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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927030701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-07
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1927
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Nr. 110 Se!k« Z Mouk-L r. März isrr — vre»d«er Nachrlchk» — OerUtches und Sächsisches. Die Zusamme»I»tz«ng d»r lachsische« DttAipItnarkammer. DK »« »usamm«»a«setzlcn DUztpUnarg« richte. »er«, >«t»dar»er bi» -um Winter ISS» gevt. weise» folgend« Au- Kvunensetzung aus: ^ Dts-iplinarkammer. Vorsitzender: Dr. Üblich. Ministerialrat Ministerium Oer Justiz»: stellvertretender Vorsitzender: Dr. v r UN st.Oder. reaterungSrat Ministerium de» Innern». Mitglieder: Für Dlsziplinarunlersuchungen gegen StaatS-iener: Hartz sch, RegterungSamtmann lKreishauptmannschast Dresden»; Jnngn icktl. Oderpfleger lSandeSanstnlt Donnenstein»: Dr. Knüpfer. Ministerialrat iFinonzmtntstrrinm); Geyfert. SandgerichtSdirektor lvan-gertcht DreSbcn); Dr. v. Ztmm « r- « ann. Ministerialrat Ministerium für Boikddildung». Stell, vertretend« VNtglivder: Men de, Kanzlcloberassistent sFinanzmindsterinm): Dr. Thust. ÄmtSgerichtSrat (Amt», gericht Dresden». D i s z > p l i n a r h o f. Vorsitzender: Dr. MannSfeld. Präsident de» Over. landeSgerlchtS; stellvertretender Vorsitzender: Dr. Hofman ». SenatSprüsident lOderlandeSgericht». Mitglieder: Für Disztplinaruntersuchungen »egen Staatsdiener: Biebrach, Re-terung-rat lArbeits- und WoblsahrtSministerium»; Bür. »er. Justizamtmann iAmtSgerlcht Dresden»; Dettloff, Polizeibauptwachtmeister iPoltzetpräsid. Dresden»; Schäfer, OberregterungSrat Ministerium des Innern»; Dr. Schett- ler. Ministerialrat iMinisterium deS Innern»; Dr. Sch u l » e. .Leiter der SlaalSkanzlet und Ministerialdirektor im Ministerium des Innern; Dr. Thierbach. Regierung», rat iGtaatSkanzlei». Stellvertretende Mitglieder: Brandt. Vichungsdirektor (Dresden); Dtetzschold. Botemneister (Finanzministerium»; MattheS, Polizeimasor (Polizei präsidium Dresden). Reicksragrrna der Sochschuigruppe« -er Deutschen Dolkspatiet. Die in Freiberg vom 4. bi» 7. Mär» stattsiindend« AeichStagung der Hochschulgruppen der Deutschen BES. Partei begann am Freitag mit einer tnossiziellen Besprechung. Der Abend vereinte die Teilnehmer zu einer Begrüßung», seier, zu der eine stattliche Anzahl Besucher erschienen war. Reben den Vertretern der meisten Hochschulgruppen ganz Deutschlands nahmen zahlreiche Mitglieder de» OrtSverein» Fretberg an der Veranstaltung teil. In seiner Begrüßung» ansprache wie» Land. ing. Burkhardt darauf hin. baß die Zeiten vorbei seien, in denen der Student dem politischen Leben fremd gegenüber stand. Heute gelte eS, jeden zum StaatSbewußtscin zu erziehen: seder müsse sich durch Arbeit und praktisches Studium mit dem Sinn und Wesen d«S Staate» vertraut machen. Die Arbeit gelte dem alten Deutschland, das wir lieben, und dem neuen Deutschland, für das wir leben. Professor Hoffmann, Freiberg, bezeichnet« e« als de» Ginn des Liberalismus, sich dem Staate, ganz gleich, ob er erfreulich oder unerfreulich sei, zur Verfügung zu stellen. ES