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Bautzener Nachrichten : 04.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-190503040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19050304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19050304
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-04
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 04.03.1905
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interimistisch daS Giolitti hat ein andauernd ungünstiges ist, wird Tittoni Ministerium des Innern übernehmen, schweres organisches Leiden. Hrnukret» * Paris. 2. März" Die Schiedsgrrichtsgruppe des Parlaments nahm einstimmig einen Beschluß an, wonach die erste Anwendung der internationalen Kommissionen anläßlich des ernsten Zwischenfalls bei Hull als ein wirk licher Fortschritts bezeichnet wird. Die auf gütlichem Wege erfolgte Lösung der Frage beweise, welche Dienste den Regierungen und Böllern infolge des Inkrafttretens des Haager Abkommens erwiesen werden können. — Der Depu tierte Berthoulat brachte in der Kammer eine Vorlage ein, durch welche die Regierung aufgefordert wird, während der Osterferien von den kommunalen und Verwaltungs- Regiment und zum ersten Garde Dragoner Regiment und nahm beim OssizterkorpS des letztere» Regiments das Früh, stück ein. — Gestern abend war der Kaiser einer Einladung des Kommandienndrn Generals des 3. Armeekorps, Ge nerals der Infanterie v. Bülow, zum Diner gefolgt. — * Die „N. A. Z." meldet, der Reichskanzler Graf von Bülow empfing gestern den Bürgermeister Altenberg von Memel zu einer Besprechung in Sachen des in Meme zu errichtenden Nalionaldenkmals. — Der „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht die kaiserliche Bestätigung der Verleihung des Komtuckreuzes 2. Klasse des Köniz!. sächsischen Albrechtsvrdens an Obersten Hoyer von Rotenhein, Kommandanten von Berlin, des Ritter kreuzes 1. Klasse mit der Krone desselben Ordens an den Major von Ziethen im Generalstabe des Gouvernements Berlin und den Major von Hülsen, Platzmajor von Berlin, dcS Ritterkreuzes 1. Klasse desselben Ordens an den Major Grafen Fink von Finkenstein, Adjutanten des Gouver neurs von Berlin, des Ritterkreuzes 2. Klasse desselben Ordens an den Oberleutnant von Beerfeld, Adjutanten der Kommandantur Berlin. — * Wie der „Reicks-Anz." mitteilt, ist dem sächsischen Vorsitzenden StaatSminister v. Metzsch das Großkreuz des Roten Adlerordens mit der Kette, sowie dem Mtnisterrest- denten und Generalkonsul in Söul, Salbern, der Rote Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub verliehen worden. — Nummer 8 des Rcichsgesetzblatts enthält die Verordnung, betreffend die Inkraftsetzung des Zolltarifgesetzes Behörden Guthaben über die Frage der Trennung von Kirche und Staat einzuholen. * Paris, 3. März. Der heute im Elysae abgehaltene Ministerrat hat sich dahin ausgesprochen, daß eii.e vollstän dige Verständigung zwischen der Regierung und der Kom mission zur Prüfung des Gesetzentwurfs über Trennung von Kirche und Staat wünschenswert sei, bevor der Gesetzent wurf an die Deputiertenkammer gelange. Der Uuterrichts- minister Bienvenu-Martin wird möglichst bald dieKom- mission cinberufen lassen, der er die Grundlagen für eine mögliche Einigung unterbreiten wird. — Die Depu tiertenkammer setzte in ihrer heutigen Vormittagssitzung die Beratung dcS Kriegsbudgets fort und nahm trotz der Einsprache des Kriegsministers Berteaux einen Zusatz antrag an, der befürwortet, daß die