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grub er seine Gattin» aus, füllte ihr Grab mit Holz, legte ihre Gebeine darauf, band sich die Füße zusammen, zündete den Holzstoß an, und stürzte sich in die Flammen. Auf ei nem Mauersteine las man die Grabschrift: „Hier liegt ein Malm, der fünfzig Jahre sich beglückt fühlte. Er vereinte seine Asche mit der seiner Gattinn, im I. rZi5." Der veredeltsie Obstbau: Vor einiger Zeit ward in England eine einträgliche Pfründe erledigt. Ein junger Geistlicher, der sie gern haben wollte, kam zu dem Patron der Kirche mit einer Schüssel, Worin dreißig Acpfel lagen; er bat den Kaine merdiener, sie dem Herrn in seinem Namen zu bringen, und gab zu gleicherZeit auch ihm einen Apfel für seine Mühe. Der Kammer diener richtete seinen Auftrag aus. „Gnädie ger Herr," sagte er, „der Uebersender dieser Aepfel bittet Sie, sie anzunehme», und ihm die ledige Pfründe zu geben." — „Das ist hier nicht mit Aepfeln ausgemacht," antwor tete der Patron ziemlich hark; „ich brauche keine; meine Bäume tragen so gute Aepfel, als diese sind." Der Kammerdiener kommt wieder zum Kandidaten, und hinterbringt ihm die Antwort seines Herrn. „Ei," sprach der junge Geistliche „ „bitten Sie ihn nur, daß er einen von meinen Acpfcln koste; denn sie sind sicherlich besser, als sie ausschen." Der Patron läßt sich L gefallen, einen zu zcr-- schneiden^ und findet zehn Goldstücke darin. „Ha! welch' schöne Frucht!" rief er sogleich aus. — „Gnädiger Herr," sagte der Kan didat, welcher im Vorzimmer die Ausrufung des Patrons gehört hatte, „sie sind alle von einer Gattung, sind alle von einem Baume, und haben alle cinerleiGeschmack." — „Das ist sehr gut," antwortete der Patron. „ Da Sie die Obstgärten dieser Welt so gut zu be stellen verstehen, so erregt dies das gnteDorr urtheil sür Sie, daß Eie auch im Weinberge des Herrn ein guter Arbeiter sei n werdem. Ich kenne keine Person, die der erledigte» Pfründe würdiger wäre, als Sie." — Ander wärts geht's auch ohne Blumen oderAepfel, Seltene Geburtssälle. Am 20. April d. I. wurde in Augsburg eine Kammcrjungfer (mädchcn) von drei ge sunden, schön gebildeten, Knäbchen entbun den, welch« in der heiligen Taufe die Name» Kaspar, Melchior und Balthasar er, hielten. Zu Münsterhausen in Schwaben gebar ei ne Mutter drei Knaben; zu Tannhausen, eine Stunde davon entfernt, gebaren drei Mütter in Einem Jahre io Kinder. Jungfrauen - Philosophie. „Dein Bräutigam ist doch auch gar zu klein." So kann ich leicht ihn übersehen — „Hal einen Hocker und ein schiefes Bein" —' Auch damit kann man froh durchs Lebew -ehe». — ..Trinke