gelte, den Staat zu schassen, der für alle da sei. Man dürfe sich den Glauben an den Staat nicht nehmen lassen. Berghauptmaiin Herold. Fretbcrg. begrübt« die Tr- schienen«» im Namen des OrtSvereinS Fretberg. Reichs, dahnrat W. Hartwig. Dresden, hieß die Tagung auf sächsischem Boden im Namen des Vorstände» deS Wahlkreises, «er allem des durch Krankheit am Erscheinen verhinderten StaatSministerS a. D. Heinze. willkommen. Redner wieS anschließend darauf hin. daß die sächsische Grenze nicht die Grenze deS Deutschtums sei. daß vielmehr jenseits der Grenz« noch 814 Millionen Deutsche lebten. Wen« auch das heutige Geschlecht angesichts des verlorenen Krieges und deS Zusammenbruches in der Geschichte schlecht abschneiden werde, so werde doch die bis »um letzten Atemzuge im Felde be. wiesen« Pflichterfüllung den kommenden Geschlechter« ein Ansporn sein und bleiben. Generalsekretär Husen, Berlin, überbrachte die Grüße des Parteiführers Dr. Stresemann» dessen Herz jederzeit für di« Hochschulbewegung der Volks. Partei geschlagen habe. Al» letzter Redner sprach LandtagS- obgeoroncter Dr. Pinkerneil. Am Sonnabend begannen die arbeitsreichen Tagungen. Dr Walter Zimmermann, Berlin, behandelte das Thema: »Die studentische Außenpolitik" und Dr. Kurt Göpel sprach über: »Die hochschulpolittsche Lage". Zu die se» Veranstaltungen hatten nur die Vertreter der Hochschul, gruppen Zutritt. Nach einer Führung durch Freiberg vereint« «in Fest, abenddeS OrtSvereinS Frciberg die Tagungsteilnehmer und Gäste Im kleinen Saale vom Bayrischen Garten. Die Anzahl der vertretenen Hochschulen.Deutschlands batte sich bis zum Sonnabend abend auf dreißig erhöht. Im Namen de» OrtS. Vereins Fretbcrg entbot Akadcmieprofessor Dr. Hossmann allen Anwesenden In einem treudentschen Glückauf einen her», lichen Willkommengruß, der im besonderen auch dem Staats- Ae zukunftsausgaben der Deutschen Bollspartei. Weiterentwicklung -er Ideen -es National- lweralismus. DK Deutsche BolkSpartei. Wahlkreis»«rbanb Oftfachse« und OrtSverein Dresden, hielt aw Sonntagmittag tm Christ lichen VereinShause «in« Feier zum Andenken an die vor 60 Jahre« erfolgt« Gründung der Nationalliberalen Partei. Nack einem Orgelvorspiel von Kantor Svtzschke trug Elisa Stünzner von der StaatSoper, am Flügel be- gleitet von Solorepetitor Wnrmser, vier Lieber von Franz Schubert vor — eine ganz erstklassige Leistung. Nach dieser künstlerischen Einleitung ergriff Direktor Dr. R. Schneider, M. d. R.. daS Wort zu seiner Gedenkrede, die folgenden Jirhali hatte: Au» nationaler Zersplitterung rang sich Mitte de» ver. gangenen Jahrhundert» der Gedanke eine» nationalen und zugleich liberalen Zusammenschlusses empor. Bennigsen, -er aus dem hannoverschen Staatsdienst« nuSIchedden mußte und der so tleinstaatltche Reaktion der schlimmsten Art hatte kennen lerne», gründete l85V den Nationalverein aus dem Gedanken der Gegnerschaft gegen die inner« Reaktion und dem de» Zusammenschlußes der deutschen Einzelstaaten. 