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Bautzener Nachrichten : 10.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-190507100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19050710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19050710
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-10
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 10.07.1905
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Erste Beilage zu Nr. 157 der Bautzener Nachrichten. M-«tag, de« LV. Jnlt 1905. Sreiberger Bergakademie Krau vberbetgrat Pappe ritz, Herr Architekt Schilling und Frl. Anna SchUltiig au« Dresden, die Kinder des berühmten Bildhauers Geheimrats Pros Schil ling, des Onkels van Frau Monse, der bekannte Chemiker, Herr Univ.-Prof. vr. Hantzsch aus Leipzig, ein Vetter der Witwe, und Herr Kgl. Jntendanturrat Hauptmann StaegemannauS Dresden bei 2. -U- Zu Ende ist nun wieder einmal daS Bautzner Volksfest, ibie„Schießbletche". Die grünen Ranken und Fichten find verdorrt, herabgenommen hat man dir Fahnen und das, fahrende Polk" zieht wieder »eiter. DaS Wetter war während der Fest woche günstig, ganz besonders schön an den beiden Sonntagen, an welchen Taaen daS Hauptgeschäft gewesen sein dürfte. Auch am Sonnabend ging eS in einigen GambrinuShallen launig zu, namentlich dort, wo der Treffpunkt verschiedener Vereine und Vereinigungen war. Im Echützenzelt war daS uniformierte Schützenkoip» versammelt und vergnügt und fidel schmauchten die Schützenbrüder und -Freunde bei Siederklang nach altem Brauch die vom Tabakskollegium verabreichten Pfeifchen. — Beim sogen. Nummernschießen am Sonnabend erzielte daS besteResultat derSchühenmeister HerrBuchbindermeisterNowack. — Mit Reveille ward auch der gestrigeSchlußtag eingeleitet und am Nachmittag fand nochmals Auszug mit Fahnen und Musik nach dem Festplatze statt, wo bereits ein großes Menschengewühl« war. Dem gewohnten Paradeumzug mit den diesjährigen Königen und Marschällen auf dem Schützenplatze schloß sich die Verteilung der Silberprämien und um 5 Uhr dteKönigStafel Im kleinen Saale deS SchützenhauseS an, während der eine Schützen-Ehrenwache aufgezogen war. Die Tafelmusik spielte unter Herrn Direktor M. Eilenbergs Leitung in gewohnt schöner Weise die Stadtkapelle. Die Tafel, welche zur Zufriedenheit von Herrn SchützenhauSpächter Döltz serviert worden war, «rfreute sich einer zahlreichen Anteilnahme Der Schützenvorstand Herr Kaufmann Stelzer brachte den ersten Trinkspruch auf Se.Maj. den König und daS gesamte sächsische Königshaus aus, dem die von der Kapelle intonierte Königshymne folgte, welche von der festlichen Korona stehend angehört wurde. Als zweiter Redner erhob sich Herr Oberbürgermeister vr. Kaeubler und gedachte mit ehrenden Worten der nunmehrigen, mit wertvollen Kleinodien geschmückten Könige und Marschälle, denen er sein Glas weihte. Wet tere Trinkfprüche widmeten: Hr. Schneiderobermstr OttoFröhnel dem Stadtrat und den Stadtverordneten, insonderheit Hm. Ober bürgermeister vr. Kaeubler; Herr Priv Jentsch dem Schützen- auSschuß und Schützmvorfiand; Hr. GewerbeschullehrerRStschke dem uniformierten SchützmkorpS, besonders des bewährten Kom mandanten desselben, Herm Restaurateur Dom schke, gedenkend; Herr Stadtrat Reiche auf die Stabt Bautzen; Heir Stadtrat Riebel auf die Sänger, welche bas Festprogramm durch einen Liederabend am Donnerstag verschönt und so in uneigennütziger, aufopfernder Weise der Allgemeinheit einen so herrlichen Abend geschaffen hatten. Herr Oberlehrer Schellschmidt dankt« na mens der Sänger für die loyalen Worte seines Vorredners und feierte das Volkslied, indem er auSrief: „Wo man singt, da laß dich ruhiz nieder, böse Menschen haben keine Lieder!" Herr Kommandant Domschke feierte u a. nochmals die wohllöb ltcheStadtvertretung. Herr Hauptmann Bennewitz überreichte den diesjährigen fünfWürdenträgern des Uniformierten Schützen- korpö die üblichen tragbaren Auszeichnungen. Beschenkt wurden außerdem noch Herr Obermeister Fröhnel mit einem wertvollen Pokal von der Zeitgenossenschaft und einem schönen Bierseidel von der Schnetberinmmg, von seinen Angelfreunden mit einem lebenden Krebs. Femer überreichte eine Deputation t«S Ver gnügungsvereins „Teutonia" ihrem langjährigen Mitgliede Herrn SeschästSagent Deutler einen kostbarm Pokal. Gegen 9 Uhr wurde die Tafel aufgehoben. — Auf dem Festplatze war unterdessen der Verkehr zu einem gewaltigen angewachsen und erst in vorgerückter Stunde verlief sich langsam die Menschenmenge. tz Der Verkehr auf unserem Bahnhofe am gestrigen Sonntage war recht lebhaft Mehrere Gesellschaftsfahrlen nach Lübau, Görlitz und Bischofswerda wurden unternommen, eine große Anzahl von Besuchern der Gchießbletche trafen tagsüber hier ein, sodaß alle Züge gut besetzt und zeitweise verstärkt ver- kehrten. Die schöne Witterung veranlaßte viele zur Reise nach hier sowohl als auch nach auswärts. Nachdem die Feiten in Preußen schon begonnen, in Sachsen aber diese Woche ansangen, wird die Hauptreisezeit eintreten und ist ein bewegtes Leben, wie sonst zu keiner Zett tm Jahre, auf den Elsmbahnen zu erwarten — s r.o Der verantwortliche Redakteur der „Dresdner Rundschau" H. Schlichting war wegm Verächtlich machung öffentlicher Einrichtungen in einem aus Anlaß des Todes deS Königs Georg und deS Regierungsantrittes beS Königs Friedrich August erschienenen und mit Vs rol sst mort Vivs le roi!" überschriebenen Artikel von der 6. Strafkammer des hiesigen Kgl. Landgerichts am 8 Dezember v. I. zu einer Gc- singnisstrafe von 4 Monaten verurteilt worden. DaS vom Redakteur Schlichting Sr Maj. dem König unterbreitete Gnadengesuch ist jetzt vom Landesherrn abgelehnt worden. Der Verurteilte wirb nunmehr in nächflerZeit die ihm zuerkannte Strafe in der Landesstrafanstalt zu Bautzen antreten. Kirch« „g Schule, innere vnö Sichere Mission. DreSdrn, 8. Juli. Bischof Wuschanskt ist heute nacht zum längeren Kurgebrauch nach Lad Reichenhall ab gereist. Dresden, 8. Juli. Am 28., 29. und 30. vorigen und am 3., 4. und 5. dieses Monats find in der König!. Zeichenschule hier, dem König!. Lehrerseminar zu Dreöben-Friedrichstadt und dem König!. Lehrerinnenseminar hier die diesjährigen Fachlehrer- Prüfung en für Zeichnen abgehalten wordm, zum ersten Mal nach der Prüfungsordnung vom 1. Dezember 1904. GS unter- zogen sich ihnen fünf Bewerber und acht Bewerberinnen, darunter fünf nichtsächfischer Staatsangehörigkeit, tm Alter von 20 bis 33 Jahren Bier — darunter ein nichtsächfischer — Bewerber waren VolkSschullehrer. Die Geprüften wurden sämtlich für be- standen erklärt, und zwar mit den Hauptzensuren: viermal II», neunmal II. iro. Dresden, 9. Juli Sine der hervorragendsten Zierden der Königl. Technischen Hochschule zu DreSdrn, der Seh Hofrat Prof. Karl Weißbach, ist hier gestern tm Alter von 64 Jahren gestorben. Sin Schüler Nikolais, praktizierte brrVer- storbene zunächst Mitte der 60«r Jahr« in DreSdm als selbst ständiger Architekt, wurde wenige Jahre später zum Piofeffor sür Baukunst und vauwtffenschaft an der König! Kunstakademie und 1876 zum Professor für Hochbau an der Technischen Hochschule zu Dresden ernannt. Sr arbeitete im Sinne seines Lehrers in jenem ftinen Stile italienischer Renaissance, der damals die Dresdner A-chitektur beherrschte, und hat in den 70er Jahren eine Anzahl vornehmer Privatbauten erbaut. Später arbeitete er eine Reth« von Jahren mit dem Architekten Barth zusammen. Sein letztes Werk find die Neubauten der Techn. Hochschule, denen Weißbach ei» charakteristisches, architektonisches Aussehen zu gebm verstanden hat. Als Künstler hat er sich stets die Neigung für edleS Maß und vornehme Zurückhaltung bewahrt, die ebensowohl der Nikolaischen Schule wie seinem Charakter entsprach. Weißbach war ein Mann von vornehmer Gesinnung, voll ruhiger Würde, wohlwollend und gütig. Großenhain, 8. Juli. Vorgestern wurde hier von Amts- Hauptmann vr. Uhlemann unter Zustimmung einer von ziem lich 400 Herren aus dem gesamten Bezirke und dm Städten Großenhain, Riesa und Radeburg besuchten Versammlung tm Hotel zum Gesellschaft»Hause, der u. a. außer den Vertretern sämtlicher behördlicher, geistlicher, pädagogischer, ärztlicher rc. Spitzen auch Geh. Hofrat vr. Mehnert-Mcdir gen, Kammerherr Frhr v. Spörcken auf Berbisdorf und Kammerherr v. Krege- Zabeltitz beiwohnten, ein Verein zur Wohlfahrtspflege, der als Ergänzung deS KreiSveretnS für innere Mission tm Be zirke gedacht ist, ins Leben gerufen. Der Verein wird sich vor allem auch in den Dienst der Volkshygtene stellen. Leipzig, 8. Juli. Bet der Verteilung der 7000 Mk. be- tragenden großen Liebesgabe im Leipziger Hauptverein der Gustav-Adolf-Stiftung siegte die Gemeinde MteSb ach in Bayern. Sie erhielt 4000 Mk., von den beiden Gemeinden Admont in Steiermark und Pancsooa in Ungarn bekam jede 1500 Mk. s Ob katholische Krankenschwestern zu einem Kranken protestantischer Konfession einen protestanti schen Geistlichen rufen dürfen, diese Frage wurde neuerdings wieder in altkatholischen Blättern, so „Ostd. Volksztg.", erörtert. Am 31. Januar 1879 erklärte dazu das St. Offizium, für solche religiöse Aufträge solle man Personen der gleichen Konfession verwenden. Lehmkuhl sagt, man könne den Geist lichen „zum Besuch" des Kranken rufen (TNeol. mor. I. n. 652). -f Jetzt wollen die rheinisch.westfälischen Polen den deutschen Klerus gar beim Papst verklagen, weil er ihren na tionalen Aspirationen nicht genug entgegenkommt Aus dem Bergrevier wird gemeldet: Die Polen in Rheinland-Westfalen sammeln Geld zur Ausrüstung einer Deputation, die in Rom beim Papst sich über die Bischöfe der westlichen deutschen Diözesen be schweren soll, weil diese inbetreff der Seelsorge und namentlich bezüglich der Anstellung polnischer Geistlicher nicht genügend Ent- gegenkommen beweisen. -s- Die zur KeterbeS 1150. Jahrestages beö Martertodes deS Bonifatius am Grabe desselben zu Fulda versammelt gewesenen deutschen Bischöfe haben nach der „Germania" einen vom 5. Juni datierten gemeinsamen Hirtenbrief an die deutschen Katholiken erlassen, der am Sonntag, 9. Juli, von den Kanzeln verlesen werden sollte. DaS Thema lautet: „Der hl. Boni fatius I) als Apostel deS christlichen Glaubens, 2) als Vor kämpfer der Einheit der Kirche, 3) als Träger jener Bildung und Gesittung, die durch ihn hauptsächlich unserem Vaterlande ge- bracht worden ist." -ror. s Der Lutherverein zur Erhaltung der deut schen evangelischen Schulen in Oesterreich, der erst vor 10 Monaten durch die Dresdner Lehrerschaft begründet worden ist in dem idealen Streben, den Vorkämpfern sür Deutschtum und evangelisches Christentum, den deutsch-evangelischen Lehrern Oesterreichs und ihren Schulen, beizustehen in ihrem schweren Kampfe gegen Roms Macht und — gegen die Not, hat sich in erfreulichster Weise entwickelt. Schon zählt er in Sachsen 12 Ortsgruppen mtt zusammen etwa 1700 Mitgliedern. Die Dresdner Ortsgruppe allein hofft mit GotteS Hilfe bald ih' tausendstes Mitglied verzeichnen zu können. Entschetdungsvoll für den Verein war die außerordentliche Hauptversammlung, welche die Ortsgruvpe Dresden in diesen Tagen abgehalten hat, um, wie eS ihr satzungSgemäß zufleht, den Hauptvorstand für den Landesverband Sachsen zu wählen. Dleserbe- steht nun aus den Herren Lehrer Hantusch, Oberlehrer Leuschke, Direktor Pastor Schubert, Direktor Weyngärtner, Direktor Enkel, Lehrer Kießling, Lehrer Ulrich. Möchten bald allenthalben in Deutschland Ortsgruppen deS LutheroerelnS sich bilden, gilt es doch zu helfen, daß die evangelische Bewegung in Oesterreich dauernde Frucht bringt; das ist aber nur möglich, wenn wir der Jugend deutsch-evangelische Erziehung sichern. -f-Chinesische Porträts von Luther. Aus London wird dem„Retchsb." berichtet: Bei der Versteigerung einer wert vollen Porzellansammlung, die bet Christie stattfand, kamen auch einige chinesische Stücke zum Verkauf, die recht deutlich zeigten, wie geschickt die Chinesen sich auf die Anforderungen des europäi- scheu Marktes einzurichten verstehen. So erzielten eine alte fein gemusterte blaue Teekanne 4407 Mk. und drei eiförmige Vasen 967 Mark; diese hatten besonderes Interesse erregt, weil die Chi nesen auf ihnen Porträts von Luther, Calwin und Erasmuö an gebracht hatten, die sorgfältig nach Stichen kopiert waren; die letzteren warm jedenfalls von deutschen Händlern geliehen. VesuudheitSwesea. * Bautzen, 10. Jul!. (Sterblichkeit.) Nach den unterm 6. d. berausgegebenen Veröffentlichungen des Kais. Gesundheitsamtes zu Berlin über die Gesamtsterblichkeit in den 326 deutschen Städten und Orten mit 15000 und mehr Einwohnern während deS Monats Mai d. I. hat dieselbe — aus je 1000 Einwohner auf den Zeitraum eines Jahres be rechnet — betragen: a. weniger als 15 in 79, b. zwischen 15 und 20 in 143, e. zwischen 20,1 und 25 in 68, ä. zwischen 25,1 und 30 in 24, o. zwischen 30,1 und 35 in 7 und k. mehr als 35 in 5 Otten. Die geringste Sterblichkeitszisscr hatte in dem gedachten Monate der Ort Rotthausen in der Rhelnpiovinz mit 9,1 und die höchste die Stadt Zabrze io Schlesien mit 52,5 zu verzeichnen. (Siehe Nr. 155 unter „Gesund heitswesen".) * In Leipzig worden amtlich mehrer« Fälle Fleckthphus kon statiert. Die Krankheit wurde durch einen russischen, anS Zürich zuge- ,eisten Arbeiter «iogeschleppt. Umfassende DeSIofeltious- and Absperr- maßregeln sind getroffen. Hosra! Professor Hermann Nothnagel, der berühmte Kliniker, kessen Tod au« Wien gemeldet wurde, ist ein Sohu der Mark Bran denburg: denn er ist in All-LietzegStteke tu Neumark geboren, und zwar am 28. September 1841. Nach Absolvierung seiner Studie», die er ausschließlich au der Berliner Universität betrieb, habilitierte er sich als Dozent sür tunere Medizin zunächst I, Königsberg, später tu Berlin uud BreSlau. 1872 wurde er ordentlicher Prosegor für medizinische Poliklinik und Arzeueimittellehre In Freiburg I. B., zwei Jahre später ordentlicher Professor für klinische Medizin tu Jena, und seit 1882 wirkt« «r tu gielcher Elgknschas» tu Wien, von selueu wissenschaftlich«» Werken sind am be kanntesten daS „Handbuch der Arzeneimittellehre", die „Topische Diag nostik der Gehimkrankhetlen", die „Beiträge zur Phusiologte und Patho logie de» DarmS". I» Verbindung mit «»deren Klinikern gab Noth nagel seit 1894 eine „Spezielle Pathologie u»d Therapie" heraus Neueste Meld«««. * Bremeu, 10. Juli. Der wegen Pestverdacht gesperrte Teil beS Lagerschuppens wurde wieder freigegrben, da die Unter suchung der gefundenen toten Ratten nichts verdächtige» ergab. Smst «tz Wissenschaft. — gu. Zittau, 9. Juli. Der heute hier Im benachbarten Olbersdorf abgehaltene KreiSsängertag der Vereine deS Oberlausitzer Säng erbundes nahm einmingesanglicher wie musikalischer Beziehung sehr günstigen Verlauf. AIS So listen wirkten erfolgreich mit Frl Klimke-Zittau (Sopran), Kirchmmufikdtrektor Menzel - Zittau, Organist Bischoff- OlberSdorf (Orgel) und Bürgerschullehrer LehnS-Ztttau (Ba riton). Die Leitung führte der KreiSdirigent, Bürgerschullehrer Schubert- Zittau, mtt Schwung und Geschick durch. Zu dem nachm 2 Uhr in der Kirche stattfindenden, von über 300 Sän- gern und den obmbezeichneten Solisten auSgesührten geistlichen Konzert, hatte fich etn äußerst zahlreiches Publikum eingefun den. Nach der vom Kirchmmufikdirektor Menzel mcisterhaft ge spielten O-moII-Stnfonte von Merkel leiteten die machtvoll er greifenden Klänge deS BeethovmschmMassmchores „Die Himmel rühmen deS Ewigen Ehre" die gesanglichen Darbietungen ein. Einzelchöre boten der Männergesangverein Herwtgsdorf, „Sän- gerbund".Niederodcrwttz „öiederkkanz"-Zittau, die vereinigten BundcSgesangvereine Olbersdorf, wie der Kirchmchor Olbers dorf. Wie in den Maffenchörm, deren daS Programm im ganzen sechs auswtcS, so leisteten die Sänger auch in dm Einzelgesängen gutes und teilweise sehr gutes. Die schöne Akustik des Gottes hauses steigerte die Wirkung der Akkorde und ließ daS Aus- und Abflutm der Tonwcllen klar und deutlich verfolgen. Volles Lob verdienen auch die Solisten. Frl. Klimke sang mtt tiefer Emp findung daS Händelfche „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt" und „Mache mich selig, o Jesu" von Becker. Herr Lehrer Lehns mt- zückte durch seinen innigen, weichen und dabei vollen Bariton in dem „Gebet" von Htller und dem „Die Liebe höret nimmer auf" von Röstel. Die Herren Menzel und Bischoff verschafften durch ihr vollendetes Spiel an der Orgel dem Publikum einen weiteren Genuß. Mit der schlichten einsachm Weise „DaS Kirchlein" von Becker und dem feierlichen „Hymnus an die Nacht" von Beethoven, die beide als Masienchöre tiefflich wiedergegeben wurden, klang das geistliche Konzert in der erhebendsten Weise auö — Im Saale der „Zeißtgschenle" fand später ein Kommers statt, bet dem Massen- und Einzelchöre mtt Ansprachen und Toasten abwechseltm. —X. Löbau, 9. Juli Die König!. Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler hat als nächstes ArbcitS- gebiet der Inventarisation älterer Bau- und Kunstdenkmäler den Bezirk brr Königl. AmtShauptmannfchaft Lübau bestimmt und mit der Inventarisation den Inventarisator, Herm Hofrat Prof. Or Gurlitt und seinen Assistenten, Henn Dipl.-Zng. Rauda, beauftragt. Den beiden Herren möchte bet Erledigung ihrer Arbeiten nach Möglichkeit von allen Seiten entgegengekommm werden. — (-) W. Heimburg (Berta Behrmö), dir frühere lang jährige Mitarbeiterin der „Gartenlaube", ist seit längerer Zett leidend und hat vor einigen Wochen etn Dresdener Kranken haus aufsuchen müssen. Hoffentlich gelingt eS der ärztlichen Kunst, die beliebte Schriftstellerin wieder herzustellen. — 3.Deutsche Kunstgewerbe.AuSstellungDreSden 1906. Der Festausschuß hat in Aussicht genommen, vor dem sächsischen Hause eine Bühne im Freien zu errichten, auf der abends — ähnlich wie tm Tivoli zu Kopenhagen — Panto mimen und ähnliche Aufführungen veranstaltet werden sollen. — Zur Hundertjahrfeier der Berliner Universität ist Professor Lenz mit einer Geschichte der Hochschule betraut. Di« Vorarbeiten hat der Gelehrte beendet, so daß er nunmehr die Ausarbeitung in Angriff nehmen kann. — Der Chefredakteur der „Berliner Morgenpost", H. Dupout, ist an einer Operation, erst 42 Jahre alt, gestorben. - Für daS Theodor Mommsen-Denkmal, daS im Vor garten am Berliner UntoersitätSgcbäude errichtet werden soll, ist s. Zt. ein engerer Wettbewerb ausgeschrieben worben. Die Frist zur Einlieferung war eigentlich am 1. Juli abgelaufen; es ist je doch eine Verlängerung bis zum 15. Juli gewährt worden. Im ganzen find 7 Bildhauer aufgefordert, unter ihnen die Professoren Götz, der das Mommse«-Epitaph in der Saalburg auSgeführt hat, und Haverkamp. — Jstdora Duncan wird am 20. Jult tm Neuen Köntgl. Opemtheater (Kroll) zum Besten der „Duncan-Kinder-Tanz schule" einen Abend veranstalten, an welchem fie zusammen mtt ihrer Schule auftreten wird. — Sörlitzer AuSstellungS-Marsch. Der offizielle Marsch für die Niedcrschles. Gewerbe- und Jnduflrte-AuSstellung ist von dem städtischen Musikdirektor A. Stiehler in Görlitz komponiert und erfreut sich größter Beliebtheit. Im Trio ist der Text — gedichtet von Fr. Ipsen — mtt einer frischen markigen Melodie verbunden. Der Marsch ist für Klavier 2 händ. in nicht schwerer Bearbeitung tm Hof-Mustkalten-Verlage W. Paternoster tn Görlitz erschienen. (1 Mark.) — Als Direktor der Münchener Hoftheater ist, wie der „Retchsb." hört, Max Grube, derOberregiffeur des König!. Schauspielhauses in Berlin, in Aussicht genommen. Di« Ver handlungen, die zur Zett mit ihm geführt werden, dürften bald zum erwünschten Abschlusse gelangen. — Eine Akademie der schönen Künste in New-York soll in der nächsten Zeit errichtet werden. DaS Gebäude, da» die einzelnen Abteilungen für Mal-, Zeichen- und Radter-Unter-
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