Bewilligungen für die Ergänzung des Pferdematerials erhöht werden, um die Zucht von Armeepferden zu fördern. »rsbbrttmmte». * London, 2. März. Das dem Parlament heute zugegangene Marinrbudget sieht für 1905,06 eine Auf Wendung von 33389000 Pfund Sterling vor gegenüber 36889000 Pfund Sterling im laufenden Jahre. Die Ver Minderung des Budgets ist in der Hauptsache auf die Beträge zurückzusühren, die für Neubauten und Reparaturen gefordert werden, sowie auf die Tatsache, daß in den Aufwendungen des letzten Jahres der Ankauf zweier Kreuzer von Chile inbegriffen war. DaS Personal der Marine hat eine Verminderung um 2100 erfahren, welche wie die Abnahme der Erfordernisse für Reparaturen auf die Ausscheidung von Fahrzeugen von geringem GcfechtSwcrt zurückzusühren ist. Es werden diesmal für dle Flotte zwei Arten von Torpedobootszerflörern gefordert, eine für die Tätigkeit auf hoher See, die andere für die in begrenzten Gewässern. Dementsprechrnd wurde beschlossen, in einem beson deren Typ, genannt „Hochseetorpedobootszerstörer", die Eigenschaften der Schnelligkeit und der Fähigkeit die hohe See zu halten, zu vereinigen. Dieser Typ ist teuer im Bau, die Zahl solcher Schiffe wird daher verhältnismäßig gering sein. Femer soll ein neuer Typ „Küstentorpedobootszerstörer' ge schaffen werden, welche billig und daher zahlreicher sein sollen. An Neubauten sollen im neuen Rechnungsjahr begonnen werden: ein Schlachtschiff, vier Panzerkreuzer, fünf Hochsec-Torpedojäger, ein Hochs?» Torpedojäger vonversuchSweisc auszuführendcm neuen Typus, zwölf Küstentorpedojäger und elf Unterseeboote. Die auf den Beginn neuer Schiffbauten für das Jahr 1905/06 angesetzte Summe beträgt etwas über 1^ Million Pfund Sterling. Die Martneverwaltung fetzt große Hoffnung auf ihren Plan, bezüglich der Schiffsneubauten eine Politik einzuleiten, nach der weniger Schiffe gleichzeitig im Bau sein werden, hingegen die Zeit der Fertigstellung eines Schiffes, die bisher durchschnittlich 30 bis 36 Monate dauerte, wesentlich abgekürzt werden soll Im lau. senden Jahre find über 100 KriegSfahrzeuge der verschiedenen Klaffen mit Erfolg in Dienst gestellt werden. — In der heutigen Abendfitzung des Unterhauses wuidc der Nachtragsetat für das Heer weiterberaten. Die Liberalen waren in großer Zahl anwesend, hingegen die Ministeriellen nicht zahlreich er schienen; infolgedessen führten mehrere Mitglieder der Regierungs partei die Debatte unter spöttischem Beifall der Opposition fort, um ihren Parteigenossen Zeit zu schaffen, vor der Abstimmung im Hause zu erscheinen. Das HauS nahm schließlich die Abstimmung vor und lehnte einen weiteren Antrag auf einen Abstrich vom Nachtragsetat mit 179 gegen )5 3 Stimmen ab Die Verkündi gung des Ergebnisses wurde von berOppofiiton mit lautem Bei fall ausgenommen. Lloyd George (liberal) verlangte hierauf die Vertagung der Beratung und erhob gegen das Verhalten der Ministeriellen Einspruch. Premierminister Balfour bekämpfte den Antrag; er erklärte, die Liberalen beabsichtigen, der Regierung durch Ueberrumpelung bet der Abstimmung eine Niederlage betzu> bringen und eS sei daS gute Recht der Regierung ihr möglichstes zu tun, um dies zu verhindern. Nach sehr erregter Debatte verwarf daS HauS den Antrag Lloyd-George mit 191 gegen 167 Stimmen. Die geringe Mehrheit, welche die Regierung errang, ries abermals begeisterte langanhaltende BeifallSäuße rungen der Opposition undRufe „Zurücktreten!" hervor. SS folgten weitere Abstimmungen, in denen dieRegierung