1867 kam dann di« Nationalltberale Partei zustande, die Partei Bismarck- bis 1876, mit der er besonders die großen Wtrtschaftsgesetz« schuf, eine grundlegend« Arbeit, die Welt- krieg und Nachkriegszeit Überstand. Aus der Nationalltbe. raten Partei ist dt« Deutsche BolkSpartei hervor, gegangen, di« gewillt ist, an den alte« Idealen »Einigkeit und Recht und Freiheit" heute so wie damals sestzuhaiten und föderalistische Bestrebungen in ihre Schranken zurück,»» weisen. Schon finanzielle vedenken müßten daraus hin- weisen, daß die kleinen Staaten überlebt sind. Provinzial- lanbtag« konnten das beraten. waS jetzt der preußische, der sächsische, der thüringische Landtag als selbständige Or-rani- sattonen beraten. Der deutsche Etnheitsgedanke hat heute genau noch so um seine Durchsetzung zu kämpfen, wie um die Milt« be» verflossenen Jahrhundert». Nicht Zentralismus, aber UnitartSmnSi mutz bk Losung der BolkSpartei sein. Der Redner wie» in diesem Zusammenhänge auf den gegenwärtigen Kampf zwischen Hamburg und Preußen hin und betonte, daß «» etn- fach kümmerlich sei. wenn die für die deutsche Wirtschaft Io unenidltch wichtig« Hafenstadt Hamburg vergeblich um etn paar Stückchen Lande» kämpfen müsse. Hamburg dürfe auf keine« Kall unter den AuSwirbunsen de» PartikulartSmuS leiden. von den Partikularisten. s» führte Dr. Schneider weiter au», ist der Weg nicht weit zu denen, die einem Reichs» konkordat zuneigen. Es sind Bestrebungen im Gang«, die Freiheit der Schuie der kirchlichen Oberaufsicht zu unter- stelle», nachdem va»er» mit der Kurie »in «onkorbai ab- geschlossen hat. Dirk Bestrebungen wirb die BolkSpartei au» ihrer liberalen Einstellung heraus mit Nachdruck be kämpfen. Der bayrische Staat bars, so bestimmt da» bayrische Konkordat, keinen Lehrer mit der Erteilung de» ReligionS- unterrichte» beauftragen, der der Kirche nicht genehm ist. Darüber hinaus kann aber die Kirche die Entfernung eines Lehrers, sei eö an einer Volks», einer Mittelschule oder simar an einer Hochschule, verlangen. der. ganz gleich, in welchem Unterrichtsfach, etwa» lehrt, was das Mißfallen der Kirche erregt. Daß die Schute Sache des Staates bleiben muß. hat die Volkspartei immer wieder erklärt, und sie hofft, in dieser Beziehung in der T-eutschnationalen Volkspartet einen Bundesgenossen zu haben, wo sich ebenfalls starke Opposition gegen den Gedanken eines RetchskonkordatS geltend gemacht hat. Wir brauchen um der deutschen Einigkeit wtlle« -te Freiheit der Schulen, denn würden die Schulen den Kon fessionen unterstellt werden, so müßte das eine gefährliche Vertiefung der konfessionellen Gegensätze innerhalb -es -eutfchen Volkes nach sich ziehen. Der Liberalismus kämpft aber auch für Wirtschaft- iiche Freiheit und ist darum etn Gegner der großen Trusts, die die Freiheit des einzelnen tyrannisieren und schließlich in ihrem Machtstreben auch vor Parlament und Regierungen nicht Halt machen. Liberalismus ist nicht Demo kratie und nicht Herrschaft der Maste, die nicht führen kann, sondern geführt werden muß. Liberalismus will wahre Dtaatsgestnnung und verwirft darum die Atomlsieruna des politischen Lebens durch Bildung kleiner und kleinster Gruppen, die nur einseitige Sonder, und StandcStnteresten vertreten wollen. Aber auch nach außen hin kämpft die BolkSpartei um Einigkeit und Freiheit, und