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B autMs M Achrichtm Verord«»«stSblgtt der SreiSha«pt»a»sch«st va»tze« zd^leich al» Aoxsiftorklbehörde der OderlofttzZ Amtsökatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut und Bernstadt, des Hauptzollamts Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Schirgiswalde und Weißenberg. vrgr» der -rudel»- «ud G e W e rd e k« « » e r z» Aitt«»^ verantwortlicher Redakteur: Arno Zschuppe. (Sprechstunden wochentags von 10—11 und von 3—4 Uhr). — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautze». Fernsprechanschluß Nr. 51. Mk Bautzen« Nachricht« erjchetnrn, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich abends. PretS deS vierteljährlichen Abonnement- 3 JnsertionSgebühr für den Raum einer Pettt-Spattjetu gewöhnlichen Satzes 15 in geeigneten Fällen unter Gewährung von Rabatt: Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. RachweiSgebÜhr für jede Anzeige und Insertion 20 4, sür briefliche «nskuuftseneuung 10 » (und Porto). WM- R»r bis früh 10 Uhr ei»setze»tze J»ser«üe finde» »och i» dem ade«d» erscheinende» Blntte R»s»»DMe. Inserate nehme» di« Geschäftsstelle de« Blatte» und die Bnnonceubureau» an, dergleichen di« Herren Wald« in Löbau, Claaß In Weißenberg, Lippitfch ln Schirgiswalde« Gustav Kröllng tu Bernstadt, Buhr in König-Hain bei Ostrttz, Reußner In Ober-LunuerSdorf und von Lindenau In PulSnItz 162 Sonnabend, de« 15. Juli, -rbcnd«. Der Schulknabe Reinhold Grkllich in Neugersdorf hat am 21. Januar laufenden Jahres in Gemeinschaft mit einer zweiten Person in dem unteren Teiche der Firma C. G. Hoffmann in Neugersdorf einen zwölfjährigen Knaben aus der Gefahr des Ertrinkens gerettet. Für diese verdienstliche Handlung hat ihm die unterzeichnete Behörde eine Geld belohnung bewilligt. Bauyen, am 10. Juli 1905. Die Königliche Kreishauptmannschaft. von Schlieben. Fr. Nach 8 47 des Einkommensteuer- und 8 29 des ErgänzungsstemrgesetzeS hat jeder, der Im Laufe des Steuerjahres beitragspflichtig wird, dies binnen drei Wochen, vom Eintritte deS die BcitragSpflicht be gründenden Verhältnisses an gerechnet, der Gemeindebehörde anzuzetgen und ihr aus Erfordern die zur Feststellung feines Sieuerbetrages nötigea Angaben zu machen. Nach 88 ?2 und 44 der vorgenannten Gesetze kann mit Geldstrafe bis zu 50 Mark belegt werden, wer die vorgefchriebene Anzeige seines Eintrittes tu ein die BettragSpflicht begründende« Verhältnis unterläßt. Unter Hinweis aus vorstehende Bestimmungen ergeht daher an alle Personen, welche im Lause des Jahres 1905 hier beitragspflichtig geworden sind oder noch werden, beziehentlich an ihre Vertreter hiermit die Aufforderung, schriftlich oder mündlich bei der Stadihaupt- kasse (Rathaus, 2. Stock), wo auch Dellaratlonssormulare unentgelilich verabfolgt werden, entsprechende An zeige zu erstatten. Bautzen, am 19. Mai 1905. Der Stadtrat. ür. Kacubler, Oberbürgermeister. Wzl. Bekanntmachung. Die städtischen Kollegien von Bautzen haben beschlossen, das aus Zeit gewählte be soldete Ratsmitglied Herrn Stadtrat Immanuel Alfred Reichardt von der Wiederwahl zu entbinden und auf Lebenszeit anzustellen. Die anderweite Ver pflichtung und Einweisung des Herrn Stadtrats Reichardt ist am 14. Juli 1905 erfolgt. Herrn Stadtrat Reichardt ist mit Genehmigung der Königlichen Kreishauptmannschaft die Verwaltung der Sicherheitspolizei übertragen. Bautzen, am 15. Juli 1905. Der Stadtrat. vr. Saevbler, Oberbürgermeister. Ar. Rtoutag, dcu 24. Juli 1905, vormittags 11 Uhr gelangen in dem Grundstück Nr. l5 zu Gübcln I Fahrrad, l runder Tisch, 2 auSgcstopstc Bögel und 1 dcSgl. Hase gegen sosorlige Bezahlung zur Versteigerung. Bautzen, den 1t. Juli 1905. Der Gerichtsvollzieher deS Königlichen Amtsgerichts daselbst. DieuStag, den 18 Juli 1905, vormittags 11 Uhr gelaugt in Wehrsdorf eine noch ziemlich neue Krößenmaschine gegen sofortige Barzahlung meistbietend zur Versteigerung. Sammelplatz der Bieter Im Gasthos zum Erbgericht in WehrSdors. Schirgiswalde, den 14. Juli 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. An der Obst- und GartcnblMschltte zu Batiken wird am Dtenstag und Mittwoch, den 18. und 19. Juli, ein Kursus über Obstverwertuug abgehalten. Praktische Hebungen und theoreiische Erläuterungen über Bereitung von Beerenweinen, Obst- und Gemüsekonserven, Obstgelee, Fruchtsäfte. Beginn Dienstag früh 8 Uhr. Honorar 3 Mark. Anmeldungen von Damen und Herren nimmt entgegen der Vorstand: vr. Brugger. LoosorvatorLllw zu Vrvsävu. so 8vI«nI^«Iir. AUs b'Lohsrturzilleik uockl'borrtor Volls Lllkiis am! kiursllaobsr. Ltotrltt Uaaptoiutritt 1. um! I. Lpril. ?rospekt tiurcb das inhandgehens der deutschen und der französischen Arbeiter klasse gegen die eigensüchtigen und volköverräterischen Pläne der europäischen Diplomatie". Anders ist der Sinn der verkrachten „ Weltfriedens "- Demonstration auch von uns nicht aufgesaßt worden. Wir glauben jedoch nach Kenntnisnahme der Rede und Tele gramme James nicht mehr daran zweifeln zu sollen, daß der französische Sozialistenführer von dem Zwecke seines Berliner Auftretens vollkommen einqeweiht gewesen sei. Von einem „Mißbrauch" James' wird somit nicht mehr die Rede sein können. »er «iugeboreue-rAufstaad t» reuisch-GÜdwestafrit« * Die Lage im Hererolande. Aus dem Norden deS Schutzgebietes sind Nachrichten von kriegerischen Er eignissen seit geraumer Zeit nicht mehr eingetroffen, wenn man von den Meldungen über die Operationen gegen de» Herero Andreas absteht, die sich aber heut bereits im Namalavde abspielen. Man ist im Hererolande schon vor Wochen von dem System der „fliegenden Kolonnen", die den Gegner aufsuchen und sich an seine Fersen heften, zu dem der Stationsbesatzungen übergegangen, und man konnte das mit Fug und Recht; denn die Gefechtskraft der Herero ist gebrochen. Größere Abteilungen von Rebellen, die stark und wohlbewaffnct genug sind, um energischen und nach- bezw. an der Lüderitzbucht thre letzteRuhe gesunden haben. So- wett sanitäre Rücksichten nicht einen Aufschub der Exhumierung fordern, wird in jedem solchen Kalle dem Wunsch auf Heimsen- düngen entsprochen werden. Dagegen kann an die Ueberfüh. rung von Leichen aus entfernt von der Eisenbahn und der Küste im Innern liegenden Grabstätten erst nach Beendigung des Kriegszustandes gedacht werden. Bedingung hierfür würde sein, daß die Feststellung der Persönlichkeit mit Sicherheit erfolgen kann. Inwieweit dies bei dem in Afrika schnell fortschreitenden Berwesungsprozeß und hinsichtlich der in Massengräbern ver einigten Toten möglich sein wird, muß dahingestellt bleiben. DaS Schutztruppenkommanbo bemerkt tm Bericht, daß sich die An gehörigen der gefallenen oder gestorbenen Krieger versichert halten körnen, daß den Gräbern eine den augenblicklichen Verhältnissen entsprechende Pflege und Ueberwachung gewidmet wird und daß die Truppen es als Ehrenpflicht betrachten, in würdiger Weise die Grabstätten der für Kaiser und Reich gefallenen bezw. ver storbenen Kameraden zu schmücken und instand zu Halim. * Ein Greifbagger für Swakopmund. Am Donnerstag lief auf dem Stettiner Oderwerk in Stettin ein für Swakopmund bestimmter Greifbagger, der den Namen Der Zweck des Jaurös-Rummels wird von Mehring in der „Neuen Zeit" in einem Artikel betitelt „Reflexe der russischen Revolution", enthüllt. „Ehe diese Zeilen gedruckt sind, ist der 9. Juli — der Tag der „Weltfriedens"-Versawmlung — vorüber. Die faktische Rücksicht auf die etwaige Schädigung einer einmal unter nommenen Parteiaktion fällt also fort . . ." Es liegt somit für den „Genossen" Mehring kein Anlaß mehr vor, auS seinem Herzen eine Mördergrube zu machen. Hören wir, was er ausplaudert: ,Es ist kein Zufall, daß die Scharfmacher im Deutschen Reiche wieder Morgenluft spüren und für die nächste Zu kunft große Taten der Sozialistenvernichtung verheißen. Es ist ihnen damit bitterer Ernst, und sie rühmen sich schwerlich ohne triftigen Grund, daß sich das schwankende Rohr der Regierung unter dem Winde beuge, den sie mit allen Blasebälgen machen. Unter diesen Umständen kann man es nur mit dovpelter Freude begrüßen, daß der Parteivorstand auf die Tages ordnung des nächsten Parteitages die Erörterung des poli tischen Massenstreiks gesetzt hat und eben einen Aufruf er läßt, worin er zu Gcldsammlungen für die Opfer der russi schen Revolution aufforderl, worin er zugleich erklärt, daß die deutsche Arbeiterklasse dem russischen und polnischen Proletariat einen vollen Erfolg seiner heloenmütigen An strengungen zum Sturze des russischen Despotismus und für eine neue, bessere und gerechtere soziale und politische Ordnung der Dinge im russischen Reiche wünsche. Es ist gerade die rechte Zeit, sich zu dem »heldenmütigen und un vergleichlichen Kampfe" zu bekennen, den das russische und polnische Proletariat unter Führung unserer Genossen gegen daS „fluch- und schmachbeladene Regiment des russischen Zarismus führt". Je mehr sich dir Scharfmacher in Drohungen ergehen, um so deutlicher muß ihnen gesagt werden, daß sie damit niemanden schrecken, oder höchstens eine Handvoll bürgerlicher Philister, aber am wenigsten die Arbeiter, die sie schrecken wollen. Eine andere Notwendigkeit der Lage, die durch dir russische Revolution geschaffen wird, ist der enge Zusammen schluß aller europäischen Arbeiterparteien. Sie alle haben das gleicht Interesse am Sturze des Zarismus, und sie alle stehen im Banne der Wirkungen, die von diesem weltgeschicht lichen Ereignis ausgrhrn. Je enger sie Zusammenhalten, um so spurloser werden die Blitzstrahlen an ihnen abgleiten, die im hohen Olymp der Reaktion geschmiedet werden. In erster Reihe ist ein nahes Bündnis zwischen der deutschen und der französischen Arbeiterklasse notwendig, zumal da die Diplomaten beider Länder künstlich Zwist zwischen den beiden großen Kulturvölkern schüren, gerade in dem Augenblick, wo der drohende Schatten des Zarismus weicht, der allzu lange »wischen ihnen stand. Es ist deshalb rin glücklicher Ge danke, daß JauröS zu den Berlinern und Bebel zu den Parisern sprechen soll, im Sinne eines gemeinsamen Hand. deckung. Die Stationen sind stark besetzt. Durch Erhöhung der Frachtgelder wird den Farmern Gelegenheit zum Ver dienst gegeben. Da reichlich Frachten vergeben werden und Aussicht auf Entschädigung der schwer geschädigten Ansiedler besteht, wild zur Zeit die Entsendung von Hilfsgeldern aus der Sammlung der Deutschen Kolonialgescllschaft nicht mehr als erforderlich bezeichnet. * Hendrik Witbooi und die Briten. Im Groß- Namal an de rast der Kleinkrieg ununterbrochen weiter und die Verhältnisse sind zum Teil ganz ungeklärt. Das be zieht sich vor allem auf den Aufenthalt und die Absichten des nach allen Nachrichten mit seinem gesamten Anhang auf britisches Gebiet übergetretenen Häuptlings Hendrik Witbooi und die Häuptlinge seiner Gefolgschaft, vor allem aber auf Hendriks ehemaligen Unterführer Samuel Isaak, einen der gefährlichsten Burschen im ganzen Groß Namalande. Sollte Witbooi in der Tal vollständig frei und ungebunden in der Gegend von Lihutitu in Britisch-Betschuanaland sitzen und sich dort etwa zu einem Wiedereinfall in deutsches Gebiet rüsten und vorbcreiten, so würde die britische Regierung völkerrechtlich zu sofortigem Einschreiten gezwungen sein. Mag dem aber sein, wie ihm wolle — jedenfalls können wir uns im Nordosten des Namalondes unter Umständen noch auf höchst unliebsame Ucberraschungen gefaßt machen. General v. Trotha hat übrigens auch hier durch die Be setzung einer Anzahl wichtiger Punkte nach Möglichkeit vor gesorgt. * Die „Noidd. Allg. Ztg." meldet: Nach Bericht deS Kom mandos derSchutztruppe in Südwcstasrtka können zur Zeit Ur Exhumierung und Uebe rführung nach Deutsch land nur Leichen solcher Persönlichkeiten in Frage kommen, welche in SlaiionSorten an der Eisenbahn oder in deren nächster Nähe haltigen Widerstand zu leisten, sind in letzter Zett nicht mehr angctroffen worden, und es ist kaum zu erwarten, daß sich die versprengten noch innerhalb der deutschen Grcnz- pfählc befindlichen Teile der Aufständischen wieder sammeln werden, so lange Truppen in genügender Zahl und in an gemessener Verteilung das Land beherrschen. Diese Truppen, die zum großen Teil bereits monatelang biwakiert hatten und der Pflege dringend bedurften, konnten daher mehr konzentriert und auf den Stationen wenigstens notdürftig unter Dach und Fach gebracht werden, eine Maßregel, die sich bezüglich des Gesundheitszustandes besonders vorteilhaft bemerkbar machen wird. Durchaus irrig wäre es übrigens, zu glauben, daß unseren tapferen Reitern nunmehr auf den Stationen ausnahmslos ein beschauliches Ruheleben be- schiedrn sein würde. Auch der Dienst der StattonSbesatzungen ist schwierig, strapaziös und verantwortungsvoll. Da heißt es, plötzlich und unvorhergesehen, bald hier-, bald dorthin Patrouillen zu reiten, die Verbindung mit den Nachbar- tationen aufrechtzuerhalten, Proviant- und Munitions- ranSporte zu decken, die Pferde und das weidende Vieh vor Uebrrfällen und Diebstählen zu schützen u. a. m. * Nach einem der Deutschen Kolonialgesellschaft aus Grootfontein unter dem 28. April 1905 zugehenden Be richte haben sich die Verhältnisse im Norden bedeutend lebessert. Es herrscht dort überall mehr Ruhe und Ordnung. Oie Ansiedler haben viel weniger unter Unruhen zu leiden. Die entfernt wohnenden Farmer erhielten Soldaten zur Be-