Mehrheiten von 26 bezw. 28 Stimmen erzielte. Darauf wurde die Beratung deS Nachtragsetat vertagt * London, 3. Mär». Der „Standard" veröffentlicht ein Schreiben des deutschen MarineattachSS Kapitän zur See Coerper an Archibald Hurd, den Verfasser der Broschüre „Die britischen Kriegsflotten", in welchem der MarineattachS ihm mitteilt, Kaiser Wilhelm habe ein Exemplar der Broschüre anzunehmen geruht und ihn be auftragt, Herrn Hurd seinen kaiserlichen Dank zu übermit teln. In der Vorrede der Broschüre werden Zuschriften der Admirale Sir Edm. F. Fremantle, Str I. Hopkins und V. Montagu an den Verfasser abgedruckt; sie erinnern da nn an folgende Worte, die König Eduard am 25. Juni vorigen Jahrrs in Kiel zu Kaiser Wilhelm beim Festmahl vom 25 Dezember 1902, vom 27. Februar 1905. — * Der „Reichs Anz." veröffentlicht die Verordnung, betr. die Ausgabe von Banknoten in den Schutzgebieten. — * Die „N. A. Z." weist darauf hin, daß die neuen Handelsverträge eine Reihe von zolltechnischen und anderen Bestimmungen enthalten, welche zum Teil den lebhaften Klagen der Interessenten abhelfen, und mannig fache Erleichterungen für den geschäftlichen Verkehr mit den betr. Ländern mit sich bringen. Die „N. A. Z." beginnt eine Reihe von Artikeln mit der Übersicht über die wich tigeren derartigen Bestimmungen. —' sMarluevachrlchteo.) Flnßkanonenboot „Tsingtau" Ist von Hongkong nach Canton tn Lee gegangen. S. „Lucks" ist in Tsing tau eingetrosfen. S. „Tiger" geht von Haukau nach Shanghai ab. SS „Witteltbach^ und „Mecklenburg" sind von Wilhelmshaven nach Kiel in See gegangen. S. „Kaiser Wilhelm II." ist von Kiel nach Wilhelms haven in wee gegangen Die Ausklärungsschlsfe der aktiven Schlacht- flotte und die Schultorpedoboote sind am 2. März von der UebungSreise nach Kiel zurückgekehrt. Belgischer Fischereikreuzer „Ville d'Anvers" hat Geestemünde wieder verlassen. * Breslau, 3. März. Die „Schlesische Zeitung" meldet: Der Kommandant von Glatz, Generalmajor von Sommerfeld, ist heute vormittag in BreSlau, wohin er sich zur Vornahme einer Operation begeben hatte, gestorben. * Stettin, 3. März. Der Großherzog von Olden burg traf hier ein und begab sich nach der Werft des Vulkan", wo seine Lustjacht „Len sahn" einer Kesselreparatur unterzogen wurde. Der Großherzog übernimmt die Jacht, um dieselbe nach erfolgter Probefahrt nach der Weser zu überführen. ! auf der „Hohenzollern" sprach: „Möchten unsere beiden - Flaggen bis in die fernsten Zeiten, ebenso wie heute, neben einander wehen zur Aufrechterhaltung deS Friedens und der Wohlfahrt nicht allein unserer Länder, sondern auch aller Nationen"; ferner brandmarken die Admirale alleVer- suche, Feindschaft zwischen der deutschen und der englischen Nation zu säen. — Bei der Nachwahl zum Unterhaus« für West-Moreland wurde Jones (liberal) mit 2922 Stimmen gegen Noble (Kons.), der 2702 Stimmen erhielt, gewählt. Die Stimmenmehrheit der Liberalen bei der lPm Wahl betrug 579. LLrkei. * Konstantinopel, 3. März. (Tel.-Korr.