so ist ihr nächstes Ziel die Räumung der gegcruvärtlg noch immer von feindlichen Truppen besetzten deutschen Gebiete an Rhein und Saar, Besserung der Lage der Deutschen in Südtirol, in der Tichecho-Slowakci und überall wo Deutsche als Minderheiten unter fremder Herrschaft leben müssen und wo man ihnen das Delbstbestimmungsrecht schnöde vorenthält. In der Linie dieser Politik liegt auch der Anschluß Deutsch-Oester- rcichS an das Deutsche Reich. Schrittweise ist die Strese- mannsche Außenpolitik auf diesem Wege vorwärts gekommen. Dieser Weg wird weiter beschulten werden müssen, wenn wir zum Ziele kommen wollen, unter der nationalen und zu gleich liberalen Devise: Einigkeit und Recht und Freiheit. Die Rede Dr. Schneiders, die also weniger einen hist», rischen Rückblick als vielmehr ein« Programmsetzung für Augenblicks, und Zukunftsgusgaben der Volkspartei alS der Nachfolgerin und Erbin der Nattonallibcralen Partei gab, klang aus in das Deutschland. Lied. Ein Orgellkachsptal schloß die würdig verlaufene Gedenkfeier ab. sekretär Kempkes Berlin, galt. Weiterhin dankte Dr. Pinkerneil. Berlin, den Freiberger Damen und Herren, die diese Hochschultagung in Fretberg ermöglicht hatten. Was solle diese Hochschulbewegung? Wem habe man bisher die politische Erziehung der akademischen Jugend überlassen? Nicht den Professoren, nicht den Korporationen! Die Politik sei ein Zufall, eine Neigung. Die Auswahl der Führer müsse aber erzogen werden. Es sei heute schon schwer, bei der Aus. Heilung der Listen den Akademiker unterzubringen. Aka- demikerfragen seien nicht Klassenfragen. Ein großer Teil der Akademiker gehöre seiner finanziellen Lage nach heute zum Teil schon nicht mehr zum Mittelstand. Die Hochschulbewegung sei keine Massenbewegung. Eine Auslese unter den jungen Studierenden sei zn treffen, im Sinne der Partei habe deren politische Schulung zu erfolgen. Diese Aiislese der Jung. Akademiker solle aber nicht allenthalben deren politische Bin dung bedeuten. Bon dem Vorhandensein einer starken Aka- demIker-Gruppe werde schließlich auch die Existenz der Partei abhängen. Hierauf wurde folgender Drahtgrub an NeichSminister Dr. Stresemann nach Genf gesandt: Die dritte Reichstagung der Hochschulgruppe der Deut schen BolkSpartei grüßt in herzlichem Gedenken den Führer. In einer für die Hochschul, und Akademiker-Politik der Partei entscheidenden Stunde geloben wir das Festhalten am liberalen Gedanken und treue Gefolgschaft. — Pinkrr- »eil. Burkhardt, Hoffman». Mit Frohsinn in Wort und Schrift, sowie mit Tanz wurde dieser Festabend beschlossen. Am Sonntag fand vormittags die ordentliche Voll Versammlung deS ReichSauSschnsseS der Hochschulgruvven statt Die Tagesordnung hierfür lautete: Geschäftsberichte, An nähme der Satzungen, Anträge, Wahlen. Nachmittags war Fortsetzung der Aussprache über die Referate deS Sonn abends. Und hiermit hatte auch dieser arbeitsreiche Tag sein Ende gesunden. Der Montag ist wiederum vollbesetzt durch Borträge, so wie abends durch eine große öffentliche Kundgebung. Sachsen ist mit seiner Las Palmas ein- ketten einer konsequenten Dererbungstheorie, wie st« hier — keineswegs