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Der „RegierungSbote" ver- des Kaisers, in welcher <S Kintrychi und Scnak ' Petersburg, 3. März, öffentlicht eine Kundgebung nur bei ruhiger Stimmung der gesamten Bevölkerung möglich ist, unsere auf Erneuerung des geistig«n Lebers des Volkes, auf die Kräftigung seims Wohlstandes urd die Vervollkommnung der Staatsordnung gerichteten Absichten zu verwirklichen. Möge» alle russische« Untertanen sich fest um den Thron scharen, getreu Rußlands Vergangenheit, die ehrlich und gewissenhaft in Ueber- einflimmung mit uns um die Angelegenheiten des StaatcS be sorgt sind! Gott möge der Geistlichkeit wahr« Frömmigkeit, den Regierenden Gerechtigkeit und Wahrheit, dein Volke Frieden, den Gesetzen Krast und dem Glauben Gedeihen geben zur Brf stigung der Selbstherrschaft und zum Wohl meiner teuren Untertanen! Nikolaus " — Ein kaiserlicher Erlaß befiehlt, daß, damit es allen treuelUntertanen möglich werde, vom Kaiser unmittel bar gehört zu werden, dem unter dem Vorsitz des Kaisers flehenden Mintstcrrat auch die Durchsicht und die Beratung der von Privatpersonen und Institutionen an die Person des Monarchen gerichteten Meinungsäußerungen und Wünsche hin sichtlich der Vervollkommnung dec Staatsverwaltung und der Fragen, die sich auf die Hebung des Volkswohlstandes beziehen, übertragen werden. Petersburg, 3. März. Sämtliche Mitglieder des hie sigen diplo malischen KorpS erhielten die anonyme Auf forderung, am Sonntag nicht auf der Straße zu erscheinen, da die revolutionäre Partei größere Unternehmungen plant und die fremden Diplomaten schonen will. ' Petersburg, 3. März, mittags. In der gestrigendritten Sitzung der Kommission unter dem Vorsitze des Geheimrats Kobeko , welche sich mit der Frage der Erleichterung der Preßverhältnisse beschäftigt, fand der gegenwärtige Modus der Konzessionierung von Zeitungen und Zeitschristcn keinen Ver teidiger. Bei der Abstimmung sprachen sich 14 Mitglieder der Kommission dafür auS, daß jeder unbescholtene Staatsbürger im Alter von 25 Jahren das Reckt eehaltc, eine Zeitung herauözv- geben, nachdem er seine Absicht und den Namen seines Blattes mens und der Ruhm der Heimat teuer sind. Demütig tragen wir die herniedergesandtcn Prüfungen und schöpfen Kraft und Trost auS dem festen Vertrauen auf die Gnade, die Gott stets den russischen Volk bewiesen hat und aus der bekannten uralten Er gebenheit unseres treuen Volkes für den Thron. Mit den Ge beten der heiligen rechtgläubigen Kirche, unter dem Banner der selbstherrlichen kaiserlichen Gewalt hat Rußland schon häufig große Kriege und Wirren überstanden, stets mit neuer, unbeug samer Kraft aus den Nöten und Schwierigkeiten hervorgehend. Doch die in letzter Zeit im Innern herrschende Unordmmg und das Umsiägritsen der auf Aufruhr und Unruhen gerichteten Ge danken macht es uns zur Pflicht, die RegürurgSinflitutionen und alle Behörden an ihre Dienstpflicht und ihren Diensteid zu er innern und sic aufzirfordern zur Wahrung des Gesetzes, der Ord nung und der Sicherheit ihre Aufmerksamkeit zu verschärfen im festen Bewußtsein ihrer moralischen und dienstlich«n Verantwor tung gegen Thron und Vaterland. Unausgesetzt auf das Volkö- wohl bedacht, im festen Vertrauen, daß Gott, nachdem er unsere Geduld geprüft, unseren Waffen dm Sieg schenken werde, rusen wir die gutgesinnten Leute aller Stände auf, jeden in seinem Be ruf und an seinem Platze, sich in einmütiger Mitwirkung uns mit Wort und Tat anzuschlitßen zu dem heiligen großen Werke der Ueberwindung des hartnäckigen äußeren F« indes, zur Ausrottung des Aufruhrs im Lande und zum besonnenen Entgegenwirken gegen die inneren Wirren. Wir erinnern dabei daran, daß eS der Behörde mitgeteilt hat. Zu diesen 14 Mitgliedern gehören auch Geheimrat Kobeko und der Bischof Eyrill von Gdow. Für eine Verbesserung deS jetzigen KonzessionS moduS stimmten 8Mtt- glteder. — Der Oberbefehlshaber der Flotte deS Baltischen McereS hat, wie die „Nowcje Wremja" meldet, bekannt ge geben, daß er den Versuchen Uebelgefinuter, die Matrosen in Kronstadt aufzuregen, energisch entgegentreten werde. Für den Schuh eines jeden, bei fernerhin eine korrekte Haltung beob achten wolle, sei genügend gesorgt. Heute und dte folgenden Tage werde der Milttärschutz verstärkt werden, damit in den Hasenwerkstätten ruhig gearbeitet werden könne. 'Petersburg, 3. März .i schm. Die für heute angesetzte allgemeine Versammlung derWähler ollcrArbeitergruppen ist nicht zustandcgekommen weil an den Versammlungsorten eine Kurdmachung des Serators SchtdlowSkt auSgehängt war in w«lchcr er dte ihm vorgelegten Ko dcrungen als seine Vollmachten überschreitend bezeichnet. Dte Unverletzlichkeit der Person der Arbeiterdeputierten würde jedoch garantiert werden, soweit ihie Aenßerungen in der Kommission in Betracht kommen. Dte Deputierten, welche an der Kommission tcilnehmen werden, sollen nicht nur zur Befragung ihrer Meinung hinzuxezogen werden Betreffend dte Bcdürfr tfse der Arbeiter der Klctn- industrie werde er Maßnahmen treffen, damit sie ebenfalls in der Kommission beraten werden. Sodann schlägt SchidlowSki den Arbeitern vor, daß sic sich in die hierfür bestimmten Lokale zur Wahl der Deputierten für eine Kommission begeben. Die Ar beiter beschlossen darauf, gruppenweise die Antwort Sckid- lowskts zu beraten. — Morgen wird ein Kaiser! ich es R e- skrtpt über dte Teilnahme der Bevölkerung an der Gesetz gebung veröffentlicht werden. Nach Meldungen aus Warschau sind die drei Polizisten, welche kürzlich erschossen wurden, weder von Revolutionären, noch von Streikenden, sondern von eigenen Kameraden deshalb getötet worden, weil sie ihre Vorgesetzten von den Stretkabsichten der Polizeimannschaften in Kenntnis gesetzt haben. "Sebastopol, 2. März. Veranlaßt durch den A u s - stand in den staatltchen Schiffübaumerkstätten in Ni - kolajew richtete der Kommandant der Schwarzen Mcerflolte, Admiral Tschukni», an die der Admiralität unterstellten Ar beiter in Sebastopol eine Ar spräche, in der er sie ermahnte, die Arbeit nicht niederzulegen und sie darauf hinwies, daß die unter der Leitung des Senators Schidlowsky stehende Kommission bald alle die Arbeiter interessierenden Fragen regeln werde. Gr bat sic, nicht zn vergessen, daß der Ausstand in den staatlichen Werkstätten den Japanern zu gute komme. Aus rcvo In tionärcn Kreisen Ruhla» dS liegt in Paris die Meldung vor, daß die Führer des geplanten AufstairdcS über eine Anzahl auserlesener Bombenschlenderer verfügen. Alle ge heim« ir Waffcnlager seien intakt. Man sei auf dem besten Wege, Petersburg vollkommen zu isolieren, da das Bahn- und Tclc- graphenpersonal für dcn Ausstand gewonnen sei. Die Führer eien in genauester Kenntnis dcs offiziellen VerteidiglingSplanes von Petersburg un^ hätten danach ihre Vorbereitungen getroffen. In die Aemtcr und Kasernen würden aufreizende Schriften und Lieder geschmuggelt, darunter eines mit parodier tun Refrain der Kalserhymnc: „Gott begrabe dcn Zaren". «ritte Meldungen * London, 4. März. Der Korrespondent des Reut. Bur. meldet unlerm 3. d. über Fusan: Gestern haben die Japaner die Schanzgrüben bei Apatai nach einem ver zweifelten Bajonettkampfe gegen die Uebermächt genom men. Die Verluste der Armee Okus an diesem Tage be trugen 2000 Mann, die der Russen sind großer. Die Be schießung dauert längs der Eisenbahn noch an. Es herrscht heftiger Schnee sturm. * Petersburg, 4. März. Unter dem Vorsitz dcs Kai sers wird eine Beratung der Generale Sacharow. Dra gomirow und Roop stattfinden behufs Prüfung des Vor falles Kuropatkin und Gripenberg und Besprechung der allgemeinen Lage auf dem Kriegsschauplätze. * Sachetov, 4. März. (Petersb. Tcleg.-Ag.) Auf dem linken Flügel wurde während der ganzen Nacht gekämpft. Seit heute morgen wogt der Kampf mit der japanischen Umgchungskolonne bei Schalinpu, von wo Artilleriefeuer vernehmbar ist. Der Kampf spitzt sich auf der ganzen Front immer mehr zu einer entscheidenden Schlacht zu. * Tokio, 3 März, nachts. DaS Bombardement der Japaner auf die Hauptstellungen der Russen wird fortgesetzt. Viele russische Stellungen sind so stark ver schanzt und geschützt, daß es notwendig ist, Belagerungs methoden, wie im Festungskriege, anzuwcnden, um sie ein zunehmen. Aus dem Hauptquartier wird folgendes ge ««,1- MVbrmqen * Peter» bürg, 3. März, abend». Der Kaiser richtete an de» Minister des Innern folgendes Reskript: Getreu alt- russilchem Volksbrauche, dem Throne in Tagen der Freude und der Trauer des Vaterlandes seine Gefühle auszudrücken, brachten mir 'Adels- und Lemstwoversau:mlnngen, Kaufmannschaft und Vaucrngemeinden so» allen Leiten Russlands aus Anlast der Geburt des Thronfolger« zahlreiche Glückwünsche mit dem Aus druck der Bereitwilligkeit dar, für die erfolgreiche Beendigung des Krieges ihr Vermögen zu opfern und mir alle ihre Kräfte z» weihen zur Vervollkommnung der Ordnung im Staa«e. In meinem und Ihrer Majestät Namen beanfträge ich Lie, diesen unseren herzlichen Dank zu übermitteln für den Ausdruck loy aler Gefühle, welche in der jetzigen schweren -jelt umso erfreu- licher waren, als die ausgesprochene Bereitschaft, auf meinen Nuf zu erfolgreicher Verwirklichung der von mir angeknndigten Reformen mitzmvirtcn, völlig meinem Herzenswünsche ent» pricht. Mein Wnnsch besteht darin, in gemeinsamer Arbeit >er Regierung und reifer Kräfte der Gesellschaft die Verwirk lichung meiner auf da« Volkswohl gerichteten Absichten zu er reichen. Die Arbeit meiner gekrönten Vorfahren forlsetzend, die russischen Lande ungeschmälert zu erhalten und die Ordnung aufrecht zu halten, habe ich beschlossen, von nun an mit Gotte« Hilfe würdigste, das Vertrauen des Volkes geniessende nnd von der Bevölkerung gewählt« Männer zur Teilnahme an heißt: „Ler unciforschlichl» Vo>schung hat es gefallen, das Vaterland durch schwere Prüfungen heimzusiichen. Der blutige Krieg im fernen Osten um die Ehre Rußlands und die Herrschaft in den Gewässern des Stillen Ozeans, so dringend nötig zur Sicherung deö friedlichen Gedeihens l icht nur unseres, sondern auch andercr christlicher Völker aus Jahrhunderte hinaus, hat von dem russischen Volke eine bedeuten)e Anspannung dir Kräfte ver- langt und viele unserem Herzen nahestehende teure Opfer gefordert. Während tie ruhmvollen Söhne Rußlands mit aufopferndcr Tapferkeit kämpfen und ihr Lebe» für ihrer Glauben, ihren Kaiser und ihr Vaterland linsctzen, brachen in unseremLaterlande selbst Wirren aus, dcn Feinden zur Freude, uriö zu tiefem Kummer. Von Hochmut verblendet, machen übelgesinnte Führer einer auf rührerischen Bewegung freche Anschläge gegen die heilige ortho doxe Küche und die durch die Gesetze gefestigten Grundpfeiler deS russischen StaateS, indem sie meüen, wenn sieden natürlichen Zu sammenhang mit der Vergangenheit zerreißen, würden sie die be stehende Staatsordnung zerstören und statt dieser eine neue Lan des-Verwaltung auf »euer G.undlagc errichten, dte aber tatsäch lich unserem Vatcrlandc nicht angemessen sein würde. Der An schlag auf dcn Großfürsten Sergius, der vorzeitig inmitten der heiligen Denkmäler des Kremls ums Leben kam, beleidigt tief daS Nationalgefühl eines jeden, dem die Ehre deö russischen Na- Paris, 3. März, abends. In der Nachmittagssitzung der Dcputirrtcnkammer wurde die Beratung über das Heereebudget wieder ausgenommen. Ein Abgeordneter stellte den Antrag, den Kriegsminister zu ersuchen, ein Rad- fahrerbataillon aufzustellen. Ein Regierungsvertreter ant wortete, doß 5 Kompanien Radfahrer beständen, die nach zweijährigen Versuchen, die dargetan hätten, daß die Kampf- abteilungen der Radfahrer nur vor den Truppen und ein zeln verwandt werden dürften, erlichtet worden seien. Diese k> Kompanien konnten in den letzten Manöver» nicht als Bataillon verwandt werden. Der Redner stellte zum Schluß fest, daß die Radfahrer in Deutschland, in Italien und in Belgien in Kompanien und nicht in Bataillonen organisiert seien. Kriegsminister Bertcaux erklärte sich bereit in den nächsten großen Manövern einen neuen Versuch machen zu lassen. Dec Antrag wurde hierauf genehmigt. * London, 3. März, nachm. Im Unterhause wurde die zweite Lesung der Blll, welche bezweckt, auswärtige Schiffsreeder den englischen hinsichtlich Forderungen für Entschädigung wegen Verletzungen, dte Arbeiter an Bord erlitten, glrichzustellen, angenommen. Die Bill ermächtigt die Behörden, das Schiff, auf welchem eine solche Verletzung vorkam festzuhalten. Der Generalstaatsanwalt Finlay teilte mit, daß die Regierung der Bill zustimme. paner auS einer Fabrik, die von ihnen besetzt war, mit dem Bajonett zurück; auch die rechte Flanke der Japaner wurde zurückgeschlogen. Gegen 7 Uhr morgens rückten die Ja paner gegen den Putilowhügel vor. General Putiloff meldet, daß der erste Angriff abgewiesen wurde Unsere gestrigen Verluste sind unbedeutend. Dte Offensive am Liaho dauert fort. ES sind Maßnahmen gegen eine Um gehung getroffen. ' Tokio, 2. März. (R. B.) Die Japaner entfalten fortgesetzt auf der äußersten Rechten eine rege Tätigkeit. Ihr rechter Flügel drängt vorwärts und vertreibt die Russen aus ihren Stellungen. Nachrichten aus dem Hauptquartier deS Marschalls Oyama melden, daß die in der Gegend von Schingtsching tätige japanische Truppenmacht, nachdem sie Tsingchenchen eingenommen habe, nunmehr den Feind nordwärts verfolge. In Tsingchenchen sind den Ja panern große Mengen von Proviant in die Hände gefallen. Eine japanische Truppenmacht, die von Penschu aus tätig ist, vertreibt den Feind allmählich auS einer Stellung, welche sich 13 Meilen nordöstlich von Penschu befindet, auS einer weiteren, welche 7 Meilen nordwestlich von dieser liegt, und aus einer dritten, die von der zweiten in westlicher Richtung 4 Meilen entfernt ist. Nachdem der Feind nord wärts gedrängt war, nahmen die am Schaho stehenden japanischen Truppen Sunmupaotzu drei Meilen nördlich von Woitaoschan und ebenso Tiaoschienhutun ein. Die Russen verfügen auf beiden Seiten der Eisenbahn über viele Feldgeschütze und schwere Geschütze, die bisher nicht angewendet wurden, nun aber die japanischen Stellungen beschießen. * Tokio, 3. März, abends. Der Befehlshaber des japanischen Kriegsschiffes, welches am Morgen des 24. Februar den Dampfer .Severus" auf der Höhe der Insel Hokkaido aufbrachte, berichtet darüber folgendes: Als wir am Morgen des 23. Februar den Dampfer „Se- veius", der mit Kohlen und Eis nach Wladiwostok ging, verfolgten, gelang es uns nicht, an ihn Heranzukommer!. Später wurden beide Schiffe von Eismassen umgeben und dadurch bewegungsunfähig. Sie trieben uns während der ganze» Nacht seeeinwärtS. Am Morgen gelang es uns, den „Severus" aufzubringcn, obwohl unsere Backbordschraube durch das Eis beschädigt worden war. meldet: Unsere Streitmacht bei Pensihu eroberte die Stellungen auf den östlichen Anhöhen bei Kutulin und Changkon. Auf dem rechten Ufer des Hun ho machte der Feind einen heftigen Gegenangriff auf Chenchiapao und das westlich angrenzende Gebiet bis zum Hunho, wurde aber vollständig zurückgeworfin. Wir Haden den Feind von Chmghan und Hsufangtai vertrieben. Drueste -kette LkieMNM sad LeiechsWtiiWjM * Plant« i. B., 4. März. Wir der „Vogtl. Anzeiger" aus sicherer Quelle erfährt, wird Se. Mas. der König in der zweiten Woche des Monats April die Städte Zwickau, wer«. Dresden. Se. Maj der König hat dcm in den Ruhe stand getretenen Bürgerschulobei lehrer Johann Erdmann Schubert in Stollberg das Albrechtslreuz zu verleihen geruht. Berlin, 3. März, Der Kaiser wohnte heute vor- miltag Ofsizierrbesichllgungen bet dcn hleftgrn Kavallcrie- Regimentern bei. Se. Majestät begab sich im Automobil zurrst zum zweiten Garde lUanrn Regiment, dann zum zweite» Garve Dragoner-Reg'.ment, zum Garde Kürassier« 601 Werdau, Crimmitschau, Meerane und Glauchau mit seinem Besuche beehren. Ein Besuch des VogtlandcS ist für Anfang Juli in Aussicht genommen. * Neapel, 4 März. Prinz Friedrich Leopold von Preußen hat gestern abend an Bord deS Lloyd Dampfers „Prinz Eitel-Friedrich" unter dem Salut der im Hafen liegenden Kriegsschiffe die Weiterreise nach Ostasien angetreten. der Ausarbeituna und Beratung legislativer Ent würfe heranzuzichen In Erwägung der besonderen Verhält nisse des Vaterlandes, der Mannigfaltigkeit seiner Volksyämme und der in einigen seiner Teile schwachen Entwickelung deö Bürgertums, haben russische Herrscher in ihrer Weisheit dem Lande Reformen je nach den gereiften Bedürfnissen, aber nur in folgerichtiger Ordnung geschenkt. Dabei haben sic auch die Kontinuität de« festen historischen, an die Vergangenheit an- knüplenden Bandes beobachtet, welches das Unterpfand für Dauerhaftigkeit und Festigkeit in der Zukunft bildet. Indem ich gegenwärtig diese Reform unternehme, bin ich überzeugt, dass die Kenntnis der örtlichen Bedürfnisse, die Lebenserfah rung nnd das besvanene, auf richtige Wort der gewählten Männer die Fruchtbarkeit der gesetzgeberischen Arbeiten sichert zum wahren Rutzen de« Volkes und ich sehe gleichzeitig vorau« die ganze Kompliziertheit und Schwierigkeit der Verwirklichung der Reform unter unbedingter Wahrung der Unerschütterlichkeit der Grundgesetze des Reiches. Ich habe es daher, da ich Ihre langjährige administrative Erfahrung kenne und Ihre ruhige Sicherheit schätze, für gut befunden, unter Ihrem Vorsitze eine bes ondcre Konferenz zur Beratung der Wege für die Verwirklichung dieses meines Willen« cinzusehcn. Gott segne mein gutes Beginnen! Möge Gott Ihnen helfen, das selbe zum Wohle des mir von Gott anvertrautcn Volke« er folgreich zurchzuführcn! Nikolaus. ' Petersburg, 3. Mä-z, abends. (Voss Zig.) Eine An- zahl Fabriken v<schloß, die Fabriken zu schließen. Die Lage ist sehr ernst. Patrouillen durchzieh.» die Stadt. ' Petersburg, 3. März, nachts. Die überwiegende Mehr zahl der meisten G rippen weigerte sich, die Wrhl der Ar ve i t e r o e r t r e t e r zu der Schidlo vöki- Kommission mangels Sichohett der Person der Lerlreicr vorzm ehmen. Die politische u«p soziale Arbeiterbewegung in Roßlau*. 'Petersburg, 2 März. In einer Wählerversammlnng von neun Abicilimgen des russischen Arbetterverbandes wurde beschlossen, de» gestern an dcn Senator SchidlowSki gc- richteten Forderungen noch diejenige hinzuzusügen, daß die per sönliche Unverletzlichkeit aller Arbeiter und die Wahrung ihres Hausrechts gesichert sein sollen. Es wurde ferner beschlossen, bis morgen mittag auf Antwort zu warten und, falls dieselbe nicht befriedigend ausfollen sollte, übermorgen dcn allgemeinen Aus stand zu proklamieren. — Gerüchtweise verlautet, mit der Verwaltung des KaukasuSgebteteS werde ein Kaiserlicher Statthalter betraut werden. — Man erwartet die Verhängung des Belagerungszustandes über die Bezirke Osurgetti, KutaiS,