-Bur.) Trvz der Mitte vorigen Monats erfolgten Einnahme Menakha«, des zwischen Hodeida und Sana gelegenen Hauptstützpunkte» der Aufständischen, ist die Lage im Wilajet Armen kritisch Ob eine Beruhigung durch die unterwegs befindliche Expidi- tion möglich sein wird, ist zweifelhaft. Aste«. * Tokio, 3. März. Das Journal „Kokumin" hebt her vor, daß die gesamten Ausgaben, die vom Parlament in den letzten beiden Sessionen bewilligt sind, sich auf 1568 Millionen Arn belaufen. — Die Reisernte im Jahre 1904 belief sich auf 51401997 Bushels, gegen 4S286M im Vorjahre. Afrika. In Marokko machen Räuberbanden immer noch Weg und Steg unsicher. Der in Tanger aus Fez am Donnerstag eingetroffene amtliche Postwagen ist unterwegs abermals aus geplündert worden. Zahlreiche Briefe und Pakete fehlen, die Chifferbriefe des in Fez gebliebenen fran zösischen Gesandten Taillandier an den tn Tanger residierenden marokkanischen Minister des Aeußeren waren zerrissen. Amerika. * Washington, 2. März. Im Rep räsentanten- hause wurde heute eine Resolution elngebracht, welche sich für die Einverleibung der Republik Panama ausspricht und den Präsidenten auffordert, dem Kongreß mitzuteilen, unter welchen Bedingungen dieses Gebiet annektiert werden könne. * Washington, 3. März. Der Senat hat den von Kean eingebrachten Beschlußantrag, das Komitee für den zwischenstaatlichen Handel anzuweisen, die Frage der Eisen bahntarife während der Ferien zu untersuchen, angenom men. Dir Untersuchung soll sich auch auf die Frage der Haftpflicht der Eisenbahnen bei Betriebsunfällen der Ange« tellten ausdehnen. Deutscher Reichstag. * Berlin, 3. März. In der heutigen Sitzung befindet 'ich am Bundesratstische Staatssekretär Graf Posadowsly. LS findet die Fortsetzung der Beratung des Etats des Reichsamts des Innern statt. Abg. Spahn (M Die Vereinigung der drei Versicherungsgebiete ist notwendig. Mg- der SlaatisekretSr nicht zu ängstlich sein und mit der Kraft, die er -u. daran gehen. Wir, und alle Parteien, werden seine Vorschläge wohl wollend prüfen. Zum Aerztestreik in Leipzig habe ich zu bemerke», daß wir bedenklich gewordeo sind, der Verwaltungsbehörde nochmal» weitgehende Befugnisse etozuräume». Bezüglich der Kartell« müsse» wir, ehe wir etwas untnnrhmen, Material zur Beurteilung der Fratz haben, wie hoch Deutschland durch die Syndizierung belastet wird. Wir haben allen Anlaß, gegen den Ausschuß des freien Wettbewerbs und die Boykottierung außenstehender Werke vorzuaehen. (Beifall.) — Abg. Mugdan lfrels. Vp.): Auch wir müssen Vermehrung der Geweibe- inspektoreu verlangen. Ju Preußen werden an das theoretische Wisse» der Gewerbe-Aussichtsbeamten zu hohe Anforderungen gestellt. Dai größte Hindernis der Sozialreform ist die Sozialdemokratie. (Lachen b. d. Soz.) Nachdem Im Reichstag« die Notwendigkeit der Sozialresorm anerkannt ist, verliert eine Partei,' die sich gegen die bürgerliche Gesell- chast stellt überhaupt jede Berechtigung. Der Grund der Krisis, unter >er die Sozialdemokratie jetzt leidet, ist, daß ein Teil der Arbeiter eln- ieht, daß nur aus dem Boden der bürgerlichen Gesellschaft etwai zu Wien ist. (Lärm b. d. Soz.) Ja die Gewerbelnspektion müssen Ar- iitter und Aerzte ausgenommen werden. Die Acrzie müssen unbedingt ozialpolttische Erfahrung sammeln, müssen in der Gewerbehygiene vor- zebildet, in der Arbeiterschutzaesetzgebuug unterrichtet werden. Reiner wendet sich dann zu den Krankenkassen und führt auS: Die freie Arzt wahl spielt eine geringe Rolle, denn die Kassen, die sie nicht habe», tehen finanziell ebenso schlecht wie die anderen. Die Frage ist auch !etne politische, nur die sozialdemokratische Presse, die von v. Vollmar ausgenommen, macht sie dazu. Aber wir Aerzte haben gemerkt, daß unsere politische Abhängigkeit von diesen Krankenkassen «in« geradezu entwürdigende ist. DaS geht aus die Dauer nicht, daß eia Stand wehrlos der Sozialdemokratie überlassen wird. lLSrm b. d. Soz., sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Obgleich