mit moralischer und wissenschaftlicher Berechtigung — »erfochten wird, übertüncht, so würbe wohl die Wirkung aus die festlich gestimmte Hörerschaft noch quälender gewesen sei». Grethe Volckmar und Bruno Decarli vom Schauspielhaus setzten mit bewundernswerter Hingabe ihr großes Können und ihre ganze Seele für Schönherr und sein Werk ein. so baß eS nach einer langen Pause erschütterten Stillschweigens schließlich doch noch zu einer warmen Beifalls Huldigung kam. die allerdings wohl ausschließlich den beiden Darstellern galt. Den aus der Brust lastenden Alp vermochten aber doch erst die alSbald folgenden versöhnlichen und balsamisch heilsamen Klänge eines Haydnschen Stretch- quartettS (Werk 76. Nr. S. D-Dur) zu benehmen, das von den Herren Konzertmeister Prof Värtick. Kammervirtuosen Nokohl und Schilling und Kammermusiker Wunder- ltchin bekannter Meisterschaft auSgcftthrt wurde. Die voran», gegangene Teestunde war durch d"s von den Herren W. Roth lVioline). D. K l e b e r lEello) und H. Schaefer (Klavier) gebildete Trio durch kunstbeschwlngt« Unterhaltung»» mustk verschönt worden. —ck- s Felix Steinböck vom Dresdner Schauspielhaus gab «inen Vortragsabend im Harmoniesaal, den seine Ver rhrer und Verehrerinnen von der Bühne her füllten. Stet« böck ist — wie könnte eS anders sein! — auch am VortragSttsch mehr Schauspieler als Sprecher, Virtuos auf seinem welchen, ergiebigen Sprachlnstrument, Enthusiast des Worte» und deS Gefühls Nein musikalisch ersaßt er die Dichtung, läßt sie auf und abschwcllen nach Höhe und Tiefe, Kraft und Zartheit und schwelgt zur Lust der Hörer in den verschiedenen Registern seines Organs Dieser melodisch« Reiz über- schleirrt die Plastik der dichterischen Formen und verschletft die Struktur des Gedanklichen. So mußt« Schiller» Gedicht »Die Ideale" um feine platonische Klarheit -er Idee kom men und in Gcfühlswclchhett ertrinken. So entbehrte auch Goethes „Paria" sfiir die schauspielerische Sprechweise kein günstige» Gedicht) der epischen, legendenhaften Bildhaftigkeit. In Andrö Gide» Dichtung „Die Rückkehr de» verlorenen SohneS". die uns Rilke cingc-eutscht hat, kam die -talogische Form der Empfindungswetfe de» Sprecher» besonder» «nt. gegen, der hier auch die angemessensten Wirkungen erreichte Und viel Inniges gas Eine Kanzone von Michelangelo und OScar Wildes „Ballade vom Zuchthaus zu Rea-ing" be schlossen das literarisch ehrgeizige Programm. Man kann »war auch Wil-eS Ballade mit aufloderndcr Flamm« d«S Ge. fühl» und streckenwclscr lyrischer Weichheit sprechen, aber der lo« her Bolksballa-c und -a» säst sachliche Erlehut» be» Dichters erfordern vom Stil -eS Gedichtes her gesehen eine ganz andere Strenge und Plastik des Vortrags. Sache des Schauspielers ist eS jedoch, Hinzureißen, und das gelang Felix Steinböck hier wie am ganzen Abend. Er erntete rauschenden Beifall. r. 2. s I« »er Galerk Arnold wird die Reihe der Sonder auSstellungen Dresdner Künstler mit Gemälden von Robert F. A. Scholtz fortgesetzt. Die Eröffnung fand am Sonntagoormittag vor geladenen Gästen statt. Professor Walter Bachmann spielte zu Ehren des Komponisten Her mann Scholtz, -e» Vaters