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Dre-dn-p Nachricht*«. »SL. «,,te MW DonnerSta«, SS. «ep-mber L»4>» Lärm bei g sicher se.. — .. „ den Tlchechen.j Der Antrag des Abg. Pernerstorffer Minister. Vorlage bei den Tscheche:.. - - . . auf Eröffnung der Debatte über die Erklärung des Präsidenten wurde abgelehnt. Für die Behandlung der ivurde die Dringlichkeit ohne vorherige Beratung lm Aus . gefordert. Dieser Dringlichkeitsantrag gelangte gemeinsam mit T^inalichkeitSanträgen der Iungtschecheu, der radikalen Tschechen und der Alldeutschen betreffs Entlassung deS dritten Jahrganges am 30. September zur Verhandlung. Wien. Im Einlauf des Abgeordnetenhauses de- findet sich eine Interpellation des Ministerpräsidenten, in der unter Hinweis darauf, daß die Ausübung des Vetorechts seitens Oesterreichs bei der Pap st wähl von der offiziösen Presse zwar nicht in Abrede gestellt wurde, jedoch eine authentisch« Bestätigung bis jetzt seiten» der Regierung nicht erfolgte, der Ministerpräsident befragt wird, ob er von der Ausübung deS Vetorechts bei der Pavstwahl, sowie von der bezüglichen vom katholisch-politischen Volksverein beschlossenen Protestresolution Kenntnis habe. Budapest. In der Konferenz der liberalen Par tei gab auf Grund einer Ermächtigung de» Königs Minister präsident Graf Khuen - Hedervcny folgende Erklärung ab: .Se. Majestät hat mlt Schmerz und tiefem Bedauern Kenntnis davon genommen, dak der von ihm anstzeaebene Armeebefehl hl»ts^>is»nn-„ ai.'iön>-rs»^ndni>s»n ja Mißdeutungen degeg' diese Kund solchen Auffassungen, Mißverständnissen, riete, welche zu dem Schlüsse gelangten, als ob „ . Kundgebung Sr. Majestät, als des geschlichen vbersten.'Kriegsberrn des HeereS, eine Verletzung der ungarischen Verfassung oder der ungarisch,» Ration, der gesetzlichen Rechte Ungarns und der ungarischen Staatlichkeit enthalte. Das ist ausgeschlossen, das kouute nicht geschehen: dies hat den Absichten deS Königs fern gelegen und mau kann und darf dem Armeebefehle, von welcher Seite cs immer sei. eine solche Auslegung richtiger und gerechter Weise nicht geben. (Zustimmung.) Das gute Verhältnis und das Ver trauen zwischen dem König und der Nation sind das höchste Gut der Nation Ohne dieses ist die weitere Entwicklung und ei» Erstarke» der Nation gar nicht denkbar." Der Ministerpräsident äußerte sich sodann über die Durchführung der in dem Handschreiben erwähnten Verfügungen, welche in dem Rahmen des HeereS sich verwirklichen werden, und fuhr fort: Er übernehme den Auftrag zur Neubildung des Kabinetts, damit znm Zwecke der Berührung von König und Nation ein verfassungsmäßiges Organ, eine verant wortliche Person vorhanden sei. welche den König deckt und welche berufen »ein soll, die Worte des Königs zu verdolmetschen und ihre vcr'anungsmäßige Beurteilung zu ermögliche». (Lebhafte Zn- slimmung.j „Diese llrbernahme bedeutet also nicht", sagte Redner, .daß ich die Absicht habe, die definitive Regierung zu bilde». ?,ch wollte nichts anderes, als i» diesem hochwichtigen Augenblicke der Vermittler jenes Vertrauens sein, welches zwilchen dem König und der Nation unbedingt notwendig ist." (Lebhafter Beifall und Zustimmung.) Avvc'nyi und mehrere andere verlangen, daß die Fortsetzung der Konierenz auf den Abend anberanmt werde, damit die Mitglieder der Partei den Inhalt des Hundschreibens und die Erklärungen des Ministerpräsidenten durchstudieren könnte». Die Partei beschließt in diejeni Sinne. Madrid. rPriv.-Tel.) Der italienische Anarchist Picci wurde in dem Moment verhaftet, als er mittels Dynamit den Pulverturm von Mabon in die Luft sprengen wollte. — Ein Schifferboot, das 7 Mann an Bord hatte, ist aus dem Huclvaflusse gesunken. Alle Insassen sind ertrunken. Lissabon. (Priv.-Tel.j Amtliche Telegramme aus Mozam bique melden die Explosion deS Pulverkurmes auf dem Ion San Sebastian. Tot oder verwundet sind 7 Europäer und 07 Eingeborene. London. sPriv.-Tel.s Zwischen dem Dampfer „Seydlitz" auS Bremen und einem japanischen Dampfer hat, wie aus Schanghai gemeldet wird, ein Zuiammcnstotz stattgefunden. Das japannche Schiff ist schwer beschädigt. Welchen Schaden der „Sendlitz" erlitten hat, isr nicht bekannt. Kopenhagen. Königin Margherita von Italien ist heute mittag von hier abgcrei't. Ko n st a n t i n o vel. Das Ausnahmegericht in Adrianopel hat drei Komitatschiz zum Tode und 1l zu 15 Jahren Festungs haft in Kleinasien verurteilt. — Zur Untersuchung der von den Truppen begangenen Ausschreitungen in dem Tone Evka- rion l Türkisch-Hedies wurde in Adrianovel eine Kommission, be- stellend aus dem Truppeninspekteur Schukri-Pascha, dem in außerordentlicher Mission dort weilenden kaiserlichen Adjutanten Schakir-Pascha und dem Obersten Ahmed Bei eingesetzt. Eine zweite aus sechs Mitgliedern, darunter einem Christen, bestehende Offiziers- und Beamten-Kommiffion wurde an Ort und Stelle entsandt. Tie Kommission dürfte auch mit der Untersuchung der in anderen Dörfern vorgekommenen Plünderungen betrau! werden. Petersburg. sPnv.-Tel.s In der letzten Nacht ist in- folge der Uebev'ch vemmungen durch die neu aufgesprungene Napkthnfontäne aus den N aphthascldern von Bylsky Nach folger in Bibi-Eibat Feuer ausgebrochen, das mit ungeheurer Macht wütet. Dasselbe hat die Naphthawerke Bakus ergriffen und sich aui die Nobelwerke, sowie die Kaspisch-Schwarzmeer- Werke ausgedehnt, nur die Foittäne selbst ist bisher verschont ge blieben. Belgrad. Unter dem Vorsitz des Königs fand heute ein 9Ni »Ist errat statt, in dem der Termin für die Einberufung der Skuvi'chtina aut den 08. d. M. festgesetzt wurde. Hierauf gab die Regierung ihre Entlassung. König Peter nahm sie an Tas-Kabinett wird die Geschäfte bis nach dem Zusammentritt der Skuwchtina fortsühren, erst dann wird die Bildung des neuen Kabinetts erfolgen. Newnork. lPriv.-Tel.) Ter Dampfer .David Weffon". mit M Passagieren an Bord, ist auf dem St. Johnfliisse verbrannt. Das Schiff konnte noch rechtzeitig ans- lanien. während die Fabrgäffe in furchtbarer Angst dem Flammen tode entgegewahen. Fast alle konnten gerettet werden: soweit bis letzt bekannt ist, sind 3 Personen ertrunken und mehrere werden vermißt. granNur, a. M. «IckUuß.c Kredit lsa za. Ii»kl>n!o UN.os rreidn« Bank —. Lmatöffahn —. Lombarden —. Laurahütte —Ungar. Gold —. 'Lortuq eleu —. Tiirkenlose —. Lehr still. Vc.liS. .3 Nbr nacknmtt.ig > 9« 47'§. Italiener 102 9N. Spanier 9177»/,. -I?onu,;,eren :»7".. Türken 32.1)7'/,. Türke,»lose 125.-. Ltton,anbank 57 S.-. -raal-Zbahn —. Lombarden —. Trüge. Paris. ProDukteniuarkt. Weilen ver Lept. 21.25. r-irilus ver Leptbr. 35 75. per Mai-'August 3t.',5. mail, per .">a,iuar-Llpril 50.75. rulng Amsterdam. Produkten ' Bericht. Weilen ver Novbr. fftoggen per Oktober per Mar; —. GeschättSloS London. (Produktenberlcht.i Engl. Weilen ruhig, »reinder träge. Mai4 ruhig» ueug. Mehl, engl, träge, amenkan. slau bei geringerem Geschäft, Gerste und Hafer träge. — Wetter: Trübe. per 7>an.«April 21 30. bch. Rüböl per Leptbr. 49,—, per Mar, . OertlichcS nnd Sächsisches — Se. Majestät der König begibt sich am Donnerstag bis Tonnabend nach Grüilenburg, um im dortige» Revier größere Jagden abzuhalten. Während seines Aufenthalts daselbst nimmt der König in der Obersorslmeisterei bei Herrn Geh. Jorst- rat Tittmann Wohnung. Das Gesamtergebnis der Jagd wird am Sonnabend abend bei Illumination und Fackelbeleuchtung im Schloßhose zur Strecke gebracht. — König Georg hat genehmigt, daß der. Kreis- kauptmann Tr. v Ehrenstein i» Leipzig den preußischen Kronenorden 2. Klasse mit dem Stern, der Kutscher Nitzsche im Hofstaate des Prinzen Johann Georg die Medaille des KronenordenS, der Leichäger Buchwald die silberne Verdienst medaille des Sachieii-Ernestliiiichen Hausordens, und der Ge sanglehrer Borchers am Rikolaigymnasium in Leipzig die chm vom Herzoge von Sachsen-Altenourg verliehene Erinnerungs medaille annehmen und tragen. — Der Assessor der Ltaatsanwallschaft beim Landgericht Plauen Jacobi ist zum Staatsanwalt beim Landgericht Leipzig ernannt worden. — Ter Hofkoch Ihrer Majestät der Königin-Witwe Faucherre ist unterm 21. September zum Hofküchenmeistev der Königin ernannt worden. — Der Deutschen Städte-Ausffellung wurde gestern nach mittag die Ehre des Besuches deS Reichskanzlers Grafen v on Bülow zu teil. Zu dessen Empfang hatten sich am Haupt- portal der Ausstellung der Königliche Reaierungskommiffar Geheimer Regierungsrat v. Burgsdorff, Oberyofmarschall.Graf Vitzthum, LegationSrat Graf Wedel von der preußischen Getankt» schaff, innrer« Mitglieder des Rate» und der Stadtverordneten, an der Spitze di« Herren Oberbürgermeister Geh. Fmanzrat Beutler, der seinen Urlaub unterbrochen hatte und von Karlsbad noch Dresden gekommen war, Bürgermeister Leupold, Bürger meiner Hetschel und Gtadtverordneten-Borstehrr Dr. Stöckel ein- gesundcn. Außerdem waren di« Herren d«S Vorstandes und die Vorsitzenden der Ausschüsse erschienen. Eine zahlreiche Mena« hatte sich vor und in der Ausstellung eingefunden. Punrt -44 Uhr langte der Herr Reichskai^ler. der bekanntlich Ehren Präsident des HauptauSschuffes der Deutschen Städte-Au-stellung ist, in einer Hofcquipage und begleitet von Herrn Staat-minister v. Metzsch, dem zwecken Ehrenpräsidenten der Ausstellung, vor dem Hamptportale an. In einem weiteren Wagen folgten die Herren Graf Eulenburg nnd Geb. Rat v. Günther, Vortragender Rat im Auswärtigen Amte. Herr Oberbürgermeister Beutler begrüßte den Reichskanzler, woraus dieser nach kurzer Vorstellung Herren die Kuppelhalle betrat, wo er länger« Zeit vor ..'nkmal König AlbertS verweilte. Im Hauptsaal« inter essierte sich der Kanzler sichtlich für die prachtvolle Reproduktion des Longueluneschen Neptunbrunnens, zu dessen Einzelheiten Herr Stadtrar Baurai Richter sachgemäße Erklärungen gab. Nun erfolgte der Rundgang durch sämtliche acht Abteilungen der Aus stellung, wobei die einzelnen Vorstände bezw. deren Stellvertreter die Führung übernahmen. Außerhalb des AuSstellungSpalasteS besichtigte der Reichskanzler noch unter Führung der Herren Stadt- räte Aeigandt und Kändler in der Abteilung 8 den Pavillon der Gebrüder KoertingOdie Maschinenhalle und die Lingnersche Ionderausstelluna der Volkskrankheiten und deren Bekämpfung. Mit einer Vorführung der automobilen Feuerwehrfahrzeuge und der bereits mehrfach erwähnten hochinteressanten neuen pneuma tischen Schiebeleiter, worüber Herr Stadtrat Leutemann sach gemäße Erklärungen gab, und einer Besichtigung der Straßen- anlagen und Straßenprosile war der Besuch der Ausstellung be endet. Die Herren begaben sich in den Rote» Saal des Aus- stellungsvalastes, wo ein exquisites kaltes Büfett ausgestellt worden war, das an kleinen Tischen eingenommen ivurde. Nachdem der Champagner serviert >oar. erbob sich Herr Oberbürgermeister Beutler zu folgender Ansprache: „E:v. Exzellenz wolle» mir gestatten, im Namen der Leitung der Deutschen Städte Ausstellung Ew. Exzellenz ehrerbietigsten Dank für den sreundiichrn Besuch au«znsv>echen. Die Ausstellung sollte den derzeitigen Stand der hauptiächltchste» VerwaltnngS- >weige in den deutschen Städten und den Entwicklungsgang der letzteren in den Jahren seit Begründung des Reiches darstellen. um damit neue Anregung aus dem Gewordenen zu gebe», zu immer weiterer Entfaltung der Kräfte des denllchen Bürgertums auf den Bahnen deS Fortschrittes und der öffentliche» Wohlfahrt. Wenn wir heute ohne Ruhmredigkeit sagen dürfen, daß der erste Teil dieser Hoffnungen dank der Opfrrffeudigkeit der Stadtver- kretnngen einigermaßen in Erfüllung gegangen ist, so dürfen wir auch sicher vertrauen, daß die Bürgerschatl der deutschen Stävtr rüstig weiter arbeiten wird, um an ihrem Teile nicht nur de» deutschen Städten, sondern auch den deutschen Staaten und dein Reiche eine gedeihliche Entwicklung zu sichern, Der gewünschte volle Erfolg wird dieser Arbeit aver nur dann zu teil werden, wenn sie auch von seiten der Regierungen, von seilen des Reiches »nd insbesondere von seiten deS Reichskanzlers gebührende Wür digung nnd Unterstützung erfährt. Darum aber sind wir Ew. Erzellenz zu besonders herzlichem Danke verpflichtet für die hohe Core und Auszeichnung, die Ew. Exzellenz durch die Ueber- nahme des Ehrenvorsitzes und durch den heutigen Besuch unserer Ausstellung und dem ganzen deutschen städtischen Bürgertum er wiesen habe». Mit der Bitte, daß Ew. Exzellenz das uns damit bekundete Wohlwollen auch in Zukunft erhallen möge, verbinde ich das Ersuche» a» alle Anwesenden und bin überzeugt, daß sämt liche, namentlich auch Se. Exzellenz Herr StaatSminisler v. Metzsch, der gleichfalls unser Chrcnvoi sitzender ist, mit mir einverstanden sind, einrnslimmen in den Ruf: Se. Exzellenz der Reichskanzler Graf v. Bülvw lebe hoch!" Sofort erhob sich der Herr Reichskanzler zur Erwiderung: ,.Jch danke Ihnen, mein verehrter Herr Oberbürgermeister, für die freundliche Ausnahme. Ich danke auch Ihnen, meine verehrten Herren, für alles Schöne, was Sie mir gezeigt haben, und ich danke vor allem für die Ehre, die große Ehre, die Sie mir er- wiesen haben dura» die llcbertragung des Amtes des Ehren-Vor- sitzenden der Deutschen Städte-Ausstellung. ES ist mir eine be sondere Freude gewesen, durch meinen Besuch der Ausstellung Zeugnis abzulegen für den hohen Wert, den die Regierung auf die Entwicklung der Stäiste legt. Das glänzende Bild, das dieie Ausstellung bietet, muß nicht allein bei mir, sondern bei jedem Besucher die Hochachtung für die hervorragende, glänzende Leistung der Deutschen Städte-Ausslellung verstärken. Die deut schen Städte sind seit König Heinrich dem Städtegründer stets der Hort des deutschen Handels und Wandels, der Hort deutscher Bildung und Geislessreiheit gewesen. In einem schönen Gedicht hat vor fast hundert Jahren ein Dichter, Max o. Schenkendorf. die deutschen Städte besungen und ihre Bedeutung für die Geschichte und daS Leben der Nation gekennzeichnet. Damals fingen die deutschen Städte erst an, sich zu erhole» von de» schweren Wunden, die ihnen in allen und neueren Kämmen geschlagen worden sind, insbesondere seit den Tagen des dreißigjährigen Krieges. Jetzt, zur Zeit der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches, haben die Reichsstädte einen Ausschwung genommen, der auch die Blüte zeit des 15. und 16. Jahrhunderts bei weitem übertrifft. Diese Ausstellung und der Rahmen, der sie umgibt, zeigt, wie die Städte aut allen Gebieten sich mächtig entwickelt haben. Sie zeigt uns die Blüte der Städte auf allen Gebieten des städtischen Lebens. DieSden. das schöne Dresden, das ein erlauchter Geist, Herder, ein .deutsches Florenz" genannt hat, bietet eine betuliche Verbindung von Kunst und Natur in seinen alten Bauwerke», in den Schätzen der Kunst ist es uns ein Vorbild der Vereinigung alter, seiner Kultur und rüstigen, kräftigen VolwättSschreitenS. Meine Heuen, eins möchte ich bei dem Besuche der Ausstellung hervorheben. daS mir die Ausstellung vor Augen gestellt hat: den Umsang der sozialpolitischen Ausgaben, die in unserem Reiche den Städten obliegen. Diele Ausstellung zeigt, wieviel schon ge schehen ist, aber ne zeigt auch, wieviel die Städte auf diesem wzialpolitöchen Gebiete noch zu leisten berufen sein werden. Von kaff allen Ländern, meine Herren, zeichnet Deutschland sich aus durch eine besonders reiche Zahl größerer Städte. An der Spitze dieser Städte stehen Männer, die mit Stolz zu den beste» Arbeitern ans dem Gebiete des Gemeinwohls zählen. Ans diesem Kreise der deutschen Slädteveiwaltung sind Männer hervorgegangen, die auch auf anderen leitenden Gebieten sich als Stantsviener erster Klasse bewähit haben. Und ich denke, meine Herren, wir werde» noch manchen Bürgermeister als Minister oder Oberpräsidenten sehen und den Beweis ihrer Tüchtigkeit erleben. Ich leere mein Glas auf den Gemeinsin» deutscher Städte und auf das weitere Wachsen, Blühen und Gedeihen der Städte Deutschlands!" Die Unterhaltung wurde sodann eine ganz ungezwungene. Kurz nachdem der Mokka gereicht worden war, verabschiedete sich der Herr Reichskanzler und verließ gegen 6 Uhr die Ausstellung, um 0 Uhr 23 Min. nach Berlin zurückzukehren. Herr Ober bürgermeister Beutler begleitete den Reichskanzler zum Babnhof. — Vom 1. Oktober d. I. ab wird während des Winter- fahrvlancs in den Zügen nachmittags 4 Uhr 55 Minuten aus Dresden, Hauplbcchnhos, in Prag abends 10 Uhr 35 Min., in Wien, Staatsüahnhof, früh 7 Uhr und ab Wien, Staats- bahnhos, abends IO Uhr 15 Min., früh 6 Uhr 5 Min. ab Prag, vormittags 9 Uhr 46 Min. in Dresden, Hanptbahnhof, ein Schlafwagen geführt werden. Denselben können Reisende der ersten und zweiten Wagenklasse «egen Bezahlung der üblichen Bettgebühr benutzen. — Im Parke der Deutschen Städte-Ausstellung wird bei günstiger Witterung heute abend eine Illumination im üblichen Umfange veranstaltet werden. — Der Pavillon der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie wurde vorgestern vom Fürsten o. Pleß besucht, der dort einen Vortrag des Ingenieurs und Vertreters der F-irma, Herrn Eger, entgegennahm und sich die Station im Betriebe vorsühren steh. — Im Inseratenteile der heutigen Nummer erläßt der ge- schästsführende Ausschuß im 1. Dresdner Landtagswahlkreise einen Aufruf mr die Wahl des Herrn Hofrats Dr. Osterloh. — Vieh- und Fischbek örderung auf den Säch sischen StaotSbahnen. Die Beförderung von lebenden Tieren eriolat im Winlersabrplan auf den sächsischen SlaatSetsen- bahnen in der Regel mit allen Güter-, Eilgüter- und gemischten Zügen, sowie „ach Bedarf mit besondere» Viebzvgen. Auch die fahrplanmäßigen Perlonenzuae sind, abgesehen von den nachstehend ausgrführten Zügen, ohne Frachlzuschlag für Sendungen im Fern verkehr benutzbar, sobald die Belastung der Züge dies gestattet: ausnahmsweise können aber die tm Fernverkehr freigcgebenen Personrnzüge auf kürzere Entkernungen auch tm Binnenverkehr benutzt werden. Hierüber entscheidet der diensthabende Beamte. genannten »t gegen dürfen z^r men > jof> wird Vieh nicht nicht potizriliche sagen. Hins zicheben, das «gen soweit «nter- hervor düngen 2 Mit Schnellzügen, sowie mit den nachstehend wird Vieh im allgemetnen nicht, also auch nb eine- JrachtzuschlageS befördert. Diese Züge derung von Pferden in etqiA««« Wagenladaat verkehr unter Erhebung benutzt werden, wenn e den mit den betreffenden Zügen «kettenden Ne auf aenommenen Kutschwagen- und Rritpserde aus der Nation sofort zur Verfügung zu stellen. An Soan- un! »erlaben, die Auslieferung Prstiminunaea ausdrücklich ch der Beförderung lebender 8 als Eilgut zur Aufgabe kommenden , auch mit allen PersoneiizÜgen. die als Schnellzug-gut zur Aus gäbe Ivminenden Etnzelsendungen im allgemetnen auch mit Schnell züarn befördert werbe». Nähere Auskunft gibt ebenfalls der er wähnte Anschlag, sowie di» dtensthabenden Beamten. — Di« Listen wegen Festswllung d«S GrundstückSrain- ertrag - für das Jahr 1904 werden den GrundslückScmentümrrn oder deren Stellvertretern vom 5. k. M. ab zuaestellt. Di« Betei ligten werden ersucht, die rechtzeitige und vollsländrge Ausfüllung dieser Listen sich angelegen sei» zu lassen. Jede gewünschte Aus- kauft betreff» der Anserttgung wird daS Stadtsteueramt er- teilen. Gleichzeitig mit den Grundsteuerhauslisten wevden de» Eigentümern oder deren Stellvertretern Zählkarten zugestellt werde», in die Angaben über die leerstehenden Wohnungen und sonstigen vermietbaren Räume nach dem Stande vom 12. Ok- tober 1903 entsprechend der den Karten aufgedruckten Anleitung einzutragen sind. D>e Mitbürger sind gebeten, diese Zählkarten, die nur statistischen Ausschluß über die gegenwärtige Lage der WohnungSverbästnisse geben sollen, vorschriftsmäßig auszufüllcn und sic zugleich mil de» Stcuerhauslisten eine Woche nach erfolgter Zustellung unterichriftlich vollzogen zur Abholung bereit zu yalteii oder bei dem Stadtsteueramte X einzureichen. — Heute ist Herbstes Anfang! Neberall zeigen sich schon die herbstlichen Boten. Die Färbung deS Laube» tritt bereits sehr markant hervor, von manchen Baumgattungeu fällt es auch schon in Massen zu Boden. Aber auch in der Temperatur hat sich seit einiger Zeit ein bedeutender Umschwung geltend ae- mackt. Die Tage sind trotz des Sonnenscheins ziemlich kühl. In der letzten Zeit ist des Nachts das Thermometer auf 4 bis 5 Grad Wärme herabgegangen. — Nächsten Sonnabend, den 26. September, kann die E. Rich. Gärtners che Buchdruckerei auf ihr hundert- jähriges Bestehen blicken. Dem Gründer Carl Gottlob Gärtner ivurde an diesem Tage 1803 die Konzessions-Urkunde mit Staalssiegel und eigenhändiger Unterschrift des Kurfürsten Friedrich August übergeben. Seine Anhänglichkeit an daS Fürsten haus und seine Baterkandsliebe brachten ihn in den KrieaSjahren osl in die größte Gefahr. So unternahm er während der Ge- - ^ ^ >- - verfaßten Gouverne ments und der in seinem Hause" liegenden feindlichen Ein- auarlieruiig. Im Jahre 1885 übernahm Herr Heinrich Nieschcr die Druckerei, ivelcher er später die Rausche Lithographie und Steindruckerei angliederte, käuflich, und sind die Arbeiten dieser graphischen Anstalt als auf der Höhe der Zeit stehend zu bezeichnen. — Der RcchtSschutzverein für Frauen eröffnet» am Dienstag abend in Mcmbvlds Sälen seine dieswinterlichen Ver niistcittllngcn mit einer össenilicben Versammlung. Nachdem die Vorsitzende Frau Marie Stritt die Erschienenen begrüßte und des Heimganges zweier Vorstaudsmitgiiedrr in ebrender Weise gedacht hatte, erbielk FrauCCanep das Wort zu ihrem Vorträge: .Die ehrenamtliche Tätigkeit der Frauen als städtische Waisenvflegerinnen in Dresden." Als weile Rednerin trat Frt. S. Rachel auf, die über dasselbe Heina sprach. Beide Damen ernteten für ihre Ausführungen reichen Bestall. In den Vorträgen wurde auSgefndrt, daß eine stärkere Beteiligung der Frauen a» dem ehrenvolle» Amte der Waisenpflegerinncn zur absoluten Okoiwendigkeit geworden sei. wenn man veimciden wolle, daß der Stadtrat die Waiienvssegcrin- uen, die erst seit dem Iabre 1900 zugelassen sind, wieder abschafsc, Wenn in den Frnueiikreisen bisher in dieser Sache eine größere Zurückhaltung beobachtet werden konnte, so dürfte dies wobt mit darauf zurückznsiihren sein, daß über die Art und Weise der Tätig keit der Wauenpflegerinnen noch vielfach irrige Anschauungen herrschen. Viele Damen ließen sich von der Uebernabme dieieS Amtes dadurch abhatten, weil sie des Glaubens sind, es sei «ne außerordentlich große Verantwortung damit verbunden, indem ihnen die Erzielning der Kinder mit obliege. Die« sei keineswegs der Fall, die Vormünder tollten durch die Waisenpfleacrinnen nicht enilastet. sondern kontrolliert werden. Nicht den Charakter eines polizeilichen Uederwachens und eines SvionS, sondern de» eines Beraters und Crmahncrs hätten die Waisenvflegerinnen. die viel richtiger nicht als solche, sondern als Waisenratsgehitsinnen bezeichnet werden soltten. Allerdings sei nicht zu verkennen, daß zu der Ausübung dieses Amtes eine große Erfahrenheit, umfang reiche Menschenkcniilnis und ein gewisses persönliches Interesse notwendig seien. Im Iabre 1900 gab ,S in DreSde«. das in 23 Stadlbezirke eingekeilt wurde, rund 13500 Mündel, während sich den Gemcmderälen nur etwa 40 Frauen alS Waisenpflegennnen zur Verfügung stellten, so daß aus den Schultern der einzelnen eine ungeheure Arbeitslast ruhe In Wahrheit sei die Tätigkeit als Wackenvflegerin aber gar nicht so schlimm, als eS aus den ersten Blick erscheine, weil von den dem einen Bezirke zugeleisteu Mündeln die weilaus größte Zahl sich in guter Pflege befinde, bei denen oft ein Besuch im Iabre genüge. Lust und Liebe zur Sacke und Interesse für die Kleinen würden all« Mühen über winden helfen. Es müsse gezeigt werden, daß dieses Feld der Wohltätigkeit und der Uneigennükigkeit den Männern nicht allein überlassen bleiben dürfe, wenn sich auch die Frau zunächst nur als untergeordnetes Glied an dieser sozialen HtlfSarbeit betätigen könne. Nach längerer, reger Diskussion und nachdem die Vor sitzende mit einem warmen Appell an die Anwesenden, sich in den Dienst als Waisenpflegerinnen zu stellen, die Versammlung ge schlossen batte, zeichnete sich eine größere Anzahl Damen in dir auSliegenden Listen rin. — Der diesjährige Unterverbandstag Rollerscher Stenographen für das Königreich Sachsen fand am Sonntag im „Tivoli" zu Greiz statt. Aus Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zivicka», Plauen, Glauchau und anderen sächsischen Städten waren hierzu Deputationen der dortigen Rollerschen stenographisclien Vereinigungen erschienen. , Den Verhandlungen ging vormittags bei reger Beteiligung ein Wett sch reiben voraus, bei dem bis zu 300 Silben in der Minute geschrieben wurde. Bei demselben erhielt Herr Max Schobert vom Roller- schcn Stenographenverein zu Dresden-Altstadt eine lobende An erkennung. Der Vorsitzende. Herr Wcinkold-Glauchau, erstattete de» Jahresbericht und der Verbandskassierer Herr Baumann- Glauchau den Kassenbericht, während die einzelnen Bezirksvor- slehcr über ihre im letzten Verbandsjahre entwickelte Tätigkeit im Interesse der Rollerschen Sache berichteten. Die Ausführungen ' als je entbrannten Wettbewerbes seiner LeistungS- ,... ,'reuliche Förderung erfuhr. Bei der Neuwahl des Vorstandes tourde als Vorsitzender Herr Carl Engelmann-Glauchau, als Kassierer Herr Paul zaumann-Mauchau gewählt. Zu Bezirksvorstehern wurden nach stehende Herren gewählt: für Dresden: Max Schobert, Leipzig: Paul Boenke, Bautzen: Curt Hölzel, Zwickau: Richard Wienbold. Mit dem Verbandstage war eine vom Verein Greiz veranstaltete stenographische Ausstellung verbunden, die äußerst reickshaltig ausgestaltet war und zahlreich besucht wurde. Als Ort der nächsten Tagung des sächsischen Unterverbandes wurde Leipzig bestimmt. — Der Evangelische Arbeiterverein DreSden- O st unternahm am Sonntag einen Ausflug nach Dippoldiswalde. Nach genußreicher Wanderung von Seifersdorf durch dle Heide besichtigte man die Stadt, wurde hierauf in der altehrwürvigen Stadtkirche mit Orgelspiel und Chorgesang erfreut, und von Herrn Superintendent Hempel durch eine tiefempfundene Ansprache er baut. Am Spätnachmittag fand im SchießhanSsaal« ein Familicnabend statt, dem zahlreiche Divpoldiswaldaer Gäste beiwohnten und der durch den Besuch der Herren Amtshauptmann von Lossow und Bürgermeister Voigt ausgezeichnet wurde. I« Rahmen eines von der Stadtkapelle ausaesubrten KoruertG folgten »sprachen der Herren Superintendent Hempel, Pastor Reichel» nesden und Sekretär Stöhn. Zu einem ln Dippoldiswalde zu begründenden evangelischen Arbeiterverein meldeten sich bereits tm Laufe de» Abends viele Mitglieder an, nnd ist deshalb dt« Entstehung «ine» solchen Verein« in nah« Aussicht gerückt. ergaben, daß trotz des jetzt mehr als je entbram der einzelnen Systeme das Rollersche infolge sähigkeit und leichten Erlernbarkeit eine ersr