die Sozialdemokraten für ich selbst die größte Freiheit der Koalition verlangen, wollen sie keine Organisation der Aerzte dulden. Herr Ministerialdirektor Fischer war estern ganz mit dem Abg. Fräßdorf einverstanden, dafür hat er die Freude, daß seine anerkennenden Aeußerungen im Vorwärts dick gedruckt tehen. (Heiterkeit, Zuruf b. d. Soz.: Unverschämtheit! Vizepräsident Graf Stolberg: Ich habe den Zuruf nicht genau verstanden. Zuruf: Unverschämt! Vizepräsident Gras Stolberg- Dann rufe ich denjenigen, der diesen Ruf getan, znr Ordnung.) Abg. Mugdan fährt fort: Wer einen Sozialdemokraten zum Vetter hat, kann in den Krankenkassen was werden. Diesen Unfug abzustellen ist Sache des StaatS. lLauter Lärm b. d. Soz., den der Präsident nur schwer beruhigen kann.) Abg. Mugdan fortfahrend, erzählt mehrere Fälle, die er als Merkmale von Nepotismus und TerroriSmuS der Kasseuvorstände bezeichnet und Mißt: Weil wir diese Zustände kennen, verlangen wir EiuigungSkommissionen, Wetter nicht«. — Sächsischer BundeSratsbeoollmächtigrer Mi nisterialdirektor Fischer verwahrt sich dagegen, ein Herz und eine Seele mit den Sozialdemokraten zu sein, wie der Abg. Mugdan gesagt habe. Wäre das der Fall, so würde er seine Stellung aufgeben. Aber er erkenne das joztal- lolitisch Gute an und rufe dem Abg. Mugdan deshalb zu, »teser möchte ihn zukünftig nach seiner Fasson selig werden assen. (Heiterkeit.) — Abg. Burckhardt (wirtsch.Vgg.) verlegt ialdig« Eiobeziehung d«r Hausindustrie io dle Arbettersürsorge. Redner pricht sich gegen eine retcdSgesetzltche Regelung des Apothekenweseus aus md gegen die Zentralisation der Kiankeukassen. WaS dei Abg. Mugdan über die Behondluug nichisozialdemokratischer Aerzte gesagt habe, könne er nur bestätigen. Die Politik müsse vor allem auS de» Krankenkassen entfernt weiden, sonst lei eine Reaktion-unvermeidlich, die die Selbstverwaltung der Kassen beschränke. — Abg. LipIaSli (Soz.) äußert, der Abg. Mugdan habe in wenig anständiger Form gegen die Sozialdemokraten scharf gemacht. — Präsident Graf Ballestrem ruft >en Redner wegen dieser Aeußerong zur Ordnung. — Abg. Lipinski ährt fort, nirgends hätten die Krankenkassen sich gegen die Aerzteor- zanisatiouen alS solche ausgelehat. Der Aog. Mugdan wolle den Kassin >as SelbstverwaltuogSrecht nehmen, wogegen diese sich selbstverständlich auklehnten. Redner tritt schließlich io längeren Ausführungen für 36flündtge Sounabend-Sonotags-Ruhe eio. — Nach einer Reihe rersönlicher Bemerkungen vertagte sich das HauS auf morgen, lntrag Auer betreffend ReichSarbritSamt usw. Schluß 6'/, Uhr. (Foietietzang i» der erste» Beilage > (Hierzu di« Uoterhaltoogtbeilage Nr. 18) 602 Regierung zugestimmt hatte. In derselben heißt es, daS Haus vertraue, daß die Regierung durch eine wirksame In tervention der gegenwärtigen mißlichen Lage ein Ende, und Mittel ausfindig machen werde, um die Wiederholung ähn licher Vorfälle in irgend einem öffentlichen Betriebe zu ver hindern. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. * Rom, 3. März. Infolge energischer Maßnahmen ist die Obstruktion auf dem Bahnhofe in Rom tatsächlich beendet. Die Verspätung der Züge, die von anderen Städten kommen, wird geringer. Da das Befinden des Ministerpräsidenten Giolitti ein Vefterreich-Uugar». * Wien, 2. Mürz. Die „Neue Freie Presse" meldet, es bestehe die Absicht, das Ministerium Gautsch unter Heranziehung von Vertretern der großen Parteien in ein parlamentarisches Kabinett umzuwandeln. In dem- selben werde