von Robert Scholtz. -te Passacaglia in D-Moll. Die Ausstellung umfaßt etwa SO Gemälde, dazu Aquarell« und Graphisches. ES sind Landschaften aus Heimat und Fremde sOberschlesten, Schweiz. Italien. Nordafrika) und Bildnisse, darunter baS beS BaterS des Maler», in einer leucht kräftigen impressionistischen Malerei, über -t« noch näher zu berichten ist. 2. s Sächsische LanbeSbibliotheL Im November vorigen Jahre» wurde der ungedruckt« Nachlaß -es am 8. November l906 verstorbenen Dichter» und Schriftsteller» Wolfgang Kirchbach -er Sächsischen Ändesbibilothek zu dauernder Verwahrung übergeben. Bor kurzem ««lang es nun, dazu auch noch Kirchbachs ansehnliche, über 5S00 Nummern zählende, wohlgeordnete Brtefsamnilnng zu erwerben, vertreten stnd tn der Sammlung, um nur einige wenige von den mehr als lim vrtefschretbern zu nennen: Kerbt,«and AvenariuS, WIl Helm Bölsche, Michael Georg Eonrad, Eduard Engel, Karl Emll Franzos Martin Greif, Eduard v. Hartmann, Paul Heyse, Paul Lindau, Wilhelm v. Polenz, Rudolf Steiner» Bruno Wtlle u. a. s Ausstellung Enrvpäische» Knnsigewerbe 1827 s« Leipzig. Sonntag mittag wurde durch Oberbürgermeister Dr. Rothe in Leipzig die Ausstellung „Europäisches Kunst- gewerbe lv27" s» Anwesenheit von Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden eröffnet. Die AuSstelluna bietet eine repräsentative Auswahl der besten kunstgewerblichen Er. zeugntsie der europäischen Länder und gibt ein lehrreiches Bild von dem Stand de» modernen Kunstgewerbes Die Aus. tellungen jeden Lande» sind in einem besonderen Saale ein- hettltch zusammengefaßt. s Ein »ener Tizian in Wie« entdeckt In der Wiener Galerie St. LucaS wurde «ist neuer Tizian entdeckt. Dieses Bild stellte auf dem internationalen Markt einen Wert von 200 OM Mark bar. Dieser zuletzt entdeckte Tizian, der etwa Madonna mit Buch" heißen wird, dürfte vom Meister um da» Jahr 1510 gemalt worden sein. — König Friedrich August von ältesten Tochter zur Erholung in getroffen. — Wechsel im polnische« Konsulat Leipzig. Der bisherige Letter des Konsulats der polnischen Republik in Leipzig. Generalkonsul Titus Zbyszewski, wurde mit dem iS. März von der polnischen Negierung abberuse» und mit der Leitung deS Generalkonsulats der polniscl-en Republik für Palästina. Syrien und Irak in Jerusalem betraut. Zum Leiter des polnischen Konsulats in Leipzig wurde Generalkonsul Dr. Georg Adamktewtcz ernannt, der sein Amt am iS. März übernimmt. — Die neue Eisenbahnlinie Wurzen—Eilenbnr« eröffnet. Am Heuligen 7. März wird -er restliche Teil der Ncuba-ulinte Wurzen—Eilenburg von Zisch epa-Ho Hb urg bis Ellenburg für den Wagenladungs-Verkehr mit den Bahnhöfen Coli- men-Böhlitz und Thallwitz in Betrieb aenommen. — Keine neuen L.Klaffen der MSdchcnberussschule«. Infolge der großen Zahl der Anmeldungen zu den 6-Klassen der MädchenberusSschulen lmit 30 Wocheiistundcn im i. und 10 Wochenstunden im 2. Schulsahr) für Ostern 1027 hatte das Beztrksschulamt beim Ministerium für Volksbildung bi« Bildung von 10 neuen L-Klassen beantragt. Diese neuen Klassen sind vom Ministerium für Volksbildung abgelchnt worden. Da eine restlose Aufnahme der angemeldctcn