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«nechmlav». Der Kaiserliche deutsche Gesandte in Athen Prinz von Ratibor und Corvey hat einen ihm bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Ge schäfte der Gesandtschaft von dem etats mäßigen Legations sekretär, LegationSrat v. Below-Saleske, geführt. «Mei. 1982 Ministers, daß der Tarif den Schutz der heimischen Industrie erstrebe, ist auf einen extremen schutzzöllnertschen Charakter des Tarifs zu schließen Nutzt«». Auch die Berliner „Post" erfährt von unterrichteter Seite, daß die Reise des Zaren nach Moskau endgültig be schlossen wurde und daß diese noch im Laufe des Juli alten Stils erfolgen werde. Ein zahlreicher Hofstaat dürfte den Zaren dorthin begleiten. Auch der Bruder des Monarchen, Großfürst Michael Alexandrowitsch, wird den Zaren begleiten. Diesem Ereignis wird in Hofkreisen eine große und heilsame Bedeutung beigemessen. Petersburg, 21. Juli. (Dr. Anz) Morgen, als an dem Tage, an dem seit dem Blurbade vom 22. Januar ein halbes Jahr verflossen ist, wird eine große Anzahl von Fabriken nicht arbeiten, weil die Arbeiter Seelenmessen für ihre damals gefallenen Kameraden abhalten und Prozessionen veranstalten wollen. Letztere werden durch Kosaken ver hindert werden, so daß Zusammenstöße nicht unmöglich sind? Allerdings herrscht unter den Arbeitern längst nicht mehr die Einigkeit, wie im Januar, weil die führenden Elemente im Laufe der Zeit ausgewiesen worden sind. Trotzdem findet gegenwärtig eine starke Agitation statt, um Demonstrationen gegen die Regierung zu veranlassen. In Arbeiterkreisen herrscht starke Gärung und Unzufriedenheit, doch glaubt man, daß es nicht vor dem Herbst zu einem allge meinen Ausbruch kommen werde. Für morgen werden um fassende Vorkehrungen getroffen, um jede Unruhe im Keime zu ersticken. — Das neuerdings vom Minister Bulygin eingereichte Demissionsgesuch wurde vom Zaren nicht angenommen. Die Vorgänge inMoskau haben dazu geführt, daß der dortige Generalgouverneur Kosloff seinen Posten aufgeben muß, weil er gegen den dort tagenden Semstwokongreß nicht nach Wunsch der Petersburger Machthaber vorgegangen ist. Das Blatt „Slowo", das troy des Zensurverbotes es ge- wagt hat, einige Mitteilungen über jenen Kongreß zu ver öffentlichen, wurde nach einer Meldung des „Berl. Tagebl." auf einen Monat suspendiert. Der Korrespondent des „Standard" in Moskau hatte bereits ein Exemplar des Konstitutionsentwurfes des SemstwokongresseS in Moskau in Händen, ehe dieser Entwurf in der russischen „Gazette", wo er sechs klein zedruckte Spalten einntmmt, veröffentlicht wurde. Man er achte den Korrespondenten jedoch, den Inhalt nicht vor >em 19. Juli zu telegraphieren, damit der Zensor nicht auf merksam werde und die Veröffentlichung des Entwurfes vrr- Paris, 21. Juli. (Dr. Nochr.) Der kürzlich in den Ruhestand getretene bekannte General Langlois, früher Mitglied des obersten Kriegsrats, zieht in einem Artikel des „Petit Bleu" Vergleiche zwischen der Artillerie und den Befestigungen Frankreichs und Deutschlands. Der General kommt zu dem Schluffe, daß Frankreich in dieser Hinsicht gegen Deutschland keineswegs zurückstrhe, ja, daß die französischen Artilleristen ihre Ueberlegen- heit in der Handhabung des Schnellfeuergeschützcs noch einige Jahre behaupten dürften. Man möge sich deshalb von Unglückspcvphelen nicht einschüchtern lassen und sich vor gefährlichen Illusionen ebenso hüten, wie vor Entmutigung. * Parts, 21. Juli. (W. B.) Die mit der Prüfung des Gesetzentwurfs, betreffend Trennung von Kirche und Etaat, beauftragte Kommission des Senats nahm alle Artikel des Gesetzes an und vertagte sich sodann bis zum Oktober. Alsdann wird der Senator Lecomte im Auftrage der Kommission dem Plenum Bericht erstatten. * Saulnes (Depart. Meurthe et Mosellr), 21. Juli. (W. B.) Der italienische Soztalistenführer Valozzi, der unter den italienischen Arbeitern der Hüttenwerke in Longwy eine Ausstandsbrwegung anzuzetteln versuchte, wurde durch Regierungsbefehl ausgewiesen und zur Grenze gebracht. Grotzbritannie«. »Loudon, 21. Juli. (W. v.) Am Schluffe der für die gegenwärtige konservative Regierung so verhäng nisvolle» Sitzung des Unterhauses war dasselbe ge drängt voll von Mitglieder«, die erregt die Entwicke lung der Mtuisterkrisis abwarteteu. Cam-bell- Baunermav (Lib.) beantragte die Vertagung de- HauseS, da eS fast unpassend erschien, das Hau» auf- zusorderu, die Geschäfte während eives tatsächlichen Interregnums fortzuführen. Balfour erklärte, er wolle nicht das Han« bitten, streitige Krage« zu verhandel«, ersvche aber, in der Beratung der Gesetzesvorlage be züglich des Streites der schottische« Kirche« fortzufahrea, die keine Parteifrage berühre. Der Antrag Bauverman wurde abgelehut, aber auch die Beratung der Gesetzes vorlage nach wenigen Minuten geschloffen, worauf sich das Haus sofort vertagte. Redmond (Nationalist) rief aus: „Die Komödie ist jetzt zu Eude." Grotze Er regung herrschte in den Waudelgäuge« und die Mit glieder besprachen eifrig die Lage. — I« liberalen Kreisen herrscht allgemein die Ansicht, datz die Regie rung zurücktretea werde, aber bis jetzt ist «och nichts über ihre eudgiltigea Absichten bekannt. * London, 21. Joli. (W. B.) Heute hat ein Miuisterrat von ««gewöhnlich langer Daver statt- gefnnden. ES wurden jedoch nach Schluß desselben keinerlei Mitteiluvgeu über die Absichten der Regierung gemacht «ud wie verlautet, soll auch «ichts darüber bekauut gegeben werden, bis Premierminister Balfonr dem Uuterhanse seine Eröffnungen macht, was am Mon tag geschehe« soll. Naturgemäß ist die Luft voll vou Gerüchten. Eine Ansicht, die in parlamentarische« Kreise« vertrete« wird, ist, datz Balfour möglicherweise nicht zurücktrete, sonder« die Geschäfte der Session zv Ende z« führe« beabsichtige, iadem er sich anheischig mache, da- Ha«S im Herbst aufzulöse». I« jedem Kalle wäre« eiae sofortige Auflösaag «nd die damit Verbavdeae« allgemeine« Reawahle« im August beide« Parteien nicht willkommen, weil z« dieser Zeit die Mitglieder deS Hanfes ihre Kerie« za verbringe« hoffe«. Turbinenmaschinen sollen nach dem „Hamb.Fr.-Bl.?' alle Kriegsschiffe und Fahrzeuge tes neuen englischen Flottenbau-Programms erhalten. Es handelt sich um rin großes, ungefähr 20000 Tonnen fassende« Linienschiff, sowie 4 Panzerkreuzer und 18 Torpedobootszerstöier, sowie um eine neue Königsjacht. G»«teu. Madrid, 21. Juli. (W. B.) Der Plan, einen all gemeinen Ausstand herbetzuführen, ist in ganz Spanien gescheitert. Fast überall wird die Arbeit m normaler Weise verrichtet. Einige Ruhestörungen kamen vor in Bilbao und Mataro, wo einige Verhaftungen vorgrnommrn wurden. Portugal. Der neu« portugiesische Zolltarif wird nach einer Erklärung des portugiesischen Finanzministers gegenüber einer Vertretung dec industriellen Vereinigungen im August den Kammern zugehea. Nach der weiterrn Erklärung des Finanz ¬ hindere. Die Paragraphen über die Konstitution sind in sechs Sektionen geteilt. Der Konstitutionsrntwurf stützt sich hauptsächlich auf das englische Muster mit stellenweiser An- Näherung an die französische Verfassung. Dem Zaren wird der Oberbefehl über die Streitkräfte zugestanden. Er soll ferner das unbegrenzte Vetorecht und die Prärogative eines Souveräns haben. Die Bildung eines Kabinetts ist nach englischem Muster gedacht, das heißt der Zar würde einen Kanzler berufen und die übrigen Minister nach der Wahl des Karzlrrs ernennen. Die Finanzen werden nach dem Entwurf den Kammern unterstellt, Deren Mitglieder auch das Recht haben sollen, die Minister wegen Pflichtverletzung unter Anklage zu stellen. Die Paragraphen der ersten Sektion des Entwurfes werden mit der Erklärung eröffnet, daß das Recht der Gesetzgebung den Kammern zusteht und daß alle Bürger in gleicher Weise dem Landesgesetz unter stellt sein sollen. Die Paragraphen der zweiten Sektion beschäftigen sich unter anderem mit der Abschaffung des Paß systems, der Untersuchung der Korrespondenz und der Zensur bestimmungen. Die dritte Sektion schreibt vor, daß zwei Kammern, eine obere und eine untere, oder Nationalkammer, eingerichtet werden sollen. Die obere Kammer würde von dem lokalen Regierungselektorat und die untere Kammer durch allgemeine gleiche direkte und geheime Wahl auf die Dauer von vier Jahren zu wählen sein. Die National kammer würde 840 Mitglieder zählen, bei deren Wahl Rasse oder Bekenntnis nicht in Betracht kommen. Es würde demnach je ein Vertreter auf 150000 Köpfe kommen. Be sondere Bestimmungen verlangen, daß kein Mitglied der Kammer Orden oder andere Auszeichnungen von dem Herrscher annimmt, ohne sofort seine Neuwahl zu beantragen. Die Wahlen sollen Sonntags stattfinden. Es hat eine Neu wahl stattzufinden, falls keiner der Kandidaten die absolute Majorität der Stimmen erhält. Die Session würde in jedem Jahre am dritten Montag im Oktober zu eröffnen sein. Besondere Paragraphen sollen es dem Zaren unmöglich machen, willkürlich die Kammern aufzulösen. Die Sitzungen sind öffentlich gedacht. Die Kammern würden das Recht haben, neue Gesetze einzuführen. Zur Einführung eines Gesetzentwurfes in die Kammern genügt dir Zustimmung von 30 Mitgliedern der unteren und 15 Mitgliedern der oberen Kammer. Verträge mit dem Auslande würden eben falls der Kontrolle der Kammern unterstellt sein. DaS Budget würde zunächst von der Nationalversammlung «nd dann von der oberen Kammer anzunehmen sein, ehe es dem Zaren vorgelegt wird. Bei Beginn einer Regierung würden die Kammern die Höhe der Zivilliste des Herrschers be stimmen. Sollte ein Gesetzentwurf von einer der beiden Kammern verworfen werden, so kann eine Generalversamm lung beider Kammern beschlossen werden. Die vierte Sektion der Konstitution befaßt sich mit der Stellung der Minister. Diese können in An klagezustand versetzt werden. Sollten sie schuldig befunden werden, so würden sie nur auf Antrag der Kammer, die sie anklagte, begnadigt werden können. Die fünfte Sektion beschäftigt sich mit Einführung einer lokalen Selbstregierung auf liberalerer Bast«, während die sechste Sektion Vorsichtsmaßnahmen gegen den admini strativen Mißbrauch des Gesetzes in Vorschlag bringt. — Der Entwurf enthält 113 Paragraphen, von denen sich 23 mit Wahlbestimmungrn beschäftigen. — Der Korrespondent des „Standard" fügt hinzu, daß natürlich niemand daran glaube, daß dieser Entwurf Annahme finden könnte, und daß man ihn wahrscheinlich nur zu dem Zwecke veröffent lichte, um dem russischen Volke die Vorteile der politischen Freiheit klar zu machen. Moskau, 21. Juli. Gegen Mitternacht veranlaßten Arbeiter auf dem Bahnhofe eine revolutionäre Kund ¬ gebung. AIS der Gendarm Jwanoff einen der Demo»" stranten verhaften wollte, erhielt er einen Dolchstich in den Rücken und brach blutüberströmt zusammen. Kameraden des Getroffenen stürzten sich auf den Mörder, schlugen ihn nieder, knebelten ihn und führten ihn nach der Hauptmacht. Da die Menge sich äußerst drohend verhielt und „Nieder mit der Regierung! ES lebe Japan!" rief, wurde tele phonisch Militär requiriert. Bet dessen Ankunft wurden die Demonstranten in einen Zug verladen und unter strenger militärischer Eskorte aus dem Weichbilde Moskaus entfernt. — Gerüchtweise verlautet, daß der frühere Oberpolizet- meister von Warschau, Baron Nolken, der bei dem be kannten Bombenattentate schwere Verletzungen erlitten hat, zum Stadthauptmann von MokSau ernannt werden soll. — Man meldet der „D. Warte" aus Moskau, daß die Nachforschungen der dortigen Polizei ergeben Haden, das Attentat auf den Grafen Schuwaloff sei ein Racheakt für die Hinrichtung Kolajeffs, deS Mörders deS Groß- fürsten Sergius. Schon damals wurde ein Individuum wegen Verdachts der gemeinsamen Handlung mit Kolajeff verduftet, aber bald wieder entlassen, da keine tatsächlichen Beweise der Mittäterschaft Vorlagen. Nichtsdestoweniger behielt ihn die Polizei im Auge und nahm ihn sogar vor einiger Zeit ge fangen, aber für klingende Münze verhalf ihm die Gefängnis - wache zu Militärklerdern und zur Flucht. Während die Polizei auf Befehl SchuwaloffS den Entflohenen vergebens suchte, gelang es diesem, Schuwaloff zu ermorden. Lib au, 20. Juli. (W. B) Im hiesigen Hafen sind 137 Matrosen wegen der jüngsten Unruhen verhaftet worden. Krestzy (Gouvernement Nowgorod), 20. Juli. (W. B.) Die Landpolizei hat den Bauern daS Lesen liberaler Zeitungen unter Androhung von Gefängnishaft verboten. Odessa, 21. Juli. Der bekannte Publizist und Mit arbeiter der Odessaer „Nowosti Gerzo", Winogradsky, wurde wegen seiner liberalen Gesinnung vom General- Gouverneur nach dem Gouvernement Olonetzk verbannt. — Die Leiche des von den meuternden Mannschaften des „Potemkin" ins Meer geworfenen ehemaligen Kom mandanten Golikoff wurde bei der Küste von Epatocia ans Land geschwemmt und zur Beerdigung nach Sebastopol überführt. den belgischen Missionaren für die Verbreitung des Evan geliums am Kongo. Laßt uns am Fuße deS Altais ntrder- knien, sagte der König, damit Gott Belgien die Fortdaue der Güter gewähre, Die die Nationen stark und glücklich machen. Darauf verabschiedete sich der König. Im weiteren Verlaufe der heutigen Unabhängigleits-Feierlichkeiten fand mittag auf der Place Poelart eine glänzende patriotische Feier statt, welcher auch der König und die königliche Familie, von der Menge begeistert begrüßt, beiwohnten. Ab ordnungen der Bürgergarde, der Armee, der Gemeinden, der Provinzen, der höheren Verwaltungsbeamten, sowie das diplomatische Korps, die sich in feierlichem Zuge nach dem Festplatze begeben hatten, überreichten dem Könige Adressen. Der König anlwortete mit einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß es der Taten bedürfe, um das Leben der Völker zu sichern uno dem Wunsche Ausdruck gab, daß die 75-Jahrfeter der Unabhängigkeit Belgiens durch die An nahme des den Kammern vorliegenden Entwurfs für den Ausbau deS Antwerpener Hafens gekennzeichnet werde. Die Rede deS Königs machte einen tiefen Eindruck. Das Weller ist herrlich. Alle Schichten der Bevölkerung nahmen leb haftesten Anteil an der Feier und bereiteten dem König be geisterte Huldigungen. "Konstantinopel, 20. Juli. (Wiener K.K.Tel.-Korr.- Bur.) Bei Resova, 70 Kilometer von Tikves im Wilajet Salonichi, kam eS zu einem Kampfe zwischen einer bul- gariscyen Bande unter Führung Zaharibas und Truppen, wobei mehrere Bandenmitgliedrr getötet und neun gefangen wurden. Auf selten der Truppen wurden ein Offizier und zwei Mann getötet, ein Mann verwundet. Der Dorfgeistliche, welcher die Bande verriet, wurde von KomitatschtS erschossen. 18 Häuser mit Nebengebäuden wurden in Brand gesteckt. Während des Kampfes soll die Bande 300 Bomben geworfen haben. Konstantinopel, 20. Juli. (Wiener K. K. Tel.-Korr.- Bur.) Der Aufstand in Kreta dehnt sich immer weiter aus. Die Insurgenten von Therisso haben be schlossen, drei Abgesandte nach Athen zu schicken. * Saloniki, 21. Juli. 38 türkische Bauern aus dem Dorfe Kerbesch Islam bei Lotran gingen nach Velesch Plania zum Holzfällen. Sie wurden unterwegs von einer bulgarischen Bande und zahlreichen Bauern überfallen, auSrinandergesprengt, zum Teil erschlagen, zum Teil mit Bomben beworfen. Nur wenige entkamen. Es herrscht in folgedessen große Aufregung bei den Türken. Man be fürchtet Repressalien. «sie». Die Währungsreform in China wird in dem neuesten Jahrbuch der Seezollverwaltung als höchste Not wendigkeit hingestellt, damit derartig ungeheure Kursschwan kungen, wie sie sich zu Beginn dieses Jahres ereigneten, nicht mehr Vorkommen. Zur Zeit des chinesischen Neujahrs betrug die Relation für 1000 Niutschwang - Taels 635 Shanghat-TaelS, stieg dagegen im April auf 880, was nahezu 40 Prozent ausmacht. * Das siegreiche Japan wird von England eifrig umworben. Die Wiener „Neue Fr. Pr." z. B. meldet, in Wiener diplomatischen Kreisen verlautet bestimmt, dir An wesenheit des Prinzen Arisugawa in London hätte haupt sächlich den Zweck gehabt, das Terrain für die Ausgestaltung des englisch-japanischen Einvernehmens zu einem Offensiv- und Defensivbündnis zu sondieren. Das bisherige, erst in zwei Jahren erloschene Bündnis, ist nur defensiver Natur. In maßgebenden Kreisen Englands sei eine starke Strömung für eine derartige Ausgestaltung schon mit Rücksicht auf die Gefahr, daß Rußland später sich für die ostasiatischen Niederlagen in Jndim schadlos halten wollte. — Es konnte natürlich nicht ausbleiben, daß man Deutschland als Konkurrenten dieser englischen Bestre bungen hinstellt. Nur aus diesem Gesichtspunkte ist es zu erklären, wenn der Pariser „Petit Parisien" das wenig glaubwürdige Gerücht wiedergibt, wonach außer dem Prinzen von Wales auch der deutsche Kronprinz nach Tokio reisen würde. »fr»«. In diplomatischen Pariser Kreisen rechnet man hier mit der Möglichkeit, daß der Sultan von Marokko ver suchen werde, in daS von Frankreich und Deutschland aus gearbettete Konferenzprogramm noch andere Fragen, sowie gewisse Beschwerden hineinzubringen, um somit den Zusammentritt der Konferenz zu verzögern. Nach der „Frkf. ZtgV geht der Lissaboner stellver tretende deutsche Geschäftsträger Baron Langwerth nächste Woche nach Tanger. Offiziell ist nicht bekannt, daß lForttetzmeg tu der «stm Billig« > (Hierzu die UmergaitmrgSbeUag« Nr. 58.) Drui und Verlag vou E. M vioui« tu ivauyeo.