Freiherr von Gautsch den Vorsitz behalten. * Wien, 3. März. Im Abgeordnetenhause wurde heute bei Beginn der Sitzung seitens der Regierung meh rere Interpellationen beantwortet. Im Einlauf befand sich eine Jntecpellalion des Abg. Daszhnski (Soz), in welcher behauptet wird, daß der preußische Polizeirat Maedler aus Beuthen im Auftrage der preußischen Staatsanwaltschaft in Wadowice (Galizien) selbständig Recherchen im Zusammen hang mit einem in Beuthen schwebenden Strafprozeß vor- genommen und an die preußische Staatsanwaltschaft einen Bericht erstattet habe, aus welchem hervorgeht, daß ein Po lizeibeamter von Wadowiee sich bereit erklärt habe, die für die Prozeßzeugen bestimmten Gelder entgegenzunehmen und den Zeugen auszuhändigrn, sowie Sorge zu tragen, daß die in Wadowice ansässigen Zeugen die Reise zur Hauptver handlung nach Veuthen antreten. Dieses sowie die Ver gangenheit Maedlers, der, nach der Behauptung des Inter pellanten, ein berüchtigter Provokaieur sei, beweise, daß sich dieser preußische Beamte in Galizien zu amtieren erlaubte. Der Interpellant fragt, was die Regierung zu diesem Vor fälle sage und ob sie geneigt sei, diese Tatsache zu prüfen und das Staatsterritorium Oesterreichs von fremden Polizei beamten zu säubern. In der heutigen Verhandlung über den Dringlichkeitsantrag Schuh meier, betr. den Fall Haugler, erklärte Generalstabsarzt Uriel die gegen die Lei tung des Grazer MilitärspttalS erhobenen Vorwürfe für vollständig unbegründet und betonte die auch im Auslande anerkannte Mustergültigkeit der österreichischen Sanitäts anstalten. Nach längerer Debatte wurde die Dringlichkeit deS Antrages abgelehnt. DaS Abstimmungsergebnis rief anhaltende beleidigende Protestrufe der Sozialdemokraten gegen das Zentrum und die Polen hervor, welche sitzen ge blieben waren. Am Schluß der Sitzung kam es zu langen stürmischen Kontroversen zwischen den Christlich-So zialen und den Sozialdemokraten, hervorgerufen durch den energischen Protest des Abg. Geßmann dagegen, daß der Präsident sich weigerte, ihn in die Rednerliste einzu tragen, sowie gegen die Form, in welcher der Präsident dies tat. Der Präsident rechtfertigte sein Vorgehen unter stür mischer Zustimmung der Sozialdemokraten, Alldeutschen und der deutschen Volkspartei und protestierte gegen die Art und Weise, in der Geßmann die Eintragung in die Rednerliste erzwingen wollte. Einige Christlich-Soziale stürzten auf dir Präsidententribüne und schlugen mit Fäusten auf den Prä- sidententi ch. Der Präsident stellte der Majorität des Hauses daS Urte l über dieses Verhalten anheim. Sodann wurde die nächste Sitzung auf Donnerstag anberaumt. Atalie». * Rom, 2. März. Der Senat nahm die Beratung der Interpellationen, betr. die Obstruktion des Eisenbahn personals, wieder auf und genehmigte nach Erklärungen her Minister TedeSco und Tittoni fast einstimmig eine von Easana und Cavasola etngebrachte Tagesordnung, der die r - vebrtte pröser (Zentra prisen; inBer kriegSr Hinaus vocherij »orten, ad Au ! ter Erl Hauplsc daan ( dieses; dnMi adjolut aus die dn So! MM 8 ! LinRL neuen meldet: Sieuerv lornmiss g'IM. geplant« tnfiend, Vorsicht in Aus! der Ein! sieun l Ferner Trbjchaj doch m Prozeß 11 geg wurde i kurzer 5 Mission über di hat hl inneihv Bekenne sowie d Übung j darf du: geschehe - i schreibt: wird n, 55 Miß vierte H Nachtra, der Far ; B nehmigte Ahranstc „Kunst mehrerer Kultus Kapitel, Minister von Lau nicht übe -esetzeS! 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