Schülerinnen in die bestehenden L-Klassen unmöglich ist. muß eine Anzahl Schülerinnen in die 6-Klassen der Berufsschulen mit dreijährigem Lehrgang vermiesen werden. — Rachtwageunmleitnng vom 7. bis mit 10. März von 1 btv S Uhr nachtS: Linien 6 und 10 in beiden Richtungen über Augustusbrücke: Linie 2 in beiden Richtungen über Wettiner- straße. — Wegen schwerer Unterschlaguna im Amte batte sich der 47 Jahre alte Obcrstadtstraßcnmcistcr Artur Julius Garten vor dem Schöffengericht Dresden zu verantworten. Der An geklagte, zu dessen Dlcnstoblicgcnheitcn auch der Verkauf des sogenannten Straßenkehrichts gehörte, wurde beschuldigt, in verschiedenen Fälle» bei derartigen Veräußerungen in die eigenen Taschen gearbeitet zu haben. Um diese Unregel mäßigkeiten zu verdecken, fertigte er unrichtige Aufstellungen an. In der Verhandlung bestritt der Angeklagte nachdrllckltchst jede strafbare Handlung. Der StaatSaiiwait hielt 'hm aber vor. daß sowohl vor dem Ratödczernentcn wie auch vor dem Untersuchungsrichter umfangreiche Geständnisse abg.legt worden seien. Da Garten als Vorgesetzter in besonderer Vertrauensstellung befindlich gehandelt und es bei seinen Einkünften auch nicht nötig' qehabt hatte, solche Unregel- -äs i zu begehen, beantragte der Anklagevertreter eine empfindliche Bestrafung. DaS Urteil lautete daher wegen Vergehens und Verbrechens nach den 88 3S0 und 8S1 des StGB, aus ackt Monate Gefängnis mit der Begrün dung. daß hier ein grober Vertrauensbruch begangen worden sei. — Der Lalevbvvd der DrinitatiSgemelnde veranstaltete unter der Leitung des Studienrates Stolze einen Interegantcn Abend. Zur Einleitung sprach v vlanckmeifter Oder da« Evangelium I» Spanten von MatamaroS bis Fritz Fltedncr und seine Söhn«. Dann schilderte Studienrat Dr. Paul Müller seine Nelke durch Spanien und Marokko. In vielen prächtigen Lichtbildern nach eigenen Aus nahmen und in gen>andtem. freiem Vortrag« führte er seinen zahl reichen Zuhörern viel« Landschaft«» vor. dt« Gralsburg, den Monb- serrat, di« Nischensriedhöf«. dl« Hüklcnivoliniingen der armen Be völkerung. die Wunder der arabischen Baukunst, die Alhambra mit Ihren prächtigen Höfen und Sorlilgbrnnnen. Herrliche Palmcnhaln« wechselten mit romantisch gelegenen Gebirnsstädichen und Strasse,,- btldern ab. Abstecher nach den Balearen und nach Eeuta und ketnan brachten Bilder von großer Anschaulichkeit. Den Schluß bildeten Darstellungen von Sttcrkämpsen. Dr. Müller verstand eS. das Be zeichnende In Land und Bevölkerung hervorzuhebcn. Er hat di« ausgetretenen Touristenvfade tn Spanien vermieden und überall daS Wesentlich« und Typische ersaßt, so die hohen römischen Nauä- dukte, das Leben In den engen Straßen der Städte, die maurischen Denkmäler. Reicher, verdienter Beifall belphnte den Vortragenden. Ois bswLkflsn I^lRtE-^loctsIIs M«»« »OK» 4-20 ^»s BI», »o» S'SO f-s »><»n uns a»«odio»»«u «okok «d 0r«»ck«n livksrdne -sisänss »ilotonKllgsn-kssivllllvlillfl m. b. n. 4u»»t»llung»- linck v»fk«uk«r»umar l.iMleh»u»1r. LS — fiwspt. MSI MSI KvparvtuevtvrßvtüN» unck Dsilviagvr: 2Mieß»u«s Sir. 44 — fymspt 41SI3. <1113
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