gesicherter Position, auch Witwer mit Kind. — Nichte Froh, natur <80 Pfg.s, von gutem Aussehen, berusStätlg, vorzügliche HauSsrau, «tt otelselttgen Interessen un» Freude an behaglicher Häuslichkeit, möchte gern einem ztelbewustten Manne, nicht unter 8«, Kameradin In weitestem Sinn« sein. Witwer mit Sind angenehm.— Nichten GeburtStagSwunsch «> M.s, ZwillingSschw.-stern, 27. solide, wirtschaftlich«, sparsame und sehr geschickte Landktnder» ohne Bubikopf, seit Jahren tn der Stadt tätig, suchen einfache, treue LebenSlameraden, gleichgültig von welchem Beruf, die sich nach einer trauten Häuslichkeit an der Seite einer lieben Frau sehnen. AuS- stattung und etwa» Moo« vorhanden. — Nichte WethnachtS- wunschL. <l M.», 50, Witwe ohne «nharig, jugendlich«, srtschc Er- scheinung, gesund häuslich und wirtschaftlich, sehnt sich nach einem lieben Manne von edlem Eharakter, den sie tm traulichen Helm mlt ihrer ganzen aufopfernden Liebe betreuen würde. Ihr Wunsch wäre «In mittlerer Beamter tn gleichem Alter. — Nichte Gold blond <W Pfg.s, M, au« bürgerlicher Familie, solid und wtrtsclmft» ltch, kann einen Haushalt tadellos führen, hat liebevollen Eharaltcr und Sinn für alle» Gute und Schön« und sehnt sich nach einem eigenen Heim. Sie wünscht lieben, treuen Neffen tn gesicherter Lebensstellung. Für Ausstattung wird gesorgt. Wohnung ist eventuell vorhanden. — Nesse Paul I «->0 Psg.«, 2«, Landwirt, selbständig, gut situiert, angenehmes Aeutzcre, lucht passende Leben», gesährttn bt» 28, Bubikopf bevorzugt, von vollschlanker Erscheinung und heiterem, sonnigem Gemüt. Etwa» Vermögen erwünscht, doch nicht Bedingung. — Nichte GeburtStagSwunsch «40 Psg.«, 28, anspruchslose«,-wirtschaftlich.» Mädel mit ossenem, natürlichem Wesen, au» bester Familie, wünscht treuen, lieben Mann zum LebrnSkameraden. Ihr Wunsch ist ein höherer Beamter, Akademiker oder besserer Kaufmann bi» 4N. Später erhält sie hübsche« Erbe und ein schönes Grundstück als Einzige. — Nichte Eva-Marte s4N Psg.», 28, schlank, bescheiden, sehr häuslich, an jede Arbeit ge» wöhnt, sehnt sich nach einer trauten HäuSltchlett und möchte gern einem Pfarrer oder Arzt aus dem Lande eine treue Lebensgefährtin sein. Sie stammt au« einer Akademikcrsamille ans dem Lande und versteht, sehr gut mit Land und Leuten »mnigehcn. Sie bekommt später schönen elterlichen Besitz. Der Erwünschte kann bt» 42 sein. M Se. Kl,u«n»oft» Sie. »I
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite