Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-15
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.09.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«»» Seit, » — Vonnoretnz, rlso Liß, Soptvmdor 18kl — Den, am vergangenen Sonnig schen Kirche gefrierten Namenstage L>r. °ötat. Zar Alex, folgte am Dienstag, dem 1. September russischen Dal, ernste Trauerfeier -um Andenken an den vor 6 Mon, Kaiser Alexander II. An beiden kaiserl. Gedenktagen wohnten d a hoher Staatluniform den Mkfs, »ahlrrichen Publikum viele rrichdek nbatt gm ran! tums, eine ltonaten «erst. ..... beiden kaiserl. Gedenktagen wohnten die Bertreter der Gesandtschaft in hoher Staatluniform den Messen bei, zu denen sich ausser einem »aolrrichen Publikum viele rrichdeko« rirte Würdenträger eingesundm hatten. — Welche groheDlntensionen daöKünstlerfest in Meisten aimimmt, kann man annähernd aus folgendem ersehen. Die kuli »arischen Genüsse werden ans dem Festplatze an 6 BüssetS, auö welchen kalte und warme Speisen, Bier und Wein verabreicht werden. ihre Befriedigung erhalten. Für die Bedienung werden 30 Kellner unter spezieller Aufsicht des Bureau - Borstandes drö Dresdner Kellner-Bundes sorgen. Bier Köche und 4 Köchinnen, 10 Küchenfrauen nebst zahlreichen Büsfeteusen werden bemüht sein, unendlich viel Delikates zu Tage zu fördern, Für die exakteste Be- wirtlmng werden die besten Kräfte aus den rcnommirtesten.Hotels der Umgegend, dem Eafv König in Dresden, Eafö Reichskanzler in Leipzig:e. aus bekanntschaftlichen Rücksichten bemüht sein, Herrn Traiteur Richter vom Burgkeller an diesem Tage zu unterstützen. Herr Richter, der aus seinen langjährigen Reisen viel große Fest lichkeiten gesehen, wird so manches Ueberraschende an diesem Tage zeigen. Auch die dortige Jelsenkelier - Brauerei wird kostümirtcS Personal zur Bedienung stellen. — Den Schluß der Festlichkeiten in M eiste u wird die B e - leuchtung der Albrechtsburg und des Domes mit bengalischen Flammen bilden. Ein besonders reiches Kostüm wird daslcnigegdes Herolds sein, der von der Albrechtsburg bennederreitend, die Künsllerschaar zum Besuche des Schlosses einladet. Diese Figur ist dem in Meisten durch seine gemeinnützige Tbatigkeit bekannten < hauptinanil der Feuerwehr» Fabrikanten >>ern. Mar G r ü newald übertragen. Das Kostüm zkapenigrüner sammetwams mit hellerer Seide gepulst, Pluderhosen von gleichem Stoffe, ein mächtiges Banet mit rotlien Federn) hat der Theaterschneider .h ä » el, Fn- bnber des bekannten Maskenverleibgeschäites auf der Wilsdmffer- straste, eigens für Herrn Gr-ünewald höchst gediegen hergestcllt. — Aus Anlast der nächsten Freitag in Meisten stattfindendcn Fesilichkeiteii lästt die Direetion der Säck». Böhmischen Dampsschiss- 'ahrls-Gesellschaft an diesen. Tage Bonn. 10 Uhr ein Ertra- d a m p f s eli i ff von Dresden abgclien, welches direct olmc an den Fwiscbensiationen zu landen, bis Bkeisten fährt. Die Rückfahrten von Meisten nach Dresden erfolgen Nachmittags 4 Ulir 00 NUn. und Avends 0 Ubr. — .hofratli Ackermann hält am 17. d. Abends 8 Uhr im Gasllws zu Wilsdruff, wie schon neulich in Löbtau. einen Bortrng über „die wirthschastlichen Fragen der Jetztzeit." - Das Reichsgericht illl. Str.-S. U. vom 18. Fuli 1881) liat jetzt über das Berbältnist zwischen Gaskwirlb und Gast Folgen des entschieden: „Daß Derjenige, welcher als Gast ein öffentliches Wirthschastslokal befugter Weile betritt, damit zugleich ein Recht erwirkt, darin nach eigener Willkür zu verweilen, ist eine haltlose Ausstellung. Fmmer bängt eS vom Willen des Wirtbes ab, dem Gaste Ausnahme zu gewähren oder zu verweigern, die Aufnahme »ür eine gewisse Zeit oder aus gewisse Zwecke zu beschränken. So lange Feuer sich nicht ausdrückliui gebunden bat, dem Gaste, sei es Unterkommen, sei es Beköstigung, zu gewähre», verweilt der letztere „ohne Besugnip" und ist rechtlich verpflichtet, sich aus Aufforderung wieder zu entfernen. Auch wo beispielsweise der Wirth durch Ver abfolgung von Speise oder Trank zum Verzehren in seinem Lokale die Befugnist zum vorübergehende» Aufenthalt einem Dritten ein- geräumt bat, dauert solche Befugnis, zunächst nicht länger, als nach billigem Ermessen und vernünftiger Auslegung des beiderseitigen BerlragswillenS zur Erfüllung des vereinbarten Zwecks erforderlich ist. Fn der Zweck erfüllt, so tritt der Wirth auch wieder in die Verfügungsgewalt zurück und ist unbehindert, das längere Verweilen ,u versagen. Nickt weniger kann ungebührliches Betragen des Gastes als ein begründeter Anlast gelten, denselben schon früher aus dem r'ükal auszuweisen" Tie bei der Aushebung im Fahre 1870 der Erfahre- >erve I. Klasse überwiesenen Mannschaften treten am 1. Oktober dieses Fabres in die II. Klasse über und haben ihren Eriatzreserve ichem bis dahin bei dem BezirksscldwcbA behufs Bescheinigung der Uebersülwung zur Eriatzreserve II. Klane vorzulegcn. So lange diese Bescheinigung aus dem Scheine fehlt, gehören dessen FnHaber nir I. Klaffe der Ersatzreserve. - Am Sonntag fand in Meisten die 12. ordentliche Versamm lung der unter dem Namen „S ä ch s i s ch e Prov inz ialpress e" bestehenden Bereinigung der Besitzer von Proviinialblättern und Buchdruckereien statt. Die Kaffcnverhältnisie des Vereins sind so günstige, daß für 1881 von einem Mitgliedsbeitrage abgesehen werden konnte. .Hauptsächlich beschäftigte inan sich mit der Frage der Schimitzkonkurrenz und mit der Lebrlingssrage, sowie mit der Stellung gegenüber den Annoneenbiirean Ansorderungcn. Der bis herige Vorstand ward auf 0 Fahre wiedergewählt und als nächster Versammlungsort Freiberg gewählt. — Die hiesige Eigaretleiisabrik „Sulima" ersucht uns, beziehent lich unserer nculichen Notiz über deren Fabrikat „Cnpriennc" miuutheilen. dast diese an sich ausgezeichnete Eigarcttcnsorte nickt an Feuchtigkeit leide, sondern dast die Fabrikate in solcher Frische des Tabaks geliefert werben müssen, damit dieselben während des Laaerns bei den Händlern nicht zu sehr nustrocknen. Die Eigarrcn- gcschäfw, welche diese Eigaretten führen, haben in den Schau fenstern sehr schöne, in Aguarellnianier ausgeiührte Plakate aus- hängen, die in orientalischer Umrahmung eine Szene aus dcr Tabak- fabrikalion zur Ansicht bringen. — Mit Ende d. Ni. werden sämmtliche ausgediente Soldaten des stehenden »Feeres zur Reserve entlassen und die zur Disposi tion der Truvpenthcile Beurlaubten (sog. Königs-Urlauber) nach zweijähriger Dienstzeit gleichfalls auSgeschiedcn sein. Am 1. Ott. treten die Einjährig-Freiwilligen und die Oekonomie-Hanvwerker ein, welche letzteren 0 Wochen Wassenübungcn haben. Fn der ersten Aoveinderwochc werden die Rekruten eingezogen. — Das für den Bau einer direkten Balm DürrröhrS- dors — Weistig — W eistcr Hirjch Tresde n bestellende Eomitü gedenkt abermals Schritte zu tlmn, um das Projekt seiner Aus ührung näher zu bringen. Es soll an den bevorstehenden Landtag nochmals eine Petition in diesem Sinne eingereicht wer den. Daß der Bau nur eine Frage der Zeit sein könne, lehrt ein Blick aus die Karte. Die lebhaft aber das Bedürfnist empfunden wird, wiffcn alle Diejenigen, welche den regen täglichen Verkehr ffnnen, in dem die betreffende Gegend mit der Hanvtstadt stellt. Sie begrünten daher als frohen.Hoffnungsschimmer die jüngst ge brachte Notiz der „Dresdn. Nacbr.". es seien Ingenieure unk der Vermes'ung einer vrojekkirten Balm Dresden Weißer wirsch be schäftigt. Man wunlcht dort Nichts sehnlicher, als die -Werren möchten fick noch weiter bemühen und auch das nach Türrrölirs- dorf zu liegende Terrain noch besichtigen, um dabei gewiß zu dem Resultate zu gelangen, vast sich einer Bahn in dieser Richtung keine nennenswertben Schwierigkeiten in den Weg steilen würden. Man l>offl, dast man das, was schon oft einer abgelegenen Gegend im Vaterlande wie ein Geschenk des wimmele! in den Schoost siel, auch den reich devöllerlen Srlschaflen in der Nähe Dresdens, oder auch dieier Sladt ielber gewähre» wird: einen Schienenweg, der noch dazu mir als die naturgemäste Vollendung, als die kurze Endstrecke einer nngemngeneii Bahn zu delrachten ist. , - Polizeiheri cu >. Ein liier wohnhaftes Fräulein beklagt den ibr ans noch nnermittelte Weste uigefüglen Verlust dreier Einlagebücker der hiesigen Nenffädter Svarkaffe mit den Nummern 421", 373<> und 2>»M. Es ist leicht möglich, dast sie lner verpfändet worden sind. - Fn der Nackt zur Mittwoch fand in einer Parterre Wohnung ans der Reichsstraste ein unbedeutender, noch vor Eintreffen der Feucrwcbr von .Hausbewohnern gelöschter B rand statt. Fm Kgl. Großen Garten hat sich ani Dienstag ein j u n g e r M a n n in die linte Brust g e s cl> ossc n. Er wurde, wenn auch schwer, io doch nicht lebensgefährlich verletzt in das Earolahnus gebracht. Van dem unvcrschloffen gewesenen Boden eines .Hauses in der Räckiiitzstraste halte am Dienstag Nachmittag ein 10 Fahre alter.Handarbeiter verschiedene Wäschstücke gc- sl ohlen , er war aber gesehen, verfolgt und mit .wilfe mehrerer Lenke auf dem Feroinandplatze eingeholt worden. Ter junge, übri gens dem Anschein nach etwas geistesschwache Mensch gab an, dast er vor einigen Tagen in der Stadt aus einer -Hausflur ein Hand- tnch gestohlen habe, doch wisse er nickt mehr wo. Das Tuch wurde vorgc'undcn und in Verwahrung genommen. — Von henke nk> werden im Zoologischen Garten die Raubtliiere um 5 Uhr gefüttert. Tie beiden Pseffcrsrcsicr oder Tukane, die Herri »raus be« hier mtuw««st,llt lel angrkauft und »ei rv von> laufmann Georg gemacht worden , et ein gett'wangigrr Kai große Voliürr der kindlich war, fertig ge, «meukr^ neu gestrichen und ....., . . Kanal soll demnächst, etwa- verkürzt, d. das Stück hinter dem Rechen^ in der Nähe des Eoneertpavillons, wird zugeschüttet wer den. Eine gründliche Renovirung dieses Kanals, der leider nur den Zustust vom Kaitzbach, aber keinen Abfluß hat, so daß das Wastv eben nur verdunsten und verschlammen kann, timt Noth, und Dir. Scköpff gedenkt denn auch im nächsten Frühjahre eine solche vorzunehnien und dann den gereinigten Kanal auch wieder mit Fischen zu versehen. - Leipzig, 13. Sept. Fn ihrer bei der 2. Kammer einge- reichtcn Fnterpellation wegen deS kleinen BclageningszustandeS haben die Abgeordneten Bebel, Liebknecht re. die Zahl der aus Leipzig und Umgend Au «gewiesenen auf annähernd 70 an gegeben. Die Zahl stimmt. Wenigstens führt ein in der Vereins- druckerci Hottingen-Zürich gednicktes und jetzt allhicr in Umlauf gesetztes Berzeichniß nebst Nachtrag 68 AuSgrwirsen« auf, ungerechnet die zwei, deren Ausweisung vor der Hand zurückgenommen worden ist, und dieses Verzeichnt« giedt ein so genaues Signalement der selben nach Namen, Stand, Alter, Statur u. s. w., daß man cs für ein polizeiliches halten könnte, wenn nicht im Nachtrag um An kauf der Liste im Interesse der Ausgewiesenen gebeten würde. Seit dein ü. August ist übrigens unseres Wissens keine Ausweisung weiter vorgekommcn. Die Gemeinden gewähren, wo eS der Untcr- stützlmgswoknsttz erheischt, den Familien mit inSqrsannnt 93 Kindern Unterstützung, jedoch haben mehrere, z. B. Thonberg, Klcin- Zschochcr re. die Amtshauptmaimschast angegangen, daß diese Ver lage aus Staatsmitteln ersetzt werden mochten. — Der Haupt- konkurrciit um die Konzession zur D üngerab fuhr inGemästheit en Hauöbcsitzerverein esc bat auch die Kön gen Adfuhrinstituten satte sich überhaupt gar keines beworben und außerdem lagen nur noch zwei Bewerbungen von auswärts vor, von Berlin und Karls ruhe, deren Minimaltarif aber wenigstens noch einmal so hoch war als der der neuen Leipziger Gesellschaft. Tic Stadtverordneten werden also gegen den Letztere» wahrscheinlich auch nichts ein- zuwendeii haben, und ist deren Zustimmung erst erfolgt, so wird die sache bald in Gang kommen. — Daß sich die Polizei nicht Alles erlauben darf, ist ibr durch einen Spruch des hiesigen Land gerichts neuerdings wieder klar gemacht worden. Der Gcmcindc- vorstand der Bolkmarsdorfer Straßenhäuser batte einem betrunkenen Attestaten, der ihn geschimpft, eine Ohrfeige verabreicht, der Sckutz- isterdem denselben auf eine Kiste geworfen und während Vorstand festhielt, mit einem Besenstiel auf ihn los- des neuen Regulativs war die von dem hiest gegründete Düngcrexportgesellschaft, und die zcsjion vom Raibe erhalten. Bon den hie! mann au ihn der ! . . .. geschlagen u. s. w. Wegen Körperverletzung wurde der Geincinde- iv zu 1 Monat Gefängniß verurtheilt, der Schutzmann aber, - - - - - - Vorstand zu , „ . der zugleich noch eines ErpreffungsversuckS in Kuppelcinngelcgcn- bciten überführt war, zu '> Monaten. Fn Hai Ibach bei Llbernhau brannle am Freitag die Bretmüble des Mühlenbesitzers Seifert nieder. Fm vorigen Jahre wurde demselben die Scheune eingeäschert. Der Bretschneider soll die Mühle eine Stunde zuvor verlassen haben und wird erst die nähere Untersuchung ergeben, ob auch liier etwa böswillige Brand stiftung vorlicgt. — Der Fleischer Türpe aus L i m b a ch, der niuthmastlichc Mörder der Lidia Voigt in Eheinmtz, ist nunmehr seit Dienslag in der König!. Gefangenanstalt in Ebemnitz internirt. Um nicht den Bahnhof cn Eheninitz passiren zu müssen, woselbst immer massiges und sehr aufgeregtes Publikum auf die von Augustusburg kommendeii Züge wartete, ist Türpe mittelst besonderen Geschirres nach Eheninitz transportirt worden. — Fn Medingen bei Radebnrg brannte in der Nacht zum Sonntag die nickt versickerte Scheune der Frau Gutsbesitzerin Protze nieder. Brandstiftung wird vermutbet. — Das Befinden deS schwer erkrankten G r a f e n T b u n z n Tetschen schreilet erfreulich in der Besserung vorwärts. Dcr Kranke fahrt bereits wieder in einem Roüsluhi im Park spazieren. — Nach der „Erzgeb. Zig." herrscht in Lößnitz der Typhus keineswegs in solchem Maße, wie kürzlich gemeldet ward. ES sind daselbst seit 27. v. M. bis 10. d. überhaupt nur 0 Todesfälle vor- gekommen und von diesen mir 2 in Folge von Typhus. - Am Sonntag stürzte der kO Fahre alte, mit Krämpfen be haftete Solm des Gemeindevoi slandes Mann in G r o st r ü geln in einem Krampfanfall beim Obstauflescii in einen Wassergraben und ertrank. — Ein zwar kalter, aber verhängnistvoller Blitzschlag traf am 7. d. M. in dasHaiiS deS Gutsbesitzers Taggesell in Bärwalde. Der Blitz riß auf seinem Wege einen an der Decke befindlichen Lampendrnlit weg, schleuderte ihn einem Mädchen so in die Beine, daß blutige Wunden entstanden -, die Frau Taggeseü wurde dagegen von dem Blitz so getroffen, daß sic noch am 18. an einer Lähmung der Beine litt. — In dem an dcr sächsischen Grenze gelegenen böhmischen Torfe Libin spielte sich dieser Tage eine Ni esserassairc ab, infolge deren man zwei Leichen fültschasseii mnstte. Zwei Brüder und der Schwager derselben drei bösartige, allgemein gefürchtete Gauner zechten in dem WirthShauS. Plötzlich entbrannte unter den Brüdern ein Streit, sie sprangen ans, die Messer blitzten und der jüngere Bruder bohrte das seine dem älteren »nt solcher Gewalt in den Leib, der elbe als der noch » tznten nnlo« am 14. Null 1863 zu Weil i Fleischernes«» »er do», nachdem«» gerathen, totale Tru end der Untersuchung nnbestrafte Fleischergeselle m Vorgänge rechtfertigen > betrunken gewesen sein Ern! ewb nne Men- Vte Annahme > der Arrestat den Emst der Situation überschaut igrmefsenm nkenheit ,ü stmulirm und suchte stch mit dem Bemerken, er könne sich .enterten, er küw Miffcthaten nicht mehr Ermahnunae >nn« best i, daß derselbe sofort todt nicdersniik. Fetzt sprang > als Rächer auf, doch auch ihn stach der Bruderinöri nieder, auch er verröchelte sein Leben hinnen kurzer Zeit, Bei dein Bemühen der herzugesiiömlen Leute, den bestialischen Menschen zu fassen, wurden noch mehrere Personen verwundet endlich gelang cs aber dock, ihn zu binden. Man soll übrigens in der dortigen Gegend ordentlich ausatbmen, diese drei bösen Menschen los ge worden zu sein. — Die in Eolditz bestehende große Steingiilfabrik von Trenkler und Vörtlcr beging am Sonnabend das Fest ihres lOjähr. Bestehens. Tie Prinzipale gaben ihren Arbeitern im dortigen Schützeiihause Festmahl, Eoncert und Ball, auch wurden am selben Tage 8 Arbeiter dieses Etablissements, die je über 80 Fabre dort beschäftigt sind, Seitens der Regierung mit dcr silbernen Medaille „für Treue in der Arbeit" dckorirt. -- Selbstmorde. Fn seinem Quartier z» Dittersbach er schoß sich mit seinem Tienstgewebr dcr Schütze Bruno Anger dcr I I. Komp, des Schützen Reg. 108. Lebensüberdruß wegen schon oft erlittener und noch ui erwartender Bestrafungen wird als Motiv bezeichnet. Fn einem Anfall von Geistesstörung hat sich in Hermsdors bei Frauenstem dcr 43jähr. Gutsbesitzer "Walter erhängt. — Am Dienstag mußte in Plauen i. B. ein älterer, an der Bahnhofstraße wohnender Tischler wegen eines Sittlichkeitsvergehens verhaftet werden. — Auf dem Rittcrgutsgchöst zuMilkwitz ist am Sonnabend die Tagelöhnerin Aug. geschiedene Trinks, geb. Gebert von eine», beladenen Wirtistchastswogen, der z»in Umstürzen läm, er schlagen worden. - Landgericht. Am 23. Fnli erhielt der noch nicht 16 Fa Ine alte Flcijcherlehrliiig August Hähne» von seinem Meister in Wachwitz den Auftrag, mittelst eines von Hunden gezogenen Wa gens eine Portion Talg nach auswärts zu trausvortireii und der junge Mensch batte mit seinem Fuhrwerke auch schon unbeanstandet eine Strecke WegcS zurückgelcgt, als plötzlich zivischeu den Dörfern Bühln» und Eunncrsdorf ein Fiidividmim an ihn licrnntrat und im befehlenden Tone ein „paar Bleicr" verlangte. Der überraschte Lehrling ahnte sofort, daß cs dem frechen Burschen um einige Nickclgroschcir zu thun war, und wies dem angehenden Räuber mit dem Hinweis, er führe gar kein Geld bei sich, ab; nunmehr verlangte dieser ungestüm die Vorzeigung des Portemonnaies. Eähiiel wies auch dies Ansinnen zurück und setzte ^ sein Fuhrwerk wieder i» Bewegung, gleichzeitig nach Hilfe rufend. ! Dessen ungeachtet verließ dcr Strolch noch nicht sofort den Schan- ' platz seiner Tbat, er hielt zunächst den Wagen von hinten fest und traf nuch Anstalten, mit seinem Stock gegen den Lehrling vorzn- gelic», während er nebenbei einen dcr vorgespannten Hunde Kreuz lahm schlug. Schließlich fand er cs jedoch für gerathen, die Flucht zu ergreifen, nachdem er noch versucht batte, sich an der Wagen- , ladnng zu bereichern, und verfolgt von liinzukommendcn Personen, lief er schnellstens davon, wobei er mit Leichtigkeit breite Gräben ! übersprang»»!, jedes ihm indenWegkommendeHinderiiiß zu beseitigen > wußte. Endlich gelang eS. den Flüchtling festzunehmen und cntpuvpte zu entlasten. Trotz wieverdolter Ermahnungen seitens de» . Borsitzenden, der Wahrheit vi« Ehre zu geben und die Behauptung MS angeblichen Zustandes der sinnlosen Betrunkenheit men, vlieb Ziegenbalg bei seine,» Leugnen stehen. Der l, unter Vorsitz vcS Herrn Laudgcrichtsrath Möhn, «rach lang unbeaufsichtigt liegen. Mittlcnveile kam ein Spitzbube des DegeS und Vieser eignete sich ohne Weiteres die in dcr Westentasche VS befindliche silberne Cyliiitzeruhr an., Der verbotene Griff kam Aieb- wurdc unter Ausschluß mildernder Umstände zu 1 Fahr 6 Monaten Zucht haus, 3 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizei aufsicht verurtheilt. — Der 19jährige Handarbeiter Friedrich Moritz Richter verschaffte sich am 23. Fult insofern auf diebischem Wege einen Geldbetrag von 3 Mark, als er die Hosen des in der Elbe badenden Handarbeiters Hofmann mit Erfolg durchsuchte, und ver wirkte der schon bestrafte Bursche unter mildernden Uinständen 4 Monate Gesüngniß. Her 27jährige Eomptoirist Heinrich Ml- Helm Schietzoldt vetterte stch, um cm Darlebn von 10 Mark zu erlangen, an die Zeugin vcrehel. Moritz heran und diese war zuvor- kommend iienug, ilnn »nuigclS baarer Kaffe ein Sparkassenbuch über eine Einlage von 187 Mark zu dem Zwecke zu übergeben, die 10 M. zu erheben. Die M. verlangte aber gleichzeitig sofort nach Erledigung deS Geschäftes das Buch zurück, während sich Schietzoldt nicht im Geringsten an Erfüllung dieser Bedingung hielt, jondern fortgesetzt aus die Sparkaffe lief und nicht eher rubte, bis die ganze Einlage ausgezehrt war. Den letzten Rest von 4 M. V. Einlag 33 Pf. Einlage ausgezehrt war. Deir letzten Rest von 4 ^ , inlagc samiut Zinse» holte sich S. am 4. Fuli von dcr Sparkasse und vorher Hane er bereits zu drei verschiedenen Malen Posten von 47» 00 und 79^Mark abgehoben. Der wegen Unterschlagung vor die Strafkammer verwiesene und schon einmal wegen Diebstahls vorbestrafte Angeklagte be mühte sich nnijonst, geltend zu machen, er habe von der Eigcnthttineriil des Sparkassenbuches, sowie Verfügung über dasselbe erhalten, denn er wurde, gemäß des von Herrn «taats- anwaltschcistsassessor Du. Gensel gestellten Antrags, auf Grund von 8 246 des R.-St.-G.-B. zu 8 Monaten Gefängniß und 2 Fahren Ehrenrechtsverlust verurtheilt. — Dcr noch nicht 21 Fahre alte und noch unbestrafte Tischlergesellc Hermann Bruno Timmel aus Obcr- bobritzsch wurde am Nachmittag des 14. August von Sehnsucht nach deutscher Rcichoinünze ergriffen und öffnete mittelst eines krumm- gcbogenen, die Stelle eines Dietrichs versehenden Nagels die Thürc zur Wohnung des Schnlmiacherü Gersdorf auf der Lonisenslraßc. Schon hatte er den verbotenen Griff nach de», auf einem Schranke befindlichen Geldtäschchen G'ü gemacht — da erschien Gersdorf aus dcr Bildflüche und vermittelte die Ärretur Timmels, dcr gestern wegen schweren Diebstahls unter Annahme inildernder Umstände zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. — Amtsgericht. Wegen Verbreitung verbotener Druckschriften — gemäß 8 19 des Gesetzes, die gemeingesälirlichen Bestrebungen dcr isoziatdcmokratie betr. — hatten sich gestern die Schlosscrgehilfen Friedrich Hermann Schüßncr und August Ernst Eisold vor dem Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Assessor 1)r. Rink zu verantworten. Durch die Beweisaufnahme wurde feslgcstrUt, daß Schüßncr ein hervorragendes Mitglied der Sozialdemokratie, zunächst seinem Schicksalsgenossen oft ans der in Zürich erscheinenden Zeitung „Der Sozial-Demokrat". dessen Verbreitung >ni deutschen Reiche vom Reichskanzleramte ver böte» ist, vorgeleien und den Mitangeklagten auch mit Erfolg zum Abonnement auf das erwähnte Lrgan veranlaßt batte. Eiwld seinerseits verbreitete den Inhalt des „Sozial-Demokrat" durch Vor lesen an seine Logis- und Fabriks-Kollegen und spielte überdies bei dem verbotenen Einsammeln von Beitrügen für ausgcwiesenc Ge sinnnngsgenossen eine hervorragende Rolle. Das Crkenntniß lautete für Schüßncr, der stch bereits in Hast befand, auf 3 Monate, gegen den bisher auf freiem Fuß befindlich gewesenen, aber ebenfalls in Haft genommenen Eisold aus 4 Monate Gefängniß und unter warfen sich die Angeklagte» dem Ilrthcil. — Landgericht, den Id. Scplcmdcr. Siraslammer ll. o Uhr Hauvlvcrhaiidluna gi-gen dcn Taäcardctler Larl -Sc,mann sticblcr. dcn Bergarbeiter ONo Kiianllic und Siemen, Ananli velnnann au» tiinmvaidc wegen Ttebstahls. !«'/, gegen de» lach- deikcr iiinii Tberdor Claus aus Dresden wegen veilciideien und versuchten Betrugs ic. Meteorologische tveobaeirtungen der dcutjchcn Tccwartc t» Hamburg am IN. Cci'tcmbcr um v Ubr Murgen». 7 di 7," > 7Ui es cvrnv »> 8 Wind. milbig leicht leichi wett«». »legen Ncgcu halb bedeckt -« Id -»->> 4- 7 4-m » -l-iu «, 4 >0 Z 4-id « 4-N L 4't ? 4 I> L 4-id S ch Jrich kr«. Kopenhagen . . Tlockbolm . . Haparauda . . r-l. PrtccSburg Moskau Haucbura ..... 7Un ,v schwach , bedeckt >> Memel 7.7N - r- ? EV s,ar! . bedeckt -) Pari« ! 7U7 , ^ 88VV lener jiug ! heiler München. ... 7Uü 8- Sie miisiig ! wollig Leipzig . . . , . 7»:! -iS schwach wolkigy Berlin 7M Ü2 leicht ! halbbcdccktS) Wien 7UN - K nee iüll bedeckt BrcSlan 7>n> - vau schivach j halb bedeckt i! Sicsicrn und biack.is Negcn. ch NaehiS anhaltend Regen, grobe Sec. etwas Regen. I) Nackns ütcgeu. n cd crs ich! de > Ui iieru ug. Das gesicru erwiihulc MiUiUiUM ist uuicr cr- bebiick>cr ZuuaMue seiner Diese uordosiniari» bis Ziockhoim sorigeschrllicu. wiihrcud über Lüdcuropa der Lusidruck über 707, Miniuicicr gestiegen isl. lieber Ccntrai- enropa ist bei trübem, uielsa.ü regnerischen. Weiter die Lnsibewcgnng schivach. mcisi an? südlicher nud N'eüiichcr Ricknnug. nur an der Lsidrnische» nüile wehen Harle südwestliche Winde. In Deutschland sielen gestern erhebliche Niederschläge, insbeson dere au der litisie, i» Wustrow .->1 Miüiuieier. Auch aus Liockhoim, Warschau und Krakau werden bcirächiiichc Reacnmeugen geineidci. Die Temverainr ist in Tcuijch- iand nahezu normal. In Lindäsnäs und Nieaborg wurde Nordlicht bcvbachlci. - Wasserstau!» der Gide und Moldau «m 14. Septbr.: BndweiS — ll, Peog 4- 20, Pardubitz -ff 48, Melnik -ff 40, Leilmeritz -ff 29, Dresden — 00. Wassertvärme der Elbe ni» 14. Septbr.: 12 Grad 1i. Taqtsifkschichtt. Teutsklied Neiclj. Bon dcr B e g e g >1 n n g des Zaren imk Kaiser Wilhelm an Boro des „Hobenzollcrii" wird noch das folgende interessante Detail mitgeilieitl: Kaiser Wilhelm empfing dcn Zaren ans dem Verdeck mit dem Helm in dcr Hand, der Zar, wclchcr prelißischc lUnncmmisori» trug, wollte den Tschacko abnehmcn, die Schnppenkctte ivar in der Eile nicht zu entfernen, dcr Zar riß mit einem Rucke die Kette ab und ging entblößten Hauptes ans den Kaiser zu, mit dem er dreimal Kuß und Umarmung wechselte, ebenso mit dem Krcmpriiizen und zweimal mit dem Großherzog von Mecklenburg. Gleich nach der Ankunft des Kaisers Wilhelm in Danzig halteiffdie Herren Obelpräsidciit v. Ernsthausen und Polizei präsident Oe. Schultz eine längere Audienz. Der Kaiser beklagte sich dabei auch über c>ns unvorsichtige Wersen mit Blumen nach seinem Wagen, wodurch er lchmerzhnfte Eontnsionen im Gesicht erhalten habe, und hcauslragle den Polizeipräsidenten, das Publikum vom Blilmenwerstn abzuhalte». Ter Kaiser von Rußland ist über dcn ihm in Danzig gewordenen Empfang sehr erfreut gewesen und hat eS schmerzlich bedauert, nicht länger in dcr Stadt verweilen zu kön nen. Fmmer wieder und wieder hat er nach der Rückkehr auf seine Nacht den Großfürsten und dem Gefolge seine hohe Befriedigung über die Begegnung mit dem kaiserlichen Großohcim, über die altcr- thümliche schöne Stadt, die -Haltung des Publiknms und die ge troffenen Anniigcmeiits ausgesprochen. Mehrere Herren ans der Suite Sr. Majestät, welche lange um dcn Kaiser gewesen, versicher ten, daß sie ihren Monarchen noch nie in so freudig erregter und gehobener Stimmung gesehen hätten. Fn Erwartung des am Mittwoch hevorsichcndcii Besuchs v 0 u .H n m b u r g durch Se. Majestät den Kaiser durchzogen große Menscheiimassen die auf daü Reichste geschniüclten Straßen. Durch reichen Schmuck tritt ganz besonders die Große Bleichen hervor, ivosrlbst eine via. Il'inmpimlis auS 34 haushohrn, mit Tnnnenglnr- lnnden geschmückten Maslbüiimen errichtet ist. Die Lombardsbrücte ist mit Blumen, Lnubglmlniidcn, vier kolossalen Vase», Blumen schalen, Fahnen und Bannern geradezu feenhaft geschmückt. Von Lavestehude nach der Uhlenhorst ist eine auf 76 